rechts zu führen haben. Wenn nicht alles täuscht, ist — wie im Reich, so auch in Württemberg — im kommenden Winter eine politische Tätigkeit zu erwarten, die noch die der letzten Reichslagswahlen übertrifft.

Geislingen. 11. Aug. Infolge des Rück­tritts des seitherigen Stadtschultheißen Vöhringer wird die Stelle auf 1. Oktober ds. Js. erledigt. Die Neuwahl eines Stadtvorstands findet am Mitt­woch den 14. September statt. Die Stelle ist be­reits zur Bewerbung ausgeschrieben und zwar mit einem Jahresgehalt von 7000 Mark.

Tuttlingen, 12. August. In einer stark be­suchten Versammlung beschlossen die hiesigen Leder­arbeiter, in eine Lohnbewegung einzutreten. — Auch die Zwicker sind in eine Lohnbewegung ein­getreten; einzelne Fabriken haben die Forderungen bereits bewilligt. — Die Instrumentenmacher beabsichtigen gleichfalls in eine Lohnbewegung ein­zutreten.

Sindelfingen, 11. August. Den Erbsen- pflanzern im Bezirk Böblingen sind Heuer rund 70000 Mk. für die Lieferung von grünen Erbsen an eine Konservenfabrik ausbezahlt worden, ein Be­weis, daß der Anbau von Hülsenfrüchten rentabel ist.

Stuttgart, 11. August. Dem Filderkraut- markt auf dem Marktplatz waren etwa 300 Stück zugeführt. Preis 25—30 Pfg. per Stück.

klus StaSt, Bezirk unS Umgebung.

O> Neuenbürg. (Gemeinderatssitzung vom 12. August.) Durchberaten wurde der Entwurf der orts­polizeilichen Vorschriften für den neuen Friedhof; ferner wurden die Bestimmungen wegen Erwerbung von Familiengräbern festgelegt. — Der Ge­meinderat hat es für seine Pflicht gehalten, die von dem hiesigen Turnverein in Aussicht genommene Feier seines 50jährigen Bestehens nicht vorüber­gehen zu lassen, ohne ihm aus diesem Anlaß ein äußeres Zeichen des Dankes für seine Verdienste um die Heranwachsende Jugend zu geben; es wurde ein­stimmig eine Jubiläums gäbe von 200 ver- willigt. — Zum Feldhüter ist Gottl. Heß bestellt worden.

Neuenbürg. 11. Aug. Der gestrige 10. August, der Laurentiustag, ist ein allbekannter Lostag im Volksmund; zu „Laurenzi", heißl's bei den Bauern, tuts die Gewitter „verschmelzen", d. h. diese Zeit ist meist gewitterarm, trotz oft recht drohenden, gewitt­rigen Anlagen, die meist nicht zum Ausbruch kommen können. Dann fällt auch gerade in dieselbe Zeit die Erscheinung des aus grauem Altertum her bekannten August-Sternschnuppens. Nach aller Voraus­sicht dürfte der Rest des Sommers anders aussehen, als die erste Hälfte dieses regengesegneten Jahres.

Es werden mit großer Bestimmtheit im August und September viele schöne Tage zu erwarten sein. Augenblicklich herrscht ja wohl noch stark veränder­liches Wetter und es hat den Anschein, als ob es bald Herbst wird. Für die nächsten Tage wird in Deutschland voraussichtlich ein bedeutendes Hoch­drucksgebiet vorherrschend sein, das sich langsam von Westen aus über ganz Deutschland auszubreiten be­ginnt. Solche Regengüsse, wie wir sie in den Juni- und Julitagen zu verzeichnen hatten, dürften jetzt jedenfalls nicht mehr zu erwarten sein. Die „Frkf. Zeitung" schreibt unterm 10. ds.": „Die heurige Wetterkarte bringt erst die Gewißheit, daß die ein­getretene Wetterlage beständig ist. Das gestern noch Südwestdeutschland bedrohende Teiltief über Süd­frankreich ist zum Mittelmeer abgezogen. Die Wetterlage hat Aussicht auf längere Dauer, so daß noch ein schöner Spätsommer bevorsteht."

** Feldrennach. Der nächste Viehmarkt findet hier statt kommenden Dienstag den 16. ds. Mts. — Die in letzter Zeit günstigere Witterung ist den Feldfrüchten noch gut zu statten gekommen, so daß die Erträgnisse rasch heranreifen. Die allzu reichlichen Niederschläge haben aber der Frucht recht geschadet, so daß diese in der Qualität und Quan­tität bedeutend zurückschlägt. Die Obsterträgniffe sind in Aepfel unbedeutend und in Birnen sehr ge­ring. Dagegen verspricht die Oehmdernte reichlich auszufallen.

