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157. Amts-
und AnzeigeßkaLt für den Bezirk Hatw. 78. Jahrgang.
Srschetnungstage: Dienstag, Donnerstag, Samstag, Sonntag. Jnsertionspreis 10 Psg. pro Zeile für Stadt and Bezirksorte; außer Bezirk 12 Pfg.
Dienstag, den 6. Oktober 1903.
Abonnementspr. in d. Stadt pr. Viertels. Mt. 1.10 incl. Trägerl. Vierteljährl. PostbezugspreiS ohne Bestellg. f. d. Orts- u. Nachbar- orrsverkehr 1 Mk., f. d. sonst. Verkehr Mk. 1.10, Bestellgeld 20 Pfg.
Lagesnenigkeiten.
Calw, 3. Okt. (Egsdt.) Zur Vertilgung der Feldmäuse empfiehlt sich die Verwendung von mit Strychnin vergifteten gegerbten Haferkörnern, dieselben müssen aber mit Saccharin versüßt sein und vor dem Einlegen mit etwas Butter getränkt werden.
Altensteig, 5. Okt. Die von den hies. Gerbern vor 2 Jahren aufgestellte Lohbrikettmaschine ging um die Summe von 33000 an Gerbereibesitzer Robert Kemps hier, auf dessen Grundstück die Maschine seinerzeit ausgestellt wurde, über. Derselbe verpflichtete sich den seitherigen Teilhabern der Maschine gegenüber, das abgängige Loh, den Kubikmeter zu 25 A, abzunehmen. Die Lohbriketts werden pro Ztr. zu 1 verkauft.
Stuttgart, 3. Okt. Die Deutsche Partei wird ihre diesjährige Herbstwanderversammlung in Marbach halten, und zwar voraussichtlich am Sonntag, 25. Oktober. Die Württ. Volksztg. bemerkt zu dieser Mitteilung: Der Gedanke, dem II. Wahlkreis und nicht zuletzt dem treuen Oberamt Marbach für die glänzende Wiederwahl HieberS in dieser Form die Anerkennung auszudrücken, wird gewiß in den Kreisen der Parteifreunde allenthalben mit Freuden begrüßt werden, und so hoffen wir auf eine schöne, stattliche Versammlung.
Stuttgart, 3. Oktober. Kartoffel- großmarkt auf dem Leonhardsplatz. Zufuhr 950 Ztr., Preis 2.20 — 3.50 per Ztr. —
Krautmarkt auf dem Charlottenplatz. Zufuhr 1000 Stück; Preis ^ 12—16 per 100 Stück. — Wochenmarkt. Reiche Zufuhr und rege Kauflust war das Zeichen des heutigen LebenSmittelmarktes.
Auf dem Engrosmarkt kosteten Zwetschgen 14—16 A, Aepfel und Birnen 10—20 A Preißelbeeren 18 bis 20 A, Quitten 15—20 A Nüsse 25—30 A, Trauben 20—25 A, Bohnen 14—16 §)., Tomaten 10 das Pfund. Auf dem Kleinmarkt kosteten Himbeeren 40—50 Braunbeeren 30 A, Blumenkohl 10 bis 30 Blau- und Weißkraut 10—15 A, Wirsingkohl 8—10 A Rosenkohl 15—20 A Kohlraben 3 A kleine Gurken zum Einmachen 60—70 das Hundert, Kartoffeln 4—6 A, Zwiebeln 6—8 A das Pfund, Landbutter 1 05 A Tafelbutter 1 20 A
das Pfund, 1 frisches Ei 7 A 1 Kalkei 6 Auf dem Wildbret- und Geflügelmarkt kostete 1 Gans 4.80—5, 1 Ente 2.20 — 2.50, 1 Rehschlegel 4.50—6, 1 Feldhase 3.30—3.50.
Sindelfingen, 3. Okt. Bei Oekonom Klein ist letzte Nacht von einem Ziegelknecht ein Einbruchdieb st ahl unter erschwerenden Umständen versucht, aber dadurch vereitelt worden, daß ein im Stall angezündetes Licht durch Angehörige bemerkt wurde. Der rasch herbeigeholte Landjäger wurde von dem Einbrecher mit einer Dunggabel empfangen und am Kopf nicht unerheblich verletzt. Der Einbrecher selbst aber entkam unter Zurücklassung seines Huts in der allgemeinen Aufregung, nachdem er von den indessen herbeigeetlten Nachbarn eine tüchtige Tracht Prügel erhalten hatte.
Aus dem Eßlinger Neckartal, 3. Okt. Unsere Weinberge stehen an den schönen Gehängen von Eßlingen an hin über Mettingen, Oberund Untertürkheim u. s. w. durchaus schön, frisch und gesund. Das Rebholz ist bei allen Sorten gut ausgereift und so haben in den letzten sonnigen Tagen die Trauben, die fast bei allen Sorten Heuer
ausnahmsweise vollkommen sind, einen Reifegrad erreicht, wie ihn der Weingärtner vor einigen Wochen selbst noch nicht zu hoffen wagte und der mit Recht vermuten läßt, daß der „Dreier" gut wird. Es kommen auch schon aus verschiedenen Landesgegenden „Weinherren" und begehen unter Führung der alten Lieferanten die Weinberge. Sie finden ihre Erwartungen übertroffen. Es ist aber auch von unseren Weingärtnern unermüdlich gearbeitet und namentlich durch fleißiges und rechtzeitiges Bespritzen und Beschweseln gegen die Feinde der Rebe mit Erfolg angekämpft worden. Glücklicherweise ist höchstens nur 1"/° der Besitzer (meistens sind dies keine Weingärtner) nachlässig gewesen, und so bieten unsere Weinberge in ihrem grünen Schmuck, geziert mit schönen Trauben, einen herzerhebenden Anblick.
