die gemachten Bemühungen wohl am besten lohnt. > Nachdem in den vorhergehenden Jahren der Teil Feuerbachs oberhalb der Bahn zum Zwecke des Gleisanschlusses der dort liegenden bedeutenden industriellen Werke mit Industriegleisen von fast 3 km Länge, welche seitens der Bahnindustrie Aktiengesellschaft in Hannover-Herrenhausen ausgeführt wurden, versehen worden ist, ist jetzt nach Fertigstellung der Unterführung unter der Bahn her, welche den unteren und den oberen Teil Feuerbachs direkt verbindet, auch der jenseitige Teil Feuerbachs an diese Industriebahn angeschlossen worden, und zwar sind es zunächst die Württembergischen Eisenwerke, die ja wohl den meisten Württembergern durch die Lieferung der Bahnsteigsperr-Abschlußgitter bekannt sind. Weitere Werke werden folgen.
Als der Jagdaufseher von Si nd elfin gen, OA. Böblingen, das vor 4 Jahren neu erbaute Jagdhaus betrat, brach der Boden mitsamt dem Aufseher durch, da der Schwamm das Holz zersetzt hatte. Der Aufseher stürzte in die Tiefe und zog sich eins Kopfwunde zu.
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/X Herrenalb, 26. Febr. Mit altgewohnter Herzlichkeit und vielseitiger Teilnahme wurde auch das diesjährige Königssest würdig begangen. Vor dem Rathause sammelten sich der Veteranen- und der Kriegerverein, die staatlichen und städtischen Beamten, die bürgerlichen Kollegien und sonstige Teilnehmer aus der Stadtgemeinde. Durch die beflaggte Karlsstraße bewegte sich der stattliche Festzug zur Kirche, in welcher Stadtpfarrverweser Seilacher die eindrucksvolle Festpredigt hielt. Kriegervereinsvorstand A. Ha über brachte bei dem darauffolgenden Frühschoppen im Hotel z. Sonne in zündender Ansprache das Königshoch aus. Nachmittags 5 Uhr versammelten sich im Hotel z. Post die Gäste zum Festessen, das in jeder Hinsicht vortreffliche Gaben bot und bei der ausgezeichneten Musik der Ettlinger Unteroffizierschule (Obermusikmeister Honrath) einen durchaus gelungenen Verlaus nahm. Forstm. Hillers Königstoast war der Höhepunkt des Festes, die Rede nach Form und Inhalt gleich gediegen. Das Hoch auf die Königin gab Stadtpfarrverweser Seilacher Veranlassung, von seinen persönlichen Beziehungen zur königlichen Familie als Sekretär der Schillerstiftung in Marbach manches Interessante zu erzählen. Apotheker Tränkler verlas das vom Stadtvorstand Grüb vorgeschlagene Glückwunschtelegramm und die später eintreffende huldvolle Erwiderung. Bei dem Gesang gemeinsamer Lieder und dem Vortrag dankbar aufgenommener Männerchöre durch den „Lieder-
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da fing mein aufmerksames Ohr ein entsetzliches Dröhnen auf, das aus dem unteren Stock heraufklang. Mir standen Schweißtropfen auf der Stirn. Ich horchte . . .
Die Uhr kündete dumpf die elfte Stunde an. Die Schläge legten sich wie Blei auf meine Nerven, die vier Wände drohten zusammenzustürzen. „Das verwünschte Ding wird mich jede Stunde aus dem Schlaf wecken. Am besten wird's sein, ich halte sie an."
Gesagt — getan. Allen Mut zusammenraffend, sprang ich aus dem Bett, zündete die Kerze an und stand kurz daraus vor der Uhr. Sie tickte friedlich, als wenn nichts geschehen wäre. Schließlich nahm ich das rechte Gewicht ab, so daß die Uhr weiter ging, ohne den Verlauf der Stunden hörbar anzuzeigen. Im Urkasten unten konnte ich das Gewicht nicht unterbringen, eine Schachtel oder etwas ähnliches darin nahm allen Platz ein; so legte ich's kurz entschlossen unter das Kissen in Tante Barbaras Lehnstuhl. Vor ihrer Ankunft wollte ich es dann wieder richtig an Ort und Stelle bringen.
Ich lag wieder im Bett. Schlafen konnte ich aber noch immer nicht. Endlich fiel ich in einen Halbschlummer. Ich war nahe daran, fest einzuschlafen. da wurde ich durch ein deutlich vernehmbares Klopfen den Armen Morpheus wieder entrissen. Ich tat das Natürlichste — ich zog die Bettdecke über die Ohren. — Das Klopsen hörte ich aber immer noch. Mein Herz schlug wie eine Maschine. Ich war aber fest entschlossen, nicht mehr aufzustehen. „Keine Macht, ob irdisch oder himmlisch, soll mich nochmals aus diesem Zimmer bringen," sagte ich mir. Das Klopfen hörte indes noch immer nicht auf.
Plötzlich kam mir ein Gedanke. Das Klopfen kam von der Haustür her. Meine Tante kehrte zurück! Und da war ich verpflichtet, aufzustehen.