Altensteig. 10. August. Kürzlich hielten die hiesigen Viehbesitzer eine Versammlung ab, um über die Erhöhung des Milchpreises zu beraten. Wie man hört, soll beschlossen worden sein, für das Liter statt wie bisher 16 in Zukunft 18 zu fordern. Ob sich diese Preiserhöhung durchführen läßt, wird bezweifelt, da in den umliegenden Ort­schaften die Milch um 12 und 13 pro Liter zu haben ist; es ist daher mit Sicherheit darauf zu rechnen, daß bei einer Preissteigerung genügend Milch von auswärts bezogen werden kann und zwar zum alten Preis.

Enzberg, OA. Maulbronn, 11. August. Der 9jährige Sohn des Gipsers Schneck brachte seine rechte Hand in die Futterschneidmaschine, wobei ihm der Daumen und der Zeigefinger zerquetscht wurde, so daß der Knabe sofort zur Operation ins Kranken­haus nach Mühlacker gebracht werden mußte. Beide Finger müssen abgenommen werden.

Bon Altbulach ist ein Vorkommnis zu melden, das nicht der Komik entbehrt. Zwei Diener der Gemeinde wandelte noch abends die Lust an, einen gemeinschaftlichen Ausflug zu machen. Es waren die beiden Gemeindefarren. die nach Entledigung ihrer Ketten kurz entschlossen eine Treppe Hinauf­stiegen, die in ein Schlafgemach führte. Sie durch­

stöberten die Betten und richteten weiters keinen- Schaden an. Den Abstieg der beiden Hochtouristen leiteten einige beherzte Männer ein, so daß der Aus­flug ohne Unfall verlief.

** Pforzheim, 12. Aug. Nach Unterschlagung, von 400 welche er an den Kassier der hiesigen Zahlstelle der Zentral-Sterbe- und Krankenkasse, füv Frauen und Mädchen in Offenbach zu wenig ab­lieferte, ging der Vorsitzende der hiesigen Zweigstelle, der frühere Wirt und Fässer Konrad Schabinger flüchtig. — Die Lohnbewegung der Gipser hier ist: heute abend nach 11 Uhr nach langen Verhandlungen durch das Schiedsgericht, das gestern und heute ge­tagt hat, beendigt worden. Danach erhalten die Gipsergesellen vom 15. August 1910—1911 62 ^ von da ab 1911—12 64 ^ und vom 15. August 1912—13 mindestens 65 ) Stundenlohn, die Ar­beitszeit bleibt unverändert. Der Zahltag wird auf Freitag abend verlegt.

Neuenbürg, 10. August. Um abgeschnittene Blumen lange frisch zu erhalten, wirft man etwas salpetersaures Natron (Chilisalpeter) — eine Prise — beim täglichen Wechseln des Wassers in das Blumengefäß. Auf diese sehr einfache Art kann ein Blumenstrauß 14 Tage in voller Schönheit erhalten werden.

Neuenbürg, 13. August. Auf den heutigen Schweinemarkt waren 35 Stück Milchschweine zu- geführt, welche zum Preise von 22—26 Mk. pro Paar verkauft wurden.

Voraussichtliche Witterung für 13. ds. Mts.

Von Westen her ist ein neuer, allerdings nicht besonders starker Luflwirbel im Anzug, der den Hochdruck nach Süd­westen zurückdrängen und bei uns wolkiges Weiter, Gewitter und Gewitterregen und anfangs schwüle, schließlich etwas abgekühlte Temperatur herbeiführen wird.

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K. Forstamt Neuenbürg.

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vormittags 10 Uhr in Neuenbürg (Rathaus) aus Staatswald Köhlerhüttle, Horn­tann, Lohsee, Volzemerstein, Sausteig, Hummelstein, Hohriß, Scheppele, Kohlrain, Bügel und vom Scheidholz sämtlicher Hüten (einschließlich der durchgehauenen Linien):

Eichen: Rm.: 6 bessere, 29 geringere Qualität (An­bruch);

Buchen: Rm.: 132 Anbruch; Nadelholz: Rm.: 1340 An­bruch.

Auszüge vom Kameralamt er- hältlich.

Nächste« Mittwoch

den 17. August

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