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M, Ehrenvorsitzender, rlungen ist gerH. bereit' rksobmann Bätzner.

^ 28.

Neuenbürg, Freitag den 19. Februar 1904.

62. Jahrgang.

RunSschau

Berlin, 13. Febr. Wie die .Germania" mit­teilt. hat der Reichstagsabgeordnete Roeren, Mit­glied der Zentrumsfraktion, eine Flugschrift m das Land geschickt, die, wie das genannte Blatt meint, Aufsehen erregen wird. .Sittlicher Niedergang" heißt ihr erstes Kapitel. Abgeordneter Roeren malt darin ein düsteres Bild von der Sittenlosigkeit des deutschen Volkes. Nach den weiteren Mitteilungen der .Germania" erklärt der Verfasser als wichtiges Mittel zur Besserung die Selbsthilfe des Publikums. Das bewiesen die Erfolge des Kölner Männcrvereins. Zweck der Schrift soll sein, eine große Organisation über ganz Deutschland anzuregen zum gemeinsamen Kampf gegen die Unsittlichkeit.

Nachdem die Geburtenziffer im deutschen Reiche bis in die Mitte der 70er Jahre fast stetig gestiegen war, ist sie seitdem etwas zurückgegangen. Im Jahre 1876 kamen auf 1000 Einwohner 42,6 Geburten, in dem Jahrzehnt 18904900 nur 37,4. Dieser Rückgang ist allerdings zunächst noch nicht bedenklich, da durch die Abnahme der Sterbeziffer der Geburten Ueberschuß immer noch steigt. Er be­trug in den 70er Jahren auf das Tausend der Be­völkerung 11,9, während er im Jahre 18901900 auf 13,9 gestiegen war. Die Abnahme der Geburten beschränkt sich im wesentlichen auf die Städte und ist am bedeutendsten in den Großstädten. Auf dem Lande ist dagegen eine kleine Zunahme der Geburten zu verzeichnen. Das Land bewährt sich also auch in dieser Beziehung wiederum als Quell der Volkskraft.

Karlsruhe, 14. Febr. Der soeben im Druck erschienene Gesetzentwurf, betreffend das Grundbuch- Wesen und das Zwangsversteigerungsverfahren bezieht sich in seinem ersten Teil auf die sogenannten Un- schädlichkeitszeugniffe. Es soll, dem Vorgänge anderer Bundesstaaten entsprechend, ein Verfahren vorge­schrieben werden, das ermöglicht, bei Veräußerung eines verhältnißmäßig geringfügigen Teiles eines Grundstücks das Trenn stück durch behördliche Ent­schließung von den darauf haftenden Lasten zu be­freien; der zweite Teil betrifft verschiedene Ver­besserungen des gegenwärtigen Verfahrens, insbe­sondere sollen die Rechte der Grundbuchhilfsbeamten nicht unerheblich ausgedehnt werden, indem diesen die Befugnis gegeben wird, gewisse Zeugnisse aus den Grundbüchern selbständig zu erteilen. Eine weitere Bestimmung beabsichtigt, Einnahmen, die dem Staate früher aus der Grundbuchführung zuflosfen, der Staatskasse wieder zuzuführen. Der Gesetzent­wurf geht dabei von der Tendenz aus, einen Zustand,

wie er früher bis zum Jahr 1900 bestanden hat, wieder herzustellen, ohne die Funktionen der Gemeinde­grundbuchämter irgend wie zu alterieren. Eine weitere Bestimmung bezweckt eine Verbesserung des Ausführungsgesetzes zum Zwangsversteigerungsgesetze. Die der Budgetkommisston gemachten Mitteilungen über die Steuereingänge im Jahre 1903 lassen leider noch keine wesentliche Hebung des wirtschaftlichen Lebens im Land erkennen. Die Budgetkommisston des Landtags erklärte sich damit einverstanden, daß aus dem allgemeinen Fonds für im Staatsbudget nicht vorgesehene Bedürfnisse persönlicher und sach­licher Art der Betrag von 40000 zu Beihilfen, behufs Verschaffung elektrischen Antriebes für die notleidende Hausweberei im südlichen Schwarzwald verwendet wird.

Dresden, 15. Februar. Ueber eine unerhörte Bierpantscherei macht der letzte Jahresbericht des Dresdener Stadtrats folgende Mitteilungen: Staats­anwalt und städtisches Untersuchungsamt stellten fest, daß in der betr. Bierbrauerei Malz und Hopfen anscheinend ganz unbekannte Begriffe waren. An deren Stellen wurden nicht weniger als 10 verschiedene Präparate (Berfälschungsmittel) entdeckt, die nach Aussage des Brauers zur Fabrikation verwendet wurden. Neben gepulvertem Natriumkarbonat und Weinsäure fand man als Sprudelproben bezeichnte Tabletten aus doppelkohlensaurem Natron und Kochsalz. Ein Gährungspulver bestand aus grobgemahlenem Koriander, ein Kesselklärpulver aus Muskatnusmehl. Das Moussierpulver war zusammengesetzt ans Rohr­zucker, Natriumbikarbonat und Weinsäure mit 0,7 °/o Saccharin. DasVeredelungspräparat" bestand aus reinem Saccharin I Es wurde gegen den Panischer sowohl wie gegen die Lieferanten dieser Präparate eingeschritten. Leider teilt der Bericht nicht den Namen des edlen Bierbrauers mit.

