erfolgenden Untergang. In unserem Sonnensystem ist Venus der zweite der untern Planeten (der erste ist Merkur), die in ihrer Bahn von der Erdbahn umschlossen werden. Venus ist fast so groß wie die Erde und vollendet ihren Lauf um die Sonne in 224 Tagen. Diesen Herbst kommt sie am 20. September in ihrer Bahn in die größte östliche Ausweichung (Elongation) von der Sonne und am 30. November in die untere Zusammenkunft (Konjunktion Stand zwischen Sonne und Erde) mit der Sonne. In der Zeit vor der Elongation und vor der Konjunktion (das letztere Ende Oktober) zeigt sie sich im „größten Glanze".
Neuenbürg, 25. Aug. Dem heutigen Schweinemarkt zugeführte 50 Stück Milchschweine wurden zu 25—30 per Paar verkauft.
Dermischres.
Zur Herbstbestellung. Auf einem nährstoffreichen Boden können sich die Saaten schon im Herbst kräftig entwickeln und kommen dadurch besser durch den Winter. Einen Ueberschuß von Nährstoffen müssen aber die Pflanzen im Boden vorfinden, da sie ihre Nahrung nicht so vollständig aus ihm herausholen können, etwa wie das Vieh sein Futter aus der Krippe glatt auffrißt. Besonders muß die Phosphorsäure im Ueberschuß gegeben werden, da sämtliche Kulturpflanzen von dieser große Mengen bedürfen, während es den meisten Böden an Phosphorsüure fehlt. Eine kräftige Thomasmehldüngung ist daher gerade für Herbstsaaten überall zu empfehlen.
Gernsbach, 23. Aug. In Bermersbach fiel der mit der Zentrale der elektrischen Lichtleitung beschäftigte Ferdinand Fritz in einer Höhe von 7 m unter das Wasserrad und war sofort tot.
Halle a. S., 21. Aug. Unlängst verlor ein Angestellter des Bankhauses Nußbaum u. Friedmann zu Oschersleben fünf Tausendmarkscheine und die Firma setzte 1000 ^ Belohnung für den Wiederbringer und 500 für denjenigen aus, der über den Verbleib der Banknoten etwas angeben konnte. Jetzt sind die fünf Tausendmarkscheine dem Bankhause wieder zurückgegeben worden. Ein Kind hat die Scheine gefunden und mit den „schönen Bildern" gespielt, bis seine Tante den Wert des Fundes erkannte. Das Kind, sowie die Tante erhielten je 500 ^ Belohnung. Der Verlierer, der unter dem Verdacht der Unterschlagung verhaftet worden war, wurde sofort auf freien Fuß gesetzt.
(Ein drolliger Vorfall), der sich in einem Berliner Schirmgeschäst zugetragen hat, verdient weiter bekannt zu werden. Ein Verkäufer hatte einer Dame gegenüber, die einen Sonnenschirm kaufen wollte, seine nicht geringe Beredsamkeit schon ins Treffen geführt. Er nahm schließlich im Eifer einen Schirm von den aus dem Ladentisch liegenden auf und pries dessen Vorzüge mit begeisternden Worten: „Diese wundervolle Seide, meine Gnädige, müssen Sie prüfen, streichen Sie nur einmal mit der Hand darüber, wie weich und solide sie ist.
„Aber sie haben die Leiche sofort nach deren Auffindung auf das Sofa getragen?"
„Ja!"
„Und dabei ist nicht ein Tropfen Blut geflossen! Wenn die Leiche schon mittag um zwölf Uhr kalt und starr war, wie hierdurch und durch die Aussage des Herrn Doktors bewiesen wird, so muß der Mord in den frühen Vormittagsstunden verübt worden sein! Wann gingen Sie fort?"
„Um acht Uhr."
„Nein, erst um neun! Frau Meinecke hat Sie getroffen!"
„Dann muß die Tat zwischen neun und zehn Uhr verübt worden sein!"
„Warum haben Sie die Police nur gegen viertausend Mark Darlehen verpfändet und doch einen Schuldschein über vierzigtausend Mark ausgestellt?"
„Weil . . . weil ich . . ."
„Weil Sie den Schein erwecken wollten, als hätten Sie an dem Tode Ihrer Gattin nur einen ganz geringen Vorteil, während derselbe in Wirklichkeit ein sehr bedeutender war!"
Merten war leichenblaß geworden.
„Warum haben Sie den Brillantring, den Ihre Frau stets zu tragen pflegte, ihr vom Finger gezogen und ihn in Ihrem Comptoir versteckt?" fuhr Weien unerbittlich fort.
„Um Gotteswillen, Herr Kriminalkommissar, Sie werden doch wohl nicht glauben, daß . . ."
„Daß Sie der Mörder Ihrer Frau sind? Ja
Eine solche Qualität, wie diese, werden Sie niemals wieder bekommen!" „Ganz recht," sagte die Dame, die aufmerksam zugehört hatte, indem sie den Schirm in die Hand nahm. „Dies ist nämlich mein alter Schirm, den ich vorhin auf den Ladentisch gelegt hatte."
