Geschenk übermittelt, deren Zinsen als Hilfsfonds namentlich für ältere Offiziere verwendet werden sollen.
Berlin, 3. Febr. In dem benachbarten Orte Reinickendorf hat gestern eine Arbeiterfrau in einem Anfall von Geistesstörung ihr 6jähriges Töchterchen durch einen Schnitt in den Hals getötet und sich dann erhängt.
Berlin, 3. Febr. Zu der Erkrankung des Königs Eduard wird aus London gemeldet, daß die Indisposition eine leichte ist und mit dem im Sommer überstandenen Unterleibsleiden nicht zusammenhänge. Am späten Abend sandte der Privatsekretär des Königs eine Privatdepesche aus Windsor wonach der König an Erkältung mit Fieber leidet. Sein Befinden ist befriedigend.
Berlin, 3. Febr. Zu den Vorgängen in Venezuela schreibt die „Post": Die Verhandlungen in Washington werden lebhaft weiter geführt und verschiedene Vorschläge erörtert, die zu dem Ausgleich zwischen der Vorzugsforderung der Blockademächte und den Ansprüchen der anderen Staaten führen sollen. Welcher Vorschlag durchdringt, ist noch nicht bestimmt.
Berlin, 3. Febr. Der „Lokalanzeiger" meldet aus New York: Bowen wies den Vorschlag Englands, daß den Verbündeten 20, den andern Gläubigern 10 °/° der Zolleinnahmcn Venezuelas gewährt werden sollen, schroff zurück. Er bemerkte, dieser Vorschlag bedeute die 10jährige Fortdauer des Bündnisses zwischen Deutschland, England und Italien. Ein solches Ansuchen Englands sei ihm unverständlich. Staatssekretär Hay soll diese Haltung Bowens unterstützen, da er die Allianz der 3 Mächte ungern fortbestehen steht. Bowen wünscht angeblich, daß die Frage der vorzugsweisen Behandlung der Verbündeten dem Haager Schiedsgericht unterbreitet werde.
Berlin, 3. Febr. Aus New-Iork wird gemeldet: Wie dem New-Aorker Herald aus Willemstad gekabelt wird, ist 15 englische Meilen südlich von Caracas zwischen den Regierungstruppen und den Aufständischen eine Schlacht im Gange. Ueber den AuSgang des Kampfes liegen noch keine
Meldungen vor. Man glaubt aber, daß die Aufständischen von allen Seiten Vordringen.
Berlin, 3. Febr. Der „Lokalanzeiger" meldet aus Paris: Nach Privatmeldungen aus Caracas ist diese Stadt durch Insurgenten, welche nach erfolgreichem Gefecht gegen die Regierungstruppen gesiegt haben, bereits ernstlich bedroht.
Kiel, 3. Febr. Die 13jährige Tochter des Schneidermeisters Wagner wurde gestern abend, wie die „Nord-Ostsee-Zeitung" meldet, von einem Manne angehalten mit dem Ersuchen, ihm einige Zigarren zu holen. Das Mädchen kam diesem Ersuchen jedoch nicht nach. Zu Hause angekommen empfand sie Schmerzen am Oberarm, wo der Mann sie angefaßt hatte. Eine Untersuchung ergab eine vier kleine Schnittwunden zeigende Verletzung, die allem Anschein nach mit einem Schröpfmesser beigebracht waren. Die Polizei wurde von dem Vorkommnis in Kenntnis gesetzt.
Paris, 3. Febr. In Cherbourg überreichte gestern eine Abordnung der Härings- fischer dem Bürgermeister eine Petition, worin sie ihre Notlage darlegen und um baldige Unterstützung bitten. Der diesjährige außerordentlich reiche Häringsfang habe die Preise so heruntergedrückt, daß es den Fischern nicht möglich sei, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß nunmehr ein Teil der für die Sardinenfischer gesammelten Gelder den Häringsfischern überwiesen werden wird.
Mentone, 3.Febr. Die beabsichtigte Reise der früheren Kronprinzessin Luise und ihres Anwaltes nach Salzburg zwecks Regelung ihrer Familienangelegenheiten muß unterbleiben, da Kaiser Franz Josef ihr diese Reise untersagt hat. Die Prinzessin bezeichnte die Meldung, wonach sie beabsichtige, mit Giron nach Amerika überzusiedeln, als unbegründet. Sie ist sehr ungehalten über die fortgesetzte Bewachung durch österreichische Geheimagenten.
Caracas. Castro hat die Diversion, die ihm durch die Einmischung Frankreichs geboten war, begierig aufgegriffen, da ihm jeder einen Aufschub gewährende Zwischenfall willkommen ist.
Er versicherte dem französischen Geschäftsträger Quievreux wie dem Bevollmächtigten in Washington, Bowen, angelegentlichst, daß Venezuela alle seine Gläubiger, Amerikaner wie Europäer, auf gleichem Fuß zu behandeln wünsche — seither wenigstens ist das zugetroffen, denn keiner hat etwas bekommen
— und daß Venezuela alle früheren Abmachungen und Verbindlichkeiten zu respektieren beabsichtige. Aber wann? Frankreich seinerseits geht auf das Jahr 1867, also auf mehr denn 35 Jahre zurück.
