die Größe eines Häuschens und sein Inhalt beträgt 200—300 Cbm. Die ersten zwei Zentner Spreng- Pulver blieben völlig wirkungslos; erst nachdem man nicht weniger als drei Zentner Sprengpulver in An- Wendung brachte, kam der Koloß in Bewegung. Es war sehr notwendig, daß das Publikum vorher gewarnt wurde, denn der Block rollte etwa 300 Meter den Berg hinunter und blieb mitten in einem Fahr- weg nicht weit von zwei Bauernhäusern stehen. Das Ungetüm bahnte sich eine Straße von 8—10 Meter Breite durch einen Kastanienwald; die Bäume waren wie Gras umgemäht, die Erde tief aufgewühlt und Felsen von 4 Meter Durchmesser mitten entzwei geschlagen. Der angerichtete Schaden ist sehr groß; außerdem werden mehrere Tage angestrengter Arbeit nötig sein, um das gewaltige Hindernis aus dem Fahrwege zu entfernen.
Schriftsteller E. Eckstein leistet sich in seinem letztem Roman „Roderich Köhl« den Satz: „Er schlipste sich die Krawatte." Ueber diese schöne Be- reicherung unserer armen Sprache spottet die Schlesische Schulzeitung, indem sie folgende Nachahmungen empfiehlt: „Nachdem Edgar sich auf das Kanapee gesofat hatte, kerzte er ein Talglicht an. bei defsen trübem Schein er das versprochene Schreiben an seine Braut briefte, dann beinkleidete er neue Hosen an, chemisettete ein reines Vorhemd an, zigarrte sich eine Havanna an, likörte einen Kognak, kneiferte sich ein Pincevez auf und beinte spazieren.
Beim Berniscken Dorfe Rüggisberg ließ ein Bauer aus Unvorsichtigkeit einen schweren Baumstamm eine steile Halde gegen das Schulhaus hinunterrollen, als eben die Kinder aus der Schule kamen. Der Baumstamm fuhr mit fürchterlicher Gewalt mitten in die Kinderschar hinein und richtete schweres Unheil
an. Ein Knabe wurde auf der Stelle getötet, zwei schwer, andere leichter verletzt.
(Gleichmut.) Fräulein: „Sagen Sie'mal Leutnant, so eine Eisbärenjagd ist wohl furchtbar gefährlich?" — Leutnant: „Na, ja! Habe mich 'mal dabei eklig erkältet!" („Fl. Bl.")
(Ein guter Jäger.) Förster: „Heule kommt der gnädige Herr auch auf die Jagd." — Sepp: „Aha, werd' gleich die Hund' einsperren." — Förster: „Und 's Kalb auch. Die Kuh kannst am End' draußen lassen." —Sepp: „I mein halt ..." — Förster: „No jo, sperr s' halt auch, besser ist besser."
(Unbegreiflich ) Kleine Komtesse (in der väterlichen Baumschule): „Papa, wie kann ein ganz gewöhnlicher Gärtner nur die Bäume veredeln?"
Letzte Nachrichten u. Telegramme.
Gibraltar, 20. März. Der Kaiser hörte gestern noch den Vortrag des Geh. Oberregierungsrats v Valentini. Bei der Tafel im Hause des Gouverneurs trank Seine Majestät auf das Wohl des Königs Eduard. Der Gouverneur brachte ein Hoch auf den Kaiser aus. Nach dem Diner empfing der Kaiser die Gesellschaft „Gibraltar". Die Stadt war vielfach illuminiert. Heute vormittag hielt der Kaiser an Bord des Dampfers „König Albert" Gottesdienst ab. Das Wetter ist schön.
Tokio, 20. März. (Reutermeldung.) Der Kaiser eröffnete heute in Person, in Begleitung des Kronprinzen, die außerordentliche Tagung des Parlaments mit einer Rede, in der er folgendes ausführte: Die Beziehungen zu den Vertragsmächten nehmen stetig an Herrlichkeit zu. Die Regierung hatte Verhandlungen mit Rußland eingeleitet; aber
mangels Aufrichtigkeit auf Seiten Rußlands sind wir genötigt gewesen, die Entscheidung der Waffen anzurufen. Wir können jetzt nicht zögern, bis das Ziel des Krieges erreicht ist. Die Rede appellierte dann an alle Untertanen, gemeinsam zur Mehrung des Ruhmes des Reiches zu wirken, und ersuchte das Parlament, dem Finanzprogramm der Regierung freudig seine Zustimmung zu geben. Der Kaiser schloß die Rede mit Worten der Anerkennung für die Truppen, die jetzt unter ungewohnten Beschwerden und Entbehrungen ihre standhafte Treue und Tapferkeit an den Tag legen. Der Landtag nahm sodann eine Adresse an den Kaiser an, die diesen der Ergebenheit des Parlaments versichert und ermahnt, daß Rußland seinen Vertrag mit China und seine den Mächten gegenüber abgegebene Erklärungen verletzt habe. Der Eröffnungsfeierlichkeit, die sehr eindrucksvoll verlief, wohnten auch die meisten Mitglieder des diplomatischen Korps bei.
