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wegen zur Beratung und Entscheidung zu bringen. — Wie aus Breslau gemeldet wird, hat der Reichstagsabgeordnete Bernstein in der Volkswacht eine Erklärung veröffentlicht zu der Resolution des Dresdener Parteitages, worin er das allgemeine Verbot der Mitarbeit von Genossen an bürgerlichen Blättern bedauert, weil diese Frage im Interesse des Broterwerbs der Betreffenden nur von Fall zu Fall beurteilt werden dürfe. Den Parteibeschluß in der Vicepräsidentenfrage respektiere er, bedauere ihn aber. In Sachen des Revisionismus betone er, daß die Partei sich schrittweise zur Mitarbeit in politischen Dingen weiter entwickeln müsse.
Berlin, 3. Okt. Nach einer Londoner Depesche des Berliner Tageblattes hat die englische Regierung 8 Schiffe gechartert, um Waffen, Kriegsvorräte und Mannschaften aus Indien nach dem Somalilande zu transportieren. Diese Nachricht steht im Gegensatz zu der Behauptung, daß die englische Regierung die Somaliland-Cawpagne aufgegeben habe.
Berlin, 3. Okt. Einer Wiener Depesche des Lokalanzeigers zufolge wurden in der gestrigen Conferenz in Mürzsteg Bestimmungen festgesetzt, durch welche das Reform-Programm für Macedonien erweitert werden soll. In nächster Zeit wird hierüber eine Erklärung erfolgen, worin der Ueberzcugung Ausdruck gegeben wird, daß Oesterreich und Rußland an der Hoffnung festhalten, daß es der Türkei gelingen wird, die Reformen durchzuführen. — Nach einer Wiener Depesche der Morgenpost glaubt man, daß eine Kriegsgefahr jetzt wohl als beseitigt gelten darf, befürchtet jedoch, daß ein Aufstand im Frühjahr den ganzen Balkan in Brand setzen könne.
Nizza, 3. Okt. Gestern fanden mehrere Versammlungen der streikenden Kutscher und Bäcker statt. Dieselben wollten gegen Abend ein größeres Lokal aufsuchen, uni eine Versammlung abzuhalten. Der Bürgermeister gab jedoch Befehl, daß die Versammlung nicht stattfinden dürfe. Hierauf versuchten die Ausständigen ein
Meeting unter freiem Himmel abzuhalten, jedoch zerstreute die Polizei die Teilnehmer. 30 Personen wurden verhaftet. Eine Anzahl Bäckergesellen haben die Arbeit gestern Abend wieder ausgenommen.
Paris, 4. Okt. Am 18. Oktober treffen über 200 englische Industrielle und Großkaufleute hier ein, welche den Besuch erwidern, den anläßlich der Anwesenheit des Präsidenten Loubet in London mehrere hundert französische Kaufleute in London abgestattet haben. Zur Ehren der englischen Gäste wird im Grandhotel am Tage der Ankunft ein Bankett stattfinden unter Vorsitz des Handelsministers. Auch Ministerpräsident Combes wird anwesend sein. Es werden etwa tausend Einladungen zu der Festlichkeit ergehen. Am darauf folgenden Tage findet Empfang im Rathause, Abends Galavorstellung in der Oper statt.
Paris, 3. Okt. Bei St. Cyprien Hot sich gestern wiederum ein Automobil-Unfall ereignet. Der Wagen, in dem sich das Ehepaar de St. Victor befand und zwar in der Begleitung einer Frau und des Führers, kippte infolge Platzens eines Reifens um. Die beiden Damen wurden auf der Stelle getötet, während die beiden männlichen Insassen mit Verletzungen davonkamen.
Cannes, 3. Okt. Die Alpenjäger, welche den Wald umzingeln, in dem sich ein calabrischer Bandit seit einiger Zeit aufhält und die Umgegend unsicher macht, wurden heute durch weitere hundert Mann Truppen verstärkt. Die Bürgermeister der umliegenden Orte sind aufgefordert worden, Radtouren zur Aufsuchung des Banditen anzuordnen.
London, 2. Okt. Daily Mail berichtet aus Kobo: 25 000 japanische Soldaten wurden nach Korea transportiert. Trotz aller Dementi bereitet sich Japan energisch Zu einem Konflikt mit Rußland vor. Rußland seinerseits trifft ebenfalls Vorkehrungen. Die Militärbehörde hat soeben den Bau von Kasernen in Port Arthur beendet, welche 50000 Mann fassen können. Rußland habe augenblicklich mehr als 300000 Mann im äußersten Osten zusammengezogen.
Eingesandt.
An Herrn Blümer in Stuttgart.
