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ihrem Entwürfe für Grunderwerbunge» und Vor­arbeiten 10 Millionen verlangt, während die Kom- Mission für bereits gemachte und als dringend not­wendig anerkannte Erwerbungen 4200000 ^, sowie als Dispofitionsfoud weitere 3 Millionen, insgesamt also 7 200000 ^ zu bewillige» beschlossen hat, wodurch jedoch der Entscheidung bez, der Anlage des zukünftigen Hauptbahnhofs nicht vorgegriffen werden soll. Der Berichterstatter Stockmayer be­gründete in eingehenden Ausführungen diesen Antrag und unterzog dabei die schwankende und widerspruchs­volle Haltung der Regierung in dieser Frage einer scharfen Kritik.

Stuttgart, 27. Febr. Der dem Landtage zugegangene Gesetzentwurf überden Waffengebrauch der Landjäger und anderer öffentlicher Diener entspricht dem von der Abgeordnetenkammer ausge- gangenen Jnitiativgesetzentwurf, über den bis auf einen Punkt Uebereinstimmung zwischen beiden Kam- mern erzielt war. Der Waffengebrauch soll nach diesem Entwurf dem Landjäger, und entsprechend auch dem Grenzaufseher, in den Fällen des Widerstandes, der Notwehr oder des Entweichens eines Gefangenen oder eines Festgeuommene» gestattet sein. Die Schuß- Waffe soll er nur anweodeu, wenn die anderen Waffen unzureichend find, außerdem nur gegen Personen, die der Verübung eines Verbrechens verdächtig oder wegen eines solchen verurteilt sind. Gerade über diese letzte Bestimmung war eine Uebereinstimmung zwischen beiden Kammern nicht zu erzielen, da die Kammer der Standesherren nicht nur den Verdacht eines Ver­gehens, sondern auch die Festnahme eines Land­streichers als weitere Gründe für die Anwendung der Schußwaffe aufnehmeu wollte. Die Regierung hat sich jetzt auf den Standpunkt der Zweiten Kammer gestellt, mdem sie erklärt, daß durch die inzwischen ergangenen Verordnungen über Gefangenentransporte ein Entweichen der Gefangenen möglichst verhindert wird, so daß durch eine Einschränkung des Waffen­gebrauchs, mit der sich auch das Kommando des Landjägerkorps einverstanden erklärt habe, die Auto­rität des Staates und der Gesetze nicht gefährdet sei. Die Befugnis der Polizeidiener und Schutzleute zum Waffengebrauch außer den Fällen der Notwehr soll durch lokale Dienstanweisungen geregelt werden, die der Genehmigung der Regierung bedürfen.

Letzte Nachrichten u. Telegramme

Berlin, 6. März. Der Kaiser empfing heute nachmittag den bisherigen japanischen Gesandten Jnouye in Audienz und nahm ein Schreiben des Kaisers von Japan entgegen, durch das Jnouye in der Eigenschaft eines außerordentlichen und bevoll­mächtigten Botschafters am hiesigen Hof beglaubigt wird.

Dresden, 6. März. Im Laufe des Nach- mittags besuchte der König von Württemberg die K. Gemäldegalerie, machte dann eine Wagen­fahrt durch die Stadt und stattete dem Prinzen Johann Georg einen kurzen Besuch ab. Hierauf kehrte er nach dem Residenzschloß zurück. Der König von Württemberg überreichte dem General u 1a suite Seiner Majestät, dem Generalmajor v. Altrock, sein Bild.

Dresden, 6. März. Aus Anlaß der Anwesen­heit des Königs von Württemberg fand heute abend 6 '/s Uhr im Residenzschloß Galatafel zu 48 Gedecken statt. Abends ^9 Uhr fand ein Hoskonzert, aus- geführt von der K. Kapelle und einigen Solisten der Oper, statt. Zu dem Konzert, das General­musikdirektor v. Schluck leitete, waren 450 Einlad- ungen ergangen. Der König verlieh zahlreiche Ordensauszeichnungen.