— Der „Standard" sagt mit Recht: „Die früheren Abmachungen Frankreichs mit Venezuela gehen uns nichts an. Wenn aber Frankreich andere Forderungen geltend zu machen hat, so hat es das Recht dazu und besitzt die Mittel, sie zu unterstützen. Es wäre zu dumm, wenn unsere Kanonenboote dazu gedient hätten, die französischen, belgischen und amerikanischen Forderungen vor unseren eigenen durchzudrücken."
Derwischs es.
Schlau. Der witzige Theater-Intendant Mareschkin in Petersburg war ein bekanntes Schoßkind des russischen Kaisers. Derselbe unterstützte ihn mit ungemein großen Summen, aber dessen ungeachtet war der Intendant stets in Geldverlegenheiten und von Gläubigern hart bedrängt. Eines Tages ließ er ein Buch mit seinen „Bonmots" drucken und widmete es seinem Gönner, dem Kaiser. Der letztere ließ auch ein Buch Herstellen, dessen Blätter aus 1000 Rubelbanknoten bestanden und ließ dasselbe Mareschkin zustellen. Als einige Tage nachher bei der Tafel, an der auch der Intendant teilnahm, von der Witzsammlung des letzteren gesprochen wurde, fragte der Kaiser ihn: „Nun, wie hat Dir mein Werk gefallen?" Hierauf erfolgte die Antwort: „Majestät! cs gefällt mir so ungemein, daß ich den zweiten Teil kaum erwarten kann." Der Kaiser lächelte und Mareschkin erhielt tags darauf abermals ein gleich kostbares Buch. Auf dem Rückentitel aber standen die inhaltsschweren Worte: „Zweiter und letzter Band!"
Humoristisches. Leuchten. Bauer (zu seinem studierenden Sohne): „Höre mal, Junge, wenn ihr Studenten zusammen seid, redet ihr immer von Erlanger, Kulmbacher, Pilsener und dergleichen. Was ist denn das?" Sohn: „Ja Vater, das find so die Leuchten unserer Wissenschaft!"
Amtliche und privatanMeu.
Zwangsversteigerung.
Zum Zweck der Aufhebung der Gemeinschaft des Eigentums werden die im Grundbuch von Hornberg Heft 28 Abteilung I. No. 1 bis 4 eingetragenen, dem Friedrich Grotzman«, Schreiner in ZumweUer und seinen Geschwistern gehörigen Grundstücke:
Parz. No. 191, 194, 188/2 und 186 im Meßgehalt von zusammen 5 da 42 a 65 gm Nadelwald in Mädern, Markung Hornberg, gemeinderätlich angeschlagen zu 5000
am Dienstag, den 10. Februar 1903, nachmittags 1 Uhr,
auf dem Rathaus in Hornberg nach den Bestimmungen des Zwangsversteigerungsgesetzes versteigert werden.
Es wird auf die Bekanntmachung in No. 151 des vorigen Jahrgangs dieses Blattes Bezug genommen.
Teinach, den 3. Februar 1903.
Der Kommissär
Bezirksnotar Kurz.
Bezirkskrankenkaffe Calw.
Die Arbeitgeber werden daran erinnert, daß verspätete Anmeldungen von Arbeitern (spätestens am 3. Tage nach dem Beginn der Beschäftigung) strafbar sind und überdies im Krankheitsfalle zum Ersatz sämtlicher Kosten an die Kasse verpflichten. Ebenso sind verspätete Abmeldungen neben der Verpflichtung zur Fortzahlung der Beiträge mit Strafe bedroht.
Die Kassenmilglieder und deren Angehörige werden darauf aufmerksam gemacht, daß Erkrankungen und Wiedergenesungen je innerhalb 3 Tagen bei der Ortsbehörde oder der Hauptkasie anzumelden sind; Unterlassungen müssen aus Kontrolle-Rückfichten von der Kasse mit Ordnungsstrafen geahndet werden.
Die Kassenverwaltung.
Althengstett.
StMgtff-UekklUlf.
Montag, de« 9. Februar d. I., vormitt. 9 Uhr,
kommen in dem Gemeindewald Abteilung Mönchwasen,
Junger Hau und Schönbügel zum Berkauf:
Stangen
von 3—5 Met. lang 10525 Stück,
5—7
7—9
9—11
11—13
5 570 2 000 450 40
Zusammenkunft im Ort.
Gemeinderat.
Hirsau.
Kalighch-NelkMf.
Am Montag, den 9. Februar, vormittags tt Uhr, kommen auf hiesigem Rathaus aus den Gemeindewaldungen im Aufstreich zum Verkauf:
156 St. Langholz mit 104,22 Fm., wozu Liebhaber eingeladen werden. Den 3. Februar 1903 .
A. A.:
Waldmeister Lörcher.
Freitag vormittag
frische Schellfische
bei
Lnk. Kenn.
Hirsau.
Gesangbücher
in großer Auswahl empfiehlt
Vuvlr, Buchbinder.
Station Teinach.
Im N«Wrkckii»gWkge
verkaufe ich am Montag, den 9. d. M., nachm. 1 Uhr, gegen sogleich bare Bezahlung
1 polierten Sekretär.
Zusammenkunft bei der Brücke. Gerichtsvollzieher Schlee.
Hustav-AdcCf-
Ircruen-Werein.
Nächsten Freitag, de« 6. Febr., nachmittags S Uhr, im Dekanathaus.
Nächste Woche backt
Laugenbrezeln
G. Frank,
Biergasse.
Makulatur,
diverse Zeitungen, gegenwärtig in größerem Quantum in der Druckerei d. Bl. vorrätig; 5 Lg zu 40 erhältlich.
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