hasten Tätigkeit der hervorragendsten englischen Geo- Meter nicht ausgemessen werden, eins ist aber sicher: der .Greatmouth" ist so groß, daß sein Kommandant den .Dreadnought' als Anhängsel an der llhrkette tragen kann! Der .Greatmouth" ist so groß, daß der Zeitunterschied zwischen Bug und Heck, wenn das Schiff in westöstlicher Richtung läuft, mehrere Stunden beträgt; er ist so groß, daß das Schiff mit mehreren Gelenken versehen werden mußte, weil es in gerader Richtung durch kleinere Meere nicht durch kann; er ist so groß, daß er sich wie eine Riesenschlange mittels dieser Gelenke um ganz Eng» land herumlegen kann; er ist so groß, daß man von Backbord bis Steuerbord wegen der Krümmung der Erdoberfläche nicht sehe» kann; er ist so groß, daß zu seiner Taufe die übliche Flasche Sekt nicht genügte, sondern ein ganzes Faß Champagner gebraucht wurde; er ist so groß, daß zu seiner Bemannung Kavallerie nötig ist; er ist so groß, daß die ganze deutsche Flotte beguem in seiner Kambüse unterge­bracht werden könnte; er ist so groß, daß während der Besichtigung durch de« König dieser vier mal den Zylinder und die Weste wechseln mußte, weil sich inzwischen die Moden geändert hatten; er ist so groß, daß ein Fähnrich zur See, der vom Hinterteil im Laufschritt bis zum Bug eilt, dort als pensionierter Admiral ankommt. Die Größe des .Greatmouth' ist aber noch immer verschwindend klein im Verhält­nis zu seiner Fürchterlichkeit! Seine Riesengeschütze vermögen schon mit Platzpatronen ganz moderne Flotten und Küstenbefestigungen wegzufegen. Seine Panzer sind so dick, daß ein normaler Torpedo oder oder eine Mine nicht einmal den Oelfarbenanstrich daran zu durchbohren imstande ist. Seine Maschinen find so schnell, daß bis jetzt kein Meer auf diesem GlobuS gefunden werden konnte, in dem der »Great- wouth' Platz fände, um eine Viertelstunde geradeaus zu fahren; er läuft mehr Knote», als die ganze englische Presse zusammen aufzuweisen hat. Dazu braucht der .Greatmouth' keine Kohlen: er wird einfach durch Turbinen getrieben, welche von der ungeheuren Wasserkraft deS GolfstromeS in Beweg­ung gesetzt werden.

sAus Tirol.) . . . .Wer weiß was addieren ist?' Schüler: .A Dirn is a Viehmagd."

^Originelles Wort.) Wirt, im Gespräch mit einem neuen Gast, dem er eben eine Flasche Wein serviert hat: .Ja, bei mir verkehren fast lauter Künstler, namentlich Maler!" Gast: »Na, der Wein da das ist schon gleich so ein Aquarellwein!"

Leist« Nachrichten u. Telegramme

Berlin, 4. Marz. Der Verein der Württem­berg er feierte gestern das Königsfest. Anwesend waren der Gesandte v. Varnbüler, der Militär- bevollmächtigte v. Dorrer, Major v. Schröder, sowie eine Zahl anderer Mitglieder der württembergischen Gesellschaft in Berlin und Vertreter der landsmann­schaftlichen Vereine Süddeutschlands in Berlin. Die Feier wurde eröffnet durch einen Prolog von Fritz Maser .der Schwabenspiegel' betitelt, der einen ge­schichtlichen Ueberblick über die Entwicklung des Schwabenlands bis zur großen deutschen Einigung bot und von Frl. Ohno meisterhaft gesprochen wurde. Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Vor­sitzenden ergriff der Gesandte v. Varnbüler das Wort zu einer an den altwürttembergischen Geist des durch Not und Drang gekitteten innigen Ver­hältnisses zwischen Fürst und Volk im Schwaben- land appellierenden Rede; nach dieser wurde die Königshymne stehend gesungen. Die deutsche Lieder­tafel, zum größten Teil Württemberger, erfreute durch prächtige Vorträge. Alfred Müller, der Schüler von Schulz Weida, sang unter großem Beifall die Gralserzählung und einige an die Heimat anklingende Lieder. Den Schluß des Festes bildete ein Ball, der die Schwaben dis in die grauenden Morgen­stunden in echt schwäbischer Vereinigung festhielt.

