Blaubeuren, 23. Juli. So viel bekannt ist, haben sich bis jetzt um die Stelle eines Orts Vor­stehers beworben Amtsgerichtssekretär Scheerer und Hospitalverwalter Rapp von hier. Letzterer ist etwa 5 Jahre hier in städtischen Diensten und war auch eine Zeit lang Amtsverweser des Stadt­schultheißen Schäfer. Weitere Bewerbungen stehen in Aussicht.

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Infolge der vom 5. bis 17. Juli d. I. abge­haltenen zweiten Dienstprüfung ist u. a. für be­fähigt zur Versetzung von ständigen Lehrstellen erklärt worden: Adolf Geißler von Lienzingen (in Neuen­bürg).

§ Neuenbürg, 21. Juli. , (Sitzung der bürgerl. Kollegien.) In der gestrigen Sitzung der Kollegien wurde der in letzter Sitzung wegen vorgeschrittener Zeit vertagte Teil der Beratung er­ledigt. Hieran schloß sich der Hauptteil der Ver­handlung, die Festlegung von Baulinien für die Aeußere Wildbader- und Alte Pforzheimerstraße. Die elftere zieht sich parallel der Staatsstraße Neuenbürg-Wildbad hin. Vorgärten sind im Hinblick auf die steile Lage des Bauterrains und wegen der künftig noch in Betracht kommenden Bauten nicht vorgesehen. Das bereits bestehende Straßen-Visier ist beibehalten. Bezüglich der letzteren ist eine teil­weise Erbreiterung gegenüber der bereits bestehenden Baulinie bestimmt. Auch hier wurde an dem Straßen- Visier keine Aenderung getroffen. Weiter wurde noch die Ausstellung von Diplomen aus Anlaß des 50jährigen Bestehens der Freiw. Feuerwehr beschlossen. Diese Diplome, worin der Dank der Stadtverwaltung für treue Dienstleistung in der hies. Feuerwehr ausgesprochen wird, sollen sowohl die bisher schon für 25jähr. Dienstzeit dekorierten Korps- Angehörigen, als auch diejenigen, welchen erst künf­tig Dekorationen verliehen werden, erhalten. Der Schluß der Sitzung war gegen 10 Uhr.

Neuenbürg, 21. Juli. (Einges.) Kommenden Monat begeht unsere hiesige Freiwillige Feuer­wehr das Fest ihres 50jährigen Bestehens. 50 Jahre sind verflossen, seitdem diese segensreiche Einrichtung hier ins Leben getreten und ihre Kräfte

gar manchmal zum Wohle der Bürgerschaft erprobt hat, getreu ihrem Wahlspruch:Einer für Alle, Alle für Einen!" Jetzt schon wird eifrig an den Vorbereitungen zu diesem Jubiläum gearbeitet, um den Tag zu einem würdigen und der Feier ent­sprechenden zu gestalten. Solche Zurüstungen er­fordern aber immer eine namhafte Summe Geldes, und es ist im Hinblick auf die Ehrenpflicht unserer Oberamtsstadt sehr bedauerlich, daß der Stand der Feuerwehrkasse viel zu wünschen übrig läßt. In löblicher Weise hat unsere Stadtleitung bereits eine namhafte Beisteuer bewilligt, und es bedarf wohl kaum dieses zarten Winkes, um auch bei der hiesigen Einwohnerschaft Herz und Hand zu öffnen zu freu­diger Unterstützung unserer wackeren Feuerwehr, umsomehr, als sich ja der festgebende Verein all­seitiger Sympathieen erfreuen darf. Es sei nur noch daran erinnert, wie opferfreudig sich unsere Nachbar­stadt Pforzheim bei ihrem vorjährigen Feuerwehrfeste gezeigt und dem festgebenden Vereine teilweise mit bedeutenden Beträgen unter die Arme gegriffen hat, ebenso war es in dem benachbarten Gernsbach, wie in verschiedenen anderen Orten. Und unsere Feuer­wehr, sie wird sich für das ihr erzeigte Wohlwollen dankbar zu erweisen wissen bei Erfüllung ihrer Pflichten, durch Eifer und redliches Mühen,Gott zur Ehr, und dem Nächsten zur Wehr!"

