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Bild von Florenz von Steinkopf d. I. c. 1847. Von elfterem mögen übrigens noch die prächtigen kleinen Porträts zweier alter Calwer Spitäler, des Winkel-Peters und der Brucken-Susel, Erwähnung finden, die unsere Ausstellung zieren.

Von Neueren unter den Landschaften sind hier besonders F. H. Ried- Müller mit nur einem, aber vorzüglichen Bild aus dem oberen Teinachtal, sodann Peters mehrfach und der berühmte Theodor Schüz reichlich und glänzend vertreten. Nicht weniger als zwölf Landschaften und drei Bildnisse sind von ihm ausgestellt. Unter jenen ragen hervor ein Winterabend in einem Dorfe, eine ungemein liebliche Frühlingslandschaft, eine äußerst feine Federzeichnung, zwei anmutige Bildchen aus dem Kolbachtal; auch einige originelle Rauchbilder auf Porzellan sind zu erwähnen. Neben ihm ist sein talentvoller Sohn, Friedrich Schüz mit einem Meeresgestade vertreten. Eine sehr wirkungs­volle Landschaft im Sturm, von außerordentlicher Kraft, obwohl nur Skizze, von dem verstorbenen Hettich verdient besondere Aufmerksamkeit. Eine ganze Serie von unvollendeten Entwürfen hat der einst mehrere Monate hier weilende Maler P. Hermann hier zurückgelassen, malerische Ansichten von Straßen und Plätzen in Leonberg, Weilderstadt u. a. m., in Aquarell leicht, aber treffend hingeworfen, dann auch einige größere unausgeführte Bilder, wie Liebeswerben, die obere Mühle in Calw, eine große Kohlenzeichnung, die Grablegung Christi, lauter Bilder, die von diesem talentvollen Künstler noch Großes erwarten ließen. Es ist nicht zu zweifeln, daß verschiedene dieser Entwürfe Käufer finden werden, nachdem man erfahren hat, daß sie käuflich sind. Auch im Porträt hat Herrmann eine gute Leistung aufzuweisen, das nach einer Photo­graphie ausgeführte Bild der ff Frau Auguste Wagner. Von Pilgram begegnen wir einer hübschen Ansicht des Wäscherschlößchens. Hirsau mit seiner reizenden Lage und malerischen Ruine ist natürlich in mehreren Bildern vertreten; eine sehr hübsche und freundliche Gesamtansicht ist von P. Weber gemalt, eine Partie aus dem Kreuzgang von Paul Staelin, beide in Oel, zwei Ansichten von Architekt Bihler in Aquarell, eine sehr farbenkräftige Ansicht des oberen Klostertores von Oberförster vr. Eifert, der sich leider nicht bestimmen ließ, seine großen meisterhaft gemalten Wald­bilder zur Ausstellung zu bringen. Das räumlich großartigste und in. Auf­fassung und Behandlungmodernste" Bild ist der Buchenwald von Branden­burg in Berlin, zu dem freilich gar viele Besucher nicht die rechte Stellung

Amtliche und Primtmjktzk».

Dampfwalzbetrieb.

Die Dampfstratzenwalze wird in der Woche vom 24. August bis 29. August die Staatsstraße No. 108, Pforzheim- Calw, zwischen Liebenzell u. Dennjächt befahren und bearbeiten.

Die Arbeitszeit dauert in der Regel von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends.

Reitern, sowie den Lenkern von Fuhrwerken wird beim Begegnen der Dampfwalze besondere Vorsicht em­pfohlen.

Wenn die von der Walze zu bear­beitende Straßenstrecke vorübergehend abgeschrankt ist, haben Reiter und Fuhr­werke vor den aufgestellten Schranken so lange anzuhalten, bis die Erlaubnis zum Durchgang gegeben wird, was in der Regel geschieht, sobald die Walze in die Nähe der betreffenden Schranke kommt.