Berlin, 6. März. Wie der Standard aus Berlin meldet, wird der österreichisch-ungarische Dele- gierte in Algeciras auf Veranlassung seiner Regier­ung schon in der nächsten Sitzung ein Kompromiß in der Polizeifrage Vorschlägen, dessen Einzelheiten vorläufig noch vertraulich sind. Aus Algeciras wird dem .Lok.-Anz." gemeldet: Der Ausblick kann gegenwärtig als nicht unerheblich günstiger bezeichnet werden, zumal auch die Bankfrage unter der Hand in einer Weise gefördert erscheint, die einen Ausgleich der schwebende» Gegensätze auf einer mittleren Linie möglich machen dürfte.

Paris, 6. März. In der Vormittagssitzung der Deputiertenkammer wurde mit der Beratung des Marinebudgets begonnen. Admiral Bienaime wies auf die Notwendigkeit eines bestimmten Pro­gramms hin und trat für das Turbinensystem, für die Abschaffung der mittleren Geschütze und für Ein- heit des Kalibers für die leichte Schiffsartillerie ein. Er forderte, man solle aufhöre», Panzerkreuzer zu

bauen. Heute brauche man große Panzerschiffe. Der Admiral erklärte weiter, mit einem Jahresbetrage von 325 Millionen Franks könne Frankreich die stärkste Flotte der Welt haben, wenn es nur große Panzerschiffe baute, und brachte schließlich einen An- trag ein, durch den die Regierung aufgefordert wird, einen vollständigen Flottenplan auszuarbeiten. Hierauf wurde die Weiterberatung auf nachmittags j vertagt. In der Nachmittagssitzung bezeichnete Lockroy das Flottenprogramm als nicht genügend. Wenn man sich mit diesem Programm begnügen wollte, würde die französische Marine weniger stark sein als die deutsche. Man dürfe nicht vergessen, daß bei einem zukünftigen Kriege die Flotte eine beträchtliche Rolle zu spielen haben werde. Wenn es Unglück- licherweise zwischen Deutschland und Frankreich zu einem Kriege kommen sollte, würde dieser mit einer Seeschlacht beginnen. Die französische Marine müßte dann sehr stark sein, weil Frankreich sich zu gleicher Zeit in der Nordsee und im Mittelmeer verteidigen müßte. Redner trat für einen einheitlichen Typus schneller und starker Panzerschiffe ein. Jedes Ge­schütz der Panzerschiffe müsse 200 Schuß abzugeben haben. Lockroy erklärte schließlich, die Stärkung der nationalen Wehrkraft sei die beste Bürgschaft für den Frieden. Man müsse den Krieg vorbereiten, wenn man nicht ein feindliches Eindringen in das Land vorbereiten wolle. Je mehr Frankreich Fortschritte mache auf sozialem Gebiet, desto mehr habe es die Pflicht, die Integrität seines Gebietes und die Ge­samtheit seiner Freiheiten zu verteidigen. (Anhaltender Beifall.) Lockroy wurde vom Präsidenten Doumer im Namen des Hauses beglückwünscht.

Mutmaßliches Weiter am 8. März.

Bei vorherrschend südlichen bis südöstlichen Winden und ziemlich milder Temperatur wird das trockene Wetter auch am Donnerstag noch andauern, der Freitag dürfte lang­same Bewölkung bringen.

ReklamelLil.

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Amtlich« Bekanntmachungen und privat-klnzsigen.

LM" Hiezu zweites Blatt. -Ml

Bekanntmachung.

Einstellung von Dreijährig-Freiwillige« für Vas III. Seebataillon in Tfingtan (China).

Einstellung: Oktober 1906, Ausreise nach Tsingtau: Januar 1907, Heimreise: Frühjahr 1909. Bedingungen: Mindestens 1,65 m groß, kräftig, vor dem 1. Oktober 1887 geboren (jüngere Leute nur bei besonders guter körperlicher Entwicklung). Bau- Handwerker (Maurer. Zimmerleute, Dachdecker, Tischler, Glaser, Töpfer, Maler, Klempner u. s. w.) und andere Handwerker (Schuster, Schneider, Gärtner u. s. w.) bevorzugt.

Ja Tsingtau wird außer Löhnung und Verpflegung täglich 0.50 Teuerungszulage gewährt.

