die Touren, auch durch chendem die. ourenfahrern München ab 7 Uhr, und ftens 9 Uhr lllftation) zu Herrlingen, Zainingen, ). Ankunft h muß jeder llachen. Die i, Metzingen, nterjettingen, rgold, Alten- Freudenstadt stens 4 Uhr. in, Kloster- Zaden-Baden '/-7 Uhr. ag den 15. e Fahrt von 0 morgens), g.), Hirsau, l der Stadt, Rotenwald- Ankunft hier t ist nur ein em Gewerbe, ssen geboten. !eg durch die reuen Schloß Die Fahrt Waiblingen, >rch, Gmünd, dann weiter ibsberg. Ell- Min, Crails- Rot a. See, o Tbr. und ugust schließt Ankunft da- hr abends, sowohl die zur Vorsicht tungsflaggen n die Fahrer diene» den Wagen. M >r die ganze nch gezogen. Wagen die

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^ 12S

Reuenbürg, Montag dm 14. August 1905.

63. Jahrgang.

rtunSschau.

Deutschtum heißt Kultur, Freiheit für jeden, in Religion sowohl wie in menschlicher Betätigung.

Mit diesen hochbedeutsamen Worten, die zu einem Wahlspruche für die Lösung aller Probleme im inneren politischen Leben Deutschlands erhoben werden können, hat der Kaiser seine Rede geschlossen, die er bei seinem Einzug in die Stadt Guesen als Antwort aus die Ansprache des Bürgermeisters am Mittwoch gehalten hat. Fürwahr es ist eine Verkennung und eine Verkleinerung des Wesens echter deutscher Kultur, die Freiheit für alle ehrlichen Ueberzeugungen be­deutet, wenn wir in unserem Vaterlande mit manchem alten Hader nicht aufräumen, und wenn leidenschast. licher Streit über Fragen entbrennt, die in alten Kulturvölkern gar nicht mehr Gegenstände erbitterten Kampfes sein sollten. Religiöse und politische Frei- heit ist daS Wesen jeder echten und zumal auch der deutschen Kultur, die von einem ernsten treuen Streben nach Wahrheit und Fortschritt, nach Humanität und Gesittung getragen wird. Diese echte deutsche Kultur­arbeit predigt vor allen Dingen aber auch das Wort der Gerechtigkeit: 8uuiu ouigue, Jedem das Seine! Nur Tendenzen und Bestrebungen kann kein deutscher Kaiser, kein Bundessürst und keine Regierung dulden, die irgendwie die Festigkeit des Staatsgebäudes ge­fährden, denn das deutsche Reich in seinem bundes­staatlichen Verbände ist die Bedingung des Gedeihens für 6V Millionen Deutsche, ist eine Garantie für dm Frieden uud die stetige Fortschrittsarbeit in Europa, ist ein Bollwerk für jede Art von wahn- witzigem Umsturz. Treue deutsche Bürger zu sein ist deshalb jedes Einwohners Deutschlands Pflicht und Ehre, und alle Tendenzen, die in dieser Richtung störend oder verdunkelnd wirken, sind frevelhaft, müssen scharf zurückgewiesen und nötigenfalls mit eisernen Besen hinweggefegt werden, damit wir uns in Deutschland in Ehre uud Freiheit endlich auf das Niveau erheben können, auf welchem in England und in der großen nordamerikanischen Republik das bürgerliche Leben in religiösen, Politischen und sozialen Fragen steht. Es mutet dem Beobachter seltsam an, daß in England und in Nordamerika das öffentliche Leben mehrere Streitfragen, die in Deutschland uns fast wie ein Alp drücken, fast gar nicht kennt. Mit

Die Graphologln.

Novelle von C. v. Dorn au.

6! - (Nachdruck verbalen.'!

Heute früh begegnete ich Fräulein von Felsen (.Fräulein Exzellenz' nennt Fräulein Lilienbeil sie) und sie redete mich nach kurzem Zögern au, was ich mir zur besonderen Auszeichnung rechnen muß, denn die beiden Damen sind im allgemeinen von einer gewissen hochmütigen Reservi rtheit. Ich hatte auf einer Bank Platz genommen, und sie setzte sich mit einem müden Lächeln auf ihrem farbenlosen Gesicht neben mich. Ich habe noch kaum jemand gesehen, dessen Antlitz so der Ausdruck des Mißmutes, der geistigen Leere aufgedrückt wäre. Sie ist nicht mehr ganz jung, aber sehr mager und sehr blaß; dabei hat sie ganz hellblonde Haare und Wimpern, welch letztere ihrem Blick etwas Nichtssagendes verleihen, und eine schleppende Stimme. Bei allem Hochmut liegt in ihrem Auge manchmal etwas Hilfesuchendes, Trost­loses, etwas, was Mitleid erregt.