Das Klopfen nahm auch noch seinen gleichmäßigen Fortgang, als ich die Stufen hinunterschritt. Ich setzte die Kerze nieder und öffnete die Tür.
kranz" entwickelte sich bald festliche Fröhlichkeit, die unserem Königstag einen wohlbefriedigenden Abschluß gab.
** Feldrennach, 25. Febr. Gewehrsalven erinnerten an den Geburtstag unseres Königs. Der Kirchspiel-Veteranenverein und Militärverein Feldrennach nahmen wie auch der Militärverein Conweiler am Festgottesdienst hier teil. Bei dem im Anschluß hieran stattgehabten Frühschoppen in der „Krone" feierte Schullehrer Stanger hier die vielseitigen, reichen Verdienste unseres Fürsten, und in das ausgebrachte „Königshoch" stimmte die Tafelrunde freudig ein. Abends fand eine zwanglose Vereinigung im „Adler" statt, welche bei Ansprachen und Deklamationen allseits befriedigend verlief.
§. Loffenau, 27. Februar. Das Geburtsfest unseres verehrten und gelebten Königs Wilhelm II. wurde hier in würdiger Weise gefeiert. Morgens 6 Uhr verkündeten Böllerschüsse und Tagwache das hohe Fest. Um 10 Uhr war Festgottesdienst, an welchem sich der hiesige Militärverein, geführt von seinem bewährten Vorstand, Hrn. Kamerad Emil Fieg, Gastwirt hier, sowie der hiesige Gesangverein Liederkranz, mit seinem trefflichen Dirigenten, Hrn. Lehrer Kusterer, und seinem pflichtgetreuen Vorstand, Hrn. Karl Mahler, Bäckermeister hier, vollzählig beteiligten. Abends 8 Uhr war Bankett bei Kamerad Luft zum „Adler", an welchem wiederum beide Vereine vollzählig teilnahmen. Als erster Redner trat zunächst auf Hr. Emil Fieg, welcher den Toast auf Se. Majestät den König ausbrachte und in welchen die Anwesenden begeistert mit einstimmten. In einer weiteren schwungvollen Rede dankte derselbe dem Gesangverein und seinem unermüdlichen Dirigenten, Hrn. Lehrer Kusterer, für ihr Erscheinen, denn der Gesangverein trage nicht wenig mit seinen herrlichen Weisen zur gemütlichen Stimmung bei; des weiteren dankte der Hr. Vorstand Fieg unserem verehrten Hrn. Ortsvorsteher Köhler, welcher zugleich Ehrenmitglied des Militärvereins ist, sowie den anwesenden älteren Mitgliedern, welche zum Teil Gründer des Vereins sind und unter welchen sich, wie stets bei derartigen Anlässen der 88jährige Friedrich Mahler, Küfer befand, für ihr Erscheinen. Als Seltenheit dürfte man es finden, daß ein 88jähriger Greis in voller Rüstigkeit in Reih und Glied mit seinem Verein, welchem derselbe heute noch mit Leib und Seele hängt, marschiert. Hr. Lehrer Kusterer widmete dem Hrn. Vorstand Fieg für seine energische Tätigkeit in Vereinssachen sinnige Worte des Dankes. Als weiterer Redner sprach Kamerad Kyre, Schriftführer. Derselbe ge
dachte ebenfalls in warmen Worten des Dankes dem Gesangverein Liederkranz und der aus dem nahen Lautenbach anwesenden Instrumental-Musik der HH. Gebr. Möhrmann. Letztere verstanden es. durch ihre wirklich schönen Weisen die Anwesenden bis zum Tagesgrauen bei einander zu halten. Abwechslungsweise wurden besonders die Mitglieder am oberen runden Tisch durch Kamerad Karl Seeger, alter Artillerist, welcher nun auf eine 16jährige Dienstzeit als Oberfeuerwerker des Militärvereins zurückblicken kann, durch köstliche Erzählungen aus dem „Krieg im Frieden", besonders vom Jahrgang 1905 unterhalten. Mit besonderer sFreude wurde es von allen Anwesenden ausgenommen, daß Kamerad Karl Seeger seinem Vorstand Hrn. Fieg versprochen hat, er werde seine Funktion als Oberfeuerwerker noch lange Jahre versehen.
3 Arnbach, 28. Febr. Gestern abend kurz nach 9 Uhr wurden wir wieder einmal durch Feuerlärm erschreckt. In dem in der Nähe des Schulhauses stehenden Wohn- und Scheuerngebäude des Bauern Gottfried Nittel war ein Brand ausgebrochen, welchem das ganze Anwesen zum Opfer fiel. Nur dem raschen Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, daß eine weitere Ausdehnung verhütet wurde. Der Gebäudeschaden beläuft sich auf 7500 Mk., derjenige an Mobiliar auf etwa 3000 Mk. Brandstiftung wird angenommen. Hoffentlich gelingt es einmal, des oder der Brandstifter habhaft zu werden, damit die Gemeinde zur Ruhe kommt!