Paris, 4. März. Der König von England wohnte heute vormittag dem Gottesdienst in der eng- lischen Kirche bei und fuhr nachmittags um 3 Uhr von der englischen Botschaft nach dem Elysee, wo er dem Präsidenten Fallidres einen Besuch abstattete. Der König hatte mit dem Präsidenten eine längere private Unterredung, begrüßte darnach Frau Fallisres und fuhr nach der Botschaft zurück. Um 4 Uhr erwiderte Präsident Falliöres in der englischen Bot­schaft den Besuch den Königs. Die beiden Staats­häupter unterhielten sich einige Minuten allein. Dann kehrte der Minister nach dem Elysee zurück.

Bern, 4. März. In der heutigen bernischen Volksabstimmung wurde das von 20000 Bürgern gestellte Begehren um Wahl der Regierung durch das Volk vom großen Rat mit 37 968 gegen 10995

Stimmen angenommen. Zum erstenmak Wahl der Regierung durch das Vok ds. Is. statt.

Petersburg, 4. März. Der ,B zufolge, kam eS gestern vor der Fabrik zu einem blutigen Zusammenstoß zwi! arbeitern und Arbeitslosen. Kosaken u Schutzleute gaben mehrere Salven ab wurden getötet und gegen 20 verwundet

San Franzisko, 4. März. Uebe sturm, der im Februar die Gesellschaft suchte, berichten die Offiziere des Da posa" noch, daß dem Sturm schwere Seen die ganze Dörfer wegschwemmten. - Blatte wird gemeldet, es seien mehrer schwunden und an 10000 Personen Die Meldung ist jedoch noch nicht best

Futterbau und Viehzucht. Mi der Viehzucht und infolgedessen auch di jetzt überall mehr Bedeutung beigelegt.! vollste Futter ist unbedingt der Klee, aber bekanntlich nur bei reichen Meng und Phosphorsäure gedeihen. An bs besonders aber an PhoSphorsäure, sin! Böden, und ist auch der Stallmist seb Sommergetreide, in welches Klee ei»A soll, muß daher jetzt überall da, wo/ geschehen ist, kräftig mit Thomasmehl gek Kleemüdigkeit verschwindet dadurch voll

Urrgl

von Landwirts,

2. Bei Hru. W. Hörter z. .Sonne'

Der im Gewand »Unteres Feld' gelegene, ganz wenig nach Norden geneigte Versuchsacker zeigte den im Schwarzwald allgemein verbreiteten Sandboden mit Buntsandstein im Untergrund. Der Acker trug 1902 Roggen bei einer Gabe von 150 Ztr. Stall-

1. Jahr Pro Morgen mit ca. 30 Ztr. gebrannte« Kalk und im 2. Jahr gar nicht gedüngt wurde. Die Versuchsparzellen, alle genau 3 s. groß, erhielten je 15 Ztr. Stallmist.

Ergebnisse und Rentabilitäts-Berechnung.

8

N-

Name der Sorte.

Ertrag Pro ba..

Mehr- bezw. Minderertrag gegen Landsorte.

Geldwert

des

Mehr- bezw. Minderertrags.

Körner.

KZ

Stroh.

KZ

Körner.

KZ

Stroh.

