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weg ausgewachsen, so daß man sich über das Aus­sehen derselben nur freuen kann. Der Flug der Sauerwurm-Motte ist zu Ende. Wider Erwarten zeigte sich in jüngster Zeit vielfach das Oidmm, kann aber infolge frühzeitigen allgemeinen Schwefelns nicht aufkommen. Von der Blattfallkrankheit war bis jetzt in den Weinbergen noch nichts wahrzu­nehmen.

Köln a. Rh., 14. August. DieKölnische Volkszeitung" meldet aus Mühlheim am Rhein: Infolge des Genusses von Pilzen sind 17 Personen dreier hiesiger Familien erkrankt. 6 Personen sind bereits gestorben.

Berlin, 14. August. Der Kaiser be­absichtigt gelegentlich seines Aufenthaltes in Rominten nach den Manövern Moosbruch bei Labiau zu besuchen, um auf Elchwild zu jagen. Es wird bereits jetzt nachgeforscht, in welchem Teile des dortiges Forstes zum Abschuß geeignetes Elchwild vorhanden ist. Die Zahl der vorhandenen Elche wird zur Zeit auf ca. 30 geschätzt.

Berlin, 14. August. Die Besprechung, welche der Kaiser heute Vormittag mit dem Reichs­kanzler Grafen Bülow hatte, dauerte dem Lokal­anzeiger zufolge etwa eine halbe Stunde. Dem später im Schlosse stattfindenden Kronrate wohnten alle in Berlin anwesenden Minister des preußischen Staatsministeriums bei und zwar außer dem Grafen Bülow die Minister von Rheinbaben, Hammerstein, Schönstett, Dr. Studt, v. Podbielski, Möller und v. Einem teil. Die Sitzung dauerte von 10 bis 12 Uhr. Es handelte sich bei der Beratung des Kronrates in erster Linie um die schlesischen Not­standsarbeiten. Die Frage, wie der Wiederkehr derartiger Katastrophen in Zukunft vorgebeugt werden kann, bildete nicht den einzigen Gegenstand der Sitzung. Eine amtliche Mitteilung über das Ergebnis der Verhandlungen ist zu erwarten.

Berlin, 14. August. Bei einer Spazier­fahrt verunglückte die bei einer befreundeten Familie in Gardelegen zu Besuch weilende Witwe des Generalleutnant von Ising aus Berlin mit ihrer Gesellschaftsdame. Infolge Durchgehens der Pferde schlug der Wagen um und die beiden Insassen wurden so unglücklich aus dem Wagen geschleudert, daß sie lebensgefährliche Verletzungen davontrugen.

Berlin, 14. Aug. Nach Meldungen des Lokalanzeigers auS Belgrad halten die Auf­ständischen die Stadt Kruschewo im Wilajet Mo- nastir noch immer besetzt. Sie haben an allen öffentlichen Gebäuden bulgarische Wappen ange­bracht und die National-Fahne gehißt. Bezüglich der Ueberführung der Leiche des russischen Konsuls Rostkowski ist noch immer keine Verfügung getroffen worden. Sie liegt noch im russischen Konsulat zu

Monastir. Ein Eisenbahnzug ist gestern von Monastir nicht abgegangen, da auch die Brücke zwischen Monastir und Chlerina gesprengt wurde. Bet Jschli fand ein größeres Gefecht statt. Wie weiter gemeldet wird, griff eine macedonische Bande das Dorf Goumendje mit Bomben an. DaS Gefecht dauerte zwei Stunden. Türkische Truppen verfolg­ten die Angreifer, von denen eine Anzahl getötet, verwundet oder gefangen genommen wurden.

Zell am See, 14. August. Auf dem Moser­boden wurden durch einen Felssturz eine ganze Familie bestehend auS Vater, Mutter und Tochter getötet.

Vermischtes.

Pflanzenschutz in Württemberg. Aus allen Teilen des Landes kehren alljährlich Klagen wieder über die Beeinträchtigungen, welche unsere Kulturen durch Krankheitserreger und Schäd­linge verschiedener Art erleiden, und so ist es wohl angezeigt, auf die segensreichen Einrichtungen der im Herbst vor. Jahres in Hohenheim ge­gründeten, der Förderung der Land- und Forst­wirtschaft und des Gartenbaues gewidmeten Kgl. W. Anstalt für Pflanzenschutz von neuem aufmerksam zu machen. Die Leitung derselben ist bekanntlich dem Professor der Botanik und der landwirtsch. Akademie Herrn vr. O. Kirchner übertragen worden. Die Tätigkeit der Anstalt be­steht vornehmlich neben der Wissenschaft!. Untersuchung von Pflanzenkrankheiten und der Erforschung ihrer Bekämpfungsmittel in kostenloser Erteilung von Auskünften über die Ursachen von auftretenden Pflanzenkrankheiten oder Pflanzenbeschädigungen und die in jedem Einzelfall anzuwendenden Be­kämpfungsmaßregeln; ferner betrachtet es die Anstalt als eine ihrer wichtigsten Aufgaben, die Kenntnis der häufigsten Pflanzenkrankheiten und ihre Be­kämpfungsmittel in den Kreisen der Praktiker zu verbreiten. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, hat sich der Vorstand der Anstalt für Pflanzenschutz zur Herausgabe gemeinverständlicher Veröffent­lichungen entschlossen, von denen bereits 2 überaus lehrreiche, in der landwirtschaftlichen Verlagsbuch­handlung von Eugen Ulmer in Stuttgart erschienene SchriftenDie Obstbaumfeinde, ihre Erkennung und Bekämpfung" mit über 60 färb. Abb. und die Getreidefeinde" mit über 40 färb. Abb. (Preis je 2.) vorliegen. Auch wird die Anstalt leicht faßliche Darstellungen aus dem Gebiete des Pflanzenschutzes in Form von Flugblättern heraus­geben. Die beiden ersten dienen zunächst dazu, die Land- und Forstwirte mit den Aufgaben der neuen Anstalt und mit der zweckmäßigsten Art ihrer Be­nützung von seiten des Publikums eingehend bekannt zu machen. Sie sind für den Preis von je 3 A

