allgemein einreißen würde, auch daß für ihn kein besonderes Recht zur Wasserverschwendung geschaffen ist. — Nackschr. vom 5 Juli: Gestern abend zwischen 8—S Uhr kam es auch bei uns zu einem ziemlich heftigen Gewitter mit Blitz, Donner und Hagel, das wenigstens eine wohltuende Abkühlung während der Nacht brachte. Der allgemein ersehnte Regen erfrischte die gesamte Vegetation.
Neuenbürg, 5. Juli. Von Dobel wird uns berichtet, daß ein gestern abend 8 Uhr nieder- gegaogenes Gewitter von sehr starkem Hagelschlag begleitet war, der großen Schaden an den Feld- flüchten angerichtet hat. Es seien Hagelbrocken gefallen in der Größe einer großen Nuß, so daß die Halmfrucht geknickt und die Kartoffeln ganz zerfetzt auf dem Felde liegen. Wir werden Wohl noch besondere Mitteilungen darüber von unserem Berichterstatter erhalten.
II.-L. Neuenbürg, 2. Juli. (Einschränkung der Güteruwleitungen.) Gestern sind im Bereich der deutschen Eisenbahnen die vereinbarten Bestimmungen über die Güterleitungen und Umleitungen in Wirksamkeit getreten und in einer Reihe von Verkehren wurden dementsprechend die Leitwege anders festgesetzt und vielfach auf den kürzesten, auch der Tarifierung zu Grunde liegenden Weg beschränkt; der Uebergangs- verkehr an der Grenze konnte dadurch da und dort vereinfacht werden. Nach den neuen Bestimmungen find bekanntlich Umleitungen von über 20 Prozent (Württemberg hätte nur 10° a gewünscht) nicht mehr zulässig, während bisher Umleitungen von 30, 40, 50- und mehr Prozent vorkamen. Die Reform wird eine Steigerung des württ. Durchgangs-Güterverkehrs zur Folge haben und zwar sind die reinen Mehreinnahmen für Württemberg auf jährlich mindestens
Million Mark berechnet. Zu begrüßen ist. daß die Anregungen vom württ Landtag ausgingen und es hat sich wieder gezeigt, daß man die im deutschen Eisenbahnwesen noch vorhandenen Konkurrenzaus- wüchse und Unwirtschaftlichkeiten sehr wohl im Wege der Verständigung aller Verwaltungen beseitigen kann, ohne daß es der Aufhebung des durch die Reichsverfaffung garantierten, förderativen Charakters der deutschen Eisenbahnen d. h. des Selbstbetriebs und der Selbstverwaltung der cinzclstaatlichen Bahnen bedarf.
Ottenhausen, 5. Juli. Gestern abend wurde im Walde (Haidwald) in der Richtung nach Feld- rennach der Taglöhner Johann Braun tot aufgefunden. Es liegt zweifellos Selbstmord vor, der Hals war mit einem Rasiermesser durchschnitten. Man vermutet, daß der 56 Jahre alte Mann, seit mehreren Jahren Witwer, der schon längere Zeit ein körperliches Gebrechen hatte und den Eindruck eines
geistig gedrückten Mannes machte, in schwermütigem Zustand seinem Leben ein frühzeitiges Ende machte. Braun ging schon vormittags von Hause fort hinaus aufs Feld, als er abends noch nicht zurück war. wurden mehrere Männer aufgeboten, ihn zu suchen; man fand ihn während des Gewitters und brachte den Leichnam, nach telephou. Verständigung mit dem K. Oberamt, nachts 11 Uhr noch ins Haus.
Calw, 3. Juli. Gestern fand in Simmozheim das 25jährige Jubiläum und die Fahnenweihe des dortigen Liederkranzes verbunden mit dem 17. Sängerfest des .Westlichen Gausängerbundes" statt. Mit dem Fest, das in schöner Weise verlief, war auch ein Preisstngen verbunden, an dem sich jedoch nur die Vereine von Stammheim. Ostelsheim, Weilderstadt, Neuhengstett und Neuhausen beteiligten. Bon der Umgegend war das Fest gut besucht. Auf dem Fest- Platz entwickelte sich ein reges Leben. Die Festrede hielt Schultheiß Hilligard. Den 1. Preis errang die .Freundschaft" Neuhausen bei Pforzheim.
