hü ümgl und diesen mit Wasser zu benetzen. Die dann füverdende Wärmemenge genügt, um das Auftaue:s Wassers in der Rohrleitung zu bewirken.
Gegeien Mißbrauch geistiger Getränke!
Alkohol-Merkblatt.
Bearbet im Kaiserlichen Gesundheitsamt.
II.
Geie Getränke. Höhe des Verbrauchs. «(Folgeies übermäßigen Alkoholgenusses.)
Der ch starken und wiederholten Alkoholgenuß ausgeübtrtlicde Reiz führt durch Erweiterung und Lockeruncer Schleimhäute zu stärkeren Absonderungen (ürrhen) und entzündlichen Zuständen in der Muöhle, dem Rachen sowie dem Magen und Darm uvamit auch zu Ernährungsstörungen. Der Rachenkah der Trinker Pflanzt sich gewöhnlich auf die (eimhaut der Luftwege fort und gibt zu chronischcKehlkopf- und B-onchialkatarrhen mit ihren Bet- und Folgeerscheinungen — Heiserkeit, Husten, tzatmigkcit, Asthma — Anlaß. Allmählich kann auoas Luugengewebe in Mitleidenschaft gezogen mm ihm ein geeigneter Boden zur Aufnahme arer krankheitserregenden Keime, vorzüglich derjem der Lungentuberkulose, geschaffen werden.
Schw, Schädigungen ist auch in nicht seltenen Fällen dHerz und das Gefäßsystem der Trinker ausgesetzt,dem einesteils manche Blutgefäße bald früher, baspäter durch Verfettung oder Verkalkung ihrer Wamgen brüchig werden, andererseits das Herz durUmlagerung mit einer Fettschicht oder durch fettiEntartung seiner Muskelfasern in seiner Leistungsfzkeit gehemmt und schließlich zum Stillstand geb,t werden kann. Die bei unmäßigen Biertrinkerhäufig vorkommende Herzvergrößerung (Bierherz) :uht neben der Wirkung des genossenen Alkohols chtsächlich auf derjenigen der in den Blutkreislagelangenden Flüsstgkeitsmengen, welche eine Uebereit des Herzens mit nachfolgender Verdickung detzerzmuskels und Erweiterung der Herzkammern Ursachen.
Auch e Herabsetzung des Sehvermögens kann als Folgebcrmäßigen Alkoholgenusses entstehen.
Vor a, wird aber das Nervensystem durch den Alkohoeeinflußt und gefährdet; in Züiammen- Hang damiteht das bei Gewohnheitstrinkern bemerkbare ^ern der Hände und ihr unsicherer schwankendeGang. Auch am Rückenmark können durch Alkomißbrauch krankhafte Veränderungen nuftreten. : Gehirn kann die anhaltende Ueber- füllung der inen Blutgefäße zum Bersten derselben und zu Blu^üssen (Gehirnschlagfluß) Anlaß geben, oder sie fü in den Hirnhäuten zu entzündlichen Vorgängen, eiche ihrerseits durch den allmählich zunehmenderZruck auf das Gehirn ernstliche Störungen bewia können; der bei vielen Alkoholikern schon frühze sich entwickelnden Verminderung der Geschicklichkei(Echöhung der Unfallgefahr). Abstumpfung deluffassnngsvermögens und der Willens-
Memachtsgeschenke.
Im allgeinen sind die Menschen „nicht von Gebersdorf",>ie der Schlesier sagt; aber im Besonderen wirlnendlich viel in der Welt geschenkt. Kleine Aufmsamkeiten gehen hin und her, her und hin, maus ihren feinen Fäden knüpft sich oft das starBand herzlicher Treue. Nicht umsonst sagt da Sprichwort: „Kleine Geschenke erhalten die Fridschaft". Denn in der Tat ist ein kleines Gesche wie ein lieber Gruß, der Nachhall im Herzen sin. Doch zu keiner Zeit hält uns der Zauber d Schenkens so umfangen, sind wir so von der ziiichen Sorge des Schenkens erfüllt, wie in den Hen vor Weihnachten. Weihnachten ist im wahrennnne des Wortes das Fest der Geschenke, ungeler , ins Unberechenbare gehend, ist die Zahl der iben, die in diesen Tagen hinüber und herüber, »n Haus zu Haus, von Hand zu Hand gehen, s arbeiten Millionen von Köpfen, um etwas Lis auszustnnen, mit dem sie anderen eine Freude man könnten.
Ja, Schenl macht Sorgen! So kann man in einer Varianoides bekannten Sprichwortes wohl sagen. Zunäctdie quälenden Zweifel: Schenkeich etwas Praktisch etwas für den täglichen Gebrauch, oder einen Lusgegenstand, etwas recht Schönes? Das Gros deMenschen wird wohl der elfteren Erwägung Ra: geben, denn die praktischen Geschenke haben zieist auch den Vorzug, billiger zu sein, als ande Beim Laxnsgegeastand ist man sofort vor ein ü-aut gestellt. Kauft man etwas
kraft sowie der Schädigung des Gcsamtcharakters folgen nicht selten ausgesprochene geistige Erkrankungen der verschiedensten Art, Delirien mit Wahnvorstellungen (Säuferwahnsinn), ja sogar Verblödung und unheilbare Geisteskrankheit. Ein großer Teil der zur ärztlichen Beobachtung kommenden Geisteskrankheiten wird auf den Alkoholmißbrauch zurückgeführt.
