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geborenen Kinder neigen zum Schielen, weil ihre Augen noch nicht geübt sind, zusammenzuarbeiten, das heißt, sich stets zugleich nach rechts und links, oben und unten zu drehen. Wird durch richtige Lagerung des Kindes zur Lichtquelle verhindert, daß sich einzelne Augenmuskeln kräftiger als ihre Antagonisten entwickeln, so verliert sich diese Neigung sehr bald. Andernfalls kann leicht dauerndes Schielen entstehen. Es gibt aber noch eine ganze Reihe anderer Entstehungsursachen. So führen Kurzsichtigkeit, Schwachsichtigkeit und ungleiche Sehschärfe der beiden Augen nicht selten zum Schielen. Ost beruht das Uebel bei Kindern auf bloßer Nachahmung oder Angewöhnung. Ein schielender Spielkamerad oder Kindsmädchen kann mitunter auch den Anstoß zu dieser Angewöhnung geben. Aus der Entstchungsweise des Schielens ergeben sich die zu treffenden Vorbeugungsmaßregeln von selbst. Der Aufenthaltsort deS Kindes muß möglich gleichmäßig erhellt sein. Nie darf das Licht längere Zeit hindurch von einer Seite her in das Auge des Kindes fallen. Daher stellt man das Bettchen am besten so mit dem Kopfende gegen das Fenster auf, daß es von beiden Seiten in gleicher Weise Licht empfängt. Ferner hat man dafür zu ßorgen, daß das Kind abwechselnd auf beiden Armen getragen wird. Auch dürfen ihm die zu betrachtenden Gegenstände nicht zu nahe vorgehalten werden. Jede gewohnheitsmäßige oder absichtliche Augenvcrdrehung ist Kindern auf das strengste zu untersagen. Gegen bestehendes Schielen wendet man am besten Hebungen
an, die geeignet sind, den gelähmten oder gekürzten Muskel zu stärken. Das einfachste Verfahren besteht darin, daß man das gesunde Auge vorübergehend zunächst durch die Hand, später durch eine leichte Klappe oder Binde verdeckt und dadurch das schielende Auge zu geeigneten Bewegungen und zu immer größerer Kraftentfoltung veranlaßt. Zu lange dürfen solche Uebungen aber nicht fortgesetzt werden, weil sie sehr ermüden und bei übermäßiger Dauer das schielende Auge nicht kräftigen, sondern schwächen. Ein berühmter Augenarzt (vr. Kroll) versuchte mit Hilfe eines Stereoskops von eigenartiger Konstruktion Kinder, die hin und wieder fehlerhafte Augenstellung darbieten, vor der Gefahr des dauernden Schielens zu bewahren. Dadurch, daß die beiden ungleichen, sich gegenseitig ergänzenden Teile des Stereoskop- bildcs nur bei richtiger Augenstellung zu einem Bild vereinigt erscheinen, wird das zum Schielen neigende Kind zur übereinstimmenden Bewegung beider Augen veranlaßt, und es liegt nahe, daß das häufig wiederholte Betrachten solcher Bilder die Muskeln des Auges in ähnlicher Weise stärkt, wie das Turnen die allgemeine Körpermuskulatur. Einen ähnlichen Zweck verfolgen die Schielbrillen. Sie sind nur in ihrer Mitte durchsichtig und sollen das schielende Kind förmlich zwingen, beide Augen gleichmäßig zu gebrauchen. In schweren Fällen erweisen sie sich als wirkungslos, da hochgradig schielende Kinder uur zu leicht geneigt sind, bloß mit einem Auge durch die Oeffnung zu blicken.
— Zwei Tragikomödien ans dem
Lehrerleben, die der „Spandauer Korrespondenz" zufolge in der Provinz Brandenburg vorgekommen sind, verdienen der Nachwelt überliefert zu werden. Die eine ereignete sich schon vor einigen Jahren. In einer Dorfgemeinde hatte der Lehrer sein halbes Leben lang mit Liebe und Treue an dem schweren Werk der Kindererziehung gearbeitet und sich dabei nicht nur der Anerkennung seiner Behörden, sondern auch der Liebe feiner Gemeinde erfreut. Als er starb, erhielt seine Witwe, wie damals recht schmale Pension. Die Not der armen Frau ging den Gemeindegliedern zu Herzen; man beschloß, ihr einen Zoll der Dankbarkeit für das treue Wirken ihres Mannes zu entrichten. So wurde denn in der Gemeindesitzung folgender Beschluß gefaßt: „In Anerkennung der langjährigen treuen Dienste, die der verstorbene Lehrer unserer Gemeinde geleistet hat, wird seiner Witwe für ihre fernere Lebenszeit ein — freier Sitz im Hinteren Teil des Kirchschiffes (unter dem Turm) gewährt!" — Die zweite Geschichte hat sich vor kurzem in einem Filialkirchdorf zugetragen, wo dem Lehrer die Aufgabe obliegt, die Verwaltung des Friedhofs, insbesondere das Anweisen der Grabstellen unentgeltlich zu besorgen. Als er für diese Dienstleistung jüngst die Gewährung einer kleinen Entschädigung beantragte, beschloß der Kirchenrat: „Dem Lehrer und seiner Frau werden für seine Tätigkeit auf dem Kirchhof der Gemeinde je eine — freie Grabstelle gewähr t." Es gibt noch Dankbarkeit auf Erden!
