preise der rheinischen Werke infolge des Zusammen­schlusses Hallen konnten, gaben die süddeutschen Werke im Preise nach. Die mit Wasserkraft arbeitenden Schwarzwälder Sägewerke konnten infolge des gün­stigen Wasserslandes bisher vollen Betrieb unter­halten. Jetzt aber geht das Wasser stark, zurück, und es ergeben sich daraus Betriebsschwierigkeiten. Die rheinischen Sägewerke haben bis jetzt in diesem Jahre nur vereinzelt Versuche mit der Einfuhr russischen Rundholzes gemacht, aber dabei meistens nicht ihre Rechnung gefunden.

Württemberg.

Stuttgart, 14. Septbr. Sämtliche württ. Staatsminister sind nunmehr von ihrem Urlaub zurückgekehrt und halten wieder wie gewöhnlich ihre Audienztage ab. Was die neue Zusammen­setzung des Staatsministeriums, die bekanntlich noch nicht abgeschlossen ist, anbelangt, so hört man, daß der Hr. Staatsminister des Innern vor seinem ge­planten Rücktritt noch alle die einzelnen Ausführ­ungsbestimmungen zu den neuen Gesetzen betr. die Gemeinde- und Bezirksverwaltungsreform usw. er­lassen will und dann den Hrn. Hofkammerpräsidenten v. Geßler zum Nachfolger erhalten solle. Gleich­zeitig mit dem Minister des Innern wird wohl auch der Ministerpräsident und Justizminister v. Breitling aus seinem Amte scheiden und den Präsidenten des Oberlandesgerichts, von Schmidtlin, zum Nachfolger erhalten. Letzterer soll seinen Ein­tritt ins Ministerium von dem Miteintritt des Hrn. v. Geßler abhängig gemacht haben. Die beiden Herren sind persönlich eng befreundet. Von einem angeblichen Rücktritt des Finanzministers hört man nichts mehr.

Stuttgart, 13. Sept. Die hiesige Metzger­innung beschloß einen Wurstaufschlag und zwar bei der Aufschnittwurst uni 10 Z, bei der Stück­wurst um 2 Z. Der Preis für die schwarze Wurst mit 10 Z bleibt bestehen.

Heilbronn, 13' September. Die bürgerlichen Kollegien treten mit Oberbürgermeister Dr. Göbel eine Studienreise nach Freiburg i. B. an, wo die kommunalen Einrichtungen und der in Baden schon länger bestehende Tagesunterricht der Gewerbeschule unter Führung des Freiburger Oberbürgermeisters besichtigt werden.

Aus dem Oberamt Ludwigsburg, 13. Sept. Eine Anzahl Gemeinden des Bezirks, welche, wie Schwieberdingen, Asperg, Markgröningen und Tamm, mit dem Elektrizitätswerk Glemsmühle vor etwa 2le Jahren Verträge über Versorgung mit elektri­schem Strom abschlossen, haben damit recht üble Erfahrungen machen müssen. Der 1. Oktober 1905 war der Termin, auf welchen Licht und Kraft zuge­sagt wurden, aber trotz zahlreicher Reklamationen und Versprechungen seitens des Werkes bleibt der ersehnte Strom immer noch aus, während die In­stallationen längst fertiggestellt sind.

Ditzingen, 13. Sept. Unter großem Menschen- andrang wurde heute von einem Ingenieur in nächster Nähe des Orts eine Lehmschichte in der Grube des Dampfziegeleibesitzers Schciible gesprengt. Die Minen wurden elektrisch entladen und die Erplosion löste eine Erdschichte von ca. 4000 ebm. Einzelne Steine usw. wurden 6080 w weit geschleudert, doch ging alles ohne jeglichen Unfall von statten.

Freudenstadt, 14. Sept. Am Montag und Dienstag werden in hiesiger Stadt 76 Offiziere, 1519 Mann (Infanterie und Artillerie) und 200 Pferde einquartiert sein. Am Mittwoch beginnen die Korpsmanöver, die am Samstag den 22. ds. zu Ende gehen.

Echterdingen, 13. Sept. Der Hagelschaden wurde für die hiesige Markung zu 476 000 ge­schätzt. Von etwa 555 Grundeigentümer waren nur 57 versichert und erhielten 34400 <//7 Entschädigung ausbezahlt von drei in Betracht kommenden Hagel­versicherungsgesellschaften.

Eningen, 15. Sept. Wie trostlos es Heuer in unseren Weinbergen aussieht, möge Reutlingen die Tatsache beweisen, daß gestern ein hiesiger Weingärtner den Ertrag seines Herbstes von '14 Morgen Weinberg um ein Glas Schnaps ver­äußerte. Weiter teilt ein Weingärtner derNeck.- Ztg." mit, einer seiner Standesgenossen habenden Ertrag seines 14 Morgen großen Weinbergs im Hagelsberg für 5 Z* oder eine Zigarre verkauft. Ein anderer Weinbergbesitzer habe demjenigen, der aus seinem *14 Morgen großen Weinberg im Stein­graben eine gute Traube sucht, io Flaschen Wein versprochen. In einigen Weißweinbergen sei noch etwas zu erwarten, etwa 14 Herbst. Tie schwarzen Trauben werden aber wohl den Vögeln und dem Wurm vollends zusallen.

