Bus Stasi» Bezirk; uns Umgebung

Hebung der Flößerei wegen der billigen Wasserwege. Minister Dr. v. Pischek verweist auf die im Etat gegebene Denkschrift betreffend Wegbauten für die Aufhebung der Flößerei auf der Enz und Nagold. Er sei in Erwägung eingetreten, ob nicht die Flößerei auf der Enz bis Pforzheim vorerst bei­behalten werden könnte. Von Pforzheim abwärts könne die Flößerei aufgehoben werden. Dafür wolle man zuerst die Flößerei auf der Nagold aufheben; es kommen da Straßenbauten im Betrag von 240 000 Mk. in Betracht. Die können schon in 4 Jahren ausgeführt werden. Die Wasferwerksbesitzer hätten Beiträge bei der Aufhebung der Flößerei zu leisten. Wasner (Soz.): Die Aufhebung der Flößerei werde von keiner Seite als Schaden empfunden. Eine Aenderung müsse herbeigeführt werden. Er unterstütze die Anregungen des Abg. Staudenmeyer. Beim Kapitel Neckar schiffahrt begründete der Abg. Elsas (Vp.) eine Resolution seiner Partei, die sich, wenn auch etwas gewunden, für die Ein­führung der Schiffahrtsabgaben ausspricht; der Redner betonte auch, daß Württemberg den Neckarkanal allein bauen müsse, wenn bie Schiffahrtsabgaben nicht zustande kommen. In der folgenden Sitzung am Freitag begründete Dr. Lindemann (Soz.) die ablehnende Haltung der Sozialdemokratie zu der Schiffahrtsabgabenfrage. Schmid-Besigheim (Vp.) machte darauf aufmerksam, daß die Wasserrechte am Neckar nur teurer werden. Dr. v. Kiene legte den Standpunkt des Zentrums dar. Haußmann-Ba- lingen (Vp.) legte zunächst dar, daß die Volks­vertretung in diesen politisch und wirtschaftlich tief­einschneidenden Fragen nicht eine abwartende Stellung einnehmen dürfe, sondern vielmehr gewisse Grundgedanken festlegen müsse, wenn sie sich nicht neutralisieren wolle. Die Schaffung einer Neckar­kanalisation mit Anschluß an den großen Rhein­verkehr wäre für Württemberg in wirtschaftlicher Beziehung tatsächlich einPlatz an der Sonne". Der Vorwurf, daß man in der Schiffahrtsabgaben­frage umfallen wolle, sei durch nichts gerechtfertigt, denn, der von Preußen gemachte Vorschlag schaffe eine völlig neue Situation. Bei aller grundsätzlichen Gegnerschaft gegenüber der Erhebung von Schiff­fahrtsabgaben könne man den jetzt vorgeschlagenen mäßigen Abgaben zustimmen, weil dieselben den Interessen von Handel und Verkehr wieder zugute kommen sollen und weil sie uns einen gangbaren Weg für die Erstellung eines Großschiffahrtsweges auf dem Neckar zeigen. Der Abg. Kraut (B.K.) führte gegen die Resolution der Volkspartei im wesentlichen dieselben Bedenken ins Feld wie der Abg. v. Kiene. Als letzter Redner verbreitete sich noch Minister Dr. v. Pischek über einige allgemeine Gesichtspunkte, ohne auf die Resolution im einzelnen einzugehen. Alsdann wurde die Beratung abgebrochen.

Stuttgart, 4. Juni. (Schöffengericht.) In einer hiesigen Weinwirtschaft wurde des Oefteren von Gästen dem sogenanntenZwicken" (einem Kartenspiel) gehuldigt, wobei von den Spielern Be­

träge bis zu 10 Mk. gewonnen wurden. Gegen den Wirt wurde eine Anklage erhoben, weil er das Spiel in seiner Wirtschaft geduldet hatte. Der Verteiger machte geltend, dasZwicken" könne nicht als Glücksspiel angesehen werden, da teils der Zufall, teils die Geschicklichkeit entscheide; es handle sich um eine harmlose Unterhaltung der Gäste. Das Schöffengericht sah das Zwicken als Glücksspiel an und verurteilte den Angeklagten zu 5 Mk. Geldstrafe.