Vielfach machen sich bei übermäßigem Alkohol - genuß auch Stö, ungen nach der sittlichen Seite hin bemerkbar; den Gewohnheitstrinkern Pflegen bald die Begriffe von Pflicht und Ehre zu schwinden, sodaß sie ihren Beruf und ihre Familie vernachlässigen, zu Streit, Schlägereien. Vergeudung und geschlechtlichen Ausschweifungen (Geschlechtskrankheiten!) neigen und auch sonst, wie die Statistik der Verbrechen beweist, viel leichter als mäßige Personen auf Abwege geraten.
Besonders verhängnisvoll ist es, daß Trunksucht der Eltern nur allzuhäufig eine schwächliche, geistig wie körperlich minderwertige Nachkommenschaft zur Folge hat, deren Entwichlung oft durch Vernachlässigung der Pflege und Erziehung weiter ungünstig beeinflußt wird.
Zusammenfassung.
Keineswegs soll geleugnet werden, daß der Alkohol bei der Behandlung mancher Krankheiten ein wertvolles Hilfsmittel des Arzncischatzes darstellt und, vom Arzt als Arzenei an richtiger Stelle verordnet, zu einem heilkräftigen Mittel werden kann. Auch soll nicht soweit gegangen werden, dem ausgewachsenen, kräftigen Menschen, der sich durch mäßigen Genuß eines geistigen Getränkes eine gewisse Anregung zu schaffen sucht, diesen zu verleiden oder völlig zu nehmen. Sind doch Anregungsmittel, wechselnd zu den verschiedenen Zeiten und verschieden bei den einzelne» Völkern, so alt wie die Menschheit selbst.
Unbedingt muß aber daran festgehalten werden, daß jeder unnötige, jeder zur Unzeit (z. B. beim Radfahren, Rudern, Bergsteigen, aber auch bei geistiger Arbeit: Frühschoppen) stattfindende und jeder unmäßige Alkoholgenuß eine Gefährdung der Gesundheit bildet und daher unterlassen werden muß. Allgemein feststehende Grenzen zwischen Mäßigkeit und Unmäßigkeit im Alkoholgenuß gibt es nicht; sie sind sogar für den einzelnen Menschen verschieden nach seinem jeweiligen Ernährungs-, Kräfte und Gemütszustände.
Besondere Vorsicht ist geboten für Personen, welche infolge natürlicher Anlage oder durch erworbene Schwächung ihres Nervensystems schon durch sehr kleine Mengen Alkohol heftig beeinflußt werden. Derartigen Personen ist völlige Enthaltsamkeit dringend anzuraten, für viele ist sie die einzige Rettung. Für Kinder bis zum Ablauf der Entwickelungszeit (14. bis 16 Lebensjahr) ist der Genuß geistiger Getränke schädlich. Stillende Mütter und Ammen gefährden durch Alkoholgenuß auch die von ihnen genährten Kinder.
Gegenüber einem Stoff, der bei seinem Genuß auf den Menschen, wie ein Zaubertrank, wohltätig empfundene Wirkungen ausüben, aber auch die Herr-
Gediegenes — und wer wollte das nicht? —, ein wertvolles Erzeugnis unseres Kunstgewerbes, dann ist der Preis so hoch, daß man ihn kaum erschwingen kann. Und etwas Billiges? Ja, wenn nur nicht der andere Tag käme mit seinem klaren, mitleidlosen Licht! Der Beschenkte wird vielleicht beim ersten Anblick überrascht sein; aber ist die Feiertagsstimmung vorüber und die Ernüchterung wieder in ihre Rechte getreten, dann folgt der Freude die Enttäuschung, und das ist gewiß nicht das Gefühl, welches man bei dem Beschenkten Hervorrufen will.
Bei dieser Gelegenheit kommt mir eine ganz kleine Geschichte in den Sinn, die ich mir nicht versagen kann, wiederzugeben, einesteils zur Erheiterung. andernteils zur Warnung meiner freundlichen Leser.
In dem Schaufenster einer Kunsthandlung sah eine sehr wohlhabende, aber auch zugleich sehr „knickerige" alte Dame ein Paar sehr schöne Statuetten, einen Apollo und eine Venus, die sie ihrer Schwiegertochter zuwmden möchte, trotzdem sie sich „eigentlich gar nicht darnach benommen hatte." Sie trat also in den Laden, um sich die Figuren zeigen zu lassen. Der Verkäufer stürzte an das Schaufenster, um sie von ihrem erhöhten Standpunkt herabzuholen, trat auf der Leiter fehl und warf die köstlichen Kunstwerke zu Baden. Venus löste sich in zwei Teile und Apollo folgte ihrem Beispiel nach. Der Verkäufer war starr vor Entsetzen, während über das Antlitz der verehrten Frau Schwiegermama ein sonniges Lächeln huschte. Wenn sie die beiden defekten Figuren der Schwiegertochter, der boshaften Kröte, doch schenkte? Sie würde sich
schaft über die Sinne nehmen und gleich einem Gifte schwere, dauernde, zum körperlichen, sittlichen und geistigen Verfalle führende Wirkungen entfalten kann, muß jeder Einzelne zielbewußt Stellung nehmen. Er muß sich vor Augen halten, daß die durch übermäßigen Alkoholgenuß herbeigeführten Erkrankungen und Schäden nicht eine unabwendbare Schicksalsfügung sind, sondern daß hierfür jeder die volle Verantwortung selbst zu tragen hat.