Neuenbürg, 23. Juli. Eine wichtige Neuer­ung für jeden Bauherrn enthält das kürzlich im Reichsgesetzblatt veröffentlichte Gesetz betreffend die Sicherung der Bauforderungen, nämlich die Ver­pflichtung zur Führung einesBaubuchs". Nach 8 2 des Gesetzes ist jeder Bauzewerbetreibende ohne Ausnahme, aber auch jeder Privatmann der einen Neubau oder Umbau ausführt, dann zur regelmäßigen Führung eines Baubuchs verpflichtet, wenn er zur Befriedigung der Baugläubiger Bau­gelder d. h. geliehene fremde Gelder verwendet. Da dies vielfach zutreffen wird und nur wenige Bauherren in der Lage sind, Neubauten oder größere Umbauten ganz aus eigenen Mitteln zu bestreiten, so bedeutet die angeführte Bestimmung, die heute schon für ganz Deutschland Gesetzeskraft erlangt hat und deren Nichtbeachtung mit hohen Strafen bedroht ist, in ihrer Wirkung die allgemeine Ver­

pflichtung zur Führung eines besonderen Baubuchs. Sehr hoch sind die angedrohten Strafen bei un­genauer Buchführung oder gänzlicher Unterlassung derselben. Gefängnis bis zu einem Jahr und Geld­strafe bis zu 3000 Mk. sind hiefür angedroht. Im Interesse unserer Leser, die Bauherren sind, wollen wir nicht versäumen, auf die wichtige Neuerung auf­merksam zu machen. Wichtig ist sodann noch, daß über jeden Bau gesondert Buch zu führen ist und daß das Baubuch bis zum Ablauf von fünf Jahren, von der Beendigung des Baues an gerechnet, auf­zubewahren ist. (Eine gesetzlich geschützte Aus­gabe des Baubuches ist von der Expedition des Enztälers" zu beziehen. Siehe Inserat in unserer heutigen Nummer.)

Neuenbürg, 22. Juli. Achtung auf die Schwalben! Am 26. Juli beginnt alljährlich der Abzug der Segler oder Turmschwalben ziemlich gleichzeitig aus ganz Europa. Vom 1. August an streichen nur mehr junge und kranke Turmschwalben umher. Das ist das Hauptergebnis der vielen tausenden Beobachtungen, die durch mehrere Jahre an den Schwalben-Dörfler, Wien 17, Kaloariengasse, gelangt sind. Es wird von hohem Interesse sein, zu erfahren, ob in diesem kalten, stürmischen und regnerischen Jahre diese wunderbar regelmäßige Er­scheinung wiederum wird konstatiert werden können. Vielleicht wird sich dann ein Schluß auf die Ur­sachen dieser Erscheinung ziehen lassen. Deshalb ergeht hiermit an alle Naturfreunde die höfliche Bitte, ihre diesjährigen Beobachtungen auch über den Abzug der Dorf- und Hausschwalben, der am 8. Sept. erfolgen soll, an den Obengenannten einzusenden.

Neuenbürg, 24. Juli. Auf dem heutigen Schweinemarkt, welchem 36 Stück Milchschweine zugeführt waren, kostete das Paar 3541 Mk.

Voraussichtliche Witterung.

Das Tiefgebiet mit seinem Sitz im Nordatlantischen Ozean ist weiter südlich gerückt nach dem Norden von .Schottland und hat weithin unter Ausbildung starker west­licher Winde seinen Einfluß geltend gemacht. Für Samstag sind daher stärkere, südwestliche Winde bei uns zu erwarten und es dürfte bei wechselnder Bewölkung und geringen Niederschlägen eine warme bis schwüle Temperatur herrschen.

zweites Blatt. MM

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K. Höeramt Weuenbürg.

