Juppe bekleidet ist, unter der er ein gestricktes Wams mit weißen Knöpfen trage.

Pforzheim, 6. Juni. Der Verein zur Heb­ung des Fremdenverkehrs hat sich das Verdienst er­worben, Sonntags jeweils auf dem Sedansplatz ein Promenadenkonzert zu veranstalten, welches ungemein viele Zuhörer anlockt und ein reges Leben in diesem Stadtteil entwickelt. Zugleich sollen durch diesen Verein Mietsdroschken aus dem Bahnhofsplatz Auf­stellung erhalten, so daß dem Mangel einer elektri­schen Straßenbahn wenigstens etwas abgeholsen werden soll. Unter dem Vorsitz des Hrn. Weit­stem, des Vorstands des hiesigen christlich-sozialen Metallarbeitervereins, sprach imOberen Engel" der Vorsitzende des Zentralvorstands des christlich­sozialen Metallarbeiterverbands, Hr. Franz Wieber aus Duisburg, über das Thema:Warum grün­deten wir christliche Gewerkschaften und was ist unser Ziel?" Der gewandte Redner bekämpfte namentlich die Unterstellung, daß die Gewerkschaften besonderen konfessionellen oder parteipolitischen Interessen dienen, und erntete den wärmsten Beifall.

Vermischtes.

Neuenbürg. Im Anschluß an die die Blätter durchziehende Notiz aus Stuttgart über denSchwäb. Dialekt und den Fremdenverkehr" in Nr. .86 ds. Bl. vom 1. Juni erhalten wir von einem guten und reichstreuen Schwaben in Berlin, der mit dabei gewesen, zur Ergänzung folgenden originellen Bei­trag: Ein echter und gerechter Schwabe war auch der frühere Sekretär der württ. Gesandtschaft zu Berlin, Hr. Kaeser, welcher, obwohl schon ca. 18

Jahre in Berlin, überall und vor jeder noch so hochgestellten Persönlichkeit, auch im Abgeordneten­hause, wo er oft den damaligen Gesandten v. Moser infolge seiner großen Tüchtigkeit zu vertreten hatte, seinen unverfälschten' schwäbischen Dialekt sprach. Kaeser wurde vom Verein der Württemberger ge­beten, sich um eine Büste des Königs von Würt­temberg, welche im Vereinslokal aufgestellt werden sollte, zu bemühen. Bei einer späteren Versammlung frug der damalige Vorsitzende Wildermuth, wie weit die Sache mit der Büste gediehen sei. Kaeser, wel­cher, nebenbei bemerkt, alle europäischen Sprachen sprach, meldete sich zum Wort und sagte:I wollt no sage, daß die Küscht mit der Büscht geschtert akomme ischt!"

(Schlagfertig.) Tourist (im Gasthaus):Herr Wirt, was ist denn das mit ihrem Bier, das ist ja ganz matt!" Wirt:Na, loofen Sie mal solange, wie det Bier, dann sind Sie ooch matt!"

(Wohlgemeint.) Professor Fügsam (findet nachts unter seinem Bette einen Einbrecher):Sagen Sie mir mein Bester, was machen Sie denn da?" Strolch:Ich wollte nur bei Ihnen nächtigen!" Professor:Das ist aber recht unvorsichtig von Ihnen, mein Lieber, denn wenn sie meine Frau hier findet, die schmeißt Sie raus!"

Leist« Nachrichten u. Telegramme

München, 6. Juni. Der Prinzregent hat das Entlassungsgesuch des Generalmusikdirektors Mottl abschlägig beschieden. Wie verlautet, beab­

sichtigt Mottl nun um eine Audienz beim Prinz; rezent nachzusuchen, um die Bewilligung seines Ab­schiedsgesuches persönlich zu erbitten.

