gemeinde Ludwigsburg, während der Salon und ein gleich kleiner Weiler namens Karlshöhe bisher zur Gemeinde Kornwestheim gehör! haben, von dieser Muttergemeinde nicht viel haben und an diese recht viel zahlen müssen. Ludwigsburg wäre bereit, der Gemeinde Kornwestheim 50000 zu zahlen. Diese will aber gleich den doppelten Betrag haben. Vor­läufig ist dieser Jnteressenkampf an die Kommission zurückoerwiesen worden.

Stuttgart, 13 Dez. Dem Landtage sind bis jetzt einzelne Teile des neuen Etats handschriftlich übergeben worden, darunter auch das Heft XII. über die Steuern, welches diescsmal durch angefügte Tabellen, die sich auf die Steuerreform beziehen, ziemlich umfangreich ausgefallen ist. Diese Etatsteile werden jetzt gedruckt. Ob sie diesesmal einzeln aus­gegeben werden, um den Abgeordneten Zeit zum Studium zu geben, steht noch dahin. Der Etat in seiner Gesamtheit wird, namentlich auch mit Rücksicht auf den Reichsetat, noch etwas auf sich warten lassen. Wie man hört, tritt vor Weihnachten eine ordentliche Vertagung des Landtags ein. Die Kammer der Standesherren wird vor Weihnachten nur noch zusammentreten, um die Gesetzentwürfe betr. Jlsfeld, Bernbronn zu erledigen

Stuttgart. An Stelle des Oberjägermeisters Frhrn. v. Plato wird, wie verlautet, Frhr. v. Gais- berg-Schöckingen, Rittmeister im Dragoner-Regi­ment Königin Olga, vorläufig die Geschäfte des Oberjägermeisteramts leiten.

Stuttgart, 13. Dez. Auf der in voriger Woche zu München abgehaltenen europäischen Fahrplan- Konferenz wurde eine halbstündige Verkürzung der Schnellzugsverbindung Stuttgart- Osterburken- Ritschenhausen-Berlin und umgekehrt angeregt und erreicht Die gleichfalls in Anregung gebrachte Beschleunigung des Schnellzugsverkehrs München- Pfalz über Stuttgart ist z. Zt. noch in der Schwebe, desgleichen auch die von württembergischer Seite an- geregten Schnellzugsanfchlüsse nach der Schweiz. Eine wichtige Neuerung soll der neue Sommerfahr­plan bringen, nämlich einen Saisonschnellzug zwischen Frankfurt und Mannheim einerseits und Wildbad und Freudenstadt andererseits. Kommt dies zustande, so würde Freudenstadt eine weitere, für die Luftkur­zwecke überaus wertvolle Verbindung erhalten. Der ,Schw. Merkur" erfährt dazu folgendes: Vom 1. Juli bis 30. September soll ein besonderer Saisonschnell­zug verkehren mit Abfahrt in Frankfurt 8 Uhr vorm., in Mannheim 9.35, Ankunft in Wildbad 1140, über die Nagoldbahn Ankunft in Freudenstadt 1.10 nachm. Rückfahrt ab Freudenstadt 3.00 nachm., ab Wildbad 4.06, Ankunft in Mannheim 6 10, in Frankfurt 7.35 abends.

Stuttgart, 14. Dez. Namens der Deutschen Partei Württembergs hat der Reichstags- und Landtagsabg. Professor Dr. Hieb er am Sarg Dr. Ham machers einen Kranz niedergelegt und der Familie des Verstorbenen das Beileid aus­gesprochen.

Stuttgart, 15. Dez. Der ledige 23 Jahre alte Kaufmann Emil Kantlehner, Sohn des Kgl.

Hofschlossers Kantlehner hier, wurde heute vormittag kurz vor 12 Uhr vom Bahnwärter tot im Asperger Tunnel ausgefunden. Der Leichnam war erheblich verstümmelt. Der Verunglückte, welcher an Epilepsi litt und wahrscheinlich von hier nach Vaihingen fahren wollte, scheint während der Fahrt aus dem Wagen herausgetreten und in einem Anfall abgestürzt zu sein.