zuzüglich Porto durch den Verlag von Eugen Ulmer in Stuttgart zu beziehen. Mögen die beteiligten Kreise vorkommenden Falles fleißigen Gebrauch von den wertvollen Einrichtungen der neuen Anstalt für Pflanzenschutz machen, so daß sich deren Tätigkeit mehr und mehr zu einer für die Landwirtschaft sehr ersprießlichen entfaltet.

Ein Vanderbilt als Eremit. Eine seltsame Lebensweise führt, wie ein Londoner Blatt berichtet, John Vanderbilt, ein Mitglied der Millionärsfamilie Vanderbilt in New-Iork, der von seinen eigenen Leuten derEremit vom Hcxenkopf" genannt wird. Selten sieht man ihn, niemals ar­beitet oder schreibt er anscheinend etwas. Er ist ein Weiberfeind und hat sich nie verheiratet, und obgleich er in dem Rufe steht, ungeheuer reich zu sein, lebt er in einer winzigen, mit Schlingpflanzen bewachsenen Hütte auf einem Berge in Pennsyl- vanien, mitten in der schönsten Gegend. Er lebt Jahr für Jahr ganz allein, kocht selbst für sich und tut die Arbeit im Hause, wäscht seine Wäsche in einem nahen Bergstrom, fängt sich selbst Forellen, schießt sein eigenes Wild, zieht sich selbst Erdbeeren und Gemüse, melkt selbst die Ziege, und bereitet sich selbst das Brot. Der einzige Mensch, mit dem er überhaupt umgeht, ist ein junger Farmer, der einige Meilen von seiner Behausung entfernt lebt, und so ge­fällig ist, ihm Mehl, Eier, Fleisch u. s. w. zu bringen und auch alle möglichen Besorgungen ausführt, die Vanderbilt in der Außenwelt erledigt haben will. Er erhält oder schreibt nie Briefe, hat keine Zeit­ungen und Zeitschriften, und liest nur einige Lieblingsbücher, die er in die Einsamkeit mit sich genommen hat; manche glauben aber, daß er im Stillen an einem Werke schreibt. Man sagt, daß er keine gute Meinung von den Menschen hat, und daß er das Geld und dieGeldmacher" völlig verachtet. . . .

Standesamt ßalw.

Geborene.

6. Aug. Emilie Wilhelmine, Tochter des Heinrich Schorr, Briefträgers hier.

9. Willy Gustav, Sohn des Gustav Köhler,

Leimfabrikanten hier.

15. Hermann, Sohn des Georg Schütz, Stadt­

pflegers hier.

Gestorbene.

8. Aug. Marie Auguste Karoline Zilling geb. Wagner, Apothekers Wwe. hier, 86 Jahre alt.

8. Emma, Tochter des Weichenwärters Hang

hier, 1 Monat alt.

12. Johanna Katharine Feucht geb. Schweizer,

Pfarrers Wwe. hier, 94 Jahre alt.

12. Wilhelm Heinrich Hayd, res. Stadtpfleger,

hier, 70 Jahre alt.

14. Christian Jmanuel Kraushaar, Bankkassier

hier, 63 Jahre alt.

Amtliche und PrimtHMgr«.

Dampfwalzbetrieb.

Die Dampfstraßenwalze wird in der Woche vom 17. August bis 22. August die Staatsstraße No. 108, Pforzheim- Calw, oberhalb und unterhalb Liebenzell befahren und bearbeiten.

Die Arbeitszeit dauert in der Regel von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends.

Reitern, sowie den Lenkern von Fuhrwerken wird beim Begegnen der Dampfwalze besondere Vorsicht em­pfohlen.

Wenn die von der Walze zu bear­beitende Straßenstrecke vorübergehend abgeschrankt ist, haben Reiter und Fuhr­werke vor den aufgestellten Schranken so lange anzuhalten, bis die Erlaubnis zum Durchgang gegeben wird, was in der Regel geschieht, sobald die Walze in die Nähe der betreffenden Schranke kommt.

Calw, den 14. August 1903.

K. Straßenbau-Inspektion.

Burger.

Sonntag Abend

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im Bereinshaus von 89 Uhr.

Jedermann ist freundlich eingeladen.

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Sonntag, den 16. ds. Mts., abends 6 Uhr,

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der Borstand.

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Sonntag, den 16. August, vormittags 1112 Uhr,

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Der Orcbeffer-Verein Cakw

erlaubt sich zu dem am Dienstag, den 18. ds. MtS., im Saal des Bad. Hofs" stattfindenden

höfl. einzuladen.

Anfang 8 Ahr. Eintritt 30 F»fg.

Uniidigrrirg

4 loigkk Mnrttealbttg. Ännts-Mig.

Zum Umtausch der sämtlichen gekündigten 4 o/o Württ. Obligat, in neue 3^2 o/o Schuldverschreibungen erbietet sich

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