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Zweites
Statt.
Der Lnztäler. s
^ 170 .
Neuenbürg, Mittwoch den 85. Oktober 1905.
63. Jahrgang.
RunSschau.
Durch den Streik in der Berliner Elektrizitäts-Industrie haben die Streikenden trotz seiner kurzen Dauer allein 1,800,000 ^ Lohnausfall gehabt. Uuter dem Lohnausfall hatten nicht nur die Arbeiter selbst zu leiden, sondern auch die Geschäftsleute des ganzen Stadtteils. Die Mindereinnahmen betrugen in Zigarrengeschäften je nach Lage derselben 10 bis 70 Proz., in Kolonialwarenhandlungen 9 bis 40 Proz. Streik und Aussperrungen find rückständige Formen des wirtschaftlichen Kampfes, die mehr Schaden als Nutzen bringen. Hoffentlich ist die Zeit nicht fern, wo sie durch Verträge und Schiedsgerichte ersetzt werden.
Eine häßliche Erscheinung in der jetzigen Zeit des ruinierenden Kampfes zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ist der Boykott, die Sperr-Erklär, uug gegen Geschäfte. Auch über die Zuckerfabrik von Hanke und Sohn in Altona war von den Gehilfen die Sperre verhängt worden. Die Geschäfts- inhaber klagten und die Gerichte gaben ihnen Recht. Die Sperr-Erklärung muß zurückgenommen werden und die Gehilfen haben alle Kosten zu tragen. Das Reichsgericht hat dieses Urteil bestätigt.
Berlin, 23. Okt. Nach amtlichen zuverlässigen Privatmeldungen, die der Welt am Montag zugingen, ist ein Schnellzug in der Nähe von Petersburg, der mit etwa 240 Reisenden besetzt war, von Räubern zum Stehen gebracht worden, worauf die Reisenden zur Hergabe ihrer Barschaft gezwungen wurden.
Nürnberg, 23. Okt. Dem Lehrer Haus Heller, der bekanntlich anläßlich des Selamlik-Attentats am 21. Juli in Konstantinopel verhaftet wurde und mehrere Tage in Untersuchungshaft saß, wurde, wie bas„Verl. Tagebl." schreibt, vom Sultan als Entschädigung für den ausgestandenen Schrecken der Medschidjcorden verliehen.
Zum Fall HaaS in Kappelrodeck wird der .Bad. Presse" geschrieben: Die Situation ist eine ernste, jedoch steht zu erwarten, daß die Genossenschaft wird gehalten werden können. Der Anwalt Dr. Crüger, der am 18. ds. Mts. einer Mitgliederversammlung in Kappelrod^ck beiwohnte, konnte feststellen, daß die Mitglieder mit Ruhe an die Lösung der schwierigen Frage, der Verlustdeckung herantreten und gewillt sind, die Genossenschaft zu halten. Die Berluftdeckung wird von den Mitgliedern erhebliche Opfer fordern, denn sie wird nicht in der Weise erfolgen, wie es in der letzten Zeit bei einigen länd- lichen Kassen üblich geworden ist, durch einfache Re-
Eine Geistererscheimrrrg.
Criminalnovelle von Geheimrat Dr. L. Lange.
- (Nachdruck verboten.)
.Eine Dame, Herr Criminalkommissär!'
.Wie heißt Sie?"
.Sie will sich nur dem Herrn Criminalkommissär stlbst nennen!"
.Lassen Sie sie hereinkommen!"
.Zu Befehl!'
Wenn ich auch damals noch nicht so viel Routine hatte wie heute, das wußte ich damals schon, daß Affären mit Damen, die sich nicht nennen möge», nicht zu den angenehmsten gehören.
Die Dame überreichte mir ihre Karte; nennen kir sie Frau Dr. Meißner. „Ich komme in einer sehr eigentümlichen Angelegenheit zu Ihnen, Herr Criminalkommissär!' begann sie.
.Bitte, um was handelt es sich?'
.Ich werde seit einiger Zeit durch Geistererschein, uvgen beunruhigt."
.Ah!"
.Sie lächeln so ungläubig, aber die Sache verhält sich so, wie ich sage!'
„Eine Art Spuk von Resau?'
«Nein, die Sache ist viel ernster!'
«Bitte, erzählen Sie!'
, «Vor ungefähr sechs Jahren hatte ich mich ver- heiratet. Mein Man» gab vor, mich schwärmerisch zu lieben.'