Calw, 3. Juli. Gestern nachmittag fand im Dreiß'schen Saale hier die Delegiertenversammlung der Vereine statt, welche sich an dem am 27. August ds. Js. stattfindendeu Preisfingen anläßlich des 50jährigen Jubiläums des hiesigen Gesangvereins .Konkordia" beteiligen. Es waren Vertreter von 21 Vereinen erschienen. Bon diesen singen 12 Vereine im einfachen und 9 Vereine im höheren Volksgesang; letztere teilen sich in ländliche und städtische Vereine, so daß im Wettgesang 3 Abteilungen entstehen. Jede Abteilung übt noch einen besonderen .Sechswochenchor" ein, der den Vereinen Mitte Juli zugesandt wird.
Pforzheim, 4. Juli. Einen unliebsamen andert- halbstündigen Aufenthalt halten gestern abend die Passagiere des Calw-Pforzheimer Personenzugs auf der Station Weißenstein. An einem Wagen des vorausgefahrenen Güterzuges war beim Einfahren in den Tunnel ein Achsenbruch vorgekommen, und das Geleise war infolgedessen so lange gesperrt, bis der verunglückte Wagen beseitigt war. Anstatt um 10 Uhr kam der Personenzug erst um um V- 2 I 2 Uhr hier an.
** Pforzheim, 4. Juli. Endlich ist wieder Regen ins Land gekommen. Von heute abend 8 Uhr ab strömt es vom Himmel, dabei stürmt es, blitzt und donnert es ganz gewaltig, zum Schrecken der Aengstlichen und zur Freude der Glaser, zu deren Vorteil viele Scheiben klirrten. Die Dürre hatte schon die Wasserzuleitung beeinträchtigt. I» einem Hause der Luisenstraße ließ ein Bewohner, als die Wasserleitung nicht wirken wollte, die Hahnen offen und vergaß sie wieder zu schließen. Als nun heute abend der Himmel seine Schleußen öffnete und ernst
lich regnen ließ, strömte das Wasser aus der Leitung und überschwemmte das Haus, das schweren Schaden litt.
Dietlingen, 3. Juli. Beim Heuabladen wurde ein Mädchen von seinem Vater aus Unvorsichtigkeit mit der Heugabel so in das Auge getroffen, daß daS Mädchen in das Kinderspital nach Pforzheim gebracht werden mußte. In derselben Familie hat die Frau unvorsichtig heißes Wasser über die Stiege in deu Hof geschüttet, wobei ein jüngeres Töchterchen, daS sich gerade auf dem Hof aufhielt, nicht unerheblich verbrüht wurde. (Pf. Anz )
Ettlingen, 3. Juli. Als gestern abend der Albtalzug die Station Neurot verließ, geriet der 28 Jahre alte Wilhelm Abend von Spessart auS eigener Schuld unter die Räder und wurde sofort getötet.
Leist« Nachrichten u. Telegramm?»
Berlin, 4. Juli. Nach der .Nat.-Ztg." besteht in hiesigen unterrichteten Kreisen kein Zweifel, daß die letzten formellen Hindernisse für die Einberufung der Marokko-Konferenz bald weggeränmt sein werden.
Berlin, 4. Juli. Nach einem Pariser Privattelegramm der „Tägl. Rdsch." wollen die National- listen einen Feldzug gegen das Kabinett Rouvier einleiten, indem sie zu beweisen suchen, daß die Annahme der Konferenz notgedrungen zu einem bewaffneten Konflikt mit Deutschland führen müsse. Die Opposition verspricht sich von diesem Feldzug den Sturz des Kabinetts.
London, 4. Juli. Heute lief auf der Werft von Barrow der Panzer Katori, das größte der bisher erbauten japanischen Schlachtschiffe, in Gegen- wart der Prinzessin Arisugawa vom Stapel.
