M

eubürg, 13. Januar 1911.

SSAUQA.

ise herzlicher Teilnahme, welche der Krankheit und dem Hitl­er lieben, treubesorgten Mutter ter

ll Me

ien, sprechen wir auf diesem van! aus.

r trauernden Hinterbliebenen:

n. Imanuel Kade.

Ker-Innung its Neoeudirg.

>ch fernstehenden Kollegen werden

nachmittags 2 Uhr

Versammlung

Waldeck" in Neuenbürg _ Der Au sschuß.

r sind

> von morgens 8 W »I>

Transport

e o. Kalbilllltll

' in Liebenzell. Zertdülä Inüveugaräi

« XLLKv ».

i 1909.

vs^§//-/cL/ Lares/^are, me// Ä/sLe/Ss von bests»* HreakLkÄt, «resLfrsbrA b/kkrif /§/.

/rabsn /n a//e-r besse/'en , ivo ?r/c/r/ vo/'/'/iZ/K-,

me/rüs §/c/r <//6

F^»«rF»s^

Ns»eFF«A«n»

HoLiesdienße

irr Hleuerrvürg am 2. Sonntag nach dem Er­scheinungsfest, den 15. Januar, Predigt 10 Uhr (Luk. 4, 14-24;

Lied Nr. 273): Dekan Uhl.

Christenlehre nachmittags IV» Uhr für die Söhne:

Stadtvikar Stübler.

Missions. Vortrag mit Lichtbildern 5V, Uhr:

Missionar Iannasch. Mittwoch, den 18. Januar, abends 7V- Uhr Bibelstunde.

Freitag, den 20. Januar, abends 7V« Uhr Missionsstunde.

Zweites

Blatt.

Der Lnztäler.

Zweites

Blatt.

^ 8.

Neuenbürg, Samstag den 14 . Zannar Ml.

69 . Jahrgang.

Rundschau.

Berlin, 12. Jan. Grausige Familien­tragödie. Gestern nachmittag wurden bei Ruh- leben auf der Unterspree die zusammengebundenen Leichen einer etwa 30jährigen Frau, eines 8 bis 10 Jahre alten Mädchens und eines 6 jährigen Knaben geländet. Die Leichen waren mit einem Gewichtstein beschwert. Die Namen konnten noch nicht festgestellt werden. Es liegt zweifellos Selbst­mord und der Schlußakt einer grausigen Familien­tragödie vor.

Ein Offizier der Hildesheimer Garnison hat vier Kinder, die beim Schlittschuhlaufen durch das Eis gebrochen waren, vom Tode des Ertrinkens gerettet.

Der bedrohte Rheinfall. Dr. Paul Sa­ra sin in Basel, Präsident der schweizerischen Natur- schutzkommission, hat gewünscht, daß anläßlich der gegenwärtigen Projektierung der Rheinfall-Umgehung für Schiffahrtszwecke die Schönheit des Rheinfalls als Naturwunder gewahrt werde. Darauf teilte das Projektierungskonsortium mit:Wir werden nicht ermangeln, die Integrität des Rheinfalles so gut als möglich zu wahren. Immerhin werden wir mit dem Schiffahrtskanal ein Wasserwerk in Verbindung bringen und dem Rhein total 50 Kubikmeter Wasser pro Sekunde entziehen, d. h. so viel als beide Kan­tone, Zürich und Schaffhausen, zusammen berechtigt sind. Diese Entnahme des Wassers wird auf die Schönheit des Rheinfalls nur bei ganz kleinem Wasserstande, also während der strengsten Winter­zeit, von Einfluß sein, aber bei der in Aussicht ge­nommenen Regulierung des Bodensees wieder zum größten Teile verschwinden". In derselben Ange­legenheit hat der Regierungsrat des Kantons Schaff­hausen beschlossen, beim Verbandspräsidenten der Rhein-Bodensee-Schiffahrt gegen die Absicht zu pro­testieren, in Verbindung mit der Schleusenanlage zur Hebung der Schiffe noch eine Wasserkraftaulage am Rheinfall zu erstellen. Er erklärt, gegen jedes Schiff­fahrtsprojekt am Rheinfall entschieden Stellung zu nehmen, das nicht die völlige Integrität dieses Naturwunders sichert und welches dem Rhein mehr Wasser zu entnehmen droht, als zur Durchschleußung der Schiffe notwendig ist. Auch soll beim eidgenös­sischen Departement des Innern dahin gewirkt wer­den, daß der Bundesrat nie eine Konzession erteilt, welche das Naturwunder des Rheinfalls beeinträchtigt.

