20 m Länge, 2,6 in Breite und 2,6 m Höhe, und das ist für solche enorme Leistung sehr wenig.

Eine elektrische Anlage von außergewöhn- lichen Dimensionen wird demnächst das HaSPer Eisen» und Stahlwerk erhalten. Dieses Werk hat sich nämlich entschlossen, seine sämtlichen Walzen­straßen elektrisch antreiben zu lassen und auch sonst den elektrischen Motor, wo nur angängig, als Kraft- maschiue einzuführen. Im vollen Ausbau wird die Zentrale acht Großgasmotoren von je 1500 Pferde­stärken Leistung erhalten. Zusammen also 12000 Pferdestärke, die durch Hochofengas betrieben werden sollen. Von diesen acht sind vorläufig sechs in Auftrag gegeben worden. Die elektrischen Maschinen werden direkt mit den Gasmotoren gekuppelt und sind Drehstrommaschinen. Die gesamte Anlage ist die größte derartige, die bisher in Deutschland zur Ausführung gekommen ist.

(Die Wasserdepots des Körpers.) Eine inter­essante Frage behandelt Dr. Engels im Archiv für experimentelle Pathologie. Was wird aus dem Wasser oder allgemein aus den Flüssigkeiten, die wir tagtäglich zu uns nehmen ? Dr. Engels hat diese Frage an der Hand des Tierexperiments zu lösen versucht. Der Mensch kann durch Trinken sehr große Wassermengen aufnehmen, ohne daß das Blut eine länger dauernde Verdünnung erfährt, oder durch die Nieren entsprechende Wassermengen entfernt würden. Andererseits kann der Mensch lange dürsten, ohne daß das Blut dadurch eingedickt, konzentrierter würde. Dr. Engels konnte nun bei Hunden, deren Organe in normalem Zustande und nach Einführung größerer Flüssigkeitsmengen auf ihren Wassergehalt untersucht wurden, den Nachweis führen, daß an der Wasser- aufnahme zwar sämtliche Organe, selbst das Skelett, teilnehmen, daß quantitativ aber merkwürdigerweise nur die Muskulatur und die Haut in Betracht kom­men. In den Muskeln finden sich mehr als zwei Drittel, in der Haut ein Sechstel des zugeführten WasferS; dagegen enthalten die Eingeweide nur der- hältnismäßig geringe Wassermengen. Danach wird die Haut, besonders aber die Muskulatur als haupt­sächlichstes Wasserdepot des Körpers gelten müssen.

(O heil'ger Bureaukratius.) Ein in Altona wohnender Bürger hat, wie die .Freie Deutsche Presse" erzählt, ein kleines Grundstück in Lavgefelde-Stellingen; hierfür muß er, was recht und billig ist. Kirchen- steuer zahlen. Diese Steuer bekägt pro Jahr 5 ^

.Und dennoch bat ich nicht zunächst den Himmel um seine Rettung, nein ich war egoistisch ich sandte ein heißes Dankgebet nach oben, daß ich ihn wiedersah, und deshalb war ich so gefaßt, als Sie wenige Stunden später an sein Lager traten. Ich fürchtete nichts nicht für ihn; denn der Tod hätte mich nur bald mit ihm vereint nicht für mich und

meine Liebe ; denn ich brauchte-Sie nicht zu

fürchten.

Frau von Reinwald sah überrascht, starr zu der Sprecherin auf, welche vor sie hingetreteu war. Das war nicht daS scheue, in demütiger Bescheidenheit der hohen Dame gegenübertretende Wesen, welches sie sich gedacht hatte; diese stolz erhobene Gestalt mit dem flammenden Auge, den bebenden Lippen, den fest ineinandergeschlungenen Händen, hatte nichts gemein mit ihren Vorstellungen von einer ländlichen Er­zieherin, welche gewohnt ist, sich zu beugen und unweigerlich nach den Winken einer Herrschaft zu handeln, deren Demütigungen sie längst nicht mehr empfindet.

Die Wangen der schönen Frau flammten auf, zwei große Tränen traten langsam in die weitgeöfs- neten Auge», dann sank sie zusammen und brach in krampfhaftes Schluchzen aus. Abwehrend streckte sie die Hand gegen die Rivalin.

.Gehen Sie! Ich bitte Sie, gehen Sie jetzt!'

Und Elise Rochow verließ das Boudoir.

Sie hatte gewonnen, aber sie jubelte nicht darüber; das bleiche Gesicht in die Kissen des Wagens gedrückt, weinte sie zuletzt vor sich hin, als sie nach Rens- Hausen zurückfuhr.

Sie hatte schwere Tage dort, nicht schwer an Arbeit, aber erfüllt von beständiger Aufregung, von einer nervösen Hast, mit der sie ihre Obliegenheiten angriff.

Der Verwundete bedurfte sorglicher Pflege.

