er nicht mehr kursiert, nur zu deutlich empfunden wird. Wenn sich bisher einzelne Gemeinden dem Gesuch des Gemeinderats Höfen, welches gegen die beabsichtigte Späterlegung des für den Winterdienst als ersten Zug ins Tal vorgesehenen 8 Uhr-Zugs Stellung nimmt, angeschlosfen haben, so wurde all­seitig betont, daß dies den Verkehrsinteressen nicht genügend entsprechen würde, vielmehr kann auf diesen 8 Uhr-Zug (657) im Winter verzichtet werden, wenn der Frühzug 677, Pforzheim ab 6.20, ausgeführt wird, da ja Zug 659 schon 8.50 vorm, ab Pforz­heim als Hauptpostzug kursiert. Es wird also um Den Frühzug 677 petitioniert werden, nicht nur aus den bis jetzt angegebenen Gründen, nämlich daß eine frühere Eröffnung des Tals stattfindet, daß Handwerker und Geschäftsleute die Talorte und die von ihnen abzweigenden Orte früher erreichen und daß man Briefe und Zeitungen bedeutend früher erhält, was für die Geschäftswelt von unschätzbarem Vorteil ist, sondern auch mit Rücksicht auf die Ar­beitskräfte aus dem unteren Tal, denn es ist eine noch nicht allgemein bekannte Tatsache, daß, was in früheren Zeiten allerdings nicht der Fall war, Arbeiter aus Pforzheim und Birkenfeld hier und in den oberen Talorten beschäftigt werden. Um diesen Frühzug, der sich bisher so gut bewährt hat, zu erhalten, werden nun gleichzeitig auch die Werkbesitzer des Tals in einem Gesuch an die Generaldirektion vor­stellig. Vielleicht würde, wie in Nr. 143 ds. Bl. angeregt, auch ein Triebwagenverkehr genügen. Was den letzten Zug ab Wildbad betrifft, so wird allseitig geltend gemacht, daß es ein höchst bedauer­licher Zustand ist, wenn die letzte Abendverbindung nach Pforzheim, wie dies seit 1. September der Fall, schon mit 7.25 ab Wildbad (Zug 672) Neuenbürg ab 7.53, Pforzheim an 8.14 aufhört. Dieser Zug wurde erstmals in diesem Sommerfahr­plan eine Stunde früher gelegt (von 8.11 auf 7.25 abends). Es wird gefordert, daß er mindestens wieder die spätere Fahrzeit erhält, wenn nicht noch ein späterer Zug neu eingelegt wird. Hoffentlich haben die Gesuche des Gewerbevereins und der Werkbesitzer, die allgemeine Unterstützung verdienen, den gewünschten Erfolg. Zu Punkt 2 der Tages­ordnung: Eisenbahnhaltestelle an der Wildbader Straße, teilte Hr. Stadtschultheiß Stirn auf Wunsch mit, daß der Vollzug der Sache eine unerwartete und unerwünschte Verzögerung dadurch erlitten hat, daß das Ministerium des Aeußern, Abteilung für die Verkehrsanstalten, welchem diese Angelegenheit zur Genehmigung vorzulegen war, neuerdings die Forderung gestellt hat, daß die Stadt nun auch die Kosten der Erstellung der Sperre-Vorrichtungen tragen solle. In der Versammlung kamen ver­schiedene Meinungen darüber zum Ausdruck, nament­lich wurde in Verbindung damit auch die alte Frage der Korrektion der Straße nach Waldrennach und

Langenbrand angeschnitten. Zu den alten Bestreb­ungen der erwähnten Haltestelle selbst konnte fest­gestellt werden, daß der Gewerbeverein dieselben wie bisher so auch jetzt unterstützen will. Es ist nun aber Sache der Gemeindekollegien, über die neue Forderung zu beschließen. Wir werden darüber alsdann weitere Mitteilung machen.

Neuenbürg, 15. Septbr. Wie uns von zu­ständiger Seite mitgeteilt wird, ist die erledigte Stelle des Güterbeförderers bei der hiesigen Bahnstation ab 1. Oktober d. Js. dem Kaufmann Karl Lutz hier (früher in Calmbach) übertragen worden. Hr. Lutz wird das Haus mit Stallungen an der Bahnhofstraße sowie das gesamte Betriebs­inventar von dem bisherigen langjährigen Güter­beförderer, Hrn. W. Scholl, um die Summe von 30 000 Mk. übernehmen.