Mannheim, 6. Juni. Die heutige zweite Etappe der Herkomerfahrt wurde durch Gewitter­schauer erschwert. Als erster traf ein: Wagen Nr. 9 ^ als II. Wagen Nr. 19, als III. Wagen Nr. 1. Nachdem eine Anzahl Automobile, etwa 50, am Ziele versammelt waren, durchfuhren diese in feierlichem Zug die zu Ehren der Herkomerfahrt reichgeschmückte Stadt und begaben sich vor das Schloß, wo der Großherzog und die Groß­herzogin in einer Equipage die Reihe der Kraft­wagen entlang fuhren. Während der Fahrt hieher ereigneten sich verschiedene Unfälle. Kurz vor Mannheim wurde ein Gymnasiast, der versuchte, vor einem herankommenden Automobil über die Straße zu laufen, von diesem, trotzdem der Führer des Wagens bremste, erfaßt und bei Seite ge­schleudert und erlitt einen Oberschenkelbruch. Der Präsident des Arbeitsausschusses der Herkomerfahrt, Graf Arco, verletzte sich nicht unerheblich an der linken Hand, mit der er ins Getriebe seiner Maschine kam.

Brüssel, 6. Juni. Eine Eisenbahnbrücke, die zur Herstellung eines Anschlußgleises zwischen der Malzfabrik Londerzeele und der Station Mencheln erbaut worden war, stürzte bei Belastungsversuchen zusammen. 5 Personen kamen hiebei ums Leben, eine größere Anzahl trug Verletzungen davon.

klmtüch« Bekanntmachungen unS privat-kinzeigen.

Höfen

Amtsgerichtsbezirks Neuenbürg.

IwangsUrrsteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Höfen belegencn, im Grundbuch von Höfen Heft 111 Abtlg. I Nr. 1 und Heft 218 Abteilung I Nr. 1 und 2 zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungsvermerks auf den Namen des Max Eugen Schill, Bijouteriefabrikanten und dessen Ehe­frau Auguste Christine, geb. Schweiker in Höfen ein­getragenen Grundstücke

Geb.-Nr. 115

Wohnhaus und Hofraum am Eiberg 8 a 63 qm

und zwar

Wohnhaus 68 qm

Staffel 4

Hofraum 2 a 63

3 g. 63 qm

Die unabgeteilte Hälfte an

Parz.-Nr. 219/1 Weg 59 qm

Desgleichen an

Parz.-Nr. 219/2 Weg am Eiberg 20 qm

Gesamtanschlag 15 000 Mk.

am Samstag, den 15. Juni 1907,

vormittags 11 Uhr

auf dem Rathause in Höfen versteigert werden.

Der Bersteigerungsvermerk ist am 23. Februar 1907 in das Grundbuch eingetragen.

Es ergeht dre Aufforderung, Rechte, soweit sie zurzeit der Eintragung des Bersteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen­falls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berück­sichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zu­schlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Ver­fahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Ber­steigerungserlös an die Stelle des versteigernden Gegenstandes tritt.

Höfen a. E., den 8. März 1907.

Kommissär: Schultheiß Jettweg.

Neuenbürg.

Hedall«ti»achnng.

Im Monat Juni beginnt:

a) der Wochenmarkt um 7ffs Uhr; d) der Schweinemarkt um 6 Uhr.

Den 5. Juni 1907. Stadtschultheißenamt.

Stirn.

K. Forstamt Langenbrand.

Keigholr-Unkins

am Mittwoch, den 12. Juni, vormittags 9 Uhr in Gruubach

imAdler" aus Staatswald IX, 3 Hellenteich:

Rm.: Buchen: 21'Schtr., 43 Anbruch; Nadelholz: 18 Anbruch.

Forstamt Wildbad.

Weg-Sperre.

Wegen Korrektionsarbeiten ist

der alte Sprollenhäuser Weg auf acht Tage gesperrt.

K. Forstamt Calmbach.

WeDm-Akkord.