Brüssel. 13. Jan. Die Zahl der streikenden Bergleute nimmt immer weiter zu. Sie beträgt jetzt rund 25000. In Lüttich fand gestern bei

starkem Schneegestöber die angekündigte Riesen­demonstration statt. 21000 Personen, etwa .17 000 Bergleute und 4000 Frauen, halten sich aus den umliegenden Bergwerken dazu eingefunden. Auf dem höchsten Platz der Stadt fand ein Meeting statt, an welchem Arbeiterführer und sozialistische Abge­ordnete das Wort ergriffen und zum Ausharren er­mahnten. Die große Manifestation, sowie das Meeting wickelten sich in vollkommener Ruhe und Ordnung ab, so daß die Polizei und die Bürger­garde, die einberufen waren, keinen Anlaß zum Ein­schreiten fanden.

Bellinzona. 12. Jan. Attentat auf den Gotthard-Expreß. Der Gotthard-Expreß wurde bei der Ausfahrt aus einem Tunnel in der Nähe des Luganersees durch dringende Signale eines Streckenwärters aufgehalten. Der Beamte hatte einige Minuten vorher entdeckt, daß ein Teil des Gleises unterhalb des Tunnelausganges von ver­brecherischen Händen zerstört worden war. Mit dem Hilfsmaterial des Zuges konnte die Stelle wieder fahrbar gemacht werden. Von den Tätern fehlt jede Spur.

In einem Ladengeschäft in Connelsville in Pennsylvannien hat sich am Donnerstag eine Gas­explosion ereignet. Es befanden sich 20 junge Mädchen und 4 Männer in dem Raum. Drei Mäd­chen wurden getötet. Zwanzig Anwesende erlitten schwere Brandwunden.

Aus Staöt, Bezirk unS Umgebung.

Birkenfeld, 13. Jan. Durch den vor einigen Jahren erfolgten Verkauf der hiesigen Mühle zu einer Wasserkraftanlage der Stadtgemeinde Pforzheim sind der hiesigen Gemeinde weitgehende Zugeständnisse vertraglich gesichert worden. An Stelle des Pumpwerks der alten Wasserwerksanlage wird eine Entschädigung von 50 000 Mark bezahlt. Das Wehr zur Erhaltung des Badeplatzes bleibt bestehen. Auch verbürgt der Vertrag der hiesigen Gemeinde die Gewährung von Elektrizität zu denselben Bedingungen, wie für die Einwohner der Stadt Pforzheim.

Das Schicksal der 25-Pfennig stücke. Wie aus der K. Münze in Berlin mitgeteilt wird, sind Gerüchte über eine Wiedereinziehung der neuen 25- Pfennigstücke vollständig unbegründet. Im Vorjahre wurde bekanntlich vom Bundesrat beschlossen, für 5 Millionen Mark 25-Pfennigstücke zu prägen. Für ca. 4 Millionen Mark sind von der Münze bereits fertiggestellt und in Umlauf gegeben worden. Für 1 Million Mark sind zurzeit in Arbeit genommen worden, mit der Bestimmung, dieselben bis Anfang

März ds. Js. fertig zu stellen. Das Reichsschatzamt teilt im Anschluß an diese Information mit, daß bei Bedarf noch weitere Prägungen der betr. Münzsorte zu erwarten sind. Die höchstzulässige Prägung von Nickel- und Kupfermünzen beträgt auf den Kopf der Bevölkerung 2ffr Mark und ist zurzeit bei weitem noch nicht erreicht.

