des Majors L. I. s. der Armee Karl Frhr. v. Wöll- Warth-Lauterburg auf Schnaitberg, der fr. Zt. gleich- falls im Ulanenregiment Nr. 20 stand, mit diesem (damals 3. Reiterregt.) den Feldzug 1866 als Re­gimentsadjutant mitmachte und als Rittmeister L. I. 8. der Armee, kommandiert zum Oberkommandant der Maasarmee (Kronprinz von Sachsen) am Feldzug 1870/71 teilnahm. Lt. Erich Frhr. v. Wöllwarth verbrachte anfangs des Jahres 1903 seinen Urlaub in der Heimat und nahm damals auch am Festmahl des Bundesausschusses des Württ. Kriegerbundes am 29. März 1903 im Königin Olgabau in Stuttgart teil. Die allgemeine Teilnahme wendet sich der so jäh in Trauer verfitzten Familie zu.

Heilbronn, 14 Febr. Der hiesige Weingärtner- Verein beabsichtigt, in diesem Frühjahr (Ende März) hier einen würtr. Weinmarkt abzuhalten.

Schwenningen, 14. Febr. In der Fachschule für Feinmechanik einschl. Uhrmacherei und Elektro- Mechanik verblieben von den 60 Schülern des 3. Schul­jahres in der Schule 34. Neueingetreten sind 27 Schüler, sodaß sich die Gesamtzahl auf 61 Schüler belief. 53 waren Fein- und Elektromechaniker. 8 Uhr- macher. Dem Vorkurs gehörten 26, dem Fachkurs 19, dem Fortbildungskurs 16 Schüler an. An den in der Schule gehaltenen für weitere Kreise bestimmten technischen Abendvorträge nahmen 62 Zuhörer teil.

Aus Göppingen wird einem Korrespondenz­bureau geschrieben: Im Konkurs der Buntweberei am Stadtbach dürfte sich, wenn der gegen einige Versicheruugs - Gesellschaften angestrengte Brand­entschädigungsprozeß verloren geht, die Ueberschuldung auf über 2 Millionen Mark beziffern lassen. Gegen- wärtig stehen etwa 2^2 Millionen Mark Passiven etwa 250000 Mark Aktiven gegenüber. Es bleibt noch der Verkauf der Buntweberei, der allerdings kaum einen Ueberschuß über die Hypotheken ergeben dürfte, und die Durchführung des genannten Pro­zesses abzuwarten, ehe es möglich ist, den Status festzustellen.

Hall, 13. Febr. Wie demHaller Tagblatt" mitgeteilt wird, sind 2 Angehörige einer Haller Familie, nämlich 2 Brüder Ganzhorn, Neffen des Mechanikers Ganzhorn hier (ihr Vater war srüher auf der Gipsmühle in Gailenkirchen, jetzt in Munden- heim bei Mannheim) in Südwestafrika ums Leben gekommen. Der eine ist als Freiwilliger gefallen, der andere, ein Farmer, ermordet worden.

Gmünd, 13. Febr. Gestern Abend spielte ein junger Bäckergeselle mit einem geladenen Terzerol. Dieses ging los und die Kugel drang einem Lehr­jungen ins Gedärm. Die Kugel wurde noch gestern Abend entfernt.

Bietigheim, 12. Febr. Einen schönen Erfolg haben die Germania-Lmoleumwerke A.-G. hier zu verzeichnen. Wie sie auf Veranlassung der königl. Zentralstelle für das Mustkzimmer der württ. Aus stellung in St. Louis den Bodenbelag nach Entwurf und Angabe von Prof. Panko! anfertigten, so haben sie von dem kaiscrl. Reichskommissar der Deutschen Ausstellung große Aufträge zur Lieferung der Boden­beläge erhalten. Bor einigen Tagen sind diese nun, verladen in 6 Wagen, nach Bremen zur Einschiffung abgegangen. Abgesehen von dem einfarbigen erst­klassigen Linoleum in Weidengrün und Pompejanisch rot, werden alle Räume mit durchgehendem Jnlaid- linoleum belegt.

Uns StaSt, Bezirk uns Umgebung.