Nus LtcrS.', öLZirn unS Umgrdung.

Seine Majestät der König hat auf die Forstamtmannsstelle bei dem Forstamt Hohenberg mit dem Sitz in Rosenberg den Forstamtmann Dilger in Langenbrand seinem Ansuchen gemäß versetzt und die Forstamtmannstelle bei dem Forst­amt Langenbrand dem Forstassessor Walther in Ellwangen übertragen.

Neuenbürg, 15. Sept. Die heutige Amts- versammlung hat soeben mit 14 von 26 Stimmen beschlossen, den Bezirks krankenh aus Neubau aus dem städtischen Areal des Schnepf'schen Feldes an der Wildbader Straße zu erstellen. Für den Bauplatz bei der Wilhelmshöhe stimmten 9 Deputierte.

In dem auf Markung Feldrenn ach gelegenen Staatswald Seelach, Forstamts Neuenbürg, drohte am Donnerstag den 13. ds. Mts. ein Wnldbrand auszubrechen. Gegen Abend be­merkten vorüberfahrende Fuhrleute in der unmittel­bar an der Mönchstraße stehenden sogenannten Stähleseiche" Feuer, welches in einer Höhlung der alten Eiche offenbar mutwilliger Weise gelegt worden war. Auf die erstattete Anzeige eilten Mannschaften von Feldrennach, mit dem Ortsvor­steher an der Spitze, und von Dennach unter Führ­ung des dortigen staatlichen Hauerobmanns mit den erforderlichen Werkzeugen auf den Brandplatz, wo es ihnen im Verein mit Neusatzer Holzhauern nach angestrengter, tatkräftiger Arbeit gelang, des Feuers Herr zu werden, das nicht noch rechtzeitig ent­deckt bei der Trockenheit des Bodens und bei dem herrschenden Wind sehr bedenklich hätte werden können. Um 11 Uhr konnte der Oberförster jegliche Gefahr für beseitigt erklären und die Hilfsmann­schaft entlassen. Ob die altehrwürdige Eiche er­halten werden kann, ist fraglich; es wäre höchst be­dauerlich, wenn sie, die ihresgleichen im ganzen Schwarzwald nicht mehr zu finden ist, einem ruch­losen Bubenstück zum Opfer fiele!

* Neuenbürg, 14. Sept. Am Sonntag den 9. Sept. tagte in unserer Stadt die Gauversamm­lung der Gewerbevereine des nördlichen Schwarz­waldgaues. Die Versammlung fand im Saale des Gasthofes zumAnker" statt. Hr. Gauvorstand Gollmer begrüßte die fremden Gäste im Namen des hiesigen Gewerbevereins und Hr. Stadtschultheiß Stirn hieß die Teilnehmer in unserem Neuenbürg willkommen und wünschte der Versammlung einen gedeihlichen Verlauf! Von den Vereinen Freuden­stadt, Haiterbach, Altensteig, Nagold, Herrenberg waren sämtl. Delegierte vertreten, von Calw außer dem Delegierten noch weitere 6 Mitglieder des dortigen Gewerbevereins. Leider hatten sich die Mitglieder des hiesigen Gewerbevereins trotz der Einladung imEnztäler" nur in ganz geringer An­zahl eingefunden. Um 1e3 Uhr konnte mit den Verhandlungen begonnen werden. Erster Punkt der Tagesordnung: Vorschlag zur Wahl in die Hand­werkerkammer. Das Ergebnis der gemachten Wahl­vorschläge wird in einer späteren Sitzung der Gau­vorstände näher behandelt und den Gewerbevereinen zugesandt. Anschließend hieran hielt Hr. Oberreal­lehrer Dambach von Göppingen einen Vortrag über die Sterbekasse der deutschen Gewerbevereine. Der Redner wies ganz besonders auf die Vorteile hin, welche eine derartige Einrichtung auch bei unseren Vereinen bringen würde. Den von den Delegierten Hrn. Seminaroberlehrer Köbele-Nagold und Hrn. Kaufmann C. W. Lutz-Altensteig geprüften und in bester Ordnung befundenen Kassenbericht erstattete Gaukassier Hr. Eugen Mahler. Als weiterer Punkt der Tagesordnung wurde eine Anfrage der Zentral­stelle für Handel und Gewerbe über die Velarisier­ung grüner und gesalzener Häute und Felle von Spezialtarif l in den billigeren Spezialtaris II behandelt. Die anwesenden Interessenten waren darin einig, daß auch für ihren Geschäftsbetrieb eine Detarifierung, wie oben angeführt, von Vorteil wäre. Hieraus folgte die Wahl von 3 Mitgliedern und 3 Ersatzmännern in den Landesausschuß der württ. Gewerbevereine. Gewühlt wurden: Greiß- Herrenberg, Schlatterer-Calw, Koch-Rohrdorf; Er­setzende : C. W. Lutz-Altensteig, Fr. Weikerl-Freuden- stadt, A. Weik-Neuenbürg. Nor dem Uebergang zum gemütlichen Teil dankte Hr. Oberlehrer Köbele- Nagold unserem Gauvorstande, Hrn. Gollmer, für seine rege Tätigkeit in der Sache der Gewerbevereine und Hr. C. W. Lutz dem Gaukassier, Hrn. Eug. Mahler, für seine Mühewaltung. Nach Schluß der Versammlung einigte man sich zu einem gemütlichen Beisammensein in der Brauerei Holzapfel, und wohl­befriedigt über den schönen Verlaus der Versamm­lung reisten die auswärtigen Teilnehmer mit den