AbminkUlknts-EriieiikrW.
Den verehrlichen Postabonnenten wird jetzt bekanntlich
eine wesentliche Erleichterung
hinsichtlich der Erneuerung des Abonnements beim Quartalswechscl geboten. In der Zeit vom 15. bis 25. ds. Mts. lassen die Postanstalten überall durch die Briefboten die Abonnementsquittungen für das neue Quartal vorzeigen. Da die Unterschriften der zur Empfangnahme der Abonnementsgelder berechtigten Boten volle Gültigkeit haben, darf wohl auf eine immer regere Benutzung dieser so überaus dankenswerten Einrichtung gehofft werden
Werlag des „Knzläter."
Amtliche Bekanntmachungen unS Privat-Anzeigen.
K. Amtsgericht Neuenbürg.
Im Vereinsregister Bd. I, Seite 29 wurde unter Nr. 11 heute eingetragen:
„Bruderbüchse, Alters-, Witwen- und Waisen- zuschußkasse der Arbeiter der Sensenfabrik bei Neuenbürg", mit dem Sitz auf der Sensenfabrik, Markung Gräfenhausen, OA. Neuenbürg.
Die Satzung ist am ^März^ 1904 errichtet.
Zur Fassung eines giltigen Beschlusses des Vorstandes ist erforderlich, daß mindestens 4 Mitglieder einschließlich des Vorsitzenden anwesend sind. Bei Stimmengleichheit der Mitglieder hat der Vorsitzende die entscheidende Stimme.
Der Vorsitzende des Vorstands vertritt den Verein in jeder Hinsicht gerichtlich und außergerichtlich.
Der derzeitige Vorstand besteht aus:
Christian Loos, Fabrikdircktor, Vorsitzender, Meister Adam Streker, Sensenschmied Gottlob Blaich, Senjen- schmied Fritz Bosch, Meister Wilhelm Kade, Sensenschmied Friedrich Herrigel, Sensenschmied Franz Vogt, sämtlich in Neuenbürg.
Den 19. März 1904. Oberamtsrichter
Doderer.
Mutz- und Krruutzoh-UcrstklgrmW.
Die Gemeinde Schielberg versteigert aus ihrem Gemeinde- Wald mit Borgfrist bis 1. Oktober I. Js. folgende Holzsorten und zwar am:
am Samstag den 26. März ds. Js.:
631 tannene Stämme I.—V. Kl., 128 dto. Klötze I.—III. KI. 43 Eichen, größtenteils Wagnereichen und 14 Buchen,
am Dienstag den 29. März ds. Js..
6 Ster tannen und 1 Ster buchen Scheitholz, 80 Ster tannen und 59 Ster buchen Prügelholz, 24 Ster Reis- Prügel und 5359 Stück buchen Normalwellen.
Die Wellen und 93 Ster Holz sitzen in der Nähe bei Marxzell und ist das Holz gut abführen,
am Mittwoch den 30. März ds. Js.:
179 tannene starke Stangen u, 90 dto. b, 360 Baumpfähle, 47 tannene Hopfenstangen I. Kl., 20 dto. II. Kl-, 39 dto. III. KI., 155 dto. IV. Kl.
250 Rebstecken, 265 Bohnenstecken, 148 eichene und 5 buchene Wagnerstangen.
.. Zusammenkunft ist an den genannten Tagen jeweils vor- «nttags S Uhr und zwar am 26. und 30. März beim Rathaus dahler und am 29. Marz in Marxzell.
Schielberg, den 19. März 1904.
Gemeinderat:
Axtmann.