Neuenbürg, 12. Januar. Hat ein Mann Anspruch auf den Verdienst seiner Frau? Bekanntlich sind die Fälle leider nicht so sehr selten, daß arbeitsscheue Männer nicht bloß zusehen, wie ihre Frauen sich quälen, sondern auch noch von ihnen Geld für Spirituosen verlangen, während es ihnen ganz gleich ist, wovon die Familie lebt. Hat der Mann ein Recht auf solche Einnahmen seiner Frau? Neinl Das Bürgerliche Gesetzbuch besagt, daß in solchen Fällen, wo eine Gefährdung des Unterhalts der Familie zu besorgen ist, die Frau befugt ist, den Beitrag zu dem ehelichen Aufwand insoweit zur eigenen Verwendung für sich zu behalten, als er zur Bestreitung des Unterhalts erforderlich ist.

Auf der Straße von Oberlengenhardt nach Lieben zell fuhr beim Rodeln am Donnerstag nachmittag der 13jähr. Sohn des Landwirts Kraft aus Oberlengenhardt an einen Randstein und brach den Fuß. Man brachte den Knaben sofort in einem Schlitten zum Arzt nach Liebenzell.

Calw, 11. Januar. (Viehmarkt.) Auf den heutigen Markt waren 218 Stück Großvieh aufge- trieben. Verkauft wurden an Ochsen und Stieren 32 Stück zu 6321257 pro Paar, 28 Kühe und Kalbeln zu 270462 das Stück, 36 Stück Jungvieh zu 136272 5 Kälber zu 96 bis

126 das Stück. Zufuhr zum Schweinemarkt 238 Milchschweine, 98 Läufer; Handel in elfteren ziemlich lebhaft, in Läufern schleppend. Preis pro Paar Milchschweine 18 bis 36 Läufer lösten 50100

vermischres»

Die Frauen von Schönebeck. In der zu Schönebeck a. d. Elbe herauskommendenSchöne­becker Zeitung" veröffentlichtenmehrere vernach­lässigte Ehefrauen" ein dringendes Ersuchen an die Ehemänner, das Kneipen zu lassen und in den Schoß ihrer Familien zurückzukehren. Es heißt in dieser Erklärung:Wird es nicht anders, so werden wir uns mit dem Hrn. Bürgermeister ins Einvernehmen setzen. Wir werden auch zur Selbsthilfe greifen und eine Art Ehefrauenmiliz bilden. Wir werden dann abwechselnd des Nachts geschloffen die Gast­wirtschaften revidieren und mit großen elektrischen

hängnis ist schon groß genug und soll es durch dein längeres Verweilen auf Herrenrked oder gar deinen Verkehr mit Gertrud nicht noch schlimmer gestaltet werden.

Auf Georg wirkten diese Worte des Grafen zer­schmetternd und er wankte nach einem der hohen Lehnsessel, die an der Wand des Zimmers standen.

Mein Unglück ist entsetzlich groß." hauchte der tiefgebeugte Junker hervor,namenlos, eine unglück­liche Liebe im Herzen und nun auch noch heimatlos, das ist viel für einen Menschen. Entschuldigt, daß ' ich mich auf diesen Sessel niederließ, mir schwanden ein wenig die Sinne, vor dem Unglück, das sich vor mir auftut."