Sie saß eine Weile schweigend da, dann sagte sie Plötzlich: .Wissen Sie, Fräulein Rehfeld, daß ich Sie um Ihr glückliches, zufriedenes Gesicht beneiden könnte? Woher kommt es, daß Sie immer so aus- sehen?'

Aufrichtig erwiderte ich ihr: .Ich glaube, ich genieße diese Ferienzeit hier aus so voller Seele, weil mein Leben sonst von ernster Berufsarbeit ausge- Mt ist?- '

dem vielgerühmten deutschen Idealismus hängen diese gegensätzlichen Erscheinungen aber doch wohl höchstens als Schattenseiten zusammen, und dokumentieren sich, näher betrachtet als Streitsucht, Kleinlichkeit, Nörgelei, Mangel an großer Auffassung der Dinge, egoistische Engherzigkeit und doktrinäre Borniertheit. Rettet nur das Prinzip und die famose Theorie glücklich in die Westentasche, wenn auch der Staat dabei zu Grunde geht. Unsere gemeinsamen Interessen hängen aber doch so innig miteinander zusammen, daß wir alle mehr den Nächsten, den Bruder in uns sehen und mehr praktische Staatspolitik treiben sollten. Das ist deutsche Kultur, gesät und gepflegt von Deutschlands besten Söhnen, die da wußten, daß uns nicht das Trennende beherrschen, sondern das Gemein- same verbinden soll. Mag in diesem hohen von unserem Kaiser verkündeten Geiste der Kultur, der Freiheit und Duldung das nationale Leben Deutsch­lands stärkere Wurzeln finden u. schönere Blüten treiben!

Berlin, 12. Aug. Anläßlich der Anwesenheit des Kaisers auf Wilhelmshöhe ist nach derNat.- Ztg.' der französische Botschafter Bihourd zu mehrtägigem Aufenthalt dort eingetroffen.

Konstanz, 12. Aug. Einer Einladung des Kaisers folgend, beabsichtigt der Großherzog von Baden, wie wir von maßgebender Seite hören, an der Kaiserparade bei Homburg teilzunehmen und sein Regiment selbst dem Kaiser vorzuführen; auch der Erbgroßherzog hat seine Beteiligung zugesagt.

München, 10. Aug. Die plötzliche Abreise des Prinzen Heinrich aus München wird hier außerordentlich viel kommentiert; die widersprechendsten und abenteuerlichsten Angaben über die Gründe sind im Umlauf. DieMünch. Ztg.' erzählt in der Sache folgendes: Bald nach seiner Ankunft in München erhielt Prinz Heinrich ein dringendes Telegramm, das seine sofortige Abreise veranlaßte, die dann um 10 Uhr 15 Minuten mit dem Süd - Nord - Expreß erfolgte. In Hof verließ der Prinz den Zug und begab sich von dort zu seinem Hofmarschall Baron Seckendorfs auf Schloß Brand bei Markt-Redwitz Pessimisten wollen wissen, es sei Plötzlich dieeng- liiche Krise' akut geworden, ruhigere Leute dagegen behaupten , der Prinz sei vom Kaiser zurückberufen worden, um das englische Geschwader zu begrüßen.

Ach, ein Beruf! Ein Lebenszweck!' rief sie, die Hände mit einer Geberde der Verzweiflung zusammen- drückend; ja, wer so glücklich ist, das zu haben!'

.Mein liebes Fräulein von Felsen,' sagte ich voll warmer Herzlichkeit, .glauben Sie mir, wenn man nur einen recht ernsten Willen dazu hat, eine Arbeit, einen Lebenszweck findet man leicht. Es gibt so viel zu tun in der Welt!"

.Für die Tochter des Divisionskommandeurs von Felsen, Exzellenz?' fragte sie sarkastisch. .Nein, die hat nur zu repräsentiere», zu tanzen, Besuche und Toilette zu machen. Meine Brüder find Leutnants in entferntesten Garnisonen; den Haushalt führt eine alte, verwachsene Tante; ich habe kein Talent, keine keine Lust zu irgend einer Beschäftigung; nun sagen Sie mir, was ich tun soll aber standesgemäß muß es sein!"

Ich ergriff ihre Hand und rief: .So lange noch ein Kranker keine Pflege, ein Haus keine sorgsame Leiterin, ein Kind keine mütterlich treue Erziehung hat so lange soll kein Weib sagen, daß es nichts zu tun hat in der Welt!'

Fräulein von Felsen stand auf; eine» Augenblick verharrte sie schweigend vor mir, dann sagte sie kurz:

.Ich verstehe nichts vom Hauswesen, habe auch keine Freude daran; für Krankenpflege habe ich zu wenig Geduld und Liebe das muß auch eine Be­anlagung sei», meine Beste! Und wie kann ich ein Kind erziehen, da meine eigene Erziehung so große Mängel aufweist?'

