Dragonerregiment Königin Olga Nr. 25, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Ulanen­regiments Nr. 20, Hauptmann Dörtenbach, bisher im 2. nassauischen Feldartillerieregiment Nr. 63 in Frankfurt a. M., ist zum Flügeladjutanten des Königs ernannt worden.

Der Verkehr und die Einnahmen der k. württ. Staatseisenbahnen zeigen im März 1904 nach demSt. A." folgende Zahlen: Einnahmen: aus dem Personenverkehr, Güterverkehr und aus sonstigen Quellen im ganzen 5971000 (-j- 191 768).

Im ganzen vom 1. April 1903 bis letzten März 1904 61 735000 Mark (im Vorjahre 58575794) (-1- 3159 206 ^).

Stuttgart, 25. April. Der erste genossen­schaftliche Unterrichtskurs für Handwerker hat heute seinen Anfang genommen. Er wurde durch den Vor­stand der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel, Ministerialdirektor v. Mosthaf, mit einer einfachen Ansprache an die Teilnehmer eröffnet, ca. 25 Hand­werker. Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder von bereits bestehenden Handwerkergenossenschaften nehmen an dem Kurs teil. Der Unterricht wird erteilt von Rechtsanwalt Oßwald I. in Ulm, von dem Beamten des Revisionsverbandes für Handwerkergenossen­schaften in Württemberg, Schumacher, sowie von den erren Dr. Schaible und Dr. Zwietele beide in tuttgart.

Stuttgart, 21. April. Die Schreinergewerbe- Genossenschaft hielt gestern abend eine Versammlung ab, um zur Gründung eines Landesverbands Stellung zu nehmen. Handwerkskammer-Sekretär Dr. Schaible wies in seinem Bortrag darauf hin, was der Staat leisten kann und was die Handwerker selbst leisten können. Nur durch die Organisation sei etwas zu erreichen. Im Schreinergewerbe stehe ja ein Streik bevor. Man solle doch erwägen, ob nicht ein kor­porativer Arbeitsvertrag zu schließen sei. Allerdings gehöre als Gegenstück zu den in den korporativen Arbeitsverträgen geforderten Minimallöhnen auch die Erstehung einer Gesellenprüfung. Denn ein Mini mallohn ohne Minimalleistung sei nicht denkbar. Der korporative Arbeitervertrag liege im Zuge der Zeit. Eine Vorbedingung des Abschlusses eines solchen Arbeitervertrags sei das Bestehen einer Organisation der Arbeitgeber. Da fehle es aber.

Stuttgart, 23. April. Im Laufe des letzten Winters ist im Solitudepark der ganze Schwarzwild­bestand abgeschossen worden, weil unter einem Teil desselben Räude ausgebrochen war. Im ganzen wurden etwa 200 Stück zur Strecke gebracht. Der Park soll jetzt wieder mit Wildschweinen, die voraus­sichtlich aus Mitteldeutschland bezogen werden, besetzt werden.

In der Versammlung des Vereins für fakultative Feuerbestattung Stuttgart erstattete der Vor­sitzende, Hofrat Dr. Deahna, den Rechenschaftsbericht über das 14. Vereinsjahr. Darnach zählt der Verein z. Zt 775 und der Zweigverein in Göppingen 170 Mitglieder. 24 Mitglieder sind gestorben, die zum größten Teile in Heidelberg verbrannt wurden. Seit dem I. Januar 1903 sind insgesamt 40 Leichen in Heidelberg und Mannheim zur Verbrennung gebracht worden. Weiler wurde betont, daß sich auch die Aerzte Württembergs der Petition für die Einführung der fakultativen Feuerbestattung in Württemberg an­geschlossen haben. Im Verlaufe des Abends hielt Professor Schotter einen Vortrag über das Kolum­barium, das gegenwärtig auf dem hiesigen Prag­friedhofe erbaut wird.

Schwäb. Sängerbund. Für das Ravens­burger Liederfest am 10. und 11. Juli d. I. ist

als Festdirigent für die Hauptaufführung gewonnen Professor Förstler, Musikdirektor des Stuttgarter Liederkranzes. In das Preisgericht sind berufen 3 auswärtige Herren: Musikdirektor Dr. Attenhofer in Zürich; Professor Fleisch, Direktor des Raff- Konservatoriums und Dirigent des Lehrergesang­vereins in Frankfurt a. M; Professor Jul. Scheidt in Karlsruhe, Dirigent des dortigen Lirderkranzes; sodann 2 Württemberger: Musikdirektor Staudacher, Dirigent des Liederkranzes in Ravensburg, und Professor R. Wörz, Dingend der Akad. Liedertafel in Tübingen. Nach dem jetzigen Stand der An­meldung werden 74 Vereine am Wettgesang teilnehmen, bei denen im Lauf des Monats Mai eine Vorprüfung der für das Festkonzert bestimmten Gesamtchöre und der Preislieder durch die vom Bund ausgestellten Gesangsinspektoren erfolgen wird.