In No. 152 ds. Bl. beschäftigen Sie sich mit meinem Artikel vom 5. September, welchem Sie mit einer „Berichtigung" entgegentreten zu müssen glauben und das umsomehr, als ich nach Ihrer Vermutung keine Ahnung von dem Wegmarkierungsplan in der Möttlinger Gegend habe. Fehlgeschossen, Herr Blümer, der Schein hat Sie betrogen. Von dem betr. Plan habe ich eine Ahnung, ja noch etwas mehr, denn als geb. Möttlinger sind mir die blaugelben Rhomben auf weißem Felde in und um Möttlingen sehr wohl bekannt und jedesmal habe ich mich vergangenen Sommer beim Anblick der bunten Täfelchen gefreut und mir die selbstlose und gemeinnützige Tätigkeit des „Schw.-Vereins" gelobt. Sie sehen also, daß mir die Bestrebungen des Vereins nicht so unbekannt sind, wie Sie glauben und daß ich sie wohl zu würdigen weiß. Da es sich nun aber bezügl. des Wegmarkierungsplans um ein bekanntes knir neeowpli handelte, so erwähnte ich die Wegbezeichnung, um die sich Ihre ganze Berichtigung dreht, in jenem Artikel auch nicht mit einem Wort; meine Absicht war vielmehr, die Aufmerksamkeit auf einen einzelnen Punkt, den schönsten in der wie Sie selbst sagen touristisch lohnenswerten Gegend, zu lenken, hoffend, „die berufenen Vertreter des Vereins" — und wer anders sollte es denn sonst tun? — würden sich vielleicht bei Gelegenheit von jener Stelle aus das Panorama unter dem von mir bezeichneten Gesichtspunkt betrachten und je nach Befund ihren Einfluß dahin geltend machen, das Werk des Vereins in der Möttlinger Gegend durch Errichtung eines Aussichtsturms zu krönen. Damit fällt auch der in Ihrer Berichtigung enthaltene Vorwurf, als hätten sich nach jenem Artikel „die berufenen Vertreter des Vereins", zu welchem auch Sie allem Anschein nach zu rechnen sind, um die landschaftlichen Reize dieser Gegend überhaupt noch nie bekümmert. Aus all diesem dürfte nun ebenfalls zur Genüge hervorgehen, daß Sie einen Posten verteidigen zu müssen glaubten, der von mir weder direkt noch indirekt angegriffen worden ist.
Reutlingen, 4. Oktober 1903. -r.
Amtliche Md Privataryeigm.
Stadtgemeinde Calw.
Kkkllniltinachilng, beir. die Verlilgimg der Feldmäuse.
Zur gemeinschaftlichen Vertilgung der Feldmäuse stellt die Stadtgemeinde Calw den Feldgrundstückbesitzern Gtfthafer zur Verfügung.
Das Auslegen des Giftes geschieht unter Aufsicht städtischen Personals unter Beihilfe der Grundstücksbesitzer.
Dieselben, oder die von ihnen bestellten Personen, auch diejenigen von Ttammheim und Althengstett, haben sich am Mittwoch, den 7. Oktober, vormittags 8 Uhr, bei Dinglers Scheuer für die Gewände südlich der Bahn (Hau, Muckberg u. s. f.), am Mittwoch, den 7. Oktober, nachmittags 1 Uhr, am „Welschen Hänsle" für die Gewände nördlich der Bahn (Heumaden, breite Heerstraße, Hagelweg, Schafscheuer u. s. f.) mit geeigneten Gefäsien versehen einzufinden, die Größe ihres Grundbesitzes annähernd anzugeben und nach den Weisungen des städtischen Personals zu verfahren.
Die Nichtbeteiligung einzelner Grundstücksbesitzer an der Vertilgung wird nach Art. 33, Ziff. 2 des Pol.-Str.-Ges. bestraft.
Calw, den 5. Oktober 1903.
Stadtschultheißenamt.
Conz.
LosvorSia valv.
Heute Dienstag Abend ist
Singstunde.
Vollzähliges Erscheinen wird erwartet.
Der Dirigent.
1600 Mark
werden für einen pünklichen Zinszähler aufzunebmen gesucht durchs
Verw.-Akt. Staudenmeyer.
Danksagung.
Für die liebevollen Be- aufrichtiger Teil- , die wir während s der langen Krankheit unseres innigst geliebten Sohnes und Bruders
M werfe nähme
Saul Leonhardt
erfahren durften, sowie seinen Altersgenossen und der zahlreichen Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte sagen wir Unfern herzlichen Dank.
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ist zu haben in der Brauerei Haydt.
Namens der Hinterbliebenen die trauernde Mutter:
Uanele Leonhardt,
geb. Bozenhard.
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Zusammenkunft Mittwoch bei Braun Vollzähliges Erscheinen erwünscht.
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