Neuenbürg, 14. Febr. Ueber den so schauer­lichen Vorgang des Totschlags des Joh. Schroth in Grunbach in der Nacht vom 12. auf 13. ds. hört und liest man so mancherlei, teilweise sich wider­sprechende Darstellungen, wie dies immer in solchen Dingen so geht, daß man gut daran tut, den Gang der gerichtlichen Untersuchung abzuwarten, um den wahren Sachverhalt zu erfahren. Uebereinstimmend wird gesagt, daß die Täterin, die 41 Jahre alte zweite Frau des gewesenen Holzhauers Schroth, im ganzen Ort als eine höchst unfreundliche, ja bös­artige Weibsperson gilt, die durch ihr absonderliches Wesen den Eindruck macht, als ob sie auch geistig etwas beschränkt sei. Man hatte deshalb nicht gerne mit ihr zu schaffen, namentlich wurde sie von den Nachbarn möglichst gemieden, wie sie sich selbst auch rücksichtslos benommen habe; dagegen sei sie stets fleißig gewesen. Sie verbitterte ihrem etwa zwanzig Jahre älteren Mann, der durch haus­hälterischen Sinn sich ein schönes Anwesen er­worben, fortgesetzt das Leben, indem sie oft Anlaß zu Streit suchte, wo sie dann den Mann meist auch mißhandelte. So gab es auch am Freitag nachmittag wieder einen bösen Auftritt im Hause, von dem sich Schroth ins Wirtshaus flüchtete. Währenddessen scheint sich das Weib immer mehr hineingesteigert zu haben, so daß sie auf den heimkehrenden Mann in geradezu tobsüchtiger Art einschlug, bis er gräßlich zugerichtet war. Dabei demolierte sie auch das Hausgeräte, das sie teilweise zum Fenster hinauswarf. Der roheste Akt ist aber, daß sie den fürchterlich zu­gerichteten Leichnam noch aus dem Hause eine große Strecke weit forttrug, um ihn im Straßenkandel liegen zu lassen. Ob dabei die zwei Buben im Alter von 11 und 12 Jahren mithelfen mußten, ist bis jetzt nicht sicher zu erfahren gewesen.

VermrschiLs.

In Oetigheim, bei Rastatt, fiel ein 3 Jahre altes Mädchen rücklings in einen Kübel siedend heißen Wassers und verbrühte sich am ganzen Unterkörper derart, daß es in ernster Lebensgefahr schwebt.

Saargemünd, 12. Febr. Ein seltenes Jagd­glück haben dieses Jahr die Jagdhüter des Herrn v. Grasenstein. Nachdem sie bereits eine bedeutende Anzahl von Mardern und Iltissen erlegt haben, gelang es in der letzten Woche einem der Jagdhüter nicht weniger als vier Marder und einen Iltis zu töten, worunter sich ein schneeweißer befand, was in unserer Zeit eine Seltenheit ist. Die Pelze verkaufen sie bei Pelzhändlern unserer Stadt, die sie zu hohen Preisen ankaufen. So erhält man für einen Marder­pelz 18 bis 20 ja als höchsten Preis für ein besonders schönes Exemplar bis 22

Winkel i. Elf., 11. Febr. Schreiber dieses war heute Zeuge einer ergreifenden Begebenheit im Leben eines Hundertjährigen. Wie seiner Zeit gemeldet, hatte unser Joseph Fröhly vom Kaiser am 11. Jan. zu seinem 100. Geburtstage eine prachtvolle Kaffee­tasse zum Geschenke erhalten. Aus dieser Tasse trank er heute nachmittag, also an dem Tage, an dem er 100 Jahre 1 Monat alt wurde, zum erstenmale Kaffee; nach dem ersten Schluck rief er:Der Kaiser lebe hoch mit seiner ganzen Familie!" Nachdem er die Tasse geleert hatte, verrichtete er ein andächtiges Gebet für den Kaiser und rief dann Vivö In kru886!" Man kann sich die Freude gar nicht vorstellen, die derAlte" über das kaiserliche Geschenk empfindet.

Unser ganzes Dorf fühlt wie er, und alle, die diese Szene miterlebt haben, waren tiefgerührt.

Eheirrung. In der sächsischen Hauptstadt, wo sich diese Spezialität in letzter Zeit stark herausge­bildet hat, ist in die neue Skandalaffäre die Gattin eines Großindustriellen verwickelt. Die irrende Dame ist angeblich mit einem Offizier nach der Schweiz geflohen und hat ihre vier Kinder allein zurückgelassen.

Text für eine Faschings-Ansichtskarte.

Maskeraden, Faschingsbälle Sind beliebt auf alle Fälle.

Mancher aber ungeniert Geht das ganze Jahr maskiert.

Nimm vor solchen Dich in Acht,

Selbst wenn Faschingskaune lacht.

(Eine Kundige.)Ricke, die Zunge ist ja groß­artig. Holen Sie sofort noch «ine, aber von demselben Tier!"

(Unbedacht.)Das ist der Schnauzerl von meinem Nachbarn, ich sage Ihnen, der ist klüger als sein Herr!"Solch einen Hund habe ich auch mal gehabt."

(Durch die Blume.) Gast:Donnerwetter, Herr Wirt, Ihr Käse ist ja hochmodern!" Wirt: Hoch- modern? Wieso?" Gast:Na, er ist automobil."