Graf Herrenried, dem der unglückliche Georg aufrichtig leid hat, seufte tief und wandte einen Augenblick das Antlitz ab, dann trat er aber Georg ruhig näher, faßte ihn bei der Hand und sagte:

Die Lose der Vorsehung müssen ertragen werden, lieber Georg. Auch ich war schon öfter als einmal in meinem Leben zum Tode betrübt und habe mich durch Vertrauen auf Gott wieder aufgerichtet. Ich hoffe, das wird auch Dir vergönnt sein, wenn du Vertrauen und Hoffnnung nicht sinken läßt. Du mußt übrigens noch heute von diesem Schlosse scheiden, heute ist dieser Schritt noch weniger schmerzlich, als morgen oder übermorgen. Auch für Gertrud ist es besser. Nimm ein gutes Pferd aus meinem Stalle, lasse es satteln und ausrüsten mit dem besten Zeug, ebenso rüste Dich aus und nimm hier noch diesen Beutel, er wird für manche Woche Zehrgeld für

Namenlos.

Romantische Erzählung von E. Homberg.

3) - (Nachdr. Verb.)

Georg erwiderte mit Festigkeit und bebenden Lippen:

Nur ein elender Verleumder konnte diese ebenso schmachvolle als grundlose Anklage gegen mich und Gertrud erheben, niemals hat eine unedle Leiden­schaft zu dem edlen Fräulein in mir gelodert. Gertrud ist ganz unschuldig und ich auch, wir können jeder Verleumdung trotzen."

Ist aber an dieser Geschichte auch gar nichts wahr," fuhr der Graf forschend fort,besteht auch zwischen Dir und Gertrud keine, wenn auch ehrliche, so doch gefährliche, hoffnungslose Liebe?"

Georgs Antlitz färbte sich bei dieser Gewiffens- frage tief rot, der ehrliche Junker hat das Lügen und die Verstellungskünste nicht gelernt und mit gesenktem Haupte stammelte er:Ich bin unglücklich genug, diese Frage nicht verneinen zu können."

Also trifft meine Befürchtung doch zu," ent- gegnete der Graf aufgebracht,Du hast eine sträf­liche, hoffnungslose Liebe in Gertrud für Dich ent­facht, Du der erfahrene, kluge, sittenstrenge Georg einer Jungfrau, meinem einzigen, unerfahrenen Kinde gegenüber, deren Gemahl du niemals werden darfst, noch kannst."

Ach richtet nicht so streng, gnädigster Herr," flehte Georg.Ich will kein Engel sein, aber ich bin ein ehrlicher Mann und unschuldig an der Liebe,

die ich für Gertrud im Herzen trage. Der Gott, der unsere Herzen gemacht hat und die Liebe mit verborgenen Armen lenkt, wird Zeuge sein, daß ich nie daran dachte, Gertruds Sinn zu betören. Wer hat mich in dieses Schloß und in die Nähe des holdseligen Fräuleins gebracht? Wer hat denn mit allgewaltiger Macht unsere Herzen in seliger Har­monie empfinden lassen, was edle Liebe ist? Ich Aermster habe dies sicher nicht vollbracht, ich dulde und trage unter diesem Zustande schon genug."

O du unglückliches Verhängnis," klagte der Graf und rang die Hände.Fast wäre es besser ge­wesen, ich hätte Dich vor sechs und zwanzig Jahren in Böhmens Wäldern verschmachten lassen als Dich zu retten und dann Dich, mich und meine Tochter nun so jammervoll unglücklich zu sehen. Leider, leider kann ich an diesem Verhängnis nichts ändern. Dich als meinen Sohn zu erklären, verbietet mir das Gelübde, das ich meiner seligen Gemahlin einst gab als Du noch ein zartes Knäblein warst und meine Kinderlosigkeit mich geneigt hatte. Dich zu adoptieren. Heute wie damals bist Du nun noch namenlos und unbekannt nach Stand und Herkommen und verbieten die Sitte und Gesetze des Adelstandes durchaus die Vermählung Gertruds mit einem Manne unbekannten Herkommens. Das Glück und die Ruhe meiner Tochter, die sicherlich ihren alten Vater nicht in das Grab ärgern will, verlangt übrigens, daß Du mein Schloß und die Umgegend für immer ver­läßt und mir außerdem das Versprechen gibst, daß Du jeden Verkehr mit Gertrud aufhebst. Das Ver-