Der Zuschauerandrang zu dem von Julius Schmidt verfaßten Festspiel war ein riesiger. Es führte den Titel: „Baurafleiß und Erntesega", ein schwäbisches Gaufest mit Musik und Tanz, und war in 9 Szenen eingeteilt, von denen die letzte eine Huldigung enthielt. die dem Schwabenverein zu seinem 30. Volksfest dargebracht wurde. Der Seneselder Liederkranz trug durch seine Vorträge nach alter Sitte zur Verschönerung des Festes bei. Für den zweiten Abend hatte sich der Gesangverein Harmonie von Lake Wien angeboten. So vereinigte sich alles zu einem Feste, das dem Schwabenverein alle Ehre machte.
Letzte Nachrichten u. Telegramm
Cuxhaven, 5. Sept. Wegen heftigen Sturmes und hohen Seegangs traf die „Hohenzollern" mit dem Kaiser an Bord auf der hiesigen Reede von Helgoland ein und ging vor Anker; das Begleitschiff „Sleipner" blieb im neuen Hafen.
Karlsbad, 5. Sept. Der russische Minister des Aeußern, Jswolski, hat sich heute nach Marienbad begeben. — Jswolskys Besuch beim König Eduard dauerte 1 ff- Stunden. Die Unterredung berührte das anglorus fische Abkommen. Jswolsky erhielt vom König das Großkreuz des Viktoria-Ordens, sein Gehilfe, Graf Pahlen, das Komturkreuz.
Köln, 5. Sept. Professor Robert Koch, der nunmehr seine Studien über die Schlafkrankheit für wissenschaftlich abgeschlossen ansieht, wird, wie die „Köln. Ztg." meldet, in nächster Zeit die Rückreise aus Afrika antreten. Er wird für Anfang November in Berlin erwartet.
Tanger, 5. Septbr. Wie aus Fez vom 30. Aug. berichtet wird, hat die vom Sultan berufene Versammlung der Ulemas erklärt, daß kein Anlaß vorliege, den heiligen Krieg zu erklären, da die Franzosen nicht in unverletzliches Gebiet des Islam eingedrungen seien und Udjda und Casablanca auf Grund eines absoluten Rechts besetzt hielten. Diese Entscheidung des Ulemas widerspricht derjenigen des Mulay Hafids, nach welcher der heilige Krieg erklärt werden müsse, wegen Eindringens in islamitisches Gebiet. Ein Bote Mulay Hafids hat heute den Ulemas in Tanger den Befehl überbracht, daß sie nur noch mit seinem Finanzminister in Marakesch Beziehungen unterhalten dürfen. Der Bote bringt denselben Befehl auch nach Tetuan. Aus Mazagan wird gemeldet, daß ein Teil der von Mulay Hafid beanspruchten Waffen seinem Kriegsminister ausgehändigt worden ist und nach Marakesch gebracht werden soll.
Paris, 5. Septbr. Nach einer Meldung des „Temps" aus San Sebastian ist dort der französische Gesandte in Marokko, Regnault, eingetroffen und hatte am Nachmittag mit dem Minister des Aeußern und dem französischen Botschafter in Madrid eine Besprechung. Nach einer Mitteilung des Ministeriums des Aeußern sendet Spanien 7 00 Mann an Bord des Kreuzers „Estremadura" nach Marokko. Sie werden gelandet werden, sobald die Lage in Marokko es erheischt.
Konstantinopel, 5. Sept. Nach Angaben der Pforte haben bereits Rußland, Deutschland und Frankreich auf den Protest der Pforte bezüglich der Einteilung der Türkei in die zweite Staatengruppe bei dem ständigen Schieds
gerichtshof im Haag günstig geantwortet und versprochen, den Protest zu unterstützen. Das Gleiche wird auch von den anderen Mächten erwartet.
Madrid, 5. Sept. Infolge einer Ueber- schwemmung, die am Sonntag in Utiel (Prov. Valencia) eintrat, drohen zahlreiche Häuser einzustürzen, 16 mußten bereits abgetragen werden. Mehr als 100 Familien sind obdachlos.
Antwerpen, 5. Sept. Nachdem um 10 Uhr ein heftiger Windstoß die große Sägemühlenwerke van Huffelen entfachte und die großen Holzlager in Flammen gesetzt hatte, so daß im ganzen 12 Hektar eine ungeheure Glutmasse bildeten, flaute der Wind ab, wodurch die schwerbedrohten Hafenbassins außer Gefahr gesetzt wurden und durch die Feuerwehr geschützt werden konnten.
(Zur Erweichung harter Fußnägel) dient außer warmen Fußbädern, Einhüllen der Nägel mit Kaliseife (grüner, schwarzer oder gelber), wobei aber Sorge zu tragen ist, daß die angrenzende und weniger widerstandsfähige Haut nicht ebenfalls unnötig erweicht wird. Durch Einfetten ist sie ziemlich sicher zu schützen. Durch Abreiben mit Zitronensaft oder verdünnter Zitronensäure können rauhe und dicke Nägel allmählich geglättet und verdünnt werden.
Anieiaerr müssen — um noch Aufnahme zu T — finden — längstens morgens 8 Uhr aufgegeben werden.
LZW" Größere Anzeige« mittags zuvor (nicht erst abenvs).
«M" Hiezu zweites Blatt. -WU
Kmtlich« Bekanntmachungen unS Privat-Knzeigen.