Stuttgart, 8. Juni. Der Widmannsche Tiergarten zur Doggenburg wird andauernd stark vom Publikum aus allen Kreisen frequentiert. Täg­liche Tiersendungen bringen viel Neues und In­teressantes: stattliche Perlhuhn- und Perrückentauben­paare und viele Kriechtiere sind neu eingetroffen, ebenso ein von Hagenbeck - Hamburg geschenkter, schlanker, weißgetupfter sibirischer Hirsch, ein sehr wertvolles und seltenes Exemplar, das einen An­kaufswert von 2000 Mk. besitzt. Das Tier setzt zur Zeit ein neues Geweih (10 Ender) auf. Heute nachmittag stattete die Großfürstin Wera mit ihrer ganzen Familie dem Garten einen Besuch ab. Die kleinen Prinzen, Enkelkinder der Großfürstin, ver­gnügten sich durch Reiten auf den kleinen, erst ein­getroffenen Ponnies. Die Tierchen haben besondere Kindersättel erhalten und es ist ein Vergnügen, namentlich Sonntags die Kinder sich auf den mun­teren Pferdchen tummeln zu sehen. Mädchen fahren in einer kleinen Kutsche.

Ludwigsburg, 7. Juni. Der Landes­verbandstag der Wirte ist gestern zu Ende ge­gangen. Bei allen Teilnehmern herrschte nur eine Stimme der Befriedigung über seinen schönen Ver­lauf, insbesonders auch über die zahlreichen ge­fälligen Veranstaltungen, die in einem Gartenfest am gestrigen Abend ihren Höhepunkt erreichten. Die Ausstellung erweist sich von Tag zu Tag mehr als ein schöner Erfolg und findet bei jedem Be­sucher Anklang. Heute nachmittag stattete ihr der Präsident der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, v. Mosthaf, einen Besuch ab und sprach seine rückhaltlose Anerkennung über die Reichhaltigkeit und geschmackvolle Anordnung der Ausstellung aus.

Reutlingen, 4. Juni. In der Vollversamm­lung der Landarmenbehörde für den Schwarz­waldkreis wurde, um die Unterbringung einer größeren Anzahl schwachsinniger Personen zu ermöglichen, die Erweiterung der Landarmenanstalt für den Schwarz­waldkreis durch Errichtung eines Frauenbaues samt Wirtschaftsgebäude mit einem Kostenaufwand von 400000 Mk. endgültig beschlossen. Den Beamten der Landarmenbehörde wurde eine angemessene Ge­haltserhöhung bewilligt und sodann der Etat des Landarmenverbandes für 1907/08 festgestellt mit einer Kreisumlage von 350 000 Die Steigerung gegen das Vorjahr um 75 000 Mk. ist in der Haupt­sache veranlaßt durch die Erhöhung der Verpflegungs­sätze der Irrenanstalten.

Neuenbürg, 7. Juni. Eine sehr zahlreiche Trauerversammlung gab heute nachmittag dem am Mittwoch nach längerem, schwerem Leiden im Alter von 66 Jahren aus dem Leben geschiedenen Fabri­kanten Eduard Röck das Geleite zu seiner letzten Ruhestätte; ein beredtes Zeugnis von der allgemeinen Achtung, Liebe und Wertschätzung des Verstorbenen. Der Liederkranz sang vor dem TrauerhauseGott ist getreu", alsdann am GrabeSüß und ruhig ist der Schlummer" undWie sie so sanft ruhn". Dekan Uhl verlieh in bewegten Worten dem tiefen Schmerze Ausdruck, den ein großer Verwandten- und Freundeskreis, vor allem die Angehörigen des Entschlafenen, ob seinem Hingang empfinden. Das Geschäftspersonal von Pforzheim widmete einen schönen Lorheerkranz, eine überaus große Zahl von Blumen und Kränzen bedeckte den Sarg und Grabes­hügel. Möge ihm die Erde leicht sein!

Grunbach, 7. Juni. Bei der heutigen Orts­vorsteherwahl haben von 119 Wahlberechtigten 112 abgestimmt. Davon erhielten Friedr. Kleile, Zimmermann, 57 Stimmen, bisheriger Schultheißen­amtsverweser, Lehrer Gehring 50 Stimmen. Die übrigen 5 Stimmen sind zersplittert.

Liebenzell, 7. Juni. Der heutige neu ein­gerichtete Wochenmarkt hat sich ganz gut einge­führt. Erst schickten die Frauen ihre Mädchen zum Marktplatz und als dann diese berichteten, daß der Markt reichlich mit Gemüse und Blumen, auch mit Butter, Eier und Obst beschickt sei, kamen die Haus­frauen selbst, anfangs ängstlich, später gruppenweise an die Marktstelle heran; auch die Gastgeber waren gute Abnehmer. Die zum Verkauf gebotene Ware war schön und fand raschen Absatz, so daß Verkäufer und Käufer befriedigt sein konnten. Große Nach­frage war nach frischen Eiern, Geflügel und Butter vom Lande. Es wäre daher sehr zu begrüßen, wenn künftig auch die Landleute ihre Ware jeden Freitag hieher auf den Markt bringen würden. Der zweck­mäßigen Einrichtung aber wünschen wir fröhliches Gedeihen.

