Älus ^taSt. Sezrrir uns U^tgedung.

Die Schulstelle inHeuchstetten, Bezirks Heiden­heim, ist dem Unterlehrer Georg Sakmann in Loffenau übertragen worden.

Neuenbürg, 7. Januar. Als letzter in der Reihe beschloß der Weihnachtsabend des Ev. Arbeitervereins die bunte Reihe der Fest­feiern, die das Geburtsfest des Welterlösers froh umrahmen. Mit aufrichtiger Dankbarkeit darf der Verein auf den vergangenen Sonntag-Abend zurück­blicken. Hat doch sein gediegen ausgewähltes Pro­gramm, dessen Darbietungen enge sich an den Weih­nachtsgedanken anlehnend Liebe in sittlichem Ernst, Freude in gesundem Humor atmeten, eine ungezählte Schar von Freunden aus Nah und Fern angezogen, so daß sie der erweiterte Ankersaal kaum zu fassen vermochte. Der MännerchorSonntagslied" brachte die rechte Feststimmung unter die Festgäste und der Prolog sprach in schwungvoller Fassung von der Liebe, der Bruderliebe, die das Weihnachtslicht warm in die Menschenherzen gießt, die dem Menschen die rechte Menschenwürde erst verleiht und die zur Einigkeit und starken Opferwilligkeit in allem Schaffen und Wirken treibt. Das klar und empfindungsvoll vorßetragene BaritonsoloGrab auf der Heide" fand empfundenen Widerhall bei seinen Hörern. Nicht minder wirkungsvoll ging das fleißig ein­studierte und mit viel Anempfindung dargestellte DuettDer goldene Hochzeitsmorgen" über die Bühne. O Maienzeit des Lebens, wie erstrahlst du so schön in der 50 jährigen glückseligen Erinner­ung! Es war ein Genuß seltener Art, diesem ge­lungenen Melodram zu lauschen. Dem Vaterland und dem lieben Schwabenland galten die beiden folgenden Chöre. AbtsAbendglocken" läuteten stimmungsvoll das WeihnachtsstückFriede auf Erden" ein. Einsam in der Krankenstube überdenkt der alte verwundete Oberst die Bilder vergangener Tage und sein getreuer tatkräftiger Diener sucht ihn froher zu stimmen. Er lichtet mehr und mehr das Geheimnis seines Quartierhauses. Glücklich ver­schmelzen sich die Lebensschicksale seiner Bewohner, frohe Mädchen- und Kindesaugen blitzen drein. Der Alte findet in der liebevollen Pflegerin seine ver­stoßene Tochter wieder und Friede ist auf Erden. Mit Sicherheit, Frische und Anmut kam das Stück zur Darstellung, das an das Gedächtnis keine ge­ringen Anforderungen stellte. Männerchöre und ge­mischte Chöre schloßen den Rahmen des Festabends, aus dem noch ein anmutiges SopransoloHans und Liesel" glänzend sich abhob. Möge dessen be­gabte Sängerin ihre volle, weiche Stimme ihren dankbaren Hörern auch fernerhin noch oft und viel erklingen lassen. Volle Anerkennung gebührt dem unermüdlichen Chordirigenten, Hrn. Lehrer Weidle, der die in den Verhältnissen liegenden gesanglichen Schwierigkeiten mit ausdauerndem Fleiß zu bewäl­tigen weiß. Besonders auch in den gemischten Quartetten wußte er die im Verein schlummernden gesanglichen Kräfte zu wecken. Auch Hr. Blaich hat als Theaterdirigent wieder sachkundig die Klippen umsegelt und den verdienten Beifall gefunden., Im Namen des Vereins und seines Vorstandes dankte Hr. Stadtvikar Schlipf für das zahlreiche Er­scheinen und die wohlwollenden, reichen Spenden aus allen Schichten der Einwohnerschaft und lud die

männliche Jugend ein zur Mitgliedschaft; will doch der Verein nicht zersetzend auf die bürgerlichen Ord­nungen einwirken, sondern unter seinen Mitgliedern den Blick schärfen und erweitern für ein ersprießliches Wirken am Gesamtwohl innerhalb der bestehenden gesellschaftlichen Ordnung. Und nun am Ende der Festeszeit ein gesegnetes glückliches Neues Jahr all den Freunden unserer Sache und dieser selbst!

