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Der Lnztäler.

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^ 166.

Neuenbürg, Mittwoch den 18. Oktober 1905.

63. Jahrgang.

rLunSschau.

Einer Einladung des Fürsten von Fürstenberg folgend, beabsichtigt der Kaiser Anfang November nach Donaueschingen zur Jagd zu kommen. Bei diesem Anlaß ist ein Besuch des Großherzogs­paares in Baden in Aussicht genommen. Der Tag des Eintreffens steht noch nicht fest.

Karlsruhe, 16. Okt. Unter Bezugnahme auf die offiziöse Auslassung derKöln. Ztg." über die gegenwärtige Aussicht der Eisenbahn. Betriebs­mittelgemeinschaft und dem am Samstag ver­öffentlichten Kommunique der badischen Regierung über die Stellungnahme der badischen Eisenbahn­verwaltung weist die hiesige badische Presse an­scheinend auf Grund autoritativer Informationen darauf hin, daß sich das badische Regierungs-Kom­munique wohl nicht zum mindesten gerade gegen diese so optimistisch gefärbte Darstellung derKöln. Ztg.« richtet. Es habe der badischen Regierung daran ge- legen, öffentlich deutlich darzuluu, daß sie ihrerseits nicht gesonnen sei, an der Personentarifreform und der Einsühruvg der 4. Klaffe auch in Verbindung mit der jetzigen preußisch-bayerischen Verstümmelung des einstigen umfassenden nationalen Planes der allgemeinen deutschen Betriebsmittelgemeinjchaft weiter mitzutun. Gerade entgegen der Darstellung der Köln. Ztg.« sei in der Betriebsmittclsrage durchaus keine Einigung erzielt worden. Der jetzige Stand der Verhandlungen sei deshalb für die Reformpläne von der denkbar ungünstigsten Bedeutung.

Karlsruhe, 17. Okt. Der Hofbericht meldet aus Baden-Baden: Der Großherzog stattete heute dem Reichskanzler Fürsten Bülow einen Besuch ab. Der Großherzog von Sachsen trifft heute abend im Automobil von Straßburg kommend zum Besuch der großherzoglichen Herrschaften hier ein.

Der PariserMatin« hält gegenüber verschiedenen Dementis der ihm von Delcassv zugegangeneu .Enthüllungen« die betreffenden Behauptungen in vollem Umfang aufrecht. Im allgemeinen ist jedoch der Ton der Pariser Blätter bei Besprechung dieser Affäre ein ruhigerer geworden. Man meint jetzt, daß die Polemik wesentlich Deutschland und England angeht und beginnt den tortius Mucions zu spielen. DerTempS« mahnt recht eindringlich zur Besonnen- heit und Ruhe und meint, es sei besser, sich des zwischen Deutschland und England zustande gekommenen Einvernehmens zu erfreuen, als die jetzige schonungs­lose internationale Polemik fortzusetzen. Es ist augen­scheinlich, daß die öffentliche Meinung in Frankreich daraus drängt, daß diese ganze Diskussion endlich abgeschnitten werde.

Berlin, 17. Okt. Die Deutsche Tageszeitung meldet aus Paris: Der Matin veröffentlicht heute eine Art Schlußbetrachtung über seine Enthüll­ungen und sucht nachzuweisen, welcher Mittel mau sich bedient habe, um die öffentliche Meinung im Sinne Deutschlands zu bearbeiten: man erregte zu­nächst eine panische Kriegsfurcht und versuchte sodann eine für Deutschland günstige Ström- uvg zu erzeugen.

Paris, 16. Oktbr. Prinz Ferdinand von Orleans ist bei Rambouillet das Opfer eines Auto­mobilunfalls geworden. Der Kraftwagen stürzte au einer Straßenkurve um und der Prinz, sowie zwei Altere Insassen wurden herausgeschleudert. Der Prinz erlitt schwere Verletzungen.

In Rußland sollen demnächst Gewerbegerichte nach deutschem Muster eingeführt werden. Das zu diesem Zweck in Deutschland gesammelte Material ist kürzlich von Baron A. M. Nolken dem russischen Finanzministerium unterbreitet worden.

. Petersburg, 17. Okt. Heute morgen fand

Zusammenstoß zwischen Arbeitern der Druckerei Ar Staatspapiere und Truppen statt, wobei 40 Personen durch Bajonettstiche verwundet wurden.