Was auf den französischen Rennplätzen verspielt wird. Die Verwaltung des Pari Mutuel gibt eine Statistik heraus, in der verzeichnet ist, was in den Jahren 1892 bis 1903 auf den französischen Rennplätzen verspielt wurde: 2169498 778 Fr.! Der Staat erhob davon 65 Millionen; die jährliche Zunahme des Wettumsatzes betrügt rund 75 Mill.
iAufbewahren der Zwiebeln.) Speisezwiebel, welche sich bis zum nächsten Sommer gut erhalten sollen, müssen zunächst nach dem Herausnehmen auf dem Felde recht gut abtrocknen. Danach werden sie von anhaftenden Blättern und Erde befreit, in einer luftigen Kammer auf einem Trocken- oder Hausboden möglichst dünn ausgebreitet und erst beim Eintritt strenger Kälte auf Haufen zusammengeschaufelt, welche sofort mit Tüchern, Stroh oder dergleichen gut zu verdecken sind. In diesem Zustande vertragen die Zwiebel den Frost ohne Nachteil, wenn sie ganz trocken sind und ruhig liegen bleiben, bis sie bei Eintritt wärmerer Temperatur selbst auftauen. Unreife, nicht ganz trockene Zwiebeln, sowie solche, welche plötzlich in Wärme kommen, halten sich nicht, sondern werden weich und faul.
„Wenn die Schwalben heimwärts zieh»."
„Wenn die Schwalben heimwärts ziehn und die Rosen nicht mehr blühn" — dann ist der Herbst nicht mehr fern. Und ach, wie so bald werden uns die Schwalben verlassen, und auch „des Sommers letzte Rose" wird bald einsam am Strauch entblättern. Die gelben Stoppeln auf den Feldern zeigen bereits die Stätten an, auf denen noch vor kurzem das Getreide in wogenden Fluten ragte: Roggen und Gerste, Weizen und Hafer sind der Sense des Schnitters oder der Mähmaschine zum Opfer gefallen und in der Scheune aufgespeichert oder bereits zu Geld gemacht. Die Stoppelfelder wechseln mit kleineren Flächen, die bestellt sind, und Feldern mit den großblätterigen Knollengewächsen des Turnips und der Zuckerrübe oder mit Mohrrüben, Kohl und Kartoffeln. Sind die Rübenblätter noch saftiggrün, so beginnen die lang aufgeschossenen Stauden der Kartoffel bereits zu welken, das Zeichen des Reifens der Frucht. Erfolgt auch die Hauptkartoffelernte erst gegen Ende des nächste» Monats, so fängt man doch jetzt schon an, ihre Knollen „auszubuddeln", und was wir daran erblicken, bestärkt uns in der Annahme, daß die Kartoffeln in diesem Jahre gut geraten sind und ihre Ernte sich sowohl durch Güte wie durch Menge auszeichnen wird. Am Horizont glänzt der Abendstern, und längs des fernen Bahnkörpers flammen nach der Reihe Signallichter auf. Die Dämmerung nimmt zu; allein auf weiter Flur, spüren wir „das süße Graun, geheime Wehn" des Uhlandsschen Schäfers. Rein und kühl ist die Luft, die uns umfängt, ein Labsal nach „dem Sommer
wohl, das glaube ich! Und deshalb erkläre ich Sie für verhaftet! Schutzmann!"
Merten brach fast zusammen, als der herbeieilende Schutzmann ihm die Hände fesselte. Am andern Morgen legte er vor dem Untersuchungsrichter ein volles Geständnis ab. Er hatte gleich nach der Hochzeit das Leben seiner Frau so hoch versichert, weil ihm der Arzt, der sie behandelt hatte, mit der Mitteilung nahe getreten war, daß sie unterleibsleidend sei und die Geburt eines Kindes ihr den Tod bringen könne. Als diese jedoch nur anhaltendes Siechtum zur Folge gehabt hatte, war er ungeduldig geworden. Er hatte nur die fünf Jahre abgewartet, nach deren Verlauf die Police unanfechtbar wurde, um ganz sicher zu gehen. Dann war er, wohl auch durch das stets mürrische und nicht selten zu ungerechten Beschuldigungen, zu Zank und Streik neigende Wesen seiner Frau gereizt, zur Tat geschritten.
