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8.-L. Höfen, 7. Febr. (Bahnhof-Erweiterung.) Entgegen unrichtiger Nachricht von anderer Seite können wir witteilen, daß im neuen Etat der Ber­kehrsanstalten für Erweiterung der Station Höfen allein 45000eingestellt sind; die erfreu­liche, bedeutende Steigerung des Verkehrs auf der Station Höfen, wie sie besonders in den letzten zwei Jahren wahrzunehmen ist, macht eine Erweiterung der Station Höfen zur dringenden Notwendigkeit.

tz. Feldrennach. (Landwirtschaftliches.) Daß trotz der Konkurrenzmärkte der näheren und weiteren Umgebung die hiesigen 10 Viehmärkte sich eines sehr regen Zulaufs erfreuen, bestätigt die Berechnung, wonach im abgelaufenen Kalenderjahre die hiesigen Märkte durchschnittlich mit 210 Stück Rindvieh be­fahren waren. Die heurige Reihe unserer Bieh- märkte wird am Dienstag den 21. ds. Mts. wieder eröffnet und, da in nicht mehr ferner Zeit der Markt­platz bedeutend erweitert und geeigneter hergerichtet, ein Standgeld aber nach wie vor nicht erhoben wird, ist sogar die Hoffnung auf Steigerung der Frequenz berechtigt. Die Güterpreise haben, wohl in der Hoffnung auf eine günstige Wirkung der neuen Zoll­tarife und Handelsverträge, in letzter Zeit hier wieder angezogen. Mögen sich die bezüglichen Erwartungen der Landwirte ohne größere Belastung derselben und der Andrang rasch erfülle».

Neuenbürg. Am 8. Februar um 8,8 Uhr nachts steht der Mond in Erdferne, am 20. Februar um 12,6 Uhr nachts in Erdnähe. Am 19. Febr. findet eine Mondesfinsternis statt, welche in der Nähe des Perigäums und vor dem Durchgänge des Mon­des durch den aufsteigenden Knoten eintritt. Die eigentliche Mondfinsternis (in der Zeit von 6 Uhr 54 Minuten bis 9 Uhr 7 Minuten nachts fallend) ist in ganz Deutschland sichtbar, wobei zu bemerken ist, daß hier der Untergang der Sonne um 5 Uhr 23 Minuten, der Aufgang des Mondes um 5 Uhr 18 Minuten stattfindet.

** Pforzheim, 7. Febr. Der Stadtrat hat den Mrgerausschuß auf den 20. ds. Mts. zu einer Sitzung einberufen, in der über die Aufnahme eines neuen Anlehens von 7 Millionen Mark beschlossen werden soll. Der Ertrag ist zu verschiedenen Unter­nehmungen, von Erweiterung des Gaswerks, Bau von Schulhsusern, Fertigstellung von Enzkorrektion und Kanalisation u. s. w. bestimmt. Das letzte An- lehen wurde 1901 ausgenommen und betrug 4^/s Millionen Mark.

Pforzheim, 7. Febr. (Musik-Verein.) Es ist hier im Konzertsaal selten, daß die Zuhörerschaft so

rasch im Sturm erobert wird, wie es in dem gestern abend im Saalbau stattgehabten Konzert deS Musik- Vereins der Fall war. Kaum waren die letzten Töne der Violinsonate in C-dur von Mozart, aus- geführt von dem Biolin - Virtuosen Hrn. Willy Burmester aus Berlin verklungen, so setzte ein so spontaner brausender Beifall ein, wie man ihn hier selten zu hören bekommt. Es muß schon etwas ganz außerordentliches kommen, wenn die Hörer hier so recht von Herzen erwärmt werden sollen. Es war aber denn auch etwas ganz Außerordentliches, was da geboten wurde. Hr. Burmester hat sich die Herzen aller im Nu gewonnen, dank seinem in allen Teilen edlen, vornehmen und hinreißenden Spiel. Die Mozartsche Sonate war in jeder Hinsicht ein köstlicher Genuß. Burmester ist ein ernster Künstler durch und durch, mit der ganzen Kraft seiner eminenten Persönlichkeit erfaßt er das Kunstwerk ganz von Innen heraus, durchdringt es vollständig bis in seine intimsten Einzelheiten mit der Gründ­lichkeit eines Forschers und gibt nun ein harmonisches in sich abgeschlossenes vollendetes Kunstwerk wieder, von so ausgeglichener feinster Plastik, daß der Hörer zu freudigster Bewunderung hingerissen wird. Zu diesem künstlerischen Durchdringen steht Burmester eine fabelhafte Technik zur Seite und ein Ton von ganz unerhörter Machtfülle. So setzte denn am Schluß ein geradezu jubelnder, stürmischer Beifall ein, der sicher dem Wunsch Ausdruck geben sollte, es möchte Hr. Burmester doch bald wieder den Genuß und die Freude seines Besuches schenken. Am Klavier saß Hr. Willy Klasen aus Wien, der sich in seinem feinen und diskret durchgeführten Spiel als ein äußerst tüchtiger Künstler erwies. Frln. Schmücker aus Berlin errang sich mit mehreren Liedervorträgen von Brahms, Schumann, Cornelius und Hildach lebhaftesten und wohlverdienten Beifall. Eine große vollklingende metallreiche Sopranstimme verbindet sich mit einem edlen, innigen Bortrag, der die Frucht einer gründlichen und sorgfältigen Schulung ist. Hr. Schweitzer brachte unter den gesungenen Liedern Hugo WolfsFußreise' am besten zur Darstellung in ihrer forschen Rhythmik. Die anderen Lieder waren nur teilweise glücklich in der Wirkung. Die Stimme des Sängers ist ein namentlich nach unten ausgiebiger und klangvoller Bariton. Hr. Röhmeyer zeichnete sich am Flügel als Begleiter der Gesänge aus.

