goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Ordens der Württ. Krone erhielt Pianofabrikant Kommerzienrat Karl Pfeiffer, die große Medaille für allgemeine Verdienste um Gewerbe und Handel Fabrikdireklor Hohner in Trossingen.
Stuttgart, 25. Febr. Zur Feier des Geburtsfestes des Königs hat die Stadt reichen Flaggenschmuck angelegt. Die heutigen Feierlichkeiten wurden mit milüänschem Wecken eingeleiret. Die Spielleute und Musikkorps der Garnison marschierten in den Hof des Wilhelmspalastes, wo die Tagwache der Tambours und der Kavallerie, ein Choral und die Köaigshymne gespielt wurden. Gleichzeitig ertönte Glockengeläute von allen Türmen und in den oberen Anlagen wurde von einer Batterie des Feldart.-Regts. Nr. 13 Königssalut gefeuert. — Die kirchliche Feier des Tags fand in der üblichen Form heute vormittag 10 Uhr statt, ebenso um 11 Uhr die große Paroleausgabe.
Stuttgart. 25 Febr. Bei dem Festmahl der bürgerlichen Kollegien im Rathaussaal brachte Oberbürgermeister v. Gauß den Toast auf den König anläßlich des Geburtstages aus. In herkömmlicher Weise wurden auch wieder im Bürgerhospital die Armen der Stadt auf Kosten der Stadtverwaltung gespeist. Von der Weißenburg ertönten heute früh ebenfalls Salutschüsse. Entsprechend der Zahl der Lebensjahre des Königs wurden 62 Schüsse abgegeben. Dem Militär wurde in den Kasernen ein Festmahl bereitet.
Stuttgart, 23. Febr. Vom 1. Mai d. I. ab wird die seither unbeschränkte Benutzung von Eil- zügen für Fahrten zu wiffentichaftlichen und belehrenden Zwecken, für Schulfahrten und für Fahrten nach und von Ferienkolonien, die zu ermäßigten Preisen statifinden, aufgehoben werden. Die Benutzung einzelner im Fahrplan besonders bekannt zu gebender Etlzüge für solche Fahrten kann beschränkt oder ganz ausgeschlossen werden.
Stuttgart, 22, Februar. Zur bleibenden Erinnerung an den am Sonntag abgehaltenen „Einigungs-Parteitag". der zugleich das formelle Ende der „Deutschen Volkspartei" bedeutet, läßt der Volksverein Stuttgart eine, eine schwarz-rot-goldene Fahne darstellende vergoldete Emailnadel mit der Inschrift: „D. V. P., 20. 2. 10 Stuttgart" Herstellen, die für 50 Pfg. käuflich zu haben ist. Die Nadel » wird von der hiesigen Firma Mayer und Wilhelm gemacht.
Der Stuttgarter Pferdemarkt findet Heuer Montag und Dienstag. 18. und 19. April, bei der Gewerbehalle und der Garnisonkirche statt. Mil dem Markt ist die Ausstellung und der Verkauf von Wagen, Reit- und Fahrrequisiten in der Gewerbehalle verbunden. Wie in den Vorjahren ist hiebei wieder eine Prämiierung von Wagen und Sattlerwaren vorgesehen. In Verbindung mit dem Pferdemarkt steht die vom Wüitt. Rennverein veranstaltete Geld- und Pferdelotterie, für die am ersten Markttage wieder eine größere Anzahl Pferde auf dem Markt angekauft weiden wird. Gleichzeitig mit dem Pferdemarkt wird auf dem Hegelplatz der Hunde mar kl abgehalten. Anschließend an den Pferdemarkt kommt sodann Mittwoch, 20. April, vormittags 11 Uhr im kgl. Leibstallreilhaus eine Anzahl edler Pferde aus dem kgl. Marstall und dem kgl. Privatgestüt zur Versteigerung. Für den Transport der Pferde nach und von Stuttgart und Cannstatt über die Zeit des Pferdemarktes sind von der kgl. Generaldirektion der Staatseisenbahnen wieder die üblichen Frachtvergünftigungen gewährt worden.
Stuttgart, 25. Febr. Von einem größeren Diebstahl, der am 23. ds. Mts. in einem Hause der Kriegerstraße verübt wurde, erfährt man heute einiges durch ein Ausschreiben des Stadtpolizeiamts. Darnach wurden dort 3 Ringe, darunter ein Brillantring mit Smaragden. 6 goldene Broschen, zum Teil mit Brillanten, 1 Kollier. 4 goldene Armbänder, mehrere Hals- und Uhrenketten, eine Brillantbusennadel und 2 silberne Schützenbecher gestohlen.
