Hinsicht hält unzweifelhaft Australien! Nach der begründeten Meinung des Autors, der in allen Welt­teilen gereist ist, verzehrt der Australier jährlich 264 englische Pfund Fleisch, d. i. 119 kx; das macht etwa soviel aus wie zwei ganze Hammel und ein fünftel Rind jeden Einwohner des Bundesstaates, selbst die Säuglinge miteingerechnet. Im Vergleich mit den Bewohnern anderer Länder ißt der Australier zwei­mal soviel Fleisch wie der Engländer, dreimal soviel wie der Franzose und 4'/-mal soviel wie der Deutsche. Außerdem nimmt er jährlich 200 kx Mehl, 50 kx Zucker und 248 bx Kartoffeln zu sich! Im Gegen­satz dazu ist der Australier jedoch ein schwacher Trinker!

Erschöpfte Obstbäume.

Es ist über die frühe Erschöpfung der Obst­bäume in der letzten Zeit viel geschrieben worden,

und man hat namentlich den Buschobst bäumen nachgesagt, daß sie sich frühzeitig erschöpfen und langsam dahinsiechen. Inwiefern das Buschobst als Baumform betrachtet an der frühzeitigen Erschöpfung schuld sein soll, ist unverständlich. Andere drücken sich deutlicher aus und meinen, wenn die Buschbäume nicht streng genug be­schnitten werden, dann erschöpfen sie sich. Daß der Schnitt an sich eine größere Lebensenergie und Langlebigkeit des Baumes herbeiführt, dürfte schwer zu beweisen sein. Die Sache liegt vielmehr so: Wenn die Bäume nicht beschnitten werden, werden sie früher fruchtbar, und wenn sie früh und reichlich tragen, ehe sie die rechte Kraft gesammelt haben, dann besteht die Gefahr, daß sie sich früher er­schöpfen. Das geht nicht nur Buschobstbäumen so, das geht allen anderen Obstbaumformen und über­haupt allen Pflanzen und allen Lebewesen so: eine

zu frühzeitige Fruchtbarkeit birgt in sich die Gefahr vorzeitiger Erschlaffung und baldiger voller Er­schöpfung der Kräfte. Wenn man einen Baum die ersten Früchte tragen lassen darf, das ist eine Frage, die niemand genau beantworten kann. Hier ist der Erfahrung, Einsicht und Umsicht des Obstzüchters voller Spielraum gelassen. Im allgemeinen sollte in den beiden ersten Jahren immer auf Früchte verzichtet werden und Schwächlinge sollte man auch im dritten Jahre nicht tragen lassen. Uebrigens darf man eins nicht vergessen: eine gute Er­nährung hilft über viele Schwierigkeiten hinweg, und ein Baum, der gut gedüngt und gut gepflegt wird, gesunden Trieb hat, kann auch als ganz junger Baum schon einige Früchte reifen, ohne in Gefahr zu geraten, sich vorzeitig zu erschöpfen. (Aus dem Prakt. Ratgeber f. Obst- und Gartenbau", Redakt. Johs. Büttner, Frankfurt a. O.)

Amtliche> Privatanittgeu.

K. Amtsgericht Calw.

In das Handelsregister Abteilung für Gesellschaftsfirmen

wurde heute unter Nr. 64 als neue Firma eingetragen:

Baumwollspinnerei Calw, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Sitz in Kentheim, Markung Stammheim. Gesell­schaftsvertrag vom 11. April 1903.

Gegenstand des Unternehmens ist die Uebernahme und der Weiterbetrieb der vormals Staelin'schen Baumwollspinnerei und Zwirnerei in Kentheim und Tanneneck, sowie die Uebernahme der dazu gehörigen Grundstücke und Rechte, des Hofqms Waldeck samt dem dortigen Wafferrecht, sowie der Gebäude Leder­straße Nr. 159 und 160 in Calw. Die Gesellschaft ist befugt, weitere Grund­stücke hiezu zu erwerben und einzelne der übernommenen Grundstücke weiter zu veräußern.

