stehen zahlreiche Werke still. Die Straße nach Lyon ist abgeschnitten. Im Departement Allier, wo der Schnee zwei Meter hoch liegt, wüten Schneestürme.

Palma (auf Mallorca), 11. Febr. Der fran­zösische Ozeandampfer General Chancy ist an der Nordküste von Mallorca untergegangen. Der Untergang erfolgte an der Nordküste von Minorca in der Nähe von Ciudadela, wo auch der einzige überlebende Passagier, ein Zollbeamter, ge­borgen wurde. Der Dampfer, der 87 Passagiere und eine aus 47 Köpfen bestehende Bemannung an Bord hatte, wurde 1891 erbaut und war eines der größten Schiffe der Algier-Marseille-Linie der Compagnie Generale Transatlantique".

Württemberg.

Das Gerücht von einem Rücktritt des Mi­nisters des Innern, v. Pischek, ist jetzt be­reits zum zweitenmal aufgetaucht, diesmal in Ver­bindung mit allerhand Kombinationen: der Kult­minister v. Fleischhauer werde das Ministerium des Innern übernehmen, Hr. v. Weizsäcker werde die auswärtigen Angelegenheiten beibehalten, die Ver­kehrsangelegenheilen an ein unter dem Generaldirektor der Slaatseisenbahnen neuzubildendes Ministerium abgeben und statt dessen noch das Knltministerium übernehmen. Bei alledem kommt zwar allgemein der Wunsch zum Ausdruck, daß Hr. v. Pischek sein Portefeuille nicht eher abgeben möchte, als bis er die Bauordnung vollends unter Dach gebracht habe. Im übrigen aber wird sein Rücktritt als so selbst­verständlich behandelt, daß man beinahe vermuten möchte, die Partei, deren Presse die Gerüchte nun schon zum zweitenmal aufwärmt, habe ein Interesse daran, daß das Portefeuille in andere Hände über­geht. Was da etwa hinter den Coulissen gespielt haben mag und ob etwa die Tatsache, daß Hr. v. Pischek den Amtmann Bazille, entgegen den Wünschen des Hrn. v. Gauß immer noch nicht zum Schweigen brachte, dabei eine Rolle spielt, ist nicht klar zu ersehen. Soviel steht fest, daß der Minister sich bisher nicht nur beim Landtag und bei der ganzen Bevölkerung, sondern auch bei seinen Kollegen der größten Wertschätzung erfreute, die wiederholt I

mit seltener Einmütigkeit zum Ausdruck kam. Er ist heute 67 Jahre alt, besitzt aber dabei eine geistige Lebhaftigkeit und eine körperliche Ausdauer, die in seinem musterhaft geleiteten Ressort überall und bei jeder Gelegenheit zu spüren sind. Kein Minister ist in seinem Ressort besser zu Hause, als Hr. v. Pischek im Ministerium des Innern, keiner verrät auch in den Verhandlungen des Landtags eine größere Sach­kenntnis und ein regeres Interesse als er, und so hat man denn von einer Amtsmüdigkeit des Mi­nisters bisher nicht das geringste wahrgenommen, es ist vielmehr zu hoffen, daß er auch über die Ver­abschiedung der Bauordnung noch möglichst lange an der Spitze seines Departements bleibt.

Tübingen, 10. Febr. (Strafkammer.) Die Verhandlung gegen den Darlehenskassenrechner Wil­helm Lutz, Bauer von Altingen, wegen Unterschlag­ung, Untreue und Urkundenfälschung ging gestern abend zu Ende. Lutz blieb auf seinem Leugnen. Er wurde neben dem Verlust der bürgerlichen Ehren­rechte auf die Dauer von 3 Jahren zu 2 Jahren und 4 Monaten Gefängnis verurteilt, wovon 4 Monate Untersuchungshaft abgehen.

Heilbronn, 11. Febr. Die Theaterplatz­frage ist nunmehr erledigt. Das Ministerium des Innern hak die Baulinie an der Allee gemäß den Beschlüssen der bürgerlichen Kollegien genehmigt.

Schramberg, 10. Febr. Außer dem bisher. Stadtschultheißenamtsverweser Amtmann Paradeis hat sich um die erledigte Stadlschultheißenstelle auch noch Regierungsassessor Banzhaf in Rollweil und Rechtsanwalt Dr. Priester in Franlfurt a. Main beworben.

Freudenstadt, 11. Febr. Wie dieHorber Chronik" meldet, wird das Zentrum bei der be­vorstehenden Landtagsersatzwahl als Zählkandidaten den Reichs- und Landtagsabgeordneten Gröber aufstellen.

Freuden stadt, 10. Febr. Am gestrigen Tage ist der erste Schneeschuhkurs in Freudenstadt zu Ende gegangen. Es haben sich zu ihm 182 Teil­nehmer aus allen Teilen Württembergs und Badens eingefunden, die größtenteils im Hotel Christophsau untergebracht waren. Das Wetter war recht un­

günstig, aber trotzdem waren die Schneeverhältnisse nicht schlecht und die Stimmung vom Anfang bis Schluß ausgezeichnet. Bei dem am Mittwoch ab­gehaltenen Schaufahren zeigten die verschiedenen Riegen, in welch guter, systematischer Weise die Lehrer unter der Oberleitung des Bundesvorsitzenden Dinkelacker-Stuttgart und Dr. Berblinger - Freuden­stadt einstudiert hatten, wodurch auch die, Anfänger hier in vier Tagen überraschend viel gelernt haben. Freudenstadt hat sich mit diesem seinen ersten Kurs auf beste Weise eingeführt.