Völlige Enthaltsamkeit vom Alkoholgenuß ist mit keinerlei Nachteil für die Gesundheit und Leistungs- fähigkeit des Menschen verbunden; ja für viele ist sie unerläßlich für ihr Wohlbefinden und für die Ausübung ihrer Berufstätigkeit.
jAmtsstil.j Derjenige, der den Täter, der den Pfahl, der an der Brücke, die an dem Wege, der nach Worms führt, liegt, steht, umgeworfen hat, anzeigt, erhält eine Belohnung.
Rätselfrage.
Wie kann man aus den Wörtern „Zucker", „Mühe", „Junge", „Sedan", „Lungen" einen Festgruß erhalten?" -
Auflösung des Abstrich-Rätsels i« Nr. 201.
Erblich.
Mutmaßliches Wetter am 31. Dez. und 1. Januar.
Bei vorherrschend östlichen bis nordöstlichen Winden ist für Donnerstag und Freitag frostiges, nur zeitweilig nebliges und vorwiegend heiteres Wetter zu erwarten.
LE" Setzt im Winter die Vogelkäfige nicht auf das Fensterbrett. Ter Vogel bekommt das Reißen!
WU- Denkt an den Kettenhund, sorgt für ihn. Gebt ihm auch Bewegung.
Legt Bo Mutterstellen an, habt auch aus Vogelfänger acht!
LW- Laßt nicht das Zaumzeug der Pferde über Nacht im Freien hängen; das kalte Metall reißt die Zunge wund!
WM- Mit der heutigen Rr. schließt der Jahrgang 190S unsr. Bl. ab. Das nächste Blatt (Nr. 1 für 1904) wird noch vor Neujahr und zwar am morgenden Donnerstag (Sylvester) ausgegeben. Nr. 2 erscheint alsdann am Samstag den 2. Januar 1904, vormittags.
Reklamelcil.
Das i- im ßrbrn häßlich eingerichtet, —
Wenn bei d--r Wäsche nicht „Eureka" steht, — Sobald die Hausfrau sich zur Wäsche richtet, — Die Minna gleich „Eureka" holen geht: — „Vergiß mir nicht, das Wort genau zu lesen, — Sonst packst Du wieder das Verkehrte ein! - Behüt' Dich Gott, das ist nicht schön gewesen, — Behüt' Dich Gott, cs muß „Eureka" sein!"
(„Eureka" ist die Krone aller Waschmittel. Ueberall für 15 pro Paket z» haben!"
nicht wenig ärgern und mußte sich obendrein noch
bedanken! Die Stakuctten wären natürlich dann unterwegs zerbrochen.
„Was verlangen Sie für diele Trümmer?" fragte sie möglichst gelassen.
„Wie, gnädige Frau, die wollten Sie kaufen?" „Die sind ja jetzt völlig wertlos."
„Es hat seine Gründe. Ich biete Ihnen 2 ^
„Nun, wenn Sie durchaus wollen . . . ."
„Bitte, verpacken Sie die Sachen sorgfältig so wie sie sind und schicken Sie sie an diese Adresse." Damit überreichte sie dem erstaunten Verkäufer ein Kärtchen mit dem Namen der glücklichen Empfängerin.
Abends stellte sich die alte Dame Pünktlich bei ihren „geliebten" Kindern ein. Alle Geschenke stehen schon auf dem Tisch unter dem strahlenden Weihnachtsbaum. aber das prachtvolle Präsent der lieben Schwiegermama fehlt noch immer. „Ich sage Euch, es sind ganz wundervolle Figuren," beteuert sie ein über das andere Mal, „ich begreife gar nicht, warum sie nicht kommen." Klingeling! Endlich wird die Kiste gebracht. Hastig wird sie erbrochen und die Schwiegertochter hebt auS der weichen Verpackung den Inhalt and Kerzenlicht. Aber Entsetzliches offenbart sich! Die Schwiegermutter wird vor Scham abwechselnd rot und blaß und wieder rot. Zuerst ein Fuß — hübsch in Seidenpapier eingepackt, dann ein Arm — ebenfalls säuberlich in Papier gehüllt, dann der Kopf der Venus und so weiter. Der boshafte Packer hatte den Wünschen der gnädigen Frau buchstäblich Rechnung getragen und das kostbare Geschenk sorgfältig verpackt, aber — jedes Stück einzeln!" (Nachdruck verboten.)