Fräulein Rochow war allein in Renshausen, auf Wunsch hatte man sie zurückgelassen, als die ganze Familie des Schlosses ausgefahren war, und die im Hause herrschende Ruhe stimmte harmonisch mit der sanften Wärme des seinem Ende nahenden Nachmit­tages. Auch mit dem gedämpftem Licht der Stube im Erdgeschoß, wo Herr und Diener noch im Schlafe waren. Da regte es sich ans dem Lager, noch ein

und ist in zwei Raten zu zahlen, nämlich 2 am 7. Juli und 3 am 1. Oktober. Der Bürger war aber kapitalkräftig genug, um die 5 .si auf einmal zu zahlen, er bat sich aber dafür eine Quittung aus. Diese kostet 5 Porto, dazu die 5 Porto für den Steuerzettel, macht 10 si; die löbliche Kirchen- kasse hat nach Empfang der 5 ^ Steuer zwar ein Defizit von 5 zu verzeichnen, aber das macht

natürlich nichts aus. Hauptsache ist, daß die 5 gebucht werden konnten.

Ein nettes Lokalbahustückchen ereignete sich neulich auf der Station Thannhausen (Ober­pfalz). Der Zug der Lokalbahn fuhr aus dieser Station ab, ohne die wichtigste Person des ganzen Trains, den Schaffner, mitzunehmen. Alles Rufen und Pfeifen half nichts, stolz fuhr er davon. Guter Rat war teuer! Um den Mann aus seiner Ver­legenheit und dem Zug wieder zu seiner .obersten Leitung" zu verhelfen, setzte sich der Sohn des Bürgermeisters Bayer auf sein Fahrrad und fuhr dem Ausreißer nach. Glücklich erreichte er ihn. Das Erstaunen des Lokomotivführers war groß. Zn .voller Hast' rollte der Zug wieder nach Thann- Hausen zurück und nahm den Zurückgelassenen auf. Stolz fuhren die wieder Vereinigten alsdann von dannen.

Afrikanische Zwerge. Der bekannte eng­lische Forschungsreisende Oberst Harison traf am 11. April nach einer Reise durch den Stanleywald im Kongofreistaat in Kartum ein. Oberst Harison brachte sechs von den Zwergen mit sich, die Stanley zuerst in seinen Werken beschrieben hat. Die kleinen Leute, deren Alter 1834 Jahre alt ist, sind zwischen 1,12 und 1,37 Meter groß. Sie kamen freiwillig mit Oberst Harison, der sie nach London schickt mit dem Versprechen, sie wieder in ihren Urwald zurück- zubcfördern, falls sie nicht in England bleiben wollen. Die Zwerge find, wie der Oberst feststellte, noch sehr zahlreich. Sie leben am Rand des großen Walds, dessen Inneres sie nur betreten, um sich zu verstecken. Eine Woche, bevor der Oberst die Zwerge kennen lernte, hatten diese eine Karawane überfallen und 1? Träger getötet. Der Oberst fand sie dagegen durchaus umgänglich und freundlich, wenn auch zu Anfang mißtrauisch. Die Zwerge haben viele kriege­rische Eigenschaften. Sie leben in kleinen Döifern, von denen jedes ein selbständiges Oberhaupt hat. Ihre Häuser bestehen aus Stangen, die sie mit Blättern bedecken. Kleidung wird fast gar nicht ge-

kurzes Dehnen, ein paar Bewegungen und der Kranke erwacht.

Der Genesende, der mit Hellem Blick seine Umgeb­ung mustert. Aber er muß sich erst darauf besinnen, wo er ist. Allmählich denkt er klarer. Wie lange mag er hier gelegen haben im Schlaf oder im Fieber? Er wendet den Kopf zur Seite: .Mag er schlafen, der arme Bursche! Wie viel unruhige Nächte ich ihm wohl bereitet habe!"

Dämmerung war längst hereingebroche», die Braut saß am Lager des Geliebten und erzählte ihm leise von ihrem Schmerz und ihren Trennungsjahren, von seiner Krankheit und der Herzensangst, die sie dabei ausgestanden hatte; und wenn er sie unter- brechen wollte, dann bedeutete sie ihm energisch, er müsse sich noch schonen, daß er glückselig in die feuchtschimmernden braunen Augensterne hineinschaute. Er ist viel weniger erregt, als sie befürchtete; ihm ist, als habe es durchaus nur so und nicht anders kom­men können. AIS man ihn kaum in dies Haus ge- bracht, da hatte er es ja erfahren, sie sei da nur einen Blick hatte er von ihr aufgefangen, aber dieser eine genügte, ihn jetzt zu versichern, daß es so kommen mußte.

Acht Tage später verließ Frau von Reinwald die Stadt; an demselben Tage aber, eben als der glückliche Gregorius, auf den Arm seiner Braut gestützt, zum ersten Male das Krankenzimmer verließ, brachte der Postbote nach Renshausen ein kleines Paket.

Elise löste die Umhüllung und ein blaues Heft fiel in ihre Hände. Sie wollte es dem Geliebten reichen, doch nahm er nur das Kuvert, welches dem Hefte entfiel, während er letzteres mit einem ernsten Lächeln in ihrer Haud ließ-

.Lies es, es ist für Dich,' sagte er.