Anläßlich der Ueberführung der Leiche des in Petersburg verstorbenen Rektors der Moskauer Universität, Fürsten Trubetzkoi, nach Moskau, kam es am Sonntag in Petersburg zu größeren Straßen- unruhen

In der neutralen Zone zwilchen Russen und Japanern wurden von den Japanern Foura- gier ungen für die Armee in Korea vorgenomme». Einer Fouragierkompagnie wurden von russischen Truppen 10000 Kilogramm Fouraqe und eine Anzahl Vieh abgenommen. Die bewaffneten japanischen Truppen scheinen bei dieser Affäre seltsamerweise keinen Widerstand geleistet zu haben.

Tokio, 16. Okt. Ter Friedensunterhändler Baron Komura ist heute angekomwe». Zum Empfang am Bahnhof waren hauptsächlich nur Beamte erschienen. Die Straßen waren scharf mit Truppen, Polizei und Gendarmen bewacht. Komura wurde heute vom Kaiser in mehrstündiger Audienz empfangen. Der Kaiser behändigte Komura eine selbstgeschriebene Botschaft, in der er seine Freude über den zufriedenstellenden Abschluß des Friedens aussprach und welche die vortrefflichen Dienste Komuras bei der Friedenskonferenz in Portsmouth hervorhebt. Der Kriegsminister erließ einen Befehl an sämtliche Armeen, worin er die Kritik an den Friedensbedinguvgen verbietet, da Krieg und Frieden gänzlich" von dem Herrscher abhängen. ,

Tokio. 16. Okt. Die japanische Regierung hat heute das Inkrafttreten des Friedens amtlich bekannt gemacht.

Dar-es-Salaam (Ostafrika), 17. Okt. Ober­leutnant Klinghardt entsetzte Toogea. Hauptmann von Wangenheim zersprengte in schwerem Gefecht bei Jsge nördlich der Msanga-Berge 600 Rebellen und erachtet den Aufstand im Mrogoro Bezirk für nieder­geworfen.

Hamburg, 13. Oktbr. Die Tagung der 18. Generalversammlung des Ev. Bundes fand ihren Abschluß durch einen Ausflug nach Lübeck, wohin der dortige Hauptverein den Bund eingeladen halte. Ja der Abendversammlung, die den großen Saal der Stadthalle bis auf den letzten Platz ge- füllt hatte, sprach Stadtpfarrer Dr. Weitbrecht von Wimpfen überAllerlei Liieraturgeister«. Der Redner begann mit der Schillerfeier dieses Jahres, die so mächtigen Widerhall in der ganzen deutschen Welt gefunden hat. Das protestantische Deutschland kann sich dieser Feier nur freuen: denn in der Luft des Protestantismus ist Schiller der Große geworden, als den wir ihn feierten. Er führte sodann aus, welch ungeheuren Einfluß die Geister unserer Literatur auf uns haben, und wie wenig dem gegenüber der Einfluß der Kirche vermag, um sodann den Unterschied darzulegeu, der zwischen der Stellung des Protestantismus und der des Katholi­zismus bezw. Ultramontanismus zu unserer deutschen schönen Literatur besteht. Beim Protestantismus volle Wertung eines Kunstwerks, ganz unabhängig davon, welches Glaubens oder gar welcher Konfession der Verfasser ist; Abweisung jeder Konfesfions- schnüffelet; beim Ultramontanismus das gerade Gegenteil: Er fragt bei einem Dichter in erster Linie nach der katholischen bezw. ultramontanen Gesinnungstüchtigkeit, und die katholische Welt­anschauung eines Dichters ist ihm Maßstab für die Poesie. Darum war auch die Schillerfeier eine Verlegenheit für den Ultramontanismus und er hat sich in seiner Weise mit ihr abgefunden. Der Redner wies dann auf die zwei Seelen hin, die in der Brust des deutschen Katholizismus wohnen : die eine, die teilhaben will an all den herrlichen Gaben deutscher Dichtung, und die andere, die die ganze aus dem Geist des Protestantismus geborene Dichtung abweist. Er zeigte an einer Reihe ergötz­licher Beispiele, wie mau ultramontanerseits unsere