Abendzügen wieder ab unter Gruß und Handschlag auf frohes Wiedersehen.

Neuenbürg, 14. Sept. Das Hrn. Meisel gehörige, früher Bizer'sche Haus ging heute um die Summe von 14000 <-/7 in den Besitz der Frln. LuiseHöhn, Schwester des Uhrm. Höhn hier, über.

** Feldrennach. Am nächsten Dienstag findet hier Vieh- und Krämermarkt statt.

Pforzheim. Hr. Brauereibesitzer Christoph Beckh, erster Vorstand des Militürvereins Pforz­heim und zweiter Vorsitzender des Enzgau-Militär- vereins-Verbandes, spendete dem bad. Militärvereins­verband anläßlich des fünfzigjährigen Bestehens der Firma 1000 /7 Diese Summe ist dem Großherzog Friedrich Jubiläumsfond, dessen Zinsen für Unter­stützung hilfsbedürftiger Kriegsveteranen dienen, überwiesen worden. Ferner gab Hr. Beckh dem hiesigen Militärverein 500 -//7 und dem städtischen Hilfsverein 500

** Pforzheim, 13. Septbr. Heute mittag 12 Uhr verfuchte ein Italiener Emil Girrannini einen Arbeiter zu erstechen, weil dieser tags zuvor einen Sohn des Italieners geohrfeigt hatte. Nur durch eine rasche Wendung entging der Arbeiter dem Stiletstich. Der Italiener wurde verhaftet. In der Wirtschaft zum großen Mayerhof in der großen Gerberstraße erschoß sich heute abend 8 Uhr der 25jährige Haushursche Hermann Lumpp aus Ett­lingenweier aus Liebeskummer. Der 30jährige Kupferschmied Gust. Ad. Wild, der heute mittag wegen Differenzen mit einem Vorarbeiter in der Doublefabrik G. Rau die Arbeit niederlegte, kaufte sich darnach einen Revolver, mit dem er zuerst den Vorarbeiter bedrohte. Als dann ein Buchhalter des Geschäftes mit einem herbeigeholten Schutzmann nach Wild fahndete, und diesen unvermutet in der Abort­anlage auf dem Turnplatz bei der Enzstraße traf, schoß Wild nach dem Buchhalter, ohne ihn zu treffen. W. ging dann durch, wurde aber von einem zweiten Schutzmann eingeholt und an weiterem Schießen verhindert. Dabei biß W. dem Schutzmann Gerlach fast einen Finger durch und ließ weder den Schutz­mann Gerlach noch den Revolver los, bis der Schutzmann Steffan ihm verschiedene Hiebwunden beibrachte, die seine Verbringung ins Krankenhaus notwendig machten. Auch Schutzmann I. ist schwer verletzt.

Neuenbürg, 15. Sept. Dem heutigen Schweine­markt zugeführte 110 Stück Milchschweine wurden zu 2535 <77 pro Paar verkauft. Handel stau.

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Breslau, 14. Septbr. Der Kaiser kehrte heute nachmittag nach Breslau zurück. Der beab­sichtigte Aufenthalt des Kaisers in Kletschdorf ist aufgegeben. Die Beisetzung des Prinzen Alb recht in Kamenz, welcher der Kaiser beizu­wohnen gedenkt, findet am Montag statt. Die Be­suche des Kaisers in Koburg und Karlsruhe bleiben hestehen.

Berlin, 14. Sept. Der Reichsanzeiger ver­öffentlicht einen Nachruf für den Prinzen Albrecht von Preußen, an dessen Schluß es heißt:Die warme Vaterlandsliebe und der ritter­liche Sinn des Verewigten werden ihm in den weitesten Kreisen ein gesegnetes Andenken sichern.

Köln, 14. Sept. Nach derKöln. Ztg." findet auf Beschluß des Deutschen Arbeitgeberverbands am 19. ds. Mts. die Generalaussperrung aller im Baugewerbe Beschäftigten, mit Ausnahme der arbeitswilligen unorganisierten und christlich­organisierten Schreinerarbeiter statt, wenn bis dahin die Streitigkeiten mit dem Dachdecker- und Glasergewerbe nicht beendet sind.

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