** Feldrennach. Der nächste Viehmarkt findet hier statt am Dienstag den 11. Juni.

Neuenbürg, 8. Juni. Dem heutigen Schweine­markt wurden 48 Stück Milchschweine zugeführt und 36 Stück zu 2229 das Paar verkauft.

Reklameteil.

nachgeahmt, nie erreicht, tiilkt Laclierlla

wahrlich staunenswert gegen jeckeInsektenplage. Er ist niemals in der Oute, sondern nur in Flaschen zu kaufen, wo Zacherl-PIakate aushängen.

In Neuenbürg bei Gustav Lustttauer.

DE " Hiezu zweites Blatt. "HUR

klmtlrchL Bekanntmachungen unS Pnvat-kinseigen.

Neuenbürg.

Bekanntmachung.

Gesetzlicher Bestimmung gemäß hat Heuer die Ergänz« rmgswahl des Kirchengemeinderats für die Periode 1907/13 stattzufinden.

Auszutreten haben die Mitglieder:

Adolf Bozenhardt sea., Rotgerber,

Christian Loos, Fabrikdirektor,

Christian Olpp, Stadtpfleger,

Karl Winter, Hafner.

Im Kollegium verbleiben:

Gottlob Blaich, Sensenschmied,

Gustav Palm, Apotheker,

Wilhelm Pfrommer, Flaschner,

Christian Metzger, Rotgerber.

Die austretenden Mitglieder können nach dem Gesetz sofort wieder gewählt werden.

Die Wahl ist auf Sonntag, den 1k. Juni d. I.,

vormittags II12'/s Uhr anberaumt und findet in der Stadl­kirche (am Tausstein) statt. Jeder Wahlzettel hat hat 4 Namen zu enthalten. Wählbar in den Kirchengemeinderat sind nach Art. 19 des Evang. Kirchengemcindegesetzes vom 22. Juli 1906 die über 30 Jahre alten, im wirklichen Genüsse des Stimm­rechts stehenden Kirchengemeindegenossen. Die Abstimmung ge­schieht in der Weise, daß der Wähler, sobald sein Name in der Wählerliste vorgemerkt ist, einen zusammengefalteten Stimmzettel selbst in die aufgestellte Wahlurne legt.

Wofern im ersten Wahlgang nicht mindestens sts der Wahlberechtigten abgestimmt hat, wird die Wahl am gleichen

Tag nachmittags 4Ist- Uhr fortgesetzt werden, worauf sie ohne Rücksicht auf die Zahl der abgegebenen Stimmen gültig ist. Den 7. Juni 1907. Ev. Stadtpfarramt.

Uhst

Würz Vach.

Schlachtfarren-Verkans.

Die hiesige Gemeinde bringt den in Naislach stehenden Karren im Wege der schriftlichen Sub­mission zum Verkauf.

Liebhaber hiezu haben ihre Offerte verschlossen und mit der AufschriftFarrenverkauf"

IW vis 14. Juni Vs. Js. WU an das Schultheißenamt portofrei - einzureichen.

Die Eröffnung der Angebote und Zuschlag an den Meist­bietenden findet am Samstag, den 15. Juni, vormittags 11 Uhr in dem Rathaus in Würzbach statt.

Den 6. Juni 1907. Schultheißenamt.

Girr dach.

Fr. Senf er, Herremlb

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Forstamt Neuenbürg.

HtmmhilpUerkais

im Suvmissionsweg.

Bei dem auf 15. ds. Mts. aus­geschriebenen Verkauf kommen weiter aus Abteil. Leinenloch: 1613 St. Langholz mit Fm.: 4 III., 138 IV. und 169 V. Kl.; 2 St. Sägholz III. Kl. mit 0,30 Fm. zum schriftlichen Aufstreich.

Forstamt Neuenbürg.

Schlagri«in-Verkails.

Am Mittwoch, den 12. Juni, vormittags 10 Uhr wird am Dreimarkstein der Schlagraum aus Staatswald Buch, Frauen- wäldle, Leinenloch, Horntann­halde, Hummelstein, Engentürle, Tröstbachhalde, Weißerstein, Dachsbau, Schaiblere und vom Scheidholz Hut Neusatz und Dobel geschätzt zu:

3330 ausgeprügelte und 150 nichtausgeprüg. Wellen, Laub­und Nadelholz im Aufstreich verkauft.