** Pforzheim, 7. Febr. In einem der Frau K. Bischofs Wtw. auf der Insel hier gehörigen Garten wurde heute Abend in einem Paket die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden, das bei der Geburt gelebt hat und dem der Schädel eingeschlagen wurde.

Letzte Nachrichten u. Telegramme.

Berlin, 7. Febr. Prinz Karl von Bourbon, Jnfant von Spanien, ist mit einer Offiziers-Depu- tation des spanischen Dragoner-Regiments Numantia, die dem Kaiser die Uniform des General-Kapitäns der spanischen Armee und Kommandeurs deS Regiments Numantia überbringt, heute abend hier eingetroffen und feierlich vom Kaiserpaar empfangen worden. Nach dem Empfang fand große Tafel im Schlosse statt.

Berlin, 7. Februar. Der Kaiser verlieh dem Prinzen Karl von Bourbon den Schwarzen Adlcrorden.

Berlin, 7. Febr. Das Abgeordnetenhaus nahm in namentlicher Abstimmung mit 236 gegen 132 Stimmen bei zwei Stimmenenthaltungen in 2. Lesung den § 1 der Kanalvorlage an, wodurch die Regierung ermächtigt wird, den Betrag von 334575000 zum Bau von Wasserstraßen zu verwenden.

Berlin, 7. Febr. Wie die Voss. Ztg. auS Essen a. d. R. meldet, ist die Erregung der Berg- leute größer als je zuvor. Die Auszahlung der Unterstützungsgelder führte zu erregten Szenen. Die Arbeiter waren mit 9 ^ Unterstützung für eine ganze Woche unzufrieden; viele bekamen sogar noch weniger. Auf heute abend ist eine große Protestversammlung einberufen worden, in der gegen daS eigenmächtige Vorgehen der Siebener Kommission betr. die Er­mäßigung der Arbeiterforderungen Front gemacht werden soll.

Warschau, 7. Febr. Die Lebensmittel werden teurer; ein Schock Eier kostet 450 Kopeken. Die Landleute fürchten sich, nach der Stadt zu kommen. Die Versicherungsgesellschaften weigern sich, Ent- schädigungen für zerbrochene Fenster in Wohnungen und Läden zu bezahlen.

Warschau, 7. Febr. Der AuSstand in Radow gewinnt an Ausdehnung. Dort wurden 20 Arbeiter getötet oder verwundet. In Skargiska gab es 24 Tote und 40 Verwundete. In Kutnow kam es zu schweren Ausschreitungen. Von Warschau ist heute Militär entsandt worden.

Petersburg, 7. Februar. Ein Telegramm KuroPatkinS von gestern meldet: In vergangener Nacht griff eine Abteilung der linken Flanke unter dem Fürsten Magaloff den Feind an und tötete 50 Japaner. Gegen Morgen rückte japanische Infanterie vor; da aber unsere Truppen ihre Auf- gaben ausgeführt hatten, zogen sic sich zurück. Tin Verlust russischerseits ist nicht zu verzeichnen. Es herrscht eine Kälte von 20 Grad.

Amtlich« Bekanntmachungen unS Privat-Anzeigen.

UM- Hiezu zweites Blatt. "-MU

Au die Gemeindebehörden.

Zur Feier der hundertsten Wiederkehr von Schillers Todestag hat der Schwäbische Schillerverein eine Ausgabe von Schillers Gedichte« und Dramen in einem Bande in schönem Md großem Drucke vorbereitet, welche Ende April ds. Js. er­scheinen soll.

Der Schwäbische Schillerverein bietet das gutgebundene Buch, welches im Buchhandel nicht erscheinen wird, insbesondere den Gemeindeverwaltungen, Volksbibliocheken und ähnlichen Ver­einigungen zu dem außergewöhnlich niederen Preise von 1 ^ uu, um Schillers Dichtungen den weitesten Kreisen zugänglich zu machen

Selbstverständlich sind die Kosten der Verpackung und Ver- Mung auch von den Bestellern zu tragen.