Stuttgart, 26. April. Bei der heute stattge- gehabten Ziehung der Stuttgarter Geldlotterie zur Hebung der Württ. Pferdezucht fiel der 1. Haupt­gewinn mit 40000 ^ auf die Nummer 8100, die Nr. 215 gewann 10000 die Nr. 107 308 ge­wann 2000 -/A. Gewinne von 1000 -/L fielen auf die Nrn. 67 308 und 108 345. Die Pferdegewinne kommen morgen zur Ziehung.

Cannstatt, 26. April. Die Stadtkirche wird in Viesern Jahre umgebaut werden und sind die Bau- arbeiten im Betrage von 56 800 zur Vergebung ausgeschrieben.

Degerloch, 26. April. Der hiesige Schultheiß Braun wurde heute abend im Degerlocher Walde erschossen aufgefunden. Der Selbstmord hängt zweifelsohne mit der Flucht des Gemeindepflegers Frech, dessen man noch nicht habhaft werden konnte, zusammen.

Heilbronn, 25 April. Stadtschultheiß Göbel teilte in seiner Rede beim Festmahl mit, daß Seine Majestät der König ihm in einer Audienz unter Be­kundung seines lebhaften Interesses für die Ent­wicklung der Stadt Heilbronn die besten Glück- und Segenswünsche auf den Weg gegeben habe und daß sämtliche Herren Staatsministsr, denen ,er sich vor seinem Aufzug vorgestellt habe, die gleichen Wünsche zum Ausdruck gebracht haben.

Heilbronn, 25. April. Das Oberlandesgericht hat nach einer Meldung der Heilbr. Ztg die Haft­entlassung des Nahrungsmittelfabrikanten Kaiser der Firma Otto u. Kaiser gegen eine Sicherheitsleistung von 25 000 ^ verfügt.

Tübingen, 25. April. Die Spuren des wegen Depotunterschlagung und betrügerischen Bankerotts steckbrieflich verfolgten Bankiers Jäger weisen auf Köln-Antwerpen hin. Er scheint sich nach Amerika geflüchtet zu haben.

Aus dem Bezirk Brackenheim, 20. April. Im Jagdbezirk Güglingen ist im vergangenen Winter kein Schwarzwild gespürt worden, dagegen wurden im Jagdbezirk Sternenfels zwei Stücke eingekreist und, allerdings ohne Erfolg, gejagt. Es werden wohl die gleichen Stücke gewesen sein, die später in anderen Forstbszirken zur Strecke kamen. Das Schwarzwild kann im Gebiet des Strombergs und Heuchelbergs bis auf ganz wenige Stücke, die sich fast ausschließlich im westlichen Teil des Stromberg­gebiets aufhalten, als ausgerottet gelten. Die in den letzten 2 Jahren angewandten Bekämpfungsmaß­regeln, die sich auch im verflossenen Winter wieder aufs beste bewährt haben, werden daher nicht weiter fortzusetzen sein. Von Wildschaden, den das Schwarz­wild angerichtet hätte, ist nichts mehr bekannt geworden.

In Göppingen besorgte seither ein einziger Leichenansager das Geschäft bei Katholiken wie

Evangelischen und Israeliten. Jetzt hat das katho- lische Pfarramt bei der Stadtverwaltung den Antrag gestellt, daß für die Katholiken ein besonderer Leichen- ansager aufgestellt werde. Dies Ansinnen ist aber abgelehnt worden. Auf dem Göppinger Friedhof ist dieser Tage die erste Aschenurne von einer Feuer­bestattung beigesetzt worden. Sie ruht auf einem Postament, das gleichzeitig als Denkstein dient. In den nächsten Tagen wird die zweite Urne (mit den Ueberresten des verstorbenen sozialistischen Führers Thiele) folgen. Der Bau eines besonderen Kolum­bariums oder Urnenhauses ist für später in Aussicht genommen. (S. M)

Lauffen a. N., 26. April. Der Weinstock hat sich Dank der sommerlichen Tage der letzten Zeit in ungeahnter Weise rasch entwickelt. Die Ruthen treiben gleichmäßig aus und ist die Entwicklung der Geschosse in den hiesigen Berglagen schon bedeutend vorge­schritten. so daß das Sichtbarwerden von Gescheinen gerade keine Seltenheit mehr ist. Ob die Gescheine zahlreich sein werden, läßt sich jetzt noch nicht beurteilen.

Mühlacker, 25 April. Seit 2 Wochen wird der 67 Jahre alte Goldarbeiter Friedrich Kämmerer von Enzberg vermißt. Heute fand man nun den­selben bei der Bauer'schen Kunstmühle als Leiche auf. Kämmerer zeigte schon öfters Spuren geistiger Ge­störtheit.