I Dichter beiseite schiebt, verbessert, reinigt und in , Uebereinstimmuvg bringt mit katholischem Glauben und katholischer Moral; wie man protestantische Dichter literaturgeschichtlich hinrichtet und die un­bedeutendsten katholischen Dichter verhimmelt. Die Folge dieser Behandlung ist eine Erweiterung der Kluft zwischen Evaugelischeu und Katholiken, die der Ultramontanismus will, die verständige und nationalgefinnte Katholiken mit uns bedauern. Wir wollen aber keine Erweiterung der Kluft, wir wollen keine Rückständigkeit des katholischen Volksteils, wir wollen als Deutsche eine gemeinsame Literatur, Aesthetik, Bildung aller Deutschen. Der Redner zitierte zustimmend das Wort des Kölner Erzbischofs, daß der ein Verbrecher, ja ein Verräter am Vater­land sei, der diese Kluft erweitere, er betonte, daß diese Verbrecher und Verräter nicht in unseren Reihen zu finden seien, und schloß mit einem Aufruf zum Kampf Wider die Zerstörer unserer Volkseinheit und mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß, wenn erst der Freiheit eine Gasse auch im katholischen Volk gebrochen sei, Katholiken und Protestanten sich die Hände reichen und in gemeinsamem Geist arbeiten werden zum Wohl unseres deutschen Vaterlandes. Die Ausführungen des Redners, die bewiesen, daß er das Gebiet der konfessionellen Litcraturbehavdlung, das nur wenigen bekannt ist, in vollem Umfang beherrscht, wurden mit großer Aufmerksamkeit und lebhaftem Beifall ausgenommen. Den Schluß der Borträge bildete eine markige Ansprache des Kirchen- rats Dr. Meyer, Zwickau. Damit hatte die Tagung ihr Ende erreicht.

Berlin, II. Oktober. Fernsprecher ohne Kurbel und Batterie. Das gesamte Berliner Fernsprechnetz wird nach einem neuen sogenannten Zentralbatterie- und Zentralmikrophonsystem einheit­lich umgebaut, das in Krefeld bereits Praktisch er- probt worden ist. Es unterscheidet sich von der bisherigen Einrichtung vor allem dadurch, daß der Strom, welcher sowohl zum Sprechen als zum Läuten notwendig ist, bei der Vermittlungsanstalt erzeugt wird. Bei den neuen Apparaten wird am meisten in die Augen fallen, daß die Kurbel zur Betätigung des Induktor beim Rusen vollständig fehlt. Man hat lediglich den Hörer von den Haken abzunehmen. Es wird dadurch ein Strom eingeschaltet, der vom Amte ausgeht und dort eine kleine Glühlampe iu Tätigkeit setzt. Durch Auf- und Abbewegen des Hakens kann man bei dem Amte Flackerfignale Her­vorrufen. Die kleine Lampe erleichtert die Beauf­sichtigung der Anschlüsse beim Amt ungemein. Die Gehilfin hat fortwährend vor Augen, welche Stellen noch sprechen. Das zeitraubende und für den Teil­nehmer lästige Abfrage»sind Sie fertig« fällt ganz weg. Auch das Rufen der anderen Aemter und der Teilnehmer erfolgt vom Amte aus mit einem dort gemeinsam zur Verfügung stehenden Strom. Ebenso wird der X-Sprechstrom vom Amte den einzelnen Leitungen zugeführt. Die einzelnen Batterien, welche die Sprechstellen heute noch haben, fallen ganz weg. Eine weitere Quelle des Versagens ist damit aus­geschaltet. Voraussetzung für das neue System ist die Durchführung der Doppelleitung, wie sie im Laufe des nächsten Jahres in ganz Berlin mit der Verlegung unter die Erde vollendet sein wird.

Berlin, 16. Oktbr. 1300 Näherinnen und 200 Zuschneider der Berliner Wäschefabriken sind heute ausständig geworden und fordern eine 10 °/»ige Lohnerhöhung, die Näherinnen auch Liefer- ung des Garns und der Nadeln durch die Arbeitgeber.

Auf Anregung der Stadtverordnete» hat der Magistrat zu Dresden beschlossen, bei Vergebung städtischer Arbeiten und Lieferungen im Interesse der Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Handwerker- standes das Mittelpreisverfahren versuchsweise einzuführen, und zwar für Handwerkswareu bei Be- trägen bis zu 3000 Mk. und für Arbeiten der Bau- Handwerker bei Anschlagsummen bis zu 5000 M'

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