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und Anzeigeölaii für den HLezirk Gatw. 78. Jahrgang.
Erfcheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Samstag, Sonntag. JnsertionSpreiS 10 Pfg. pro Zeile für Stadt und BezirlLorte; außer Bezirl 12 Pfg.
Dienstag, den 24. Mär; 1903.
Abonnementspr. in d. Stadl pr. Viertelj. Mk. 1.10 incl. Trägerl. Vierteljährl. Postbezugspreis ohne Besteltg. f. d. Orts- u. Nachbarortsverkehr 1 Mk., f. d. sonst. Verkehr Mk. 1.10, Bestellgeld 20 Pfg.
ist es Zeit, das Abonnement auf das Calwer Wochenblatt zu erneuern und zwar für das nächste Quartal, April—Juni.
Der Abonnementspreis beträgt für die Stadt 1.10, bei Postbezug im Orts- und Nachbarortsverkehr 1.20, für den sonst. Verkehr 1.30.
Man abonniert in der Stadt auf unserer Geschäftsstelle oder bei den Austrägern, auswärts bei den Postämtern oder Postboten.
Amtliche IieLarmtmachitngen.
Die Ortsbehörden
werden beauftragt, die ihnen zugehenden Lofungs- scheine den Militärpflichtigen unter Hinweisung auf die jedem Lvsungsscheine beigedruckte Belehrung auszufolgen.
Vor der Abgabe der Losungsscheine an die Militärpflichtigen des jüngsten Jahrganges 1883 sind zuvor die in de« Losungsfcheine» eingeschriebenen Losnummer« in die Stammrolle von 1003 einzutragen.
Wenn ein Militärpflichtiger inzwischen in eine andere Gemeinde bezogen ist, so ist die Zustellung durch Vermittlung des betreffenden Schultheißenamts zu bewirken.
Calw, 23. März 1903.
K. Oberamt.
Amtm. Ripp mann, A.-V.
Tagesneuigkeiten.
* Calw, 23. März. Am Samstag hat der Frühling seinen Einzug gehalten und zwar nicht nur dem Kalender nach, sondern zur Freude der Menschen auch in Wirklichkeit. Die Sonne trat abends 8 Uhr in das Zeichen des Widders; sie überschritt an diesem Tage den Himmelsäquator und bezeichnte damit den astronomischen Beginn des Frühlings. Die Sonne ging an diesem Tage genau im Osten auf und im Westen unter,
Tag und Nacht waren gleich lang geworden (Tag- und Nachtgleiche des Frühlings). Infolge der Strahlenbrechung und der bei uns cingeführten Zeitausgleichungen erfolgte der Aufgang der Sonne am Frühlingstage nicht genau um 6 Uhr morgens, sondern erst um 6 Uhr 25 Minuten und der Untergang der Sonne ist bereits auf 6 Uhr 36 Min. hinausgerückt. Das warme Wetter hat bereits die Frühlingspflanzen aus der Erde hervorgelockt. Außer der lieblichen Krokusblume finden wir Veilchen in Menge, außerdem die Feigwurz, das Buschwindröschen und auf den Wiesen die schöne Schlüsselblume. Die Bienen verlassen ihren Stock und suchen ihren Honig auf den in schönster Blüte stehenden Sahlweiden. Ueberall ist jetzt Leben in der Natur, alles atmet würzige Frühlingsluft und die Vögel lassen ihre munteren Lieder erschallen. Selbst die kriechenden Tiere wie Ringelnattern haben ihren Schlupfwinkel verlassen und gehen ihrer Nahrung «ach. Auch die Fische kommen jetzt aus ihrem Schlamm hervor und tummeln sich an der Oberfläche des Wassers. Wir sahen gestern in der Nagold an der Nonnenwage beim Monbachtal eine Menge größerer und kleinerer Fische. (Auch von Hirsau wird uns das Erscheinen von Fischen in der Nagold berichtet. Die Redakt.) So sehen wir überall die Herrschaft des Winters gebrochen und wenn auch der Winter versuchen wird, noch hie und da sich Geltung zu verschaffen, der Frühling wird Sieger bleiben und dem Menschen neue Freude und neue Arbeit bringen.
Calw, 23. März. Gestern hatten Mitglieder des „Rhein. Automobil-Klubs" — die Sektion Mannheim und Pforzheim — eine Zusammenkunft in Unterreichenbach woselbst sie über die Mittagszeit vereinigt waren. Ein Teil derselben machte in 10 Wagen einen Abstecher hieher und kehrte nach einem auf dem Bahnhof eingenommenen Frühstück in saußender Eile wieder zurück. Wie man hört ist die Fahrt nicht ohne Unfall abgelaufen, indem eines der Fahrzeuge, dem die Hinterräder
abgerissen waren, gestern Abend auf der Straße nach Pforzheim zu sehen war. Ob auch die Fahrer bei diesem Unfall Schaden genommen haben, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.
Heilbronn, 20. März. Der Verein der Freunde edler Hunderassen Heilbronn und Umgebung veranstaltet am 29. ds. im Schießhause dahier eine allgemeine Hundeschau verbunden mit Prämiierung. — Eine Anzahl von Mitgliedern, sowie der Ausschuß selbst haben ca. 50 Ehrenpreise zur Verfügung gestellt und weitere Ehrenpreise wurden vom Collieklub Stuttgart, vom Pinscherklub Köln und vom Verein für deutsche Schäferhunde, Sitz München, gestiftet. Außerdem gelangen schöne Diplome zur Verteilung.