Stuttgart. sLandesprodukteubörse.Z Bericht vow 25. April von dem Vorstand Fritz Kreglinger. Im Wochenverlauf blieb im Getreidegeschäft ruhiger Ver­kehr, doch haben bei den r-duzierten Preisen größere Um­sätze in Laplataweizen stattgesunden Die nordamerikani­schen Terminmärkte zeigen weiteren Rückgang, es bleiben indessen Bezüge von Weizen zunächst noch unrentabel. Mehlpreise per 100 üg inkl. Sack: Mehl Nr. 0: 29 50 bis 30 ^ Nr. 1: 27 «k» 50 bck

28 .k v, Nr. 2: 26 ^ bis 26 .4- so ^, Nr. 3.-.

24 ^ 50 bis 25 ^ ^ 1 , Nr. 4: 21 50 bis

22 .«t Suppengries 29 -k 50 bis 30 -k.

Kleie 9

Letzte Nachrichten u. Telegramme«

Karlsruhe, 26 April. Das großherzogliche Paar trifft Mittwoch nachmittags 5 Uhr 41 Min., der Kaiser und die Kaiserin Donnerstag zur selben Zeit, der Reichskanzler am Freitag hier ein.

Berlin, 26. April. DieNordd. Allg. Ztg." i erfährt nach einer Meldung des Marineexpeditions­korps, die bei dem Stationskommando eingegangen ist, kehrt Oberst Dürr krankheitshalber in dir. Heimat zurück.

Briefkasten d. Red.

It. L. Die Hrken hasten für eine Forderung gegen ihren Erblasser, herrührend aus einer Bürgschaft, ebenso wie für andere Schulden des Erblassers. Es kommt dabei in erster Lime in Betracht, ob die Erben die Erbschaft an­getreten bezw. nicht ausgeschlagen haben. Für diesen Fall haften sie als Gesamtschuldner für alle vom Erblasser ein. gegangenen Verbindlichkeiten, wenn sie sich nicht gewisser Rechtsbeihilfe bedienen, durch welche sie die Haftung auf den Nachlaß beschränken können. Befragen Sie einen dor- i tigen Rechtsanwalt oder öffentlichen Notar hierüber. ^

Bestellungen

auf den

AnztäLer"

für die Monate Mai und Iu«i werden von allen Postanstalten und Landpost­boten entgegengenommen.

DDM- Hiezu zweites Blatt. -MH

Amtlich« Bekanntmachungen unS Privat-Knzeigen.

K. Amtsgericht Neuenbürg.

Das Konkursverfahren über das Vermögen des Wilhelm Jauch, Wagners und Krämers in Höfen a./E. wurde nach Abhaltung des Schlußtermins und Vollzug der Schlußverteilung durch Gerichtsbeschluß vom 31. v. Mts. aufgehoben.

Den 25. April 1904.

Sekretär Keller.

Nerkaus «in SGlk'chcn auf dem Stack.

Am Samstag den 3V. ds. Mts. wird der sehr schöne Bestand von Schälelchen an den Böschungen der Bahnstrecke Höfen-Wildbad zur Selbstgewinnung auf dem Stock im öffent- lichen Ausstreich verkauft. Zusammenkunft vormittags 8 Uhr auf der Station Höfen.

Neuenbürg, den 25. April 1904.

K Aalinmeisterei.

K. Forstamt Langenbrand.

Stlillgku-Vkrllaif

am Samstag den 30. April, vormittags 10 Uhr imRößle" in Waldrennach aus III 9 Erzgrube, IV 20 Bord. Spiegels­eichen :

Baustangen Stück: 220 Io., 391 Ib., 322 II., 113 III. Klasse; Hagstangen: 5 I., 86 II. Klasse.

Ottenhausen.

Einen 2spännigen

Langholzwagen

setzt dem Verkauf aus

Hochmüller Schmidt.

Neuenbürg.

Die Beifuhr und das Zerkleinern

von 4« Rm. Buchenholz

für das Bezirkskrankenhaus wird am nächsten Samstag den 30. April d. I.

vormittags 11 Uhr im öffentlichen Abstreich auf der Amtspflegekanzlei vergeben.

Den 25. April 1904.

Oberamtspflege.

Kübler.

550 Mark

Darlehen werden gegen Hypo­theken sicherheit gesucht. Von

Hund entlaufen.

Am Sonntag den 24. ds. ist mir mein Wolfshund in Neuenbürg entlausen und bitte ich mir denselben gegen gute Belohnung zurückzugeben oder etwaige Anhaltspunkte mir mit­zuteilen.

Paul Keller

bei Franz Ulrich, Etuisfabrik, Pforzheim.

GuteHacksteinkiile

das Pfund zu 2S u. 27 vor- zügliche feite Schweizerkäse das Psund zu 55 u. 58 V> versendet von ca. 30 Psund an gegen Nach­nahme, so lange Vorrat