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werden ersucht, etwaige Anträge auf Verleihung des Feuerwehr­dienstehrenzeichens bis 1. August ds. Js. unter Beachtung des Erlasses des K. Ministeriums des Innern vom 1. November 1908 Nr. 11717 (Minist.-Amtsblatt 1906 S. 321) hieher vor­zulegen. Fehlanzeigen sind nicht erforderlich.

Den 23. Juli 1909. Amtmann Gaiser.

Sch Wann.

Stmmhölz- mH Llangen-Verkauf.

Aus dem hiesigen Gemeindewald, Abt. Grubwald, kommen

am Freitag den 30. Juli ds. Js.,

vormittags S Uhr

im Rathaus dahier zum Verkauf:

Stammholz: Fichten: St.: III. Kl. 7, IV. Kl. 29, V. Kl. 81, VI. Kl. 405;

Stangen: fichtene Baustangen: I.a 77, I.d 113, II. 22, III. 30, IV. 5 St.;

Hagstangen: 181 St. I.IV. Kl.,

Hopfenstangen: 284 St. I.IV. Kl.,

Rebstecken: 173 St. I. und II. Kl.

Den 22. Juli 1909.

Schultheitzenamt.

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Neuenbürg: Samstag, 31. Juli, 25 Uhr, Hotel z.Bären".

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Forstbezirk Herrenalb.

Eichen-Aainuiholj- Nerkarrs.

Am Donnerstag den 29. Juli,

vormittags 9 Uhr werden auf der Forstamtskanzlci aus Staatswald Tistr. II Renn­berg, Abt. Bord. Rennbrunnen 1,64 Fm. V., 9,83 Fm. VI. Kl. Eichenslammholz verkauft.

K. Forstamt Laugenbrand.

Nadelholz-Stmmholj- Derdaas

am Donnerstag, 5. August 1909,

vormittags 10 Uhr in Waldrennach imRößle" aus Staatswald Kohlbrunnen, Buchkopf, Kempfenrain, Königs­weg, Hirschkops, Förtelberg, Hohriß, Sulzebene, Ditten- brunnen, Sauwinkel, Burkhardt und Lanchbusch:

Langholz: 9006 Tannen (Fichten) mit Fm.: 67 I., 230 II., 723 III., 1005 IV., 1069 V. und 429 VI. Kl.; Sägholz: 176 Tannen mit 105 Fm. 1.-III. Kl. Los-Verzeichnisse unentgeltlich, Schwarzwälderlisten gegen Be­zahlung vom Forstamt.

Würzbach.

Bekanntmachung.

Das Beerensammeln in

den hiesigen Gemeinde- und Privatwaldungen ist für Aus­wärtige bei Strafe Verbote«. Gemeinberat.

Stabt Wilbbab.

Brennholz-Verkauf

am Freitag den 30. Juli, vormittags 10 Uhr

auf dem Rathaus in Wildbad aus

Stadtwald II, Leonhardswald, Abt. 11k, Rückenteich:

18 Rm. Nadelholzprügel I. Kl.

- 150 II. Kl.

27 Reisprügel;

Stadtwald II, Leonhardswald, Abt. 9e, Maierhofwegle:

28 Rm. Nadelholzprügel II. Kl.,

1 Reisprügel;

Stadtwald der Hut III u. IV:

124 Rm. tannene Prügel II. Kl.,

26 Reisprügel;

Stadtwald III, Abt. 7 k, Metzenriß:

48 Rm. tannene Rinde.

Wildbad, den 22. Juli 1909.

Stadtfchultheitzenamt.

Bätzner.

Herrenalb.

Brennholz - Verkauf.

Am Montag den 26. ds. Mts.,

vormittags 10 Uhr

kommen auf dem hiesigen Rathaus aus verschiedenen Abteil­ungen der Gerechtigkeitswaldungen im öffentliche« Attsstreich zum Verkauf:

112 Rm. tannene Scheiter,

140 Prügel,

3 forchene Scheiter,

10 Prügel.

3 buchene Scheiter,

2 Prügel,

3 birkene Scheiter,

1 Prügel.

Den 20. Juli 1909. Stadtschultheißenamt.

Grüb.