Andere wieder erzählen sich, daß die Reise lediglich der Vermittlung in der Angelegenheit des Großfürsten Cyrill von Rußland dienen solle. Der Großfürst ist bekanntlich wegen der Jntensivitäl, mit der er seine Heirat mit der früheren Großherzogin Melitta von Hessen betrieb, beim Zaren in Ungnade gefallen und befindet sich in einer Münchener Heilanstalt. Er hat aber ankündigen lassen, er werde bei der Herkomer. Konkurrenz erscheinen. Bei den nahen verwandschaftlichen Beziehungen zwischen dem Prinzen Heinrich und ihm glaubt man an ein vermittelndes Eingreifen des Prinzen, wofür allerdings die Tatsache nicht spricht, daß der Prinz in Schloß Brand Aus- enthalt genommen hat. Es ist eher wahrscheinlich, daß Prinz Heinrich auf höheren Wunsch einem viel- leicht unangenehmen Zusammentreffen ausweichen wollte. Wie dieMünchener Neuesten Nachrichten' bestimmt mitteilen können, wird Prinz Heinrich vor­erst nicht nach München zurückkehren. Damit ent­fällt auch seine Beteiligung an der Herkomer- Konkurrenz und au dem Bleichröder-Rennen.

München, 12. Aug. Die heurigen Automobil» rennen bei Kochel sind ohne Unfall von statten gegangen. Man hatte infolge des gestern und auch heute vormittag noch sehr schlechten Wetters Befürcht­ungen gehegt. Gegen mittag wurde das Wetter besser, so daß einige Rennfahrer, die bereits abgesagt hatten, wieder zusagten. Am Nachmittag kam das Bleichröder-Rennen, ein reines Rennwagen- Rennen, zum Allstrag. Bon 12 gemeldeten Teil­nehmern beteiligten sich 7. Das Resultat des Bleich- röder-Rennens war folgendes: Die kürzeste Zeit brauchte der bekannte Fahrer Hieronymus, welcher einen österreichischen Mercedeswagen des Brauerei- besttzers Dreher fuhr; er erzielte eine Zeit von 5 Minuten 343/z Sekunden für 6 Kilometer. Die nächstkürzeste Zeit erzielte der Fahrer Wagner mit einem Opelwagen 85 Pferdekräften; er brauchte 5 Minuten 55'/s Sekunden. In der Konkurrenz der Tourenwagen um den Herkomerpreis wurden die besten io der 1. Gruppe (schwere Wagen) Willy Pöge aus Chemnitz mit einem 60pferdigen Mercedes­wagen in 6 Minuten 37^ Sekunden; in der 2. Gruppe Ladeuburg-München mit einem 40pferdigen Mercedeswagen in 7 Minuten 59^/s Sekunden. Im Motorzweirad.Rennen siegte in Klasse I Gertrud

Mit diesen bitteren Worten verließ sie mich. Armes Mädchen!

Heute abend soll wieder ein neuer Gast eintreffen, ein entfernter Verwandter von Herrn Süßkind, wie mir dieser vorhin wichtig eröffnete. Und jetzt em­pfange ich Deine lieben Zeile», mein Schatz, und freue mich der guten Nachrichten über Dein Befinden. Du wartest schon sehnsüchtig auf den nächsten Brief? Gutes Herz! Also schleunigst diesen Wisch zur Post!

Deine Klara.

Abends spät.

Ich öffne meinen Brief noch einmal, um Dir schnell noch zu erzählen, daß der eben neu äuge- kommene Kurgast ein alter Bekannter von Dir und mir ist: der frühere Assessor, jetzige Rechtsanwalt Franz Haßfurth, der vor vier, fünf Jahren viel in unserem Hause verkehrte, wo Du ihn auch während Deines letzten Besuches bei uns kennen lerntest er verschwand dann plötzlich auf Nlmmerwiedersehn aus Berlin und unserem Gesichtskreise. Erinnerst Du Dich seiner? Ich erkannte ihn heute abend so­fort an seinem Lachen, seinem herzlichen Lachen, dem einzigen, waS mir von ihm im Gedächtnis ge- blieben war. Ich finde, daß das Lachen eines Menschen fast so charakteristisch für ihn ist, wie sein Blick oder seine Schrift. Als ich vorhin die Treppe hinuter- ging, um diesen Brief in den Postkasten zu werfen, hörte ich ihn unten mit dem Doktor-Ehepaar sprechen. Süßkind stand daneben, strahlend vor Freude über den stattlichen Verwandten; als mich der kleine Mann grüßte, drehte sich Haßsurth um und sah mich einen