Die Verpfändung der Police unter Ausstellung eines falschen Schuldscheins bewies zur Genüge, daß es sich um einen planmäßig vorbedachten Mord handle. Dank seinem offenen Geständnis und der geschickten Rede seines Verteidigers billigten ihm jedoch die Geschworenen mildernde Umstände zu, und er wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er, schon nach kurzer Zeit brustleidend geworden, den Aufenthalt im Zuchthause nicht lange ertragen können.
unseres Mißvergnügens." Der nahende Herbst macht sich schon bemerkbar. Er bleibt in unfern Zonen die schönste Jahreszeit: in ihr sind die Anmut des Frühlings uud die Hoheit des Sommers gepaart, und derjenige ist glücklich zu preisen, der jetzt noch einmal den Wanderstab ergreifen und im Gebirge, am Meer oder in sonstiger „schöner Gegend" sich dem Zauber der bevorstehenden Herbsttage hingeben darf.
sEhemannsleiden.j Frau (abends zum heimkehrenden Gatten): "Du mußt heute schon mit einem Butterbrot zufrieden sein, Männchen, ich habe erst meine neue Bluse gefüttert, dann den Rock . . . ." Mann (brummend): „Natürlich alles wird gefüttert
— nur ich nicht.
(Enttäuscht.) Ehemann (entrüstet zu seiner jungen Frau, die ihm gleich am ersten Abend den Hausschlüssel verweigert): „Heiratsschwindlerin!"
(Im Barbierladen.j Geizhals: „Möchte Haar geschert haben. Kostet?" — Barbier: „25 Pfennig."
— Geizhals: „Dann schneiden Sie mir für zehn Pfennig ab."
Gleichung.
a—(b—e)-j-ck(e—e)-j-k—(A—ll)-j-i—x. a Waffe; d Eile; e Teil eines Baumes; ck weiblicher Vorname; v Teil eines Musikinstrumentes; k griechische Göttin; 8 geographische Bezeichnung; ll persönliches Fürwort; i was man einnimmt und bekleidet; x öffentliche Veranstaltung zur Hebung von Handwerk und Industrie.
Auflösung des Logogriph in Nr. 131.
Mosel, Moses, Moser, Mosen, Almosen.
Letzte Nachrichten u. Telegramme
Berlin, 24. Aug. Der „Lok.-Anz." teilt mit, daß die amtliche Nachprüfung des Kontrakts mit Tippelskirch durch die Behörden bereits so weit gediehen ist, daß die Auflösung dieses Vertrags nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte.
Berlin, 24. August. Die „National-Zeitung" schreibt: Herr Erzberg er hat den Drang gefühlt, für sein schwäbisches Leibblatt die Geschichte der 4 Kolonialdirektoren zu schreiben, allerdings nur im Westentaschenformat. Wie eine derartig vergiftete Darstellungsweise auf gutgläubige und unpraktische Wühlermaffen wirken muß, darüber ist kein Wort zu verlieren. Wer ernste Fragen der deutschen Politik im Simplizissimusstil abtut, der kann kaum mehr auf den Glauben Anspruch machen, daß es ihm um die Sache zu tun sei.
Baden-Baden, 24. Aug. Heute begann in Baden-Baden das internationale Rennen. Fürstenberg-Memorial, Ehrenpreis 60000 Mk.: Strube brauner Hengst, Derby Cup, preußisches Hauptgestüt Graditz; Fuchshengst Hammurabi. Totes Rennen: Dritter wurde Le Marois brauner Hengst Quincone, vierter Mr. Caillault Fuchshengst Tyrol.
London, 24. Aug. Kriegsminister Haldane ist zum König Eduard nach Marienbad berufen worden.
Um Filz hüte zu waschen, reibe man sie mit einem Flanelllappen rein, der in mit lauwarmem Wasser verdünnten Salmiakgeist getaucht ist; der Flanelllappen muß, sobald er schmutzig ist, erneuert und der Hut dann mit einem weichen leinenen Tuche trocken gerieben werden. Nach der Reinigung bürste man ihn glatt. Man vermeide, ihn naß zu machen, da er sonst die Form verliert. Schmutziges Hutleder reinigt man mit einer Mischung, die aus zehn Teilen Wasser und einem Teil Salmiakgeist besteht. Mittels eines Schwammes reibt man das Leder ab.
(Zur Reinigung von schmutzig und fleckig gewordener Tuchkleidung) ist ein zweckmäßiges Mittel einfache Tabaksbrühe, hergerichtet durch Kochen von 40 Gramm gewöhnlichem Rauchtabak in zwei Liter Wasser. Mau nimmt nun eine kräftige, steife und neue Bürste, taucht sie in die Brühe und bürstet mit ihr die Kleidungsstücke nach allen Richtungen hin gut und sorgfältig aus. Sobald die Flüssigkeit in das Tuch eingedrungen, bürste man noch einmal das betr. Kleidungsstück und zwar gut nach dem Strich. Nachdem es völlig trocken geworden ist, erscheint es wieder glänzend und rein, ohne dabei, was vielleicht manche annehmen dürften, den geringsten Tabaksgeruch angenommen zu haben, so daß auch die Damenwelt für ihre eigene Garderobe dieses Reinigungsverfahren anwenden kann.
(Romanphrase.j Eduard begleitete seine Angebetete zuerst öfters nach Hause, dann einigemale auf dem Klavier und zuletzt durchs Leben.