Zwangs-Versteigerung.
Zum Zwecke der Aufhebung der Gemeinschaft, die in Ansehung der aus Markung Gräfenhausen und Oberniebelsbach belegenen, im Grundbuch dieser Gemeinden an den hernach beigesetzten Stellen zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes aus den Namen des Werkmeisters Jakob Kämmerer in Gräfenhausen (Heft 210), sowie auf denselben Namen und denjenigen seiner Abkömmlinge Gottlob, Rosalie und Lina bezw. die Erben des Gottlob (Heft 210^) eingetragenen Grundstücke:
Grundbuch-
stelle
_ Äbt. 1 Heft
Parz.-
Nr.
Beschreibung des Grundstücks.
Fläche
a
210
1
22
n. Markung Gräfenhausen.
Wohnhaus, Scheuer, Hofraum außen im Dorf am Neuenbürger Weg
3
46
4000
2
22a
Waschhaus an Gebäude 22 angebaut
—
26
800
3
22b
Zimmerwerkstatt von Fachwerk
—
37
700
7
299
Gras- u. Baumgarten am Neuenbürger Weg
6
—
300
„
8
300
Gemüsegarten „ „ „
—
45
40
9
301
„ „ „ „
1
66
160
10
306
Gras- und Baumgarten außen im Dorf
4
43
150
11
315
Gras- und Baumgarten außen im Dorf
3
77
120
14
333
Acker in der Mühlgasse
4
81
120
15
442
Baumacker u. Weg in der Unter-Endelbach
9
56
250
18
532
Acker in der Mittel-Endelbach
3
54
120
19
298
Acker in der Dantelau
7
95
180
20
817
Acker und Weg auf dem Weinqärtle
11
37
250
21
832/1
Acker auf dem Weingärtle
5
56
140
23
832/2
Acker allda
5
57
140
24
5307
Acker, Oede u. Weg im Hinteren Wagrain
5
30
80
25
5308
desgl. allda
5
43
80
26
567
Baumacker am Ober-Endelbach
10
66
160
27
5956/2
Acker auf dem Bühl
4
37
90
28
5956/1
desgl. allda
4
37
90
29
3715
Weinberg im Hinteren Berg
11
03
320
30
326
Wiese außen im Dorf im Stürz
2
40
70
31
4928
Wiese im Gräfenhäuser Brühl
2
38
70
32
4973
Wiese allda
2
52
50
35
5545
Wiese in Rotwiesen
11
55
320
36
5616
Wiese allda
2
50
80
37
531
Acker in der Mittel-Endelbach
3
15
100
38
3927
Acker im Aspenäule
3
19
50
39
1276
Acker, Weg auf dem Violberq
6
41
70
40
4256
Acker und Wiese zum Kettelsbach
8
90
80
41
4189
Weinberg im Winkenbühl
4
16
40
42
4877
Baumwiese am Hardtrain
2
16
50
43
5144
Wiese in Kazwissen
4
56
130
44
5472
Wiese in langen Wiesen
—
98
20
45
5478
Wiese allda
8
37
170
„
46
5558
Wiese in Kickwiesen
9
32
200
Gruudbuch-
stelle
^ ... Abt. I Heft! Nr.
Parz..
Nr.
Beschreibung des Grundstücks.
Fläche
a gm
2 «
-§ §U
d) r- ^
210bs
1
831/2
Acker auf dem Weingärtle
4
08
100
„
2
3357
3358
Acker, Oede in Kelterückern
10
02
200
3
6430
Acker in der Laier
15
77
300
„
4
194
Acker, Wassergraben in der Dantelau
9
60
250
5
287
Acker allda
9
09
260
„
6
468
Acker in der Mittel-Endelbach
9
69
150
„
7
496
Acker allda
7
73
200
„
8
530
Acker allda
3
19
100
„
9
3928
Acker im Aspenäule
3
23
50
„
10
3929
Acker allda
3
96
60
„
11
5657
Acker in der Wegklamm
7
49
180
„
12
5186/1
Dungwiese in Kazwiesen
3
55
85
„
13
5186/2
Dungwiese allda
3
60
85
„
14
3716
Weinberg im Hinteren Berg
4
11
100
"
15
305/1
Dungwiese außen im Dorf im Stürz
d. Markung Oberniebelsbach.
5
08
200
105
1
44
Gras- und Baumgarten unten im Dorf unten an der Dorfgasse
10
52
400
„
2
373
Acker im Quintelberg
20
45
200
„
3
348
Wiese zwischen den Wäldern
6
11
100
besteht, sollen diese Grundstücke
je am Montag de« 21. Oktober 19V7
und zwar die Grundstücke der Markung Oberniebelsbach
Vormittags 10 Uhr auf dem Rathause iu Oberniebelsbach und die Grundstücke der Markung Gräfenhausen
nachmittags 1 Uhr auf dem Rathause in Gräfenhausen
versteigert werden.
Der Brandversicherungsanschlag der Gebäude beträgt 6300
Die Zwangsversteigerung erfolgt auf den Antrag des Miterben Kronenwirts Oskar Kämmerer von Schwan«.
Der Versteigerungsvermerk ist am 13. bezw. 16. August 1907 in das Grundbuch eingetragen.
Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Antragsteller widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses den übrigen Rechten nachgesetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.
Neuenbürg, den 3. September 1907. Kommissär:
Bezirksnotar Buck.