Neuenbürg, 16. Sept. Dasschöne" Wetter, dessen man sich in den letzten 2 Tagen endlich er­freuen durfte, hielt nicht lange Bestand. Heute früh 3 Uhr traten ganz unerwartet heftige Gewitter­regen auf. Aus allen Himmelsrichtungen zogen schwere Wolkenmassen herauf, die unter Donnern und Blitzen ganz gewaltige Regengüsse niedergehen ließen. Das Barometer, das noch oben anschön" steht, blieb dabei unverändert, wasvielleicht" doch als ein günstiges Zeichen dafür anzusehen ist, daß es bald wieder besser wird.

/X Herrenalb, 14. September. Der gestrige Herbstausflug des hiesigen Bezirksvereins vom Schwarzwaldverein war vom Wetter überraschend begünstigt, nachdem der ganze Vormittag wenig Gutes versprochen hatte. Um 3 Uhr versammelten sich etwa 70 Mitglieder, Kurgäste und besonders zahlreich die Damen. Nach den langen Regentagen war die Wanderung durch die sonnbeglänzte Land­schaft um so genußreicher und demgemäß die Stimm­ung von Anfang an eine gehobene. Vor der Schutz­hütte auf dem Rißwasen machte Photograph K. Pfeiffer eine Aufnahme der ganzen Gesellschaft; das Bild wird voraussichtlich im Vereinsblatt eine Wiedergabe finden. Im Saal des Gasthauses z. Adler vereinigten sich die Loffenauer Mitglieder und Gernsbacher Gäste mit der fröhlichen Wander­schar. Die Begrüßungrede des Vorsitzenden Auf­sichtslehrer Fuchs betonte den hohen Wert gemein­samer Wanderungen in unsrer Schwarzwaldheimat. Gemütvoll und mit prächtigem Humor erwiderte später der Loffenauer Ortsgeistliche, Pfarrer Lutz. Frau Adeline Bizer-Hasenmaier sang unter wärmstem Beifall einige Sopransoli, während Kapell­meister M. Post seine Meisterschaft auf der Violine bewies. Bei gemeinsamen Volksgesängen und Tanz­unterhaltung verflogen die wenigen Abendstunden nur allzurasch. Zum Gelingen des Ganzen trug die gute und flotte Bewirtung wesentlich bei. Die Heim­

kehr übersKäppele" geschah mit Auto und sonstigen Gefährten. Die Vereinsleitung darf auch mit diesem Unternehmen einen Treffer ins Zentrum verzeichnen und wohlverdienten Dank aller Teilnehmer entgegen» nehmen.

** Feldrennach, 15. Septbr. Viehmarkt. Zufuhr: 138 Kühe und Kalbinnen, 25 Ochsen und Stiere, 117 Rinder, 17 Kälber, zus. 297 Stück. Handel recht lebhaft bei durchweg hohen Preisen. Krämermarkt: Frequenz und Handel gut.

Calw, 14. Sept. Der Obstmarkt am letzten Samstag wies eine starke Zufuhr an Mostobst auf. Für den Zentner Aepfel wurden je nach Qualität 1 Mk. 70 Pfg. bis 2 Mk. bezahlt; Birnen erzielten 1 Mk. 40 Pfg. Das Fallobst ist jetzt von guter Qualität, hat schon einen hohen Reifegrad und kann zu einem angenehmen Haustrunk verwendet werden. Was die späteren Obstpreise betrifft, so wird uns mitgeteilt, daß ein großer Obstproduzent 1000 Ztr. Aepfel zum Preis von 3 Mk. 75 Pfg. franko Stuttgart verkauft habe. In Altbulach wurden Käufe zu 2 Mk. 20 Pfg. für den Ztr. Aepfel ab­geschlossen. Für schönes, gebrochenes Tafelobst wird 7 Mk. per Ztr. geboten. (C. W.)

Leiste Nachrichten u. Telegramms-

Berlin, 15. Sept. Das Militärluftschiff unternahm heute noch einen zweiten Aufstieg um 12 ft- Uhr und landete um 2ft« Uhr nach einer Fahrt über den Schießplatz und die Jungfernheide.

Berlin, 15. Septbr. Der Parsevalballon wurde gegen 1 Uhr über Brandenburg und gegen 2'/« Uhr über Genthin gesichtet in einer Höhe von 250 bis 300 Meter. Die Weiterfahrt erfolgte in der Richtung nach Stendal.

Berlin, 15. Sept. Der Kaiser gedenkt am Mittwoch den Parseval-Ballon in Augenschein zu nehmen und hat hiezu als Schauplatz das Born« siebter Feld bei Potsdam bestimmt, wohin der Ballon vom Tegeler Schließplatz aus fahren wird.