Neuenbürg, 6. Jan. (Einges.) Freunde des Wintersports begrüßen es mit Wonne, daß nunmehr ein echtes Winterwetter bei uns eingesetzt hat. Die Schlittenfahrer und Skiläufer und Schlittschuhläufer, alle hoffen zu ihrem Vergnügen kommen zu können. Die Schnee- und Schlittenfahrer brauchen Schnee, die Schlittschuhläufer einen guten Eisplatz. Leider sind wir mit letzterem in Neuenbürg schlecht be­stellt. Die paar Seen, die im Privatbesitz von Brauereien sind und nur dem Zweck der Eisgewinn­ung dienen, können nicht in Betracht kommen, zumal es die Besitzer nicht gern sehen, wenn auf den Seen schlittschuhgelaufen wird. Wenn auch die alte edle Kunst des Eislaufs, die doch bekanntlich schon Klop- stock besingt, vom Schlittenfahren etwas verdrängt wird, so gibt es doch in Neuenbürg und nächster Umgebung genug Freunde dieses außerordentlich ge­sunden Sports, die den Mangel an einem geeigneten Eisplatz schmerzlich empfinden. Sollte es unserer verehrlichen Stadtbehörde nicht möglich sein, eine Fläche zur Verfügung stellen zu können, wie dies ja auch an vielen anderen Plätzen geschieht; vielleicht eine Wiese in der Nähe der Enz, die in -einen schönen Eisplatz umgewandelt werden könnte. Die hieraus erwachsenden Kosten ließen sich gewiß leicht durch ein zu erhebendes entsprechendes Eintrittsgeld decken. Jedem sein Vergnügen! Jedenfalls ist das Schlittschuhlaufen bei weitem ungefährlicher als das waghalsige, oft tolle Schlittenfahren und manche Eltern würden es warmen Dank wissen, die ihre Kinder der größeren Sicherheit wegen lieber auf den Eisplatz schicken möchten als zum Rodeln. Der Ein­sender dieses und noch viele andere würden es mit Jubel aufnehmen, wenn wir in Neuenbürg bald eine herrliche Eisbahn bekommen könnten. Wer heute das große Vergnügen auf Holzapfels Eissee an der Bahnhofstraße miterlebt oder auch nur mitangesehen hat, oer wird, ob Jung oder Alt, mit gleich leb­haftem Wunsch der vorstehend gegebenen Anregung zustimmen.

Neuenbürg, 7. Januar. Ebenso unerwartet rasch wie der Frost auf mehrtägiges Regenwetter hin zu Weihnachten aufgetreten ist, ebenso unver­mittelt hat er plötzlichem Tauwetter Platz gemacht. In den letzten -3 Tagen und gestern noch strenge Kälte bei blauem Himmel, heute trübe und bewölkt bei 5 Grad Wärme. Wenn man auch an ein Wetter gewöhnt ist, das oft die tollsten Sprünge macht, so möchte man sich doch diesen urplötzlichen Umschlag nur gefallen lassen, wenn er bald wenig­stens einen Schnee bringen wollte, wie sichs im Ja­nuar und noch dazu im Schwarzwald gehört; wenn statt des so kurzen Vergnügens des Eissports das Schlittenfahren an die Reihe käme. Aber abgesehen davon, wäre ein tüchtiger Schnee nicht allein für das Wintersaatfeld und für die Holzabfuhr aus dem Walde sehr erwünscht; er würde auch dem Waffer- stand in Fluß und Bächen in erwünschtem Maße aufhelfen.

Oberniebelsbach, 6. Jan. Gestern abend etwa um 7 Uhr fiel Frau Schultheiß Glauner im Wohnhaus die Treppe hinunter, so daß der Tod alsbald eintrat. Wie anzunehmen ist, wurde die bald 71 Jahre alte Frau, welche seit Jahren herz­leidend gewesen, von einem Schlaganfall betroffen gerade in dem Augenblick als sie an der Stiege vorübergehend, sich in die gleichfalls im ersten Stock des Hauses gelegene Wohnung des Sohnes begeben wollte. Der ganzen Familie wendet sich allgemeine aufrichtige Teilnahme zu.

Calw, 4. Jan. Die neue höhere Handels­schule, welche Hr. Handelsschullehrer Zügel mit ca. 250 000 Mk. Kosten errichtet, ist zur Ausführung Hr. Architekt Hennings, Stuttgart, welcher unter 9 Bewerbern nls Sieger hervorging, übertragen worden. Wie man hört, soll bereits im Frühjahr mit dem Bau begonnen werden, so daß bis zum Oktober 1908 die Eröffnung der neuen Handels­schule stattfinden kann.