Das Geschäftsjahr ist 1. April bis 1. April. Das Stammkapital be­trägt 250 000 Die Gesellschaft wird durch einen Geschäftsführer vertreten, welcher zu Zeichnung der Gesellschaft befugt ist.

Als solcher wird bestellt: Carl KauSler, Ingenieur in Hof, Bayern.

Dem Geschäftsführer wird ein Ausschuß, bestehend aus 3 Gesellschaftern, welche von der Versammlung der Gesellschafter auf 3 Jahre gewählt werden, an die Seite gestellt.

Der Ausschuß hat die Bilanz vor deren Vorlegung an die Gesellschafter­versammlung zu prüfen, er ist außerdem bei allen Aenderungen im Bestände der Grundstücke und Maschinen, sofern diese einen Wert von 2000 über­steigen, ferner bei Anstellung und Entlassung von Beamten, deren Gehalt mehr als 2000 beträgt, zu Rate zu ziehen.

In Fällen der Abwesenheit oder Krankheit des Geschäftsführers sind die jeweiligen Mitglieder des Ausschusses berechtigt, einzeln für die Gesellschaft zu zeichnen. Sie sind weiter befugt, im Verein mit dem Geschäftsführer not­wendige Aenderungen im Handelsregister zu beantragen.

Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den deutschen Reichsanzeiger.

Den 14. April 1903.

Stv. Amtsrichter

Bühler.

K. Amtsgericht Calw.

Gerichtstag

in Neu Weiler wird am Montag, den SV. d. M., vormittags 1V bis 12 Uhr, auf dem Rathause daselbst abgehalten.

Den 15. April 1903.

Amtsgerichtssekretär Haux.

K. Forstamt Hirsau und Stammheim.

Wildbretakkord.

Der Anfall an Wild bis 31. Januar 1904: Hochwild aus der Selbst­verwaltungsjagd Hirsau, Rehwild und Hasen aus den Selbstverwaltungsjagden Hirsau und Stammheim, wird am Mittwoch, den SS. April, nach­mittags 5 Uhr, vergeben. Die schriftlichen Gebote sind bis zu dieser Stunde beim Forstamt Hirsau einzureichen, welches auf Verlangen die Bedingungen versendet.

Auffsrdsruirg

W Mikkmg des Kapitel-, Ueatm-, Dienst- Md KttO- Dnkoimncns M Dersteaermg pro t. April M3.

Unter Beziehung auf die Aufforderung des K. Kameralamts Hirsau vom 3. ds. Mts. in No. 54 ds. Bl. werden die hiesigen Steuerpflichtigen ersucht, ihre Faffionen am

Dienstag und Mittwoch, den 21. und 22. April ds. Zs.,

je Vormittags von S-1S Uhr und Nachmittags von 3-5 Uhr,

im I. Stock des Rathauses, Zimmer No. 1, mündlich oder schriftlich abzugeben.

Schriftliche Fasstonen können vorher eingesendet werden. Formulare hiezu sind ebendaselbst zu haben.

Steuerpflichtige des Vorjahres, welche kein steuerbares Einkommen mehr beziehen, haben eine Fehlanzeige zu machen. Die Faffionen sind von den Steuerpflichtigen selbst zu unterzeichne«.

Calw, den 15. April 1903.

Ortsstenerkommission.

Gültlingen.

Küfer-, Bau- und Wagnereichen- und Buchen-Verkauf.

Am nächsten Montag, -e« SV. April ds. Js., kommen von nachm. 1 Uhr an im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf:

I. auf dem Rathaus aus dem Gemeinde­wald Metzgerlesteich:

10 buchene Stämme bis 55 em Durchm. und 612 m Länge, zus. 9,66 Fm.;

H. im Gemeindewald Hohlensteinberg und Auchtert:

80 eichene Stämme von 510 w Länge und bis zu 50 om Durchmesser mit zus. 36 Fm., und 12 lindene und 3 birkene Stämme von 48 m Länge.