Saulgau, 20. März. In einem Wäldchen an der Grenze des Pfrunger Rieds wurde gestern nachmittag ein 13jähriges Mädchen von dem in der Nähe gelegenen Riedhof von einem Stromer angefallen und in brutalster Weise mißbraucht. Hernach suchte der Wüstling sein Opfer zu erwürgen. Anscheinend leblos ließ er das Mädchen liegen und suchte das Weite. Das Kind erholte sich jedoch nach einiger Zeit wieder und konnte mit Mühe die elterliche Wohnung erreichen. Infolge der Mißhandlung und des ausgestandenen Schreckens liegt das Mädchen jetzt schwer krank darnieder. Der Täter ist noch nicht ermittelt.
Pforzheim, 20. März. In dem Waldteil Hagenschieß, V« Stunden von hier, wurde gestern Abend eine gräßliche Tat verübt. Die 21 Jahre alte Regine Hartmann aus Mönsheim wurde mit dem Rücken an einen Baum gebunden, den Mund voll mit Moos und Erde, von holzsuchenden Frauen in einem bejammernswerten und bewußtlosen Zustand aufgefunden. Das Mädchen wurde, wie anzunehmen ist, von mehreren Gaunern überfallen und ein Sittlichkeitsverbrechen schwerster Art an derselben verübt. Das Mädchen war
DSNlütlVN» Nachdruck verbotin.
Wer- wcrr es?
Militärischer Original-Kriminalroman von Egbert v. Elster.
(Fortsetzung.)
V.
Während der nächsten Tage kamen die Unteroffiziere und sogar auch die Mannschaften der „Vierten" nicht aus dem Erstaunen heraus. Sergeant La- gorge war wieder einmal wie umgewandelt. Er scherzte und lachte und, was noch nie, selbst während seiner glücklichen Brautschaft nicht vorgekommen war, er pfiff und sang häufig vor sich hin. In der Unteroffiziersspeise-Anstalt aber, in der Kantine oder im Wirtshause, wohin er jetzt häufiger ging als früher, entwickelte er einen grotesken Humor, der seine jüngeren Kameraden befremdete, die älteren aber, die ihn mindestens schon ein halbes Dutzend Jahre kannten, beinahe mit Besorgnis erfüllte.
Gleich am Tage n?.ch der Szene mit Louise hatte er im Unteroffiziers« kasino vergnügt lachend erzählt, er habe sich mit seiner Schönen erzürnt wegen Ostasien und der Telegraphenschule. Und da habe sie der Sache ein Ende gemacht. Ihm sei das aber gerade recht gewesen, denn er habe schon lange bemerkt, daß sie beide einen schweren Irrtum begangen hätten, als sie einander fürs Leben banden, sie seien einander zu ähnlich, sie seien ja auch Landsleute, beide heftig, herrisch, aufbrausend, und zwei harte Steine mahlten doch nicht gut! Die Kameraden hätten eS doch sicher auch schon gemerkt, daß er seit ungefähr einem halben Jahre ein anderer geworden sei.
Sie hätten ihn deshalb ja auch wirklich geneckt, ja, sie hätten sogar vermutet, er sei auf die kleine Louise eifersüchtig. Aber da seien sie gründlich auf dem Holzwege gewesen. Nein, in dieser Beziehung lasse er auf seine Landsmännin nichts kommen Nein, aber damals hätten die Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen angefangen, einen sehr unangenehmen Charakter anzunehmrn, so daß er schon zu jener Zeit mit dem Gedanken umgegangen sei, der Sache ein Ende zu machen. Das habe ihn natürlich hart mitgenommen; denn er habe die kleine Landsmännin sehr gern gehabt und es habe immer nur an einem schicklichen Vorwände gefehlt. Da sei ihm denn die ostasiatische Gelegenheit sehr gelegen gekommen. Die teilweise stürmischen Fragen seiner Kameraden gaben ihm willkommene Gelegenheit alles dieses gesprächsweise, fast absichtslos den Kameraden mitzuteilen. Die meisten von ihnen fanden diese Erklärung vollkommen ausreichend. Sie fanden es auch ganz natürlich, daß der seltsame Mann nun wie ausgewechselt und außerordentlich vergnügt war. Mußte ihm ja doch ein Stein vom Herzen sein, daß die Sache nun endlich erledigt war. Und, wie er sagte, freute er sich ja so sehr auf Ostasien.
Einige aber waren unter den Unteroffizieren, die ließen sich durch die gemachte Heiterkeit des Sonderlings nicht täuschen, und das waren diejenigen, die der Szene in der Unteroffiziersanstalt beigewohnt hatten. Sie trauten seiner Fröhlichkeit nicht und durchschauten das Gemachte seines tollen Humors.
Am meisten befremdete es den Unteroffizier Schumann, der den älteren Kameraden einmal bei Seite nahm und ihn fragte:
„Lagorge, sagen Sie mal, die Sache liegt tiefer — und was Sie uns da eben erzählten, war natürlich eitel Wind — das merkt ein blindes Pferd. Wissen Sie, ich habe einen heillosen Schrecken bekommen, gestern schon als ich Ihre Ab-