Ludwigsburg. 21. Februar. Das vorläufige Programm für den am 5. Juni ds. Js. hier stattfindenden 2 0. Bundestag des Württ. Kriegerbundes steht nunmehr fest. Es ist folgendes: Samstag. 4. Juni vormittags. Eintreffen des Bundespräsidiums und des Bundesbanners. Empfang auf dem Bahnhof. 1 Uhr Mittagessen im Bahnhofhotel. Nachmittags 3 Uhr Sitzung des Gesamtpräsidiums. Abends 8 Uhr: Bankett im großen Exerzierhaus unter Mitwirkung des Männergesangvereins. Sonntag, 5. Juni: Tagwacke und Empfang der Gäste, 8ffr Uhr Sitzung des Bundestages im Bahnhotel, i von ffrll Udr ab Aufstellung des 18—20000 Teilnehmer umfassenden Festzuges, der, wie im Vorjahr
beim Ulanenfest, durch den Schloßgarten, wo ein Podium erstellt wird, seinen Weg nimmt; man hofft hier auf das Erscheinen des Königs. Um 1 Uhr Festessen im Bahnhotel, Speisung der fremden Festbesucher in den Lokalen der Stadt. Auf dem Fest« platz (kleiner Exerzierplatz mir Alleen) findet von
5 Uhr ab eine gesellige Vereinigung aller Festteilnehmer bei Konzen usw. statt. Am Montag. 6. Juni, wird vormittags ein Ausflug, vermutlich durch den Favorilepark nack Monrepos, unternommen, nachmittags und abends sind wieder Konzerte, Maffen- aufführungen und dergl. auf dem Feftplatze geplant.
Gmünd, 25. Febr. Eine auffallende Himmels- erscheinung konnte man gestern abend gegen ff,8 Uhr im Südosten beobachten, nämlich eine kleine Lichtkugel mit anbängendem Lichtschweif, die sich am Himmel bewegte und nach kurzer Zeit verschwand.
Gmünd, 24. Febr. Gestern morgen kurz nach
6 Uhr ist der Du n-n des Sees bei der Hinteren Becherlehenstraße g borsten. Die Waffermafsen überschwemmten die umliegenden Gärten und Häuser und richteten teilweise großen Schaden an.
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X Neuenbürg. 25. Febr. In altgewohnter würdiger Weise feierte die hiesige Stadt heute das Geburtstagsfest ihres Königs. Eine Reihe von öffentlichen und p-ioaten Gebäuden hatte Flaggenschmuck angelegt, und damit schon dem Aeußeren der Stadt ein festliches Gepräge verliehen. Mit hallenden Böllerschüssen wurde morgens 7 Uhr die Feier des Tages eingeleitet. Hierauf folgte um 10 Uhr der Gang zum Festgottes dien st. Ein stattlicher Festzug bewegte sich vom Rathaus zur Kirche, wo Dekan Uhl eine ernste, gehaltvolle Festpredigt hielt über den vom König selbst gewählten Text: Psalm 86: „Weise mir. Herr, deinen Weg, daß ich wandle in deiner Wahrheit, erhalte mein Herz bei dem Einigen, daß ich deinen Namen fürchte." Mittags 1 Uhr fand in dem hübich dekorierten Saale des Gasthofs zur Sonne das Festessen statt, zu welchem sich eine beträchtliche Anzahl von Teilnehmern aus Stadt und Bezirk eingefunden hatte. Den Trinkspruch auf den König brachte Hr. Oberamtsrichter Doderer aus, der in markigen Worten und gewandter Rede folgendes ausführte: Vor wenigen Wochen habe man beim Geburtstag des Kaisers den Gefühlen und dem Dank dafür Ausdruck gegeben, daß aus der Zerrissenheit der Kleinstaaterei ein starkes Reich und mächtiges Kaisertum entstanden sei. Aber — so fuhr der Redner fort — die Begeisterung für Kaiser und Reich soll unserer Treue und Liebe für unteren König, zu unserem angestammten Fürstenhaus keinen Eintrag tun, soll im Gegenteil ihr erst die rechte Weihe verleihen. Die deutsche Einheit, die wir errungen, ist nicht eine starre, mechanische Einheit. unser deutsches Reich ist ein lebendiger Organismus, ein Leib mit Haupt und Gliedern, jedes Glied hat sein eigenes, selbständiges Leben, und je mehr ein jedes in dieser seiner Eigenart, in seinen besonderen Gaben und Kräften sich entfaltet und auslebt, um so mehr trägt es bei zum Wohl und zum Gedeihen der Gesamtheit. Wir Württemberger dürfen froh und stolz sein, an der Spitze unseres Staates in der Person unseres in Ehrfurcht geliebten Königs Wilhelm II. einen Fürsten zu haben, der hochangesehen dasteht im Kreis der deutschen Bundesfürsten. der die Aufgabe seiner Stellung in hohem Sinne erfaßt und unentwegt zu vollführen bestrebt ist, der sich als ein Glied des großen Ganzen fühlt und begeistert für des deutschen Reiches Macht und Ehre, in rückhaltsloser Hingebung und selbstverleugnender Bundestreue dem Kaiser gibt, was des Kaisers ist, der