Bad Teinach, 7. Januar. Große Freude bereitete hier die Nachricht, daß der Stuttgarter Bezirks verein des Württembergischen Schwarz­waldvereins am Sonntag den 12. Januar hier im großen Saal des Badhotels, vereint mit den Mitgliedern der umliegenden Bezirksvereine, erstmals im Schwarzwald eine Weihnachtsfeier abzuhalten gedenkt. Die Vorbereitung dieser Feier, zu welcher Mitglieder und Freunde des Schwarzwaldvereins allgemein eingeladen sind, wurde dem Bezirksverein Teinach übertragen. Mancher Tourist dürfte an diesem Tage Bad Teinach als Ziel seiner Wanderung wählen.

Simmozheim OA. Calw, 7. Jan. Zu der am 15. ds. Mts. hier abzuhaltenden Schultheißen­wahl haben sich bereits 6 Kandidaten, jüngere Fachleute, gemeldet.

Pforzheim, 4. Jan. Der heutige Schweine­markt war mit 94 Stück Milchschweinen befahren, von denen 60 Stück, das Paar zu 1221 verkauft wurden.

Gestorben:

in Eningen u. A.: Albert Hummel, vorher Kauf­mann, zuletzt Gewerbebankkassier in Neuenbürg, 61 Jahre alt;

in Ehingen a. D.: Buchbinder Ben. Dursch, früher in Neuenbürg, 49 Jahre alt.

ReklameteN.

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in 100000 Familien getrunken. Probepakete,45125 Pfg.

C. Büxenstein Rachf., Hlenenvürg und Carl Bechtle, Kerrenalö.

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Hiezu zweites Blatt "ML

klmtiiche Bekanntmachungen uns privat-ktnzeigen.

K. Hberamt Hleuenbürg.

Bekanntmachung,

betr. die Schlachtvieh- und Fleischbeschau.

Für die Gemeinden Bernbach, Dobel, Loffenau, Neusatz und Rotensol ist die Bersehung derjenigen Zweige der Schlachtvieh- und Fleischbeschau, welche nach den bestehenden Vorschriften approbierten Tierärzten Vorbehalten sind, von der Amtsversammlung dem Stadttierarzt Stösthert in Herrenalb übertragen worden, während für den übrigen Teil des Bezirks diese Funktion von Oberamtstierarzt Böpple hier nach wie vor versehen wird.

Oberamtstierarzt Böpple hier und Stadttierarzt Stöckhert in Herrenalb vertreten sich bei Verhinderung gegenseitig in den Fällen der den Tierärzten vorbehaltenen Beschau.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Anmeld­ung zur Schlachtvieh- und Fleischbeschau regelmäßig zunächst beim ordentlichen Beschauer zu erfolgen und dieser darüber zu befinden hat, ob der tierärztliche Beschauer zu berufen ist.

Den 4. Januar 1908.

Oberamtmann Hornung.

RchillGchrmlme

W i l d b a d.

Haus mit Kälknei- vcrkluif.

Unterzeichneter ist ge­sonnen, sein Haus an der Hauptstraße aus freier Hand zu verkaufen. Liebhaber können jeden Tag einen Kauf mit mir abschließen.

Michael Zieste,

Bäcker.

Verlaufen

hat sich ein junger Dachshund. Erkennungszeichen weiße Pfoten und Halsband. Vor Ankauf wird gewarnt. Abzug-ben gegen Belohnung bei

Sensenschmied Lutz, Wilhelmshöhe.

K. Höeramt Weuenbürg.

Freie Wagner-Innung.

Nachdem die von Wagnermeistern des Bezirks eingereichten

Satzungen einer freien Wagner-Innung für den Ober­amtsbezirk Neuenbürg die Genehmigung der K. Regierung für den Schwarzwaldkreis erhalten haben, werden die Unterzeichner der Satzungen und diejenigen, welche weiter der Innung beitreten wollen, zu einer am Sonntag den 18. ds. Mts., nach­mittags 2 Uhr in der Wirtschaft zurEintracht" in Neuenbürg stattfindeuden Versammlung berufen, in wel­cher die Innung konstituiert wird und die erforderlichen Wahlen zu den Jnnungsämtern vorgenommen werden.

Den 4. Januar 1908.

Oberamtmann Hornung.

Neuenbürg.

ki» roter Umzer

ist zugelaufen. Abzuholen gegen Einrückunqsqebühr und Futtergeld

Hafuersteige 12, Restauration Müller.

Neuenbürg.

Prima .

bis Freitag eintreffend, per Pfund von 22 an empfiehlt

Karl Mahler.