K. Korstamt Witdöad.
SubmWons Verkauf
von Nadel- und Laubholz-Stammholz
aus II 41 Löwenkopf, 93 Rollwasserhof, 94 Vorderer Specken- teich, 98 Vorderes Eulenloch und 100 Vordere Langsteig:
Forchen-Langholz: 537 Stück mit 303 Fm. I., 424 II.,
175 III., 26 IV. Kl.
„ Sägholz: 42 „ „38 Fm. I., 14 II.,
4 III. Klasse.
Tannen-Langholz: 966 „ „ 1050 Fm. I., 324 II.,
226 III., 183 IV. Kl.
„ Sägholz: 180 „ „ 139 Fm. I., 49 II.,
18 III. Klasse.
Eichen (aus II 93 und 94): 83 Stück mit 1 Fm. Ib. 4 Illb., 17 IV., 18 V. Kl.
Rotbuchen (aus II 41): 22 Stück mit 2 Fm. 1a , 8 Ib., 9 11b. Klasse,
Birken (1 II 93, 1 II 94): 2 Stück mit 1 Fm.
Das Ausschußholz ist zu 100°/„ des Taxpreises berechnet. Die bedingungslosen Angebote auf die einzelnen Lose sind verschlossen mit der Aufschrift „Angebot auf Stammholz" bis Dienstag den 29. März ds. Js., vormittags 9 Uhr beim Forstamt Wildbad einzureichen, um welche Zeit sofort die Eröffnung der Angebote erfolgt.
Die Schwarzwälderlisten werden auf Bestellung gegen Bezahlung (Gebühr 4^); die Losverzeichnisse und Offertenformularien unentgeltlich vom Forstamt abgegeben. Abfuhrtermin: 1. September 1904; beim Änrücken des Holzes (namentlich aus II 93 und 94) ist auf den Ladverkehr Rücksicht zu nehmen.
Unterlengenhardt.
KoLz-Werkcruf.
Am Samstag den 26. März 1904
kommen auf dem hiesigen jRathaus aus dem Gemeindewald zum Verkauf:
515 Stück Langholz mit 316,18 Fm.
Abfuhr günstig, sodann nachher
114 Rm. gemischtes Nadelbrennholz.
Hiezu werden Kaufsliebhaber freundlichft eingeladen.
Kemeinderat:
Vorstand Koppler.
Gemeinde Calmbach.
Verschütte MtenManM
5999 Stuck, 4jährige, aus dem Gemeindewald werden zu billigem Preis abgeg eben.
jSchultheißenamt.
Häberlen.
Mr-Ktzrling.
Ein ordentlicher Junge findet bei höchstem Anfangslohn und verkürzter Lehrzeit angenehme Lehrstelle.
E. Schweers, Juwelier, Pforzheim, Gr. Gerberstr. Nr. 8.
K. Forstamt Langeubrand.
llmtchol;-, Stammholz-, Stangen- vnd Kengholz- Verkaus
am Dienstag den 29. März, nachmittags 2 Uhr im „Rößle" in Waldrennach aus Staatswald Sackberg Abt. Teichelhang; Hundstal Abt. Hirschplatte, Königsweg, Straubenhardt; Größelberg Abt. Ob. Sauberg, Wasserwerk, Bord. Heukopf; Gairen Abt. Gairenteich: Stammholz Fm.: Eichen 0,5 IV., 0,4 V; Buchen 5 I.,
4 II.. 3 III. Kl.; Stangen: Baustangen 41 Ib., 52 II., 43 III.; Hagstangen 7 II., 6 III.; Hopfenstangen 25 II.; Rebstecken 100 I. Kl. Beugholz Rm.: Eichen 2 Prügel,
5 Anbruch; Buchen 31 Scheiter, 7 Prügel, 85 Anbruch; Nadelholz 29 Prügel, 258 Anbruch.
K. Forstamt HerrenalbT^
Brennholz-Verkauf
am Samstag den 2. April vormittags 10 Uhr in Herrenalb im Rathaus aus Staatswald Unt. Heidenrückle, Langjörgen- teich, Gidcsweg, Zellmark, Wüstewies, Schlangenwies, Talwies, Steinteich, Schanz und Scheidholz Hut Rotensol:
4 Rm. buchene Scheiter, 10 Rm. Nadelholz-Prügel, 54 Rm. eichenes Anbruchholz, 107 Rm. übriges Laubholz- Anbruchholz, 528 Rm. Nadel- holz-Anbruchholz.
Calmbach. "
ZmiV-Verstchttmz.
Morgen Dienstag den 23. März ds. Js., mittags 1 Uhr kommen im Gasthaus z. Sonne
56 Paar Arbeitslosen
zum Verkauf, wozu Liebhaber eingeladen werden.
Gerichtsvollzieher Kübler,