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Amtliche Md PrirmtsnMM.
Stadt Calw.
Vergebung von Vauaebeiten.
Die Grab-, Betonier-, Maurer-, Asphalt- und Pflasterarbeiten nebst Cementröhren-Lieferung für die Dohlen und Trottoiranlagen bezw. Umpflasterungen an verschiedenen Stellen innerhalb der Stadt sollen im Akkord vergeben werden.
Pläne, Voranschläge und Bedingungen liegen auf dem Stadtbauamt zur Einsicht auf, woselbst auch die diesbezügl. Angebote in "/« ausgedrückt bis längstens
Donnerstag, den 24. Sept., vorm. 9 Uhr,
einzureichen sind.
Den 18. September 1908.
Stadtbauamt.
Hohuecker.
K. Forstamt Calmbach.
Steinlieferungs-
Äkkord.
Am Dienstag, den 29. Septbr., Vorm. 10 V- Uhr, wird die Lieferung von 30 «km. Muschelkalksteinen
aus den Hüttcnweg im Distrikt Kälb- ling auf der Forstamtskanzlei im Abstreich vergeben.
Hirsau.
Fanshch-Derkans.
Kommenden Montag, den 21. September d. I., vormittags 10 Uhr, kompien auf hiesigem Rathaus 44 St. Langholz mit 35,58 Fm. im öffentl. Aufstreich zum Verkauf, wozu eingeladen wird.
Den 17. Sept. 1903.
Gemeinderat.
Heute Samstag Abend V-9 Uhr
Worrats-
versammlung
Der Ausschuß.
KMKlnli W Trillch.
Spielabend Mittwoch, den 23. Sept. bei Männer z. Faß.
M. Von jetzt ab finden Nenauf- nah men statt.
Sonntag Abend
WUMgsßilnde
im Vereinshaus von 8—9 Uhr. Jedermann ist freundlich eingeladen.
IaHrnis-
Werffeigerung.
Wegen Wegzugs bringt Unterzeichneter am Mittwoch, den 23. Sept., vormittags von V-9 Uhr an und nachmittags von 2 Uhr an gegen Barzahlung folgendes zum Verkauf:
etwas Frauenklcider, 2 vollständige schöne Betten mit Rösten, einige Ober- und Unterbetten, Tische und Stühle, 1 Co mode, Nachttischle, 1 L>ofa, etwas Küchengeschirr, Faß- und Bandgeschirr, allgem. Hausrat, sowie eine Partie Herren- und Knabenklsider. Liebhaber sind eingeladen.
wilh. ttolb, Vorstadt,
im Schreiner Schäfer'schen Hause.
Eine kleine, gut erhaltene
rNsstpvefse
hat zu verkaufen
Bäcker Kirchherr. Hirsau.
1 eisernen
Resulitt-Fiillosen
verkauft billig
Pfarrer Gmelin a. D.
Hschzeitreiirladuirg. r
Wir beehren uns. Verwandte und Bekannte zu unserer am Dienstag, den 22. Sept., stattfindenden Hochzeitsfeier in das Gasthaus zur „Sonne" in Neubulach freundlichst einzuladen.
Friedrich Dohl,
Bäcker in Neubulach.
Zriedrike Schüttle
von Schönbronn OA. Nagold.
Kirchgang 11 Uhr.
Am Montag bringe ich
auf dem Bahnhof zum Verkauf.
UVi'iou.
Teinach.
In 8—14 Tagen bringen wir einige Waggons
schönes TNostobst
auf Station Teinach, welches wir zum laufenden Tagespreis abgebcn. Bestellungen wollen bis dahin bei uns gemacht werde».
I. Zuchtmann, Glaser.
I. Pfrommer, Bäcker u. Wirt.
0. k. kau, WM iLlläMsed. Usedilltzli, Wüber'g,
empfiehlt
Dreschmaschine»
in jeder Bauart, sowie
slllnddreschmschilten
mit Riemenbetrieb und Guß- stahlkugcllagern, welche sich durch geräuschlosen, spielend leichten Gang aus- zeichne».
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