Aus Madrid 16. Febr. wird demL. A." ge­meldet : Aus der mit großen Kostbarkeiten ausgestatteten Kirche zu Santillana raubten Diebe etwa 8 Zentner Gold- und Silbergeräte. Die gestohlenen Gegenstände, unter denen sich auch unersetzliche Altertümer befinden, haben einen Wert von gegen zwei Millionen Mark. In Nizza wurden einer amerikanischen Dame im Hotel ihre Schmucksachen im Werte von 200000 ^ gestohlen.

Was kostet der Nachrichtendienst vom Kriegsschauplatz.

Daß der Krieg eine Sache ist, die in erster, zweiter und dritter Linie Geld kostet, werden nicht nur die beiden beteiligten Mächte erfahren, sondern auch die Presse, die über diesen Krieg zu berichten

hat. Das gilt im besonderen Maße für die eng­lische Presse, die an den Ereignissen auf dem fernen Kriegsschauplatz naturgemäß den lebhaftesten Anteil nimmt. Die Nachrichten vom Kriegsschauplatz müssen nach London einen Weg von über 12481 englischen Meilen über das Wasser machen. Wenn in Naka- saki der Telegraph in Bewegung gesetzt wird, so taucht er sofort im ostchinestschen Meer unter und landet bei Shanghai in China, das 476 Meilen entfernt ist. Dann arbeitet er weiter südlich um die chinesische Küste herum nach Hongkong (945 Meilen). Von dort unter dem südchinestschen Meer nach Saigon in Anam (951 Meilen); von Saigon über das Meer hinweg nach Singapore (626 Meilen), oder über Labuan, Borneo (1971 Meilen), weiter durch die Malakastraße nach Pinang (398 Meilen) und dann westwärts durch die Nikobaren und dann unter der Bai von Bengalen (1389 Meilen) nach Madras. Von dort überspannt der Draht Dekan über Dschungeln und Ströme nach Bombay, geht über das indisch­arabische Meer nach Aden (1850 Meilen), über das Rote Meer westwärts nach Alexandria (1584 Meilen), über das Mittelländische Meer nach Malta, weiter nach Lissabon und gelangt so endlich nach London (3205 Meilen). Jedes auf diese Weise beförderte Wort kostet ein Schilling 11 Pence, fast 2 Dies ist die neue reduzierte Taxe für Pressemeldungen, zu der viele tausend Worte geschickt werden. Für Privat- depeschen beträgt die Taxe 5 Schilling 8 Pence (5,65 </E) oder 4 Schilling 16 Pence (4,80 ^) auf der russischen Route. Was also die Blätter bei dem jetzigen Kriege für Telegraphenunkosten ausgebeu müssen, läßt sich nach einer vorliegenden Schätzung folgendermaßen berechnen: Für zwei kurze Depeschen aus Japan, die 100 und 150 Worte lang sind, be­tragen die bloßen Telegraphenkosten 500 wobei und" und Artikel nicht mittelegraphiert werde«. Bei einer großen Schlacht würden mindestens sieben Londoner Zeitungen Telegramme erhalten, die je 2000 ^ kosten, oder 14000 ^ zusammen für die Depeschen eines einzigen Tages. Rechnet man dazu die Kosten für die Tepeschenagenturen, so stellen sich die Telegrammkosten für einen Tag auf über 20000 ^ Wenn der Krieg lang und schwer werden sollte, so könnte sich diese Summe leicht verzwanzigfachen und allein den Londoner Blättern eine Ausgabe von 400000 verursachen. Alle Telegraphenlinien in Japan gehören der japanischen Regierung.

Eine strenge Zensur der Depeschen ist dort daher leicht durchzuführen; sie ist auch bereits seit einiger Zelt in Bezug auf die Bewegungen des japanischen Heeres und der Flotte verhängt worden.

Ohne Furcht und Tadel.

Erzählung von Adeler.

15) (Nachdruck verboten.)