Wien, 4 Juli. Wie die .Neue Freie Presse" meldet, werden die Mächte, sobald die von den Konsuln in Odessa veranstalteten Erhebungen über die Höhe des entstandenen Schadens beendet find, in gemeinsamem Vorgehen für ihre geschädigten Untertanen in Petersburg Schadenersatz-All- sPrüche gellend machen.
Mutmaßliches Wetter am 6. und 7. Juli.
Trotz der drückenden Hitze nimmt in Süddeutschland die Luftfeuchtigkeit allmählich zu, weshalb auch die Gewitterneigung im Steigen begriffen ist. Für Donnerstag und Frertag ist demgemäß zwar noch immer vorwiegend trockene- und heiteres, dabei durchweg heißes, aber auch wieder in vermehrter Weise zu einzelnen Gewittern geneignetes Wetter in Aussicht zu nehmen.
WelliiiM Ms iien.Znztältt"
für den Monat Juni
werden noch von allen Postaustalte» u. Laudpost« boten entgegengenommen.
Amtliche Bekanntmachungen und Privat-Anzeigen.
Neuenbürg.
Bekanntmachung.
Hr. Landtagsabgeordneter Vmcenz Weiß in Rudmersbach ist von der Stelle des Ortsvorstehers der Gemeinde Ottenhausen zurückgetreten.
Der für denselben neu gewählte Ortsvorsteher der Gemeinde Ottenhausen, Hr. August Keßler, geprüfter Ver- waltungskandidat daselbst, ist heute verpflichtet und in das Amt eingesetzt worden.
Den 3. Juli 1905. K. Oberamt.
Hornung.
Forstamt Neuenbürg.
Holzabfuhr im SchloWäldle.
Der Termin für die Abfuhr sämtlichen Holzes im Staatswald Schloßwäldle ist abgelaufen und wird die ungesäumte Ab- fuhr des noch vorhandenen Stamm - Brennholzes und Reisigs unter Hinweis auf die Verkaufsbedingungen mit dem Anfügen w Erinnerung gebracht, daß bis längstens IS. Juli der Wald von Holz vollständig geräumt sein muß, damit die Spazierwege wieder in Stand gesetzt werden können. Reisig, welches bis 15. Juli noch nicht geholt ist, wird den Leseholz, sammlern freigegeben werden.
K. Forstamt Calmbach.
Kkighch- md Kcißg- Kttlms.
am Mittwoch den 12. Juli 1905, vorm. 10^/2 Uhr in Calmbach (Rathaus) aus Staatswald Eiberg Abt. Schaible, Schloßkopf, Schloßbrunneu und Eyachbruch:
Rm.: 1 Eichen-Spälter, 14 dito Anbruch, 1 Nadelholz- Prügel, 200 dito Anbruch; ferner aus vorstehenden Wald- teilen und Eiberg 7, 8, 14,16: 68 Rm. Nadelholz-Reisprügel und 10 Lose Schlagraum.
Neuenbürg.
Ein großes
Zimmer
hat zu vermieten.
Christian Hermann, Nr. 276.
Forstamt Neuenbürg.
MmWoil ms KMsteinlikftrmg.
Die Lieferung von
72 vl»m Kalksteinen auf den Enztalweg (ganze Strecke) und 32V vbiir Kalksteine« auf die ganze Strecke des EyachtalwegS wird im Submisfiousweg vergeben.
Der Lieferung liegen die bekannten Bedingungen zugrunde, welche beim Forstamt eingesehen werden können.
Das Setzen der Steine geschieht auf Rechnung der Forstverwaltung durch deren Wegwarte. Die Steine müssen bis 2V. August spätestens beigeführt sein.
Die Gebote wollen für jeden Weg besonders nach dem auf den Weg gelieferten Kubikmeter unter der Aufschrift „Schotterlieferung für das Forstamt Neuenbürg" bis längstens am Samstag den 8. Juli, morgens -1V Uhr beim Forstamt unterschrieben unv verschlossen eingereicht werden, zu welcher Stunde auf der Forstamtskanzlei die Offerte geöffnet werden.
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