Berlin, 15. Sept. DerReichsanzeiger" ver­öffentlicht eine Bekanntmachung des Kgl. Württ. Landesversicherungsamtes betreffend den Prä­mientarif der Versicherungsanstalt der Württ. Bau­gewerksberufsgenossenschaft.

St. Petersburg, 15? Sept. Die heute abend veröffentlichten, noch unvollständigen Meldungen ergeben ein schnelles Wachstum der hiesigen Cholera­epidemie. Von Montag mittag bis Dienstag mittag sind an Cholera 240 Personen erkrankt und 60 gestorben. Die Gesamtzahl der bisher Er­krankten beträgt 515.

ZM" Hiez« zweites Blatt.

amtliche Bekanntmachungen und privat-klnzeigen.

K. Höeramt Ueuenöürg.

Kekarmtumchimg»

betreffen- Karuinreirrigung.

Der Bezirksrat hat mit Wirkung vom 1. Oktober ds. Js. an aus den Gemeinden Bernbach, Conweiler, Dennach, Dobel, Feldrennach, Herrenalb, Loffena«, Neusatz und Rotensol einen neue« Kehrbezirk gebildet und die Kaminreinigung in diesem Bezirk dem Kaminfegermeister Philipp Walliser in Wildbad, vom 1. Oktober ab wohnhaft in Herrenalb. übertragen.

In den übrigen Gemeinden des Oberamts kommt die Kaminreiniguug dem Kaminfegermeister Herbster hier zu.

In den Kaminfegergebühren tritt keine Aenderung ein (s. Bekanntmachung vom 24. August 1908, Enztäler Nr. 134).

Den 15. September 1908.

Oberamtmann Hornung.

K. Höeramt Yeuenöürg.

Delrauntmachung.

Die am 4. vor. Mts. wegen Vornahme von Grabarbeiten

im Ort Calmbach verfügte Sperre der Calwer und Höfener Straße daselbst ist

WM" ausgehoben. HUA

Den 15. September 1908.

Oberamtmann Hornung.

Formulare

jeder Art sind vorrätig bei

C. Meeh.

Calmbach. Mein neuerbautes

mit Lade« - Einrichtung, ^ Hofraum und einem 16 a großen Garten am Haus, zu jedem Geschäft geeignet, setze ich 'dem Verkauf aus; event. würde ich auch dasselbe verpachten.

Luise Metzler Wtw.

Calmbach.

Der Unterzeichnete hat eine

gute Wlkkiih,

30 Wochen trächtig, zu verkaufen.

Albert Rentschler.

Gesucht:

PMeustnlchMchen

Anfangslohn 5.50,

WMessMmW«

Anfaugslohn ^ 6.

H». I

Pforzheim,

Westliche Karl - Friedrichstr. 59.

Bekanntmachung.

Führer von Vieh, das in den Amtsbezirk Ettlittge« eingeführt werden soll, müssen im Besitz tierärztlicher Zeugnisse über den Gesundheitszustand der Tiere sein, in denen bezeugt ist, daß nach dem Ergebnis der von dem Tierarzt eingezogenen Erkundigungen und der Besichtigung der zu transportierenden Tiere diese seit mindestens fünf Tagen sich in seuchenfreiem Zu­stand in der Gemarkung befanden, in der ihre Untersuchung er­folgte, und daß in dieser Gemarkung keine an Maul- und Klauenseuche erkrankten Tiere sind.

Werden von Händlern zum Zweck des Verkaufs Rind­viehstücke aufgestellt, so sind die Händler und in ihrer Vertretung die Besitzer von Gast- und Privatställen verpflichtet von der Einstellung der Tiere dem Bürgermeisteramt spätestens im Ver­laus von 12 Stunden von der Einstellung an Anzeige zu machen.

Ehe die am 5. Tage nach erfolgter Einstellung vorzu­nehmende Untersuchung durch den Bezirkstierarzt stattgefunden hat und die Tiere für seuchenfcei erklärt worden sind, dürfen dieselben nur zum Zwecke sofortiger am Aufstellungsort zu be­wirkender Schlachtung aus dem Stalle entfernt werden.

Ettlingen, den 8. September 1908.

Grotzh. Bezirksamt:

I. V.: Strack.

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sowie LN LZIeu Alaurtzrurovileu, NersleliunZ von 8edlLvkeu 8l6i»6L etc. eiZnet sicli in kervorrsZenäer >Veise der

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