Liebhaber sind einqeladen; Abgang vom Rathaus.

Den 15. April 1903.

Schultheitzenamt.

Kern.

K. Forstamt Hofstett,

Post Teinach.

Papierholzverkauf

am Samstag, den 25. April, vor­mittags 10 Uhr, in Hofstett, Forst­amtskanzlei, aus Staatswald:

I. Frohnwald, 6. Buchhalde, 15. Sauer­brunnen, 17. Kreuzstein, 24. Jäger­hütte, 25. Kraftwald, 26. Sautanne, 27. Brühlebene, 34. Oldengrund, 52. Staatsgut, 64. Rehgrund,

II. Bergwald, 6. Brandhütre, 7. Mer­gelgarten, 23. Schnepfenrain, 24. Wolfsbruck, 59. Fuchshalde, 67. Jägerwegle:

Rm. 418 Nadelh.-(Ta. mit etwas Fi)- Roller, nicht entrindet, an die Schlagwege gerückt.

Die bedingungslosen Angebote auf die einzelnen Lose, in Geld pro Raummeter ausgedrückt, von den Bie­tenden unterzeichnet und verschlossen, mit der AufschriftGebot auf Roller" sind dem Forstamt vor obiger Stunde einzureichen, zu welcher die Eröffnung, welcher die Bietenden anwohnen können, stattfindet. LoSverzeichnisfe und Offert­formulare auf Verlangen vom Forst­amt unentgeltlich.

Calw.

Stammholzverkauf

am Freitag, de« 24. April, vorm, '/i lv Uhr, auf dem Rathaus hier, aus denStadtwaldungen . _ Altweg, Meisters­

berg, Hardtwald und Reisig: Langholz: I. Klaffe 125 Fm., II. Kl. 279 Fm.. III. Kl. 279 Fm., IV. Kl. 201 Fm., V. Kl. 26 Fm., Sägholz: I. Kl. 25 Fm., II. Kl.

22 Fm., III. Kl. 11 Fm., zus. 1043 Stück mit 968 Fm.

Gemeinderat.

Stadt Calw.

Vergebung von Bauarbeiten.

Die beim Umbau des hiesige« Krankenhauses vorkommende Mau­

rer-, Zimmer-, Treppen-, Gipser-, Schreiner-, Glaser-, Schlosser-, Flasch­ner- und Anstcicharbeit nebst Walzeisen­lieferung soll in Accord vergeben werden.

Pläne, Kostenanschlag, Arbcits- beschreibungen und Bedingungen liegen auf dem Stadtbauamt zur Einsicht auf, woselbst auch diesbezügl. Angebote in Prozenten ausgedrückt bis längstens Samstag, den 18. April d. I., vormittags 1v Uhr, einzureichen sind.

Den 11. April 1903.

Stadtbauamt.

Hohnecker.

konvoräi» üslv.

Nächsten Samstag, den 18. ds. Mts., ist

Singstunde.

Vollzähliges Erscheinen erwünscht.

Der Vorstand.

KMMchkiiiWiktt'm CM.

Monats- orrsammluug ^--morgeuFreitag - abends 8 Uhr, Mitglied

Creuzberger zumStern".

Tagesordnung:

Berichterstattung über den Bundestag und die Bundesausstellung in Reut­lingen.

Vollzähliges Erscheinen erwartet

der Ausschuß.

Nächste Woche backt

Laugenbrezeln

Bäcker Essig.

'Vtuututi-cilli

Zugelaufen

ist mir ein Wolfs» >hund mit Stumpf­schwanz. Derselbe kann gegen Ein-

_rückungsgebühr und

Fnttergeld abgeholt werden.

Joh. Bechtold, Bauer.