Calw, den 21. August 1903.

K. Straßenbau-Inspektion.

Burger.

K. Forstamt Limmersfelv.

Stamm- und Brennholz-Verkauf

am Montag, den 31. August, vor­mittags 10'/» Uhr, imHirsch" in Simmersfeld aus Staatswald Distr. I. Kohnhalde Abt. 2, Distr. VII. Schloß­berg Abt. 1/3 und Scheidholz der Distr. III. Eitele, IV. Enzwald, VI. Hagwald:

1) Stammholz.

Langholz Normal 88 St. mit Fm.: 14 I., 15 II., 29 III., 19 IV. Kl. Langholz Ausschuß 118 St. mit Fm.:

63 I., 13 II., 30 III., 33 IV. Kl. Sägholz Normal 7 St. mit Fm.: 4 I., 1 II., 1 III. Kl.

Sägholz Ausschuß 16 St. mit Fm.: 12 I., 3 II.. 1 III. Kl.

2) Brennholz.

Rm.: 2 buch. Prügel, 3 Nadelholz- Roller, 8 dto. Scheiter, 34 dto. Prügel, 39 Laubholz- und 605 Nadelholz-Anbruch.

Das Anbruchholz sitzt größtenteils im Distr. VII. Schloßberg. Das Brenn­holz kommt zuerst zum Verkauf.

Calw.

Obst-Verkauf.

Der Obstertrag von den städtischen Allmandbäumen, sowie von einigen städtischen Grundstücken am Schloßberg

und dem früher Kannenwirt Frohn- mayer'schen Grundstück an der Altbur­ger Staige, geschätzt zu 160 Simri wird am

Dienstag, de« 25. Angust d.I.,

im öffentl. Aufstreich verkauft.

Zusammenkunft vormittags 8 Uhr am Frohnmayer'schen Grundstück in der Altburger Steige, 10 Uhr beim Gal­genwasen.

Stadtpfleger Schüz. Sonntag Abend

Erblillllllggstilndk

im Vereinshans von 89 Uhr. Jedermann ist freundlich eingeladen.

SchMWOlikttiu.

Der Bezirksverein Stuttgart wird am Sonntag, den 23. ds., eine Wanderung von Althengstett über Hirsau-Schweinbach- tal-Zavelstein-Teinach (Mittagessen im Hirsch) » Liebeisberg-Neu- und Altbulach nach Station Teinach aus­führen. Wir laden unsere Mitglieder zu zahlreicher Beleiligung an diesem Ausflug freund!, ein.

Sammlung um 8 Uhr auf dem Brühl.

Der Ansschutz.

Imedkltuchkn

empfiehlt am Sonntag

Bäcker Niethammer.

Verkauf.

Am Montag, den 24. August (Bartholomä), nachmittags 2 Uhr, wird wegen Räumung des Saals und Ge­winnung des Platzes vom früher Tuch- scheerer Müller'schen Haus folgendes verkauft:

1 transportabler Backofen,

1 guter Schleifstein, ca. 120 ew

Durchmesser, sowie

der Schuppe«, der früher zur Dreschmaschine benützt wurde;

derselbe eignet sich gut aufs Land als Heuscheuer, da das Holz noch gut ist.

Die Eigentümer.

Ein jüngerer Taglöhner findet längere Zeit Beschäftigung bei Obigen.