Heilbronn, 12 Dez Wie dieNeckarzeitung" mitzuteilen weiß, ist vom Oberamt Weinsberg, unter­zeichnet vom Oberamtmann v. Soden nnd Dekan Baur, ein Erlaß ergangen, in welchem zur Abhaltung von Gemeindeabenden aufgefordert wird. Es wird darin als ein Fehler unserer Zeit bezeichnet, daß die Bolks- unterhaltung und Belustigung fast ausschließlich den Führern von Wirtschaften überlassen ist, und daß sie deshalb, abgesehen von den auf gewisse Kreise beschränkten Gesang, Krieger- und Turnvereinen, lediglich in Trinken, Singen von mehr oder weniger unschönen Liedern und namentlich in Tanzen besteht. Hier sollen die Gemeindeabende Wandel schaffen. Sie sollen in regelmäß'ger Zeitfolge, je nach Be- dürfnis zunächst etwa alle Monate, später vielleicht öfter stattfinden. Auch könnten bestimmte Gelegen­heiten, z. B. Weihnachten, Königs- und Kaisers- Geburtstag, Verabschiedung der Rekruten, Frühlings­anfang. Erntefest usw. zu besonderen Veranstaltungen mit Gesang, Deklamationen und dramatischen Auf­führungen Veranlassung geben.

Reutlingen, 15. Dez. Die Erbauungskosten des hiesigen Elektrizitätswerks haben die im "Voran­schlag angesetzte Summe von 370000 ^ nicht erreicht, sondern betragen nach der jetzt vorliegenden Abrech­nung nur 341992 60 Mithin sind gegen den Anschlag 28007 40 ^ weniger verbraucht worden.

Kus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 13. Dez. (Postalisches.) Am Sonntag den 18. Dezember ist der Postschalter in Neuenbürg außer von 1112 Uhr auch in der Zeit von 3fis bis 5'/» Uhr geöffnet.

Infolge der an dem Seminar Künzelsau abge­haltenen ersten Dienstprüfung ist Karl Schumacher von Maisenbach zur Versetzung von unständigen Lehrstellen für befähigt erklärt worden.

Aichelberg, 12. Dez. Einem raffinierten Schwindler zum Opfer gefallen ist die Weingartners- frau Marie Zeck von hier. Dieselbe wurde vom Schöffengericht Stuttgart wegen Milchfälschung zu 200 Geldstrafe verurteilt. Einige Tage nach der Verhandlung stellte sich bei ihr ein junger Mann ein, der vorgab^ er sei als Gerichlsbeamter mit dem Einzug der Geldstrafe beauftragt. Die Frau schenkte dem Vorbringen Glauben und händigte dem angeb­lichen Gerichtsbeamten 200 aus, worauf dieser

erklärte, sie könne die Quittung am anderen Tag auf der Gerichtskasse in Stuttgart in Empfang nehmen. Als die Frau dort erschien, mußte sie zu ihrem Schrecken erfahren, daß sie von einem Gauner be­trogen worden war.

Calw, 14. Dezbr. Der heutige Viehmarkt wies eine starke Zufuhr auf. Es waren zugebracht

24 Pferde, 476 Stück Rindvieh, 61 Körbe Milch- schweine und 172 Stück Läufer. Die Preise hielten- den bisherigen Stand. Handel in Großvieh lebhaft. Ochsen wurden zu 7001023 pro Paar ver- kauft. Gesamtverkauf 270 Stück. Auf dem Schweine- markt lösten Milchschweine 1024 ^ und Läufer 3086 «/A pro Paar.

Letzte Nachrichten u. Telegramme

Berlin, 15. Dez. Zu den Vorgängen in Deutsch. Südwestafrika schreibt die Nordd. Allg Ztg: Der Erfolg, den Oberst Deimling durch das Gefecht bei Naris am 5. ds. erzielt hah stellt sich als noch be- deutender heraus als ihn die bisherigen Meldungen schilderten. Die Verluste der Witbois müssen viel beträchtlicher sein als man anfangs angenommen hat. Das Organ der Deutschen Kolonialgesellschaft schreibt: Die Verhältnisse auf beiden Kriegsschau- Plätzen, dem nördlichen sowohl wie dem südlichen, haben eine erfreuliche Klärung erfahren.

Tokio, 15. Dez. Einem Telegramm aus Port Arthur zufolge ist die Sewastopel noch flott, aber anscheinend beschädigt.