aber ebendeshalb auch unablässig bemüht ist, sein eigenes Reich, sein Land und Volk zu immer vollerer und freierer Ausgestaltung seiner Kräfte, zu immer reicherer Blüte emporzuführen. Es ist nicht etwa Schmeichelei, es ist einfache Wahrheit, Ausdruck herzlichster Dankbarkeit, wenn wir am heutigen Fest es rühmen, was wir an unserem König haben: wie ernst und treu, wie gewissenhaft aufs Einzelnste eingehend er seine Regentenpflichten erfüllt; wie ihm die gesunde, fortschrittliche Entwicklung seines Landes, die Förderung der Wohlfahrt auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, die Hebung des Wohlstands, die Pflege von Kunst und Wissenschaft, die Fürsorge für Kirche und Schule am Herzen liegt; wie er keine Gelegenheit versäumt, dies durch tätige Teilnahme, durch persönliches Eingreifen zu bekunden; wie schlicht und freundlich er mit seinem Volk verkehrt und sich unter ihm bewegt, immer noch, Gott sei Dank, gewiß, wie zur Zeit seines Ahns sein Haupt noch kühnlich legen zu dürfen jedem Untertan ins Schoß. Wie huldreich und herzlich er an
Freud und Leid seiner Untertanen teilnimmt, das durften ja auch in allerneuester Zeit 2 Familien hiesiger Stadt anläßlich der Feier ihrer goldenen Hochzeit erfahren; und wie liebevoll und talkräftig er im Verein mit der Königin die Not der Bedrängten zu lindern, jedes Werk barmherziger Nächstenliebe zu fördern bereit ist. So umschlingt ein festes, enges Band der Liebe und des Vertrauens Fürst und Volk — Hie gut, Württemberg alleweg! — und aus treuen Herzen steigen heute allerorten innige Wünsche auf zum Throne des Allerhöchsten für unseres geliebten Königs Wohl. Möge die Sonne des Glücks und die Sonne der göttlichen Gnade leuchten auch über allen kommenden Tagen, dem König Kraft und Gesundheit, Frische des Geistes und Freudigkeit des Gemüts erhalten, ihn noch lange seinem Volk zum Segen setzen, auf daß unser teures Schwabenland unter seinem gerechten, gütigen und weisen Regiment blühe und gedeihe. — Begeistert stimmte die Versammlung in das vom Redner ausgebrachte Hoch auf den König ein. Wie alljährlich brachte die Versammlung auf den Vorschlag des Hrn. Oberamtm. Hornung dem König durch ein Telegramm ihre herzlichen Glückwünsche und ehrfurchtsvolle Huldigung dar. Des weiteren nahm das Mahl unter den Klängen einer Abteilung der Musik der Ludwigsburger Artillerie einen schönen, gemütlichen Verlauf. — Abends schloß sich ein Bürgerball an, der sehr gut besucht war und einen ebenso schönen Verlauf nahm. — Auf das an Se. Maj. gesandte Telegramm der Festversammlung traf am gleichen Abend ein Dank-Telegramm vom Kgl. Kabinett ein.
Neuenbürg, 25. Febr. Neue Frachtbriefe. Wie mitgeteiit wird, sind vom 1. April 1910 an nur noch die neuen Frachtbriefe, die vom 1. April 1909 vorgeschrieben sind, verwendbar.
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für den Monat März werden von allen Postanstalten und Postboten von der Expedition und von unseren Austrägerinne>- entgegengenommen.
Alttviaerr muffen — um noch Aufnahme z« — finden — längstens morgens 8 Uhr aufgegeben werden.
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Literarisches.
Im Verlag von E. Ulm er, Stuttgart, Olgastraße 88, werden von Oekonomierat Maier-Bode „Landwirtschaftliche Merkblätt-r" herausgegeben. Von diesen Me>k. blättern, in welchen das Gesamtgebiet der Landwirtschaft und ihre Nebenzweige in leicht verständlicher Weise behandelt werden, sind bereits 10 Siück erschienen und zwar:
Stück 1 Zurück zur Scholle,
„ 2 Die Entstehung und Zusammensetzung des Acker
bodens,
„ 3 Der Kunstdünger und seine Anwendung.
„ 4 Die Wetterregeln,
„ 5 Das Vermessen von Grundstücken,
„ 6 Die Ziegenzucht,
„ 7 Maßnahmen in Futlernotjahren,
„ 8 Hopfenbau,
„ S Die Obstbaumpflege,
„ 10 Landwirtschaft und Versicherungswesen.
Ihres wirklich gediegenen Inhalts wegen und im Hinblick auf den billigen Preis der Merkblätter (Einzelpreis für jedes „Merkblatt" mit 16 Seiten 25 In Partien von 25 Stück zu 20 ^s, von 50 Glück zu 18 ^s, von 100 Stück zu 15 pro Glück) dürften sich dieselben zur Verbreitung in bäuerlichen Kreisen vorzüglich eignen.
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Mit einer vierseitigen Beilage.