Dünn säen, aber stark düngen soll nach dem heutigen Stand unserer Erfahrungen die Richtschnur bei jeder Feldbestellung sein. Durch jahrelange Bodenanrcicher- ung mit 810 ckr Thomasmehl pro Hektar neben ent­sprechender Kali- und Stickstofsdüngung ernten viele Land­wirte schon auf leichtem Heidesandboden 3035 ckr Hafer vom Hektar, häufig sogar auch noch mehr.

Voraussichtliche Witterung.

Der von Frankreich vorgedrungene Hochdruck behauptet sich zwar noch über Süddeutschland, doch dürfte die Ein­wirkung des bei Island aufgetauchtcn kräftigen Lustwirbels nicht mehr lange auf sich warten lassen, so daß für Sonntag und Montag mehrfach bewölktes und auch zu Niederschlägen geneigtes, weniger kaltes Wetter in Aussicht zu nehmen ist.

ReklameteN.

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Hie4« zweites Blatt.

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K. Regierung des Schwarzwaldkreises.

Zwangs-Innung.

Nachdem sich bei der Abstimmung die Mehrheit der be­teiligten Handwerker für die Einführung des Beitrittszwangs erklärt hat, wird hiemit angeordnet, daß mit Wirkung vom 1. April 1910 ab eine Zwangsinnung für Vas Flaschner­gewerbe in den Oderamtsbezirken Calw, Nagold und Neuenbürg mit dem Sitz in Calw errichtet wird.

Bon dem genannten Zeitpunkt ab gehören alle Gewerbe treibende in den genannten Oberamtsbezirken, welche das Flaschnergewerbe betreiben, dieser Innung an.

Reutlingen, den 10. Februar 1910.

Hofmann.

Kgl. Forftamt Laugenbrand (Württ).

Nadelholz-Stiugm-

Kgl. Forstamt Laugenbraud (Württ.), Telephon Nr. 1.

Nadelholz-Stammholz-

i« MrtstNch-n «usftreich

aus Staatswald Höfenerweg, Hirschplatte. Ob. Weinsteige, Heinersgärtle, Pforzheimer Tor, Förtelberg, Egart, Rentschlers- wald, Erlenmiß und Hellenteich: Hopfenstangen (20°/o Fi., 80°/» Ta.): 830 I., 699811., 1205 III., 80IV. u. 50 V.Kl. Die bedingungslosen, auf ganze und Zehntelsprozente des Tax­preises des betreffenden Loses zu stellenden Gebote sind von dem Bietenden unterzeichnet, verschlossen und mit der Auf­schriftAngebot auf Nadelholz­stangen" bis spätestens Freitag de« 18. Februar, vormittags 10 Uhr beim Forstamt einzu­reichen, woselbst zu dieser Stunde deren Eröffnung und die Ent­scheidung über den Zuschlag erfolgt. Losverzeichnisie unent­geltlich vom Forstamt.

am Dienstag, de« 22. Februar,

vormittags 10 Uhr imRößle" in Waldrenn ach aus Staatswalddistrikt Größel- berg, Sackberg, Hundstal, Hengft- berg, Eulenloch und Gairen:

Langholz : 2480 St. mit Fm.:

218 I., 496 II., 764 III.,

406 IV., 150 V.. 31 VI. Kl.;

Abschnitte: 80 St. mit 74 Fm.

I.III. Kl.

Sehr schönes Holz, durchweg günstige Abfuhr. Losverzeichnisse unentgeltlich, Schwarzwälder­listen gegen Bezahlung vom Forstamt. _

K. Forstamt Wildbad.

Holz-Nerhaus

am Samstag den 19. Febrnar,

vormittags 10 Uhr in Wildbad im Gasthof zum Graf Eberhardt" aus Staats­wald I Abt. 10 Haimesenhütte,

19 Vordere Kriegswaldebene, 60 Unteres Rotwasser, 66 Pflanz­garten und 86 Mittlerer Langer- wald:

Rm.: 16 Nadelholz-Ausschuß; 2 Eichen-, 418 Buchen und 918 Rm. Nadelholz-Anbruch, sowie 133 Rm. Nadelholz- Reisprügel

öffentlich zum Verkauf. Proto­koll Auszüge sind vom Kame- ralamt Neuenbürg erhältlich.

Ottenhausen.

Zwangs-BersteWNW.

Im Zwangsvollstreckungswege werden

am Montag, 14. Vs. Mts., von nachmittags 1 Uhr ab

folgende Gegenstände gegen Bar­zahlung öffentlich versteigert:

Ungefähr 40-SV Spitz. Pickel, Steinbohrer, Heb. eife«, Stein. Schlegel, Schaufel« «. eine große Geschirrkiste;

von 2 Uhr an:

1 «euer Leiterwagen, 1 Herrenfchlitteu, ISchub. karren, IfFntterfchneiv. Maschine schub sonstige verschiebe«« Fahrnisse. Zusammenkunft beim Rathaus. Gerichtsvollzieher Kappler.

Zu verkaufen:

Einen 16 Monate alten schönen Zucht« farre« beij Frievr. Kurz, Landwirt, Hohberghof, Pforzheim.

Stantzm-Versttigerung.

Die Gemeinve Schielberg versteigert aus ihrem Gemeindewald mit Borgfrist vis 1. Oktober ds. Js.

am Montag den 14. Februar ISIS

20 tannene Baustangen I. Kl.. 270. dto. II. Kl., 230 Hag­stangen, 483 Baumpfähle, 120 Hopfenstangen I. Kl., 140 II. Kl.. 145 111. Kl., 130 IV. Kl., 310 Rebstecken I. Kl., 510 dto. II. Kl. und 1200 Bohnenstecken.

Zusammenkunft vormittags 9 Uhr beim Rathaus. Schielberg, den 8. Februar 1910.

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