London. 15 Dez. Der Korrespondent des Reuterschen Bureaus bei der Armee Nogis meldet von heute: Von dem 203 - Meter - Hügel ist die Stadt und der Hafen von Port Arthur zu über- blicken Die Straßen find verlassen. Die japanischen Bomben fallen in alle Teile der Stadt und des Hafens. Die großen Verluste an Menschenleben, die die Einnahme des 203 - Meter - Hügels gekostet haben, sind ausgewogen durch die vollständige Zer- störung der russischen Flotte. Die japanische Flotte wird jetzt nach Japan zurückkehren, um in die Docks zu gehen. Die Japaner gehen allmählich jam Ufer der Taubenbucht entlang auf verhältnismäßig ebenem Terrain gegen die Forts Taijangkau, Jtzeschau und Anteschau vor

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amtliche Bekanntmachungen und privat-ttnzeigen.

Neuenbürg.

Bekanntmachung.

Am 14. April 1904 hat der hiesige Kirchengemeinderat beschlossen, wie bisher, so auch für die Rechnungsperiodc 1904/06 eine Umlage im Betrag von 3°/« der direkten Staats- fteuer zu erheben. Die Umlage erstreckt sich auf die Kirchen- gemeindegenossen in dem Gemeindebezirk Neuenbürg, sowie auf die in das hiesige Kirchspiel eingepfarrten Parzelliften auf Birken­felder (-Schwarzloch) und Gräfenhäuser (-Bahnhof, Mittlere Sensenfabrik, Reute, Ziegelhütte) Markung. Genehmigt wurde der Umlagebeschluß durch den Diözesanausschuß am 25. April 1904 in Uebereinstimmung mit dem Erlaß des K. Oberamts vom 23. April 1904.

Das Umlageregister für das Etatsjahr 1904/05 ist nun- mehr vom 17.23. Dezember 1904 im Amtszimmer des Vor­sitzenden des Kirchengemeinderats zur Einsichtnahme aufgelegt.

Dies wird in Gemäßheit des Artikels 70 des staatlichen Gesetzes vom 14. Juni 1887 mit dem Anfügen veröffentlicht, daß Einsprachen gegen den Ansatz und die Höhe der Beiziehung, welche nicht binnen der Auflegefrift bei dem Kirchengemeinderat schriftlich vorgebracht werden, ausgeschlossen sind, soweit die Ein- sprachen nicht bei den Verwaltungsgerichten geltend gemacht werden wollen.

Bemerkt wird, daß beschlußgemäß alle diejenigen Kirchen- gemeindegenossen, welche weniger als 3 direkte Staatssteuer zu entrichten haben, von der Umlage freigelassen sind.

Den 15. Dezember 1904. ev. Stadtpfarramt.

Uhl.

Neuenbürg.

Die Herstellung eines

tistriikn Geländers

am Kirchhofweg wird am Montag den 19. ds. Mts. vormittags 9 Uhr auf dem Rathause verakkordiert.

Die Bedingungen liegen zur Einsicht auf.

Den 15. Dezember 1904. Stadtschultheißenamt. Stirn.

Neuenbürg.

Bei der Armenpflege sind gegen gesetzliche Sicherheit bis 1. Januar 1905

1000 Mark

auszuleihen.

Armenpfleger Blaich.

Schul-Schreibhefte

empfiehlt 6. Ueeli.

Neuenbürg.

Die hiesige Kinderpflege

beabsichtigt ihre Weihnachtsfeier am 4. Adventfonntag de« 18. Dezember, abends 5 Uhr in der Kirche zu halten und ladet hiezu Freunde und Gönner der Anstalt herzlich ein.

Gaben für die Kinderpflege werden von der Kinder­schwester und vom Unterzeichneten dankbar in Empfang genommen.

Den 2. Dezember 1904. Ev. Stadtpfarramt.

Uhl.

Kitte rrru Weihrmchtsgaverr!

Die Samariterstiftung in Stuttgart hat in ihren beiden Anstalten Oberfontheim O.A. Gaildorf und Reichenberg O.A. Backnang 125 Verkrüppelten und Gebrechlichen aus allen Teile« des Landes ein freundliches Heim bereitet. Wo so viel Elend auf einem Punkt sich vereinigt, da ist die Empfänglichkeit für Erweisung von Liebe und Freude besonders groß. Wir erlauben uns deshalb, im Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest die christliche Nächstenliebe auf die mancherlei Bedürfnisse der ge- nannten Anstalten und ihrer Bewohner aufmerksam zu machen.

Gaben der Liebe in Empfang zu nehmen und an ihren Bestimmungsort zu senden, ist gerne bereit

Dekan Uhl.

Auch für Leouberg, Oberurbach, Lichteustern, Tempelhof, Stammheim, Mariaderg, Stetten, und andere Anstalten der Inneren Mission nimmt Gaben dankbar in Empfang d. O.