Heiningen, 3. Okt. Gestern morgen V-4 Uhr brach, dem „Hohenstaufen" zufolge in dem Hause der Amalie Ziegele (Kaserne) Feuer aus, das so rasch um sich griff, daß auch das Haus des Bauern Greiner ein Opfer der Flammen wurde. Beide Gebäude sind bis auf den Grund niedergebrannt. Durch den Brand sind fünf Familien obdachlos geworden. Die meisten der Abgebrannten sind versichert.
Oberndorf, 3. Okt. Nachdem sie über 100 Jahre lang in freudigen und unglücklichen Zeiten den Bewohnern der Stadt die Stunden verkündigt, ist diese Woche die alte Rathausuhr durch eine neue ersetzt worden. Die neue Uhr wurde durch Turmuhrfabrikant Hörz in Ulm aufgestellt. Das Geh- und Schlagwerk derselben wird elektrisch betrieben und nachts ist die Uhr durch dieselbe Kraft beleuchtet. Die neue Uhr kostet ca. 1100 Mark.
F ON t ü t l N N « Nachdruck »erboten.
Nach zwanzig Jahren.
(Clariffa.)
Roman von O. Elster.
(Fortsetzung.)
In der Tat paßte Premierleutnant von Schütze auch nicht recht in den Nahmen des Bataillons Auer, in dem ein gewisser burschikoser, launiger Ton herrschte, während Herr von Schütze eine etwas zart beseitete Natur war, die den rechten Ton zwischen den lustigen Kameraden im „unverheirateten" Bataillon nicht treffen konnte. Er mußte sich deshalb mancherlei kleine Neckereien gefallen lassen, die er mit dem liebenswürdigen Lächeln des vornehmen Kavaliers hinnahm.
Hauptmann Brandt war gerade das Gegenteil seines Premierleutnants. War dieser schlank und mager und von feinen aristokratischen Gesichtszügen, so zeigte der kleine, rundliche Kompagniechef ein joviales, stark gerötetes Gesicht, hinter dessen runden Backen die kleinen Aeuglein vergnügt in die Welt hinausblinzelten. War Premierleutnant von Schütze stets maßvoll in seinen Worten und in der Behandlung der Leute oft allzu rücksichtsvoll, so konnte Hauptmann Brandt häufig „sackgrob" werden, wie man zu sagen pflegt, und „hunzte" nicht nicht nur die Mannschaften, sondern auch die Unteroffiziere und Offiziere herunter, daß es eine Art hatte. Nach Kurzem war allerdings sein Zorn wieder verflogen und er war der jovialste Vorgesetzte und Kamerad. Sein zorniges Aufbrausen wurde ihm denn auch von niemand übelgenommen. Am allerwenigsten von seinem Sekondeleutnant, dem langen, semmelblonden Walter von Hüningen, allgemein der „blonde Walter" genannt. Leutnant von Hüningen hätte eigentlich bei der ersten Kompagnie stehen müssen, anstatt bei der siebenten des Hauptmanns Brandt,
denn er überragte den rechten Flügelmann des Regiments noch um Kopfeslänge, Aber es konnte so recht kein anderer Hauptmann als Brandt mit dem blonden Walter auskommen, der früher in einem Ulanenregimente gestanden hatte, aber seines allzu großen Durstes halber zur Infanterie versetzt worden war. Denn dieser Durst hatte ihn nicht nur sein kleines Vermögen gekostet, sondern ihm auch ein ganz hübsches Sümmchen Schulden eingebracht, die er nun in dem billigeren Infanterieregiment abtragen sollte. Ob er es wirklich tat, darüber waren die Meinungen sehr geteilt. Hauptmann Brandt wußte den etwas widerhaarigen Lieutnant zu nehmen; sie kamen sehr gut miteinander aus, bester wie der Hauptmann und der Major, die sich eigentlich in einem permanenten heimlichen Kriegszustände befanden. Hauptmann Brandt und Major von Auer waren von Jugend auf befreundet und in der Anciennität nicht gerade sehr weit auseinander. Deshalb erlaubte sich der Hauptmann auch öfter eine Kritik der strategischen und taktischen Anordnungen des Majors, besten cholerisches Temperament durch den Widerspruch oder die Kritik seines alten Freundes jedes Mal zur Explosion gebracht wurde. Der Freundschaft aber taten diese Zornausbrüche keinen Eintrag, im Gegenteil fehlte beiden Freunden etwas, wenn sie nicht an jedem Tage einen kleinen Disput gehabt hatten, der stets mit den Worten schloß: „Ich bin Bataillonskommandeur, ich habe zu befehlen", worauf Hauptmann Brandt gleichmäßig erwiderte: „Zu Befehl, Herr Major, du bist Bataillonskommandeur und hast zu befehlen." Damit war dann die Sache erledigt.
So beschaffen war der kleine Kreis der Offiziere, welcher für einige Tage die Gastfreundschaft von Hauconcourt in Anspruch nehmen mußte. Unter Führung des Majors schritten die Offiziere rasch auf den Oberst und besten Gattin zu, die sie in dem Schloßportal, auf der breiten Freitreppe empfingen. Major von Auer stellte die Offiziere vor. Das Französisch des Herrn Majors war nicht
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