Meldungen mit genauer Adresse sind unter Beifügung eines Meldescheins zum freiwilligen Diensteiutritt zu richten an:

Kommando des m. Stammseebataillons, Wilhelmshaven.

Aekanntmachung.

Einstellung von Dreijährig- «nv Vierjährig-Frei­willigen für die Matrofenartillerie-Abteilung Kiautschou in Tsingtau (China).

Einstellung: Oktober 1906, Ausreise nach Tsingtau: Januar 1907, Heimreise: Frühjahr 1909 bezw. 1910. Bedingungen: Mindestens 1,67 m groß, kräftig, vor dem 1. Oktober 1887 geboren (jüngere Leute nur bei besonders guter körperlicher Ent- Wicklung). Bauhandwerker (Maurer, Zimmerleute, Dachdecker, Tischler, Glaser, Töpfer, Maler, Klempner u. s. w.) und andere Handwerker (Schuster, Schneider, Gärtner u. s. w.) bevorzugt.

In Tsingtau wird außer Löhnung und Verpflegung täglich 0,50 ^ Teuerungszulage gewährt.

Meldungen mit genauer Adresse sind unter Beifügung eines Meldescheins zum freiwilligen Diensteintritt zu richten au:

Kommando der Stammabteilung der Matrosenartillerie Kiautschou, Cuxhaven.

Rchmnschmulark

Neuenbürg.

Die Oktsmr-eher

werden beauftragt, dafür Sorge zu tragen, daß der vorgeschriebene Sturz der Materialien und Naturalien der Gemeinde- Verwaltungen auf den 1. April ds. Js. vorgenommen, über die Vorgefundenen Vorräte eine Urkunde ausgefertigt und den Rechnungsakten beigelegt wird.

Der Vollzug dieser Bestimmung wird bei der Rechnungs- Revision überwacht werden.

De» 5. März 1906. K. Oberamt.

Hornung

Neuenbürg. ""

Dir Artsierstkhrr

werden beauftragt, die Verzeichnisse der zu Amtsvergleichuug geeigneten Kosten pro 1905/06 in doppelter Ausfertigung

spätestens bis 31. März ds. Js. hieher vorzulegen. Wozu derartige Kosten nicht entstanden find, ist eine Fehlanzeige zu erstatten.

Sollten in Gemäßheit der §§ 11. 12 und 13, Abs. 4 der Bezirksfeuerlöschordnung nach Fenerlöschkosten zu liquidieren sein, so hat dies unverzüglich zu geschehen.

Den 5. März 1906. K. Oberamt.

Hornung.

Neuenbürg.

K e k a« «t m a ch»i> g,

betr. den Vogelschutz.

Nach Artikel 40 des Polizeistrafgesetzes wird mit Geldstrafe bis zu 60 ^ oder mit Haft bestraft, wer während der für die Vögel festgesetzten Schonzeit, d. h. in der Zeit vom 1. März bis 15. September Hunde oder Katzen im Walde oder auf freiem Felde umherschweifen läßt.

Die Ortsvorsteher wollen dieses Verbot öffentlich bekannt geben.

Den 5. März 1906. K. Oberamt.

Amtmann Gaiser.

Neuenbürg.

Km Mm Kragen

wurde beim Turnerball im .Bären" verwechselt. Man bittet, um diesbezügliche Mit­teilung au die Geschäftsst. d. Bl.

Zugelaufen.

Ein kleiner, weißer Schnauz- pndelhund kann innerhalb 8 Tagen gegen Einrückungsgebühr und Futtergeld bei Ernst Behle in Waldrennach abgeholt werden.

Ein in allen Haushaltungs­arbeiten erfahrenes

Mädchen

findet auf 1. April d. I. bei hohem Lohn Stelle bei

Frau Badkasfier Maier, Wildbad.

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wird auf 1. April gesucht. EtwaS Kenntnisse im Kochen erwünscht.

Fräulein Kurz, östliche Karl-Friedrichsstr. 28.

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wird ein besseres Kinder­mädchen, sowie ein Mädchen für Küche und Haushaltnug bei hohem Lohn.

Frau S. Metzger.

Pforzheim,

Kienlestr. 8.

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