<3 Conweiler, 28. Febr. Zu Gunsten unseres geplanten Kirchenbaus ist neben der durch das K. Ministerium des Innern gestatteten Veranstaltung einer Lotterie, welche am 20. Mai d. I. stattfindet. seitens des K. Evang. Konsistoriums auf Ansuchen eine allgemeine Kirchenkollekte bewilligt worden. Die Kollekte wird in sämtlichen Kirchen des Landes- am Sonntag Judika, den 13. März d. I., veranstaltet werden. Im Vertrauen auf den bisher bewährten Opfersinn des Bezirks ist zu hoffen, daß die Sammlung aus der Umgebung reichlich unterstützt wird.
Calw, 25. Februar. Freitag vormittag 9 Uhr fand unter überaus großer Beteiligung in Unterreichenbach die Beerdigung des nur nach 5tägigem Krankenlager im Alter von 66 Jahren verstorbenen Schultheißen Scholl statt. Die Ortsvorsteher des Bezirks waren fast vollzählig anwesend, ebenso waren viele Beamte und sonstige Einwohner der Oberamtsstadt zu bemerken. Nach der eindrucksvollen Rede des Ortsgeistlichen wurden Kränze > niedergelegt im Namen der Gemeinde von Leder-
Auf den Stufen, die zur Tür hinaufführten, stand ein Nachtwächter und eine junge Dame. Die Dame wurde von dem Hüter der Nacht gestützt.
Und was jetzt folgte, ging mit der Schnelligkeit eines Traumes vorüber.
„Sie ist ohnmächtig," sagte der Nachtwächter. „Können Sie ihr nicht einen Schluck Kognak geben?" Dabei sah er mir fest ins Gesicht.
„Kommen Sie herein," antwortete ich, wie gelähmt. Ich führte sie aus seinen Armen in das Zimmer. Die Tür schloß sich wieder, der Nachtwächter war nicht mit hereingekommen.
Als ich sie aus meinen Armen in einen Stuhl sinken ließ, mußte ich mir gestehen, daß es ein keineswegs häßliches Geschöpf war, wenn ihre Kleidung auch nur dürftig aussah. Sie seufzte und schloß die Augen.
„Jetzt den Kognak," dachte ich. „Wo kann die Flasche nur stehen?"
„Hier in dieser Gegend werden die Flaschen oft im Uhrkasten aufbewahrt." Es war die junge Dame, welche diese Worte sprach oder besser in müdem Flüsterton hinaushauchte.
„Natürlich!" stimmte ich bei.
Und richtig. Was ich da unten als Schachtel angesehen hatte, erwies sich als eine kleine Hausapotheke. Ich nahm die Flasche heraus.
„Nun ein Glas und etwas Wasser," meinte ich und lief in die Küche.
Ich freute mich, als ich beides dort fand. Als ich zurückkehrte, war — das Zimmer leer. Die hübsche, junge Dame war verschwunden! Ich staunte. War bei ihr im Kopf vielleicht nicht alles in Ordnung? Ich suchte das ganze Haus ab — vergeblich. Ich öffnete die Tür und blickte die Straße hinauf und hinunter, konnte jedoch nichts erblicken. Jetzt näherten sich auf der anderen Seite schwere Tritte. Der Nachtwächter kam herauf. „Wo ist denn die Dame, die Sie eben hier hereinbrachten?" rief ich in die Nacht hinaus.
„Welche Dame?" klang die Antwort. Ein kurzes Schweigen folgte. Und dann vernahm ich noch die folgenden Worte: „Das beste ist. Sie legen sich ins Bett!"
Der geheimnisvolle Vorgang ging mir natürlich während der ganzen Nacht durch den Kopf. Ich konnte nicht schlafen. Die junge Dame war wirklich hübsch und ihr Erscheinen und Verschwinden romantisch, daß . . . daß ... ja, ich weiß wirklich nicht was.
Meine Tante kehrte am nächsten Morgen zurück. Noch ehe sie ein Wort über das Baby verlieren konnte, hatte ich sie von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt.
Sie öffnete den Uhrkasten.
„Der Himmel stehe mir bei!" ries sie plötzlich aus. „Es ist verschwunden!"
„Was ist verschwunden?" fragte ich.
„Das Gewicht!"
„Nein, das ist hier", sagte ich, indem ich es bei diesen Worten unter dem Kissen in ihrem Lehnstuhl hervorholte.
Sie riß mir das schwere Ding förmlich aus der Hand und zog aus der unteren Seite desselben einen kleinen Pflock heraus. Und was dann zum Vorschein kam, waren verschiedene Banknoten, die zusammen ein Vermögen von mehreren tausend Mark ausmachten.
„Du gottlose Tantel" rief ich aus. „Du bist ja ein richtiger Geizhals!"
Die Erkundigungen, die wir eingezogen, ergaben, daß der nächtlich-romantische Vorfall den neuen Plan einer Einbrecherbande bildete, welche Tante Barbaras Geheimnis auf irgend eine Art ausfindig gemacht haben mußte.
Tante Barbara lebt noch immer. Meine vorwurfsvollen Worte aber hat sie mir nicht übel genommen, und zum Schluß habe ich dann ihr Testament aufgesetzt.