.Warum, sollte das nur eine Vorspiegelung ge-
Partierung auf die Mitglieder und entsprechende Belastung derselben, sondern durch wirkliche Vermögensbildung der Genossenschaft — jedoch sollen bei der Verlustdeckung die wirtschaftlichen Verhältnisse der Mitglieder berücksichtigt werden, so daß wirtschaftliche Existenzen nicht vernichtet werden. Soweit sich bis jetzt übersehen läßt, find etwa 750000 ^1 von dem Kassierer und Bürgermeister Haas veruntreut. Wie dies möglich war? Nur Dank einer unglaublichen Vertrauensseligkeit, die allerdings Vorstand und Aufsichtsrat mit der gesamten Bevölkerung und mit den Behörden gemein hat. Haas galt als ein Ehrenmann, als begütert. Als der Verbandsrevisor wiederholt in den Revisionsberichten darauf aufmerksam machte, daß die weitgehende Machtvollkommenheit, die Haas zuteil wurde — er durfte allein Quittungen ausstellen — gegen Gesetz und Statut verstieß und regelmäßige Geschäftsstunden mit zwei Vorstands- Mitgliedern forderte, wurde ihm die Erwiderung, daß man wohl anderwärts Kontrollen schaffen müsse, daß dies doch einem Manne wie Haas gegenüber nicht notwendig sei. — Vorstand und Aufsichtsrat müssen diese Vertrauensseligkeit schwer büßen — freilich auch die Mitglieder, da die Genossenschaft sehr wahrscheinlich die Verpflichtung, für die von Haas verübten Fälschungen und Veruntreuungen aufzükommen, anerkennen wird. Haas hat alle Unterschlagungen sorgfältig in die Geheimbücher eingetragen und es war daher in verhältnismäßig kurzer Zeit möglich, die Sachlage klar zu stellen. Fast auf allen Konten sind Unterschlagungen vorgekommen. Auf dem Vor- schußkonto sind Schuldscheine gefälscht — auf dem Kontokorrentkonto sind Rückzahlungen der Mitglieder nicht gebucht. Dem Verbandsrevisor lagen die äußerlich ordnungsmäßig geführten Bücher der Genossen- schaft vor, er konnte natürlich nicht ahnen, daß da- neben noch Geheimbücher deS Kassiers bestanden. Die Veruntreuungen wären nicht möglich gewesen, wenn den Ratschlägen des Revisors Folge geleistet und regelmäßige Geschäftsstunden eingesührt worden wären, wenn man die Anordnungen beachtet hätte, daß alle Ein- und Auszahlungen von 2 Vorstandsmitgliedern bescheinigt sein müssen. Der Kassierer hat das Geld anscheinend nur im Lottericspiel gelassen ; hat er doch allein in der preußischen Klassen- lotterie für 40000 jährlich gespielt.
München, 23. Okt. Der Mörder der Hausbesitzerin Oberamtsrichters - Witwe Radlinger, der 21 jährige Laufbursche Jrlbacher, ist heute nachmittag in seiner Wohnung verhaftet worden. Nach seinem eigenen Geständnis wollte er die Ermordete berauben, wurde jedoch durch Schreien seines Opfers daran gehindert.
wesen sein?" Sie hatte sich entschleiert; unter einem etwas koketten modernen Hütchen schaute mir ein reizendes Gesicht entgegen.
.Es mag sein, daß er mich damals geliebt hat; jedenfalls aber war diese Liebe nicht von langer Dauer,' antwortete sie. «Kaum waren wir verheiratet, so kümmerte er sich beinahe gar nicht mehr um mich, nur um seine Bücher.'
.Welchem Zweig des Studiums hat sich Ihr Herr Gemahl gewiduzet?'
„Den Naturwissenschaften, speziell der Schmetter- lingskunde. Seine Schmetterlinge, die er sich bis von Brasilien kommen ließ und über die er ein großes Buch schreiben wollte, gingen ihm über alles. Auf die Vergrößerung seiner Sammlung verwendete er einen nicht unbedeutenden Teil seines Einkommens.'
„Das Vermögen stammte von Ihnen?"
.Nein, von seiner Seite," antwortete sie leicht errötend. „Ich hatte nur meine Aussteuer. Ich hätte als junge Frau gerne Bälle und Gesellschaften besucht, wozu ich vorher wenig Gelegenheit gehabt hatte...»
„Ein sehr natürlicher Wunsch!"
„Nicht wahr? Aber er erfüllte mir ihn nicht. Ab und zu gab er Wohl meinen Wünschen nach, oft aber setzte er denselben rin starres „Nein" entgegen. Es kam darüber zu Mißhelligkeitcn, die immer häufiger wurden, uns das Leben fast unerträglich machten. Da, eines Tages, war mein Mann verschwunden, und bald darauf bekam ich die Nachricht, daß seine Leiche, deren Kopf durch einen Schuß zertrümmert
Aus Prag wird wieder einmal ein nettes Pröbchen des tschechischen Fanatismus gegen alle Deutsche berichtet. Die zur Zeit an der Prager deutschen Landesbühne gastierende Opernsängeriu Margarete Siems aus Breslau wurde in einem Wagen der Prager elektrischen Straßenbahn von den Insassen insultiert, weil sie mit dem Kondukteur deutsch sprach; die bedauernswerte Dame mußte schließlich sogar den Wagen verlassen. Weiter kann wohl der tschechische Haß gegen das Deutschtum nicht getrieben werden!