Die beiden setzten sich vorn im Parke auf eine Bank, und während Elisens sanft gerötetes Ge­sicht über das Manuskript gebeugt war, las er die Zeilen, welche dasselbe begleiteten:

.Ich sende Ihnen Ihr Manuskript Sie sehen, ich hatte Recht, die Erzählung war noch nicht zu Ende. Wir sprachen vor Zeiten von Entsagung und Entsagungskraft des Weibes, und ich bin ehr­lich: ich glaube, ich besitze sie nicht. Ich hatte einmal die Anwandlung, als eine Art gütiger Fee

Redaktion, Druck und Verlag von L. Meeh in Neuenbürg,

tragen. Einige der Zwerge hatten Haare an Brust und Beinen, aber die größte Mehrzahl ist unbehaart. DaS höchste Alter, das sie erreichen, ist 40 Jahre. Viele der kleinen Leutchen machen einen durchaus intelligenten Eindruck. Eine der Zwerginnen, die sich ! unter Oberst Harisons Zwergen befindet, hat eine durchaus gute Gestalt. Die Gesichter sind häßlich. Lippen und Nasen find dick und die Gesichtsfarbe ! ist bleich. Die englischen Offiziere in Kartum legten für die Ankömmlinge großes Interesse an den Tag. i

Der Sirdar besorgte Kleider für sie und ließ sie -

photographieren. Der englische Forscher hat sich drei Wochen bei den Zwergen aufgehalten, um mit ihnen Jagd auf den Okapi zu machen, ein seltenes Tier, , das man bisher noch nicht lebend zu fangen ver- mochte. Die Dichtigkeit des Waldes machte die Jagd erfolglos, aber die Eingeborenen verkaufte» dem Forscher 2 Okapifelle, die leider arg zerschnitten sind. Außer den Zwergen brachte Oberst Harison auch noch eine außerordentlich seltene schwarzhaarige Affenart ^ aus dem Urwald mit. Die Reise machte der Oberst in der Weise, daß er seinen Dampfer in Lado verließ und dann dem Nill bis zum Aequator folgte. Er reiste am 13. April von Kartum nach London ab.

Die Uiwaldzwerke werden Mitte Mai in London erwartet.

sUebertrumPft j Tochter deS Hauses:Denken Sie sich, Köchin, mein Bräutigam hat ein Automobil!' Köchin:Pah, der meinige fährt sogar m Unterseeboot!'

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Roch immer werden Bestellungen für die Monate

Mai und Juni

auf den

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von allen Postanstalten und Postboten, von der Expedition und von unseren Austrägerinnen ent- gegengenommen.

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8 Uhr aufgegeben werden.

LW- Größere Anzeigen tags vorher.

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auszutreten und dem Manne, den ich selbst liebte, die alle Jugendliebe wieder zuzuführen; aber als ich den ersten Schritt dazu getan hatte, bereute ich schon meinen Edelmut; ich hätte die Strahlen der Sonne beneiden mögen, welche ihn umschmeicheln durften, um wie viel mehr ein Weib, das stark in der Liebe, täglich um den Mann seiner Neigung sein konnte. Aber hat sie denn ihren Helden- wütigen Entschluß durchführen können, hat sie wirklich jemals den Mann ihres Herzens ganz auf­gegeben? Sie konnte es so wenig, als ich es frei­willig tat. Nun, jene werden Sie dafür segnen, und mich werden Sie mich verdammen? Gleichviel leben Sie Wohl!

H. v. R."

Gregorius ließ das Blatt auf das Knie sinke» und sah lange auf bie holde Gestalt neben sich hinab, bis sie geendet. Da falteten sich die kleinen Hönde zum Gebet, wie damals auf der Brücke bei Herrn- hausen, und eine Träne Perlte langsam in ihren Schoß. Also auch dieses Glück wurde ihr zu teil: die fleckenlose Reinheit des väterlichen Namens durfte niemand in der Welt mehr antasten! O, hätte die Mutter das noch erlebt! Dem Manne an ihrer Seile reichte sie stumm die Hand; sie konnte kein Wort über die Lippen bringen, jetzt nicht.

Hier ist eine Karte für Dich.' Er reichte ihr dieselbe hin.

Und Ihnen danke ich," stand auf der einen, der volle Name der Frau von Reinwald auf der anderen Seite. Sie errötete.

Lies auch den Brief,' sagte er.

Mit klopfendem Herzen las sie die Zeilen der einstigen Rivalin, dann rückte sie näher an ihn heran, in holder Verwirrung barg sie den Kopf an seiner Brust, während seine Rechte über die schimmernde Fülle der Flechten strich und er einen Kuß auf die reine Stirn hauchte.

Die knospenden Bäume rauschten es den Lieben­den zu, schmeichelnde Lüfte säuselten ihnen dasselbe, die ersten Schwalben zwitscherten sie wie frohlockend an mit einem Liede von fernen, heiteren Tagen und einem anderen von einer lächelnden, rosigen, seligen Zukunft: Neuer Lenz und neue Liebe, neue Liebe, neues Leben!