Letzte Nachrichten u. Telegramme.

London, 14. Febr. Lloyds Agentur wird aus Nagasaki telegraphiert, daß die Japaner die nor­wegischen SchiffeLena,"Aktiv,"Sentis,"Seir- stad" undArgo," die von einem russischen Unter­nehmer gechartert waren, weggenommen haben.

London, 14. Febr. Mehrere Londoner Sonn­tagsblätter verbreiten heute die Nachricht, daß drei Schiffe des Wladiwostokgeschwaders der Russen von den Japanern zum Sinken gebracht worden seien. Bei der hiesigen japanischen Gesandtschaft liegt jedoch eine Bestätigung dieser Meldung nicht vor.

Nagasaki, 14. Febr. (Associated Preß) Die Verluste der Russen bei Tschemulpo waren: 1 Offizier und 40 Mann tot, 464 Mann ver­wundet. Als die beiden russischen Kriegsschiffe in dem Kampf bei Tschemulpo den zweiten Ausfall machten, dampften sie, während ihre Musikkapellen die Nationalhymne spielten, gerade auf die japanische Flotte los. Diese tapfere Haltung angesichts der Vernichtung, die sicher drohte, wurde von den auf der Rhede liegenden fremdländischen Kriegsschiffe» mit lautem Beifall ausgenommen.

Tokio, 14. Febr. Auf Ersuchen des englischen Konsuls an den japanischen Konsul in Tschemulpo um Aufnahme von 34 verwundeten Russen in ein japanisches Hospital wurden dieselben in das Hospital der japanischen Krankenpflegerinnen in Tschemulpo sofort ausgenommen. Die Verwundeten werden dort durch japanische Aerzte behandelt.

Reklameteil.

Zurück;ur Uatur!

Unsere heutige überfeinerte Kultur mit ihren zahlreichen künstlichen Reizmitteln und Schädlichkeiten bringt uns immer mehr in einen Zustand, der es dringend wünschenswert macht, namentlich in unserer Ernährung wieder zu dem Natürlichen, Einfachen und Gesunden zurückzukehren. Deshalb gewinnt Kathreiners Malzkaffee fortgesetzt an Boden, deshalb erwirbt er sich täglich neue Verehrer und Freunde, die seine gesundheitsfördernden Eigenschaften kennen und schätzen.

Amtlich« Bekanntmachungen uns privat-klnzeigsn.

ösen.

Stammholz-u. Stangen-Berkaus

aul

Am Donnerstag den 18. Februar ds. Js. vormittags 11 Uhr

kommt aus den hiesigen Gemeindewaldungen zum Verkauf den Abt. Aeußeres Teich, Hengsthalde und Brunnentrog: Stammholz:

154 Stück Tannen II.IV. Kl. mit 87,79 Fm.

267 . Tannen V. Kl. mit 44,17 Fm.

Stangen:

Baustangen: 128 In, 97 1b, 38 II. Fichten;

20 In. 30 Ib, 37 II., 32 III. Tannen; Hagstangen: 26 I., 57 II., 42 III. Fichten;

^ 5 I., 7 II.. 46 III. Tannen;

Hopfenstangen: 73 1., 78 II., 9 IV., 15 V. Fichten;

w 51 U-, 48 III., 15IV., 31 V. Tanner

Reisstangen: 12 I. Fichten;

159 I., 135 II. Tannen.

Den 13. Februar 1904. Schultheißenamt.

Feldweg.

Dennach.

Kotz-Werkcluf.

Aus hiesigem Gemeindewald kommen am

Freitag den IS. Februar 1S04, vormittags 10 Uhr

im Rathaus dahier zum Verkauf:

43 Stämme tannen Langholz II.V. Kl. mit 45 Fm. 11 Stück eichene Stämme V. Kl. mit 3,16 Fm.

6 , buchene , III. Kl. mit 1,18 Fm.

806 , Baustangen

1192 . Gerüststangen

812 Werkftangen II. und III. Kl.

2010 , Hopfenstangen II. und III. Kl.

1640 . Reisstangen II.-V. Kl.

824 tannene Ausschußstangen.

Den 11 . Februar 1904. Schultheißenamt.

Härter.

Herrenalb.

Ein tüchtiges, kräftiges

Mädchen

für die Küche und Hausarbeit wird alsbald gesucht bei hohem Lohn.

Hotel u. Pension Sterne».

Jür die Schusstellen

halte nachstehende Formularie« vorrätig:

Schultabellen,

Schulwocherrbücher,

Uebergabs-Scheine,

Neglerten-Uerzeichnis,

Schulversäumuis-Listen,

Schutgeld-Kinzugsregister.

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