Der Bau eines 380 Meter langen, 2,5 Meter breiten Schleifwegs in Abt. Säg­kopf und Eyachriß des St.-W.- Distrikts Eiberg wird am Freitag, 14. Juni 1907, vormittags 10 Uhr auf der Forstamtskanzlei ver- akkordiert. Ueberschlaqssumme 323 Mk.

Gemeinde Birkenfeld.

Meeverklms.

Nächsten Montag, abends

7 Uhr verkaufen wir den dies­jährigen Klee »Ertrag von etwa 4 Morgen.

Zusammenkunftin der Sonnen­wirtschaft.

Gemeinderat:

Vorstand Holzschuh.

Neuenbürg.

Taglöhner-Gesuch

für dauernde Beschäftigung bei gutem Lohn in meine Gießerei. Ferner suche solide

Arbeiter

zum Anlernen in meine Metall- Poliererei bei spät. hoh. Verdienst.

Ilriedr. Wcrldbauer.

Neuenbürg.

Straßenreinigung.

Wiederholt wird darauf aufmerksam gemacht, daß nach der ortspolizeilichen Vorschrift die Straßen nicht nur jeden Samstag, sondern auch jeden Mittwoch zu reinigen sind.

Auf pünktliche Einhaltung dieser Bestimmung muß im Hin­blick auf den immer mehr sich steigernden Fuhrwerksverkehr ge­drungen werden.

Den 6. Juni 1907. Stadtschultheißenamt.

Stirn.

Birkenfeld.

Dieb-Markt

nächsten Montag, den 10. ds. Mts.

Der Zutrieb von Vieh aus dem Großherzogtum Baden, sowie aus den Württ. Oberamtsbezirken, in welchen die Maul- und Klauenseuche herrscht, ist untersagt.

Oemeinderat: Vorstand Holzschuh.

Soeben erschien im Verlag von I. Heß, Buchhandlung für Rechts- und Staatswissenschaften in Stuttgart:

Zie Gmerbmimiig für das ZeMe Reich

mit den

gesamten Ausführnngsbestimmungen für das Reich und für Württemberg.

Für den Handgebrauch zusammengestellt von A. Brenner, Oberamtmann im Kgl. Ministerium des Innern.

1. Hälfte. XXVII und 480 S. Preis Mk. 5.. Preis des ganzen Werkes, ca. 1200 S., Mk. 11., geb. Mk. 12.50.

(Die zweite Hälfte mit Sachregister ist im Druck und erscheint in wenigen Wachen.)

Da die bisherigen Ausgaben der Gewerbeordnung infolge der zahlreichen Abänderungen und Zusätze, wie in den einzelnen Vorschriften (mehr als die Hälfte der Vollzugsvorschriften sind inzwischen neu herauS- gekommenl als veraltet betrachtet werden können, hat es sich als not» wendig erwiesen, die Gewerbeordnung neu herauszugeben, wobei das gesamte in Württemberg geltende Gewerberecht, also das Gesetz mit den gesamten Verordnungen des Reiches und den württemb. Landes­bestimmungen, nach ihrem Inhalt und Zugehörigkeit geordnet, bis auf den heutigen Stand der Gesetzgebung ergänzt ist.

Diesem Bedürfnis will das vorliegende Buch entsprechen. Die Anordnung ist außerordentlich übersichtlich; es finden sich die einschlägigen Entscheidungen, welche im Amtsblatt des Ministeriums des Innern und im Gewerbeblatt veröffentlicht sind. Es bietet noch den große« Vorteil, daß überall im Buch, schon vom Inhaltsverzeichnis an und in den Bemerkungen ersichtlich ist, welche einzelne« Vorschriften znm Gesetze gehören oder umgekehrt, welche Gesetzesartikel auf einander Hinweise«, so daß rasch alles aufgefnnden und über­flüssiges Suchen vermieden wird. Ein ausführliches Sachregister fördert den Gebrauch des Werkes.

Bestellungen nimmt die Buchhandlung von O. Nvvst. in Neuenbürg, sowie der Verlag entgegen.