Die Gemeindeverwaltungen werden auf diese außerordentlich Wstjge Gelegenheit aufmerksam gemacht mit dem Anfügen, daß dn Bedarf au Exemplaren baldmöglichst bei dem Schatzmeister- am des Schwäbischen Schillervereins in Stuttgart, Kanzlei- itraße 2 g ^ bestellen ist, da die Bestellungen nach der Reihe de» Einlaufs und nur insoweit, als der Vorrat reicht, Berück- Wlgung finden können.

Neuenbürg, den 4. Februar 1905. K. Oberamt.

Hornung.

Neuenbürg.

K r k a u u 1W a ch u u g,

betr. die Gewährung von Staatsbcitriigen an die örtlichen Viehversicherungsvereine.

N In dem Entwurf des Hauptfinanzetats für 1905 ist ein e rag hgg 40 000 ^ zur Förderung des Viehversicherungs- vorgesehen. Dieser Betrag soll vorbehältlich der Verabschiedung desselben zur Unterstützung solcher V ^^rde-, Rindvieh-, Ziegen-Mersicherunsvereine verwendet ,??/lche durch die im Geschäftsjahr 1904 eingetretenen stärker belastet worden sind. Soweit hienach noch er zur Verfügung stehen, können auch den minderbelasteten

Vereinen Staatsbeiträge zu den ihnen durch die tierärztliche Behandlung der versicherten Tiere erwachsenen Kosten, sowie zu dem Zweck gewährt werden, um ihnen die Ansammlung eines Reservefonds zu ermöglichen. Nach den in der Sitzung des Ge- samtkollegiums der Zentralstelle für die Landwirtschaft vom 28. Febr. 1901 ausgestellten Grundsätzen sollen nicht nur Vieh- verstch«>rungsvereine mit Geldwirtschaft, sondern auch Vereine mit Naturalwirtschaft (bezw. mit gemischtem System) Staats- beitrage erhalten.

Diejenigen Viehversichernngsvereine des Oberamtsbezirks, welche auf einen Staatsbeitrag zu den ihnen im Geschäftsjahr 1904 erwachsenen Kosten rechnen, haben ihre Gesuche spätestens bis 15. März d. 3. beim Oberamt einzureiche«.

Den Gesuchen sind Darstellungen der Geschäftsergebnisse im Jahr 1904 und die zur Prüfung der Richtigkeit dieser Dar­stellungen erforderlichen Belege anzuschließen. Formulare zu den genannten Darstellungen find vom Oberamt zu beziehen.

Die Ortsvorfteher werden beauftragt, die Viehverficher- «ngsvereiue auf diese Bekanntmachung aufmerksam zu machen.

Den 3. Februar 1905. K. Oberamt.

Hornung.

An die Ortsbehörden snr die Arbeiterverßihersng.

Unter Hinweis auf den Erlaß des Vorstands der Ver- ficherungsanstalt Württemberg, betr. die Quittungskartell für die Invalidenversicherung vom 10. Februar 1900 Nr. 306 (Min.- Amtsblatt S. 57) werden die Ortsbehörden zur sofortigen Ein­sendung der im abgelaufenen Vierteljahr an sie abgegebenen alten Quittungskarten veranlaßt.

Neuenbürg, den 6. Febr. 1905. K. Oberamt.

Amtmann Garser.

Neuenbürg.

Rote Kartoffeln

hat zu Verkäufen

Bäcker Kainer.

Neuenbürg.

Uolt-MUch

von Dienstag an zu haben bei

CH. Jppich.

K. Forstamt Meistern in Wildbad.

Krr««hglz-Nerka»s

am Donnerstag den 16. Febr., vorm. 9 Uhr in Wildbad auf dem Rathaus aus Abt. 14 Heselsteig, 30 Vordere Wald- Hütte:

Rm.: 17 buchene Prügel, 129 desgl. Ausschuß, 19 desgl. Anbruch, 23 tannene Prügel, 69 desgl. Ausschuß, 80 desgl. Anbruch.

K. Forstamt Meistern in Wildbad.

Stmmnhilj-Vrrdiil

am Donnerstag den 23. Febr., vorm. 10^2 Uhr in Wildbad auf dem Rathaus aus Abt. 1 Scheurengrund, 6 Ochsenmad, 14 Heselsteig, 15 Eisenhäusle, 30 Vordere Waldhütte und Scheidholz:

Langholz: 865 Stück mit Fm.: 15 l., 68 II., 157 III., 165 IV.. 45 V. Kl

Sägholz: 43 St. mit Fm.: 20 I., 6 II., 11 III. Kl.

Sv 4M Alk

werden gesucht zu IV s fachen Versicherung.

Zu erfragen in der Exped, ds. Bl.