KZ

1

Petkuser Roggen

2835

5670

-i- 35

1330

34,37

2

Heine's Zenländer

2670

6675

170

325

36,10

3

Landrogge»

2800

7000

Der größte Gewinn war also im vorliegenden Versuch beim Anbau von Landroggen, der allerdings nicht den gewöhnlichen Landroggen, sondern eine aus dem Badischen bezogene verbesserte Sorte darstellt. Beim Petkuser war der Körnerertrag etwas höher, wie bei der Landsorte, dagegen der Strohertrag wesentlich kleiner. Das Stroh des Petkuser war auch hier, wie in Gruubach, sehr standfest und absolut lagersicher.

Die im Bezirk Neuenbürg angestellten Roggen- anbauversuche haben jedenfalls das ergeben, daß in Bezug auf den Körnerertrag und Lagerfestigkeit der Petkuser Roggen obenansteht, welch letztere Eigenschaft in nassen Jahrgängen besonders hoch zu schätzen ist. In Bezug auf die Menge des Strohs freilich, wurde er von anderen Roggensorten übertroffen.

3. Versuch mit Strube's Squareheab (Shiriff- weizen) und Dinkel bei Hrn. Waldmeister Hüll in Birkenfeld.

Der Versuch sollte dartun, in welchem Falle der

Landwirt zu einem höheren Geldwert der Erntepro­dukte gelangt, beim Dinkel- oder beim Weizenbau. Erfahrungsgemäß hat der württembergische Landwirt zum Weizenbau weniger Zutrauen, wie zum Anbau von Dinkel.

Der Boden des zum Versuch gewählten, im Ge­wand .Doläcker" gelegenen, ziemlich stark gegen Norden geneigten Ackers war ein mittlerer Lehmboden von geringem Hnmusgehalt. Der Acker war 1902 mit Dinkel bebaut bei einer Stallmistgabe von 250 Zentner pro Morgen, 1903 trug er. ohne eine Düng­ung zu erhalten, Hafer und im Jahre 1904 war er teils mit Klee, teils mit Kartoffeln angeblümt, letztere wurden Pro Morgen mit 200 Ztr. Stallmist, erster« dagegen nicht gedüngt. Die Teilung des Ackers in die 2 notwendigen Parzellen wurde so vorgcnommen, daß sowohl Dinkel als Weizen von jeder Vorfrucht den gleichen Flächenanteil erhielt. Jede der beiden Parzellen war 8,5 a groß und erhielt eine Stallmist- düngung von 48 Ztr.

Ergebnisse und Rentabilitäts-Berechnung.

8^

Name der Sorte.

Ertrag Pro ba.

Mehrertrag des Weizens gegenüber Dinkel.

Geldwert

des

N-

Körner.

kg

Stroh.

KZ

Körner.

KZ

Stroh.

kg

Mehrertrags.

1

2

Roter Landdinkel

Strube's Squarehead

2430

2220

5530

5850

210

-s- 320

-s- 47,40

Die Tabelle zeigt, daß durch den Anbau des Weizens gegenüber Dinkel ein Mehrertrag von 47 ^ 40 pro da oder von 15 ^ pco Morgen erzielt wurde.

Der Versuch ist also zugunsten des Weizens aus­gefallen und das stimmt auch mit den allgemeinen Erfahrungen überein, die man bezüglich des Weizen- baues gemacht hat. Der Vorteil, den der Landwirt durch die Kultur des Weizens hat, ist aber besonders groß in günstigen Boden und klimatischen Verhält­nissen und da, wo man den Acker gut düngt und bearbeitet, und bei der Saat sorgfältig zu Werke geht.

Mit Freuden will ich noch hervorheben, daß, wie bei der Anstellung der Düngungsversuche, dem Ver­fasser auch bei den vorliegenden Versuchen nicht nur von Seiten der landw. Vereiusleitung durch Ausfindig, machung der Versuchsansteller und durch vorläufige Uebernahme der Kosten für die Beschaffung des zu den Versuchen benötigten Saatguts, sondern auch von Seiten der Versuchsansteller selbst durch gewissenhafte Besorgung all der verschiedenen Arbeiten die größte Unterstützung zu teil wurde. Ihnen allen sei hiefür herzlich gedankt.