finden können. Es ist nicht möglich, all das viele Schöne aufzuzählen, was im Gebiete der Landschaftsmalerei hier geboten ist. Wohl aber müssen wir noch der schönen Leistungen des Malers Paul Staelin von hier und seiner Schule gedenken, die durch Güte und Menge eine hervorragende Stelle einnehmen. Von Staelin heben wir besonders hervor eine antike Straße (in der römischen Campagna?) im Abendlicht, ein Straßenbild aus einer alten Reichsstadt, einen Spätherbstabend im Schwarzwald, das stimmungsvolle Bild der Bruderhöhle bei Hirsau und noch einige sonnige italienische Landschaften. Wir wünschen dem tüchtigen Künstler nur, daß es ihm nie an Käufern, au Aufträgen und an Schülern fehlen möge. Frl. Julie Haffner hat zwei Landschaften von sehr guter Wirkung ausgestellt, deren Motiv dem Calwer Hof entnommen ist und die in ihr ein beachtenswertes Talent erkennen lassen. Auch zwei Landschaften von Fräulein Schiler erregen die gerechte Bewunde­rung der Besucher. Frl. Eugenie Staelin ist mit Blumenstöcken, mit Brandmalereien auf Holz, auf Sammet, und mit Porzellanmalereien würdig vertreten. Auf die Aquarelle von Paul Staelin und Georg Schwarzmaier ist schon früher hingewiesen worden. Man sieht aus dieser kurzen Uebersicht, daß es unserem Städtchen nicht an Talenten und nicht an der Gelegenheit ge­bricht, sie tüchtig auszubilden. Ihre Leistungen sind bisher meist nur wenigen Bevorzugten zu Gesicht gekommen. Die Ausstellung hat nun dieselben erfreu­licherweise ans Licht gezogen.

Diese Ausstellung hat aber, so hoffen wir, auch noch einen anderen Wert und Erfolg, nämlich den, daß durch sie der künstlerische Sinn der Be­völkerung in weiteren Kreisen geweckt und belebt wird, daß dieselbe Anregung bietet zu liebevollerem Betrachten und pietätvoller Behandlung dessen, was in den verschiedenen Bürgerhäusern von der Väter und Vorväter Zeiten sich ver­erbt hat, und endlich, daß sie auch die Lust erweckt, das eigene Heim mit Erzeugnissen der bildenden Kunst zu schmücken, die auch einem geläuterten und verfeinerten Geschmack Genüge zu tun vermögen. Wir denken und hoffen, daß gar mancher Besucher der Ausstellung an dem hier Gebotenen sein Auge nicht nur erfreuen, sondern auch schärfen und bilden, und daß neben der mit einseitiger Vorliebe gepflegten Musik, dank der gegebenen Anregung, auch die bildende Kunst die ihr gebührende Beachtung und Pflege finden wird. Das wäre der schönste Erfolg des Unternehmens.

. . . . ' > >,- ,-.

Frauenarbeikscimke Takw.

Beginn eines neue« Kurses am Montag, den 7. September.

Unterricht in sämtlichen weiblichen Handarbeiten, sowie Freihand- uod Muster­schnittzeichnen, gewerbl. Buchführung und Korrespondenz. Neu eintretende Schülerinnen werden im Interesse der Schulordnung auf den oben genannten Eintrittstermin besonders aufmerksam gemacht. Anmeldungen nimmt die Schul­vorsteherin, Fräul. Luise Wagner, entgegen.

Kür das Kuratorium:

Professor Haug.

L a l w.

Ausstellung von Gemälden

aus privatbefitz

im Georgenäum.

Geöffnet bis Sonntag, den 30. Aug>, täglich von 106 Uhr.

Eintrittspreis 30 Pfg.

Den verehrlichen

öaäe- u. I-uftkmMZten

empfehle ich:

Postkarten mit Anfichten zu 3,5,10,15 und 20 Mg.

Künstler-, Genre- und Wappenkarten,

Photographien

Lichtdruckbilder ^

Diaphamcn AnfichtU«

von

Calw

und

Umgebung,

Lithophanien Glasbilder Briefbeschwerer Tintenzeuge Fächer Nippsachen

Panorama von Lalw»

Größe 23X60 ow, ^ 1.58, fein gerahmt unter GlaS ^ 5.,

Touristenkarten auf Leinwand 50 j)fg.

Emil Georgü, LuchhaMnng,

Marktplatz. Calw. Telefon 1K.