Jean erhob sich jetzt, ihm schwindelte vor der ungeheuren Entdeckung, die er soeben gemacht hatte, denn daß das Geständnis des getöteten Paschers Wahrheit war, daran zweifelte er keinen Augenblick. Nun hatte er ja Baron v. Durand und besonders auch den Förster Kaschle und mit ihm seine Tochter ganz in seinen Händen. Was nun? Er setzte sich auf einen Stein am Wege und überlegte. Sollte er nun noch nach Rasterburg gehen und ruhig die aufgetragenen Besorgungen aussühren? Das fiel ihm nicht ein, denn jetzt hatte er wichtigere Dinge zu bedenken und zu tun. Auch Klementine von Selnitzka hatte bereits von diesen heimlichen Waffen­käufen gesprochen, wie Jean ja gestern erlauscht hatte. Das Gerücht war alio schon in das Pub­likum gedrungen, aber es blieb ein leeres Gerede, wenn die Franzosen wirklich nichts Verdächtiges fanden. Er aber konnte den Feinden jetzt den richtigen Weg weisen. -Wie hatte der sterbende Pascher gesagt? Die Wissenden sollten die Tür zu dem.Versteck versichern, die Feder zerschlagen; dann war es Uso ein geheimer Eingang, den man von außen nicht sah. Wenn man es aber wußte, fand man diesen Eingang doch, und wenn auch die'Feder zerschlagen war. so konnte man die Tür aufbrechen. Nur für Uneingeweihte nutzte diese Vorsichtsmaßregel

noch, für Wissende hatte sie keinen Wert mehr. Jean

kannte das Falkenwalder Schloß nicht, aber die Franzosen würden es kennen, hatten doch seine Damen gestern gesagt, daß der Oberst Beauchamp ein Revo­lutionsspion gewesen sei, der gerade die Edelleute verfolgt hatte. Dann kannte er auch ihre Schlösser, und solche Verstecke wurden überall ähnlich angelegt. Der Bediente triumphierte. Nun mußte Anna Kaschke sein Weib werden, nun hatte es keine Not mehr. Aber an wen sollte er sich zuerst wenden? denn er wollte sein Geheimnis teuer verkaufen. An den Baron? Der würde in diesem Fall nicht viel zu sagen haben. An den Förster selbst? Das wagte Jean nicht. Kaschke war ein barscher Mensch, der sich nicht viel gefallen ließ; wie nun, wenn er zur Büchse griff und den Verräter einfach kalt machte? Wer hatte es nachher getan? In dieser unruhigen Kriegszeit verloren täglich Menschen gewaltsam ihr Leben, wie Jean soeben erst gesehen hatte, und nie­mand nahm Notiz davon. Nein, der Förster durfte es am allerwenigsten erfahren, eher traute der Be­diente doch noch dem Baron, der wohl nicht gleich einen Mord begehen würde.

Er grübelte unablässig, als er langsam den Weg nach Falkenwalde zurückging, dann aber flog ein triumphierendes Lachen über sein Gesicht.Ich hab's!" rief er ganz laut. An das Mädchen selbst wollte er sich wenden.Frauen sind leichter einzu­schüchtern, und besonders greifen Frauen nicht gleich zum Messer oder zur Schußwaffe!" Als Jean auf diesen Gedanken gekommen war, stand sein Plan

auch fest, und rasch eilte er dem Falkenwalder

Schlosse zu; seine Damen konnten sehen, wer ihre Aufträge ausrichtete.

Im Schlosse selbst war alles voller Leben und Bewegung. Das ganze Osfizierkorps und der größte Teil des Regiments mußten ausgenommen und be­wirtet werden, die Reiter plünderten rücksichtslos Ställe und Scheunen und betrugen sich überhaupt, als seien sie in Feindesland. Dsit verbissenem In- grimm blickte der Baron auf dies Benehmen, das so ganz von der früheren Höflichkeit der Franzosen gegen ihn abwich, mit malitiösem Lächeln sah Oberst Beauchamp den geheimen, nur mühsam unterdrückten Zorn des verdächtigen Schloßherrn. Der Oberst war in seiner Jugend ein Schlächter gewesen. Die muskulösen Arme, der Stiernacken, das breite, rote und brutale Gesicht ließen auf Grausamkeit schließen.

Mer der Baron v. Durand war auch schließlich einem solchen Menschen gewachsen. Er führte den Oberst mit ausgesuchter Höflichkeit in ein luxuriös kingericktetes Zimmer, und der Parvenü, der arg- wöhnisch darauf achtete, ob man ihm auch die ihm gebührende Ehre erweise, fühlte sich durch den Glanz, mit dem man ihn umgab, geschmeichelt.

Ebenso ausgesucht war das delikate Frühstück, das den Offizieren vorgesetzt wurde, wie der superbe Wein, der in reicher Menge durch die Kehle des ehemaligen Schlächtergesellen rann. AIS er aber seine Mahlzeit beendet hatte, trat er drohend auf Durand zu.Ich vermute, mein Herr Baron, Sie