Moskau, 23. Okt. Wegen des Eisenbahnerstreiks stockt der Verkehr auf allen Linien, die in Moskau einlaufen. Nach voller Unterbrechung des Betriebes auf der Moskau - Kansan - Bahn brachten die Ausständigen die elektrische Beleuchtung zum Erlöschen und die Maschinen zum Stehen. Auf der Taroslawer Bahn stockt der Güterverkehr vollständig und teilweise auch der Personenverkehr. Auf der Rjäsan-Uralsk-Bahn wurde um 2 Uhr mittags der gesamte Betrieb eingestellt, auf der Kursker und Nischui - Nowgorod» - Seite um 6 Uhr abends. Demnach ist Moskau von fünf Richtungen abgeschnitten. Die überwiegende Mehrzahl der in den Verwaltungen und Betriebsleitungen und den verschiedenen Dienststellen, sowie auf deu Bahnstrecken der hiesigen Verwaltung beschäftigten Eiseubahu- angestellten legte die Arbeit nieder und schloß sich den vorgebrachten sozialen und Politischen Forderungen au. Abseits steht vorläufig noch die Nikolaibahn. Nicht nur sämtliche Bahnhöfe und Betriebsanlagen, sondern auch die Bahnhöfe selbst auf eine Entfernung von mehreren Kilometern werden von Militär und Kosaken bewacht. Größere Zusammenstöße sind bisher noch nicht vorgekommeu, wohl aber wurden Ausständige mehrmals von der Polizei, Kosaken und aufgehctzten Pöbelmassen verprügelt.
New-Uork, 20. Oktbr. Dem neuen Schiffe .Amerika' der Hamburg-Amerika-Linie, dessen Ankunft mit größtem Interesse entgegen gesehen wurde, wurde bei seinem heute nachmittag erfolgten Eintreffen im hiesigen Hafen ein begeisterter Empfang bereitet. Ein anhaltendes Tuten der Nebelhörner aller Fahrzeuge und Flaggensignale begrüßten die in reichem Flaggenschmucke Prangende „Amerika' auf der Fahrt zur Anlegestelle. Eine nach Tausenden zählende Menschenmenge hatte sich an den Landungsplätzen eingefunden, um der Ankunft beizuwohnen. Am Dienstag findet an Bord des neuen Schiffes ein Diner statt, zu welchem 800 Einladungen ergangen sind. Für die Besichtigung des Schiffes am Montag wurden bis jetzt schon 17 000 Zutrittskarten
war, in einem Gebüsch am Ufer der Havel aufgefunden worden sei. Welch' bösartigen Charakter mein Mann hatte, können Sie daraus entnehmen, daß er vorher zu unserem Bankier gegangen war und unser gesamtes Guthaben dort erhoben hatte. Jedenfalls vernichtete er es vor seinem Tode, denn bei der Leiche fand man nur eine geringe Summe vor."
„Der Tote konnte auch auSgeraubt worden sein!'
.Schwerlich, dann hätte man ihm Wohl nicht daS Portemonnaie mit einigen Goldstücken, seine wertvolle Uhr und seine Ringe, unter ihnen einen teuren Brillantring, gelassen. Immerhin reichte unser Besitz an Immobilien, die er ja nicht so rasch hatte zu Geld machen können, dazu hin, mir eine sorgenfreie Existenz zu sichern. Kraft eines von ihm noch vor unserer Eheschließung gemachten Testaments war ich seine Erbin, da unsere Ehe kinderlos geblieben war. Ich führte seither ein zurückgezogenes Leben und war im allgemeinen glücklich und zufrieden bis vor etwa einem Jahre. Da trat mir eines abends, als ich eben die Gartenpforte der von mir bewohnten Villa öffnen wollte — der Geist meines ManneS entgegen!'
.Haben sie sich da nicht getäuscht?'
„Ich würde es selbst glauben, wenn seitdem die Erscheinung sich nicht wiederholt hätte, zuerst seltener, dann häufiger. Auch meine Köchin, die seit unserer Hochzeit bei mir ist, hat ihn gesehen und erkannt!'
„Gnädige Frau, ich glaube nicht an solche Geistererscheinungen. Wenn nicht die ganze Sache auf erregte Phantasie zurückzuführeu ist. . .'