gier, Sohn des elfteren, hier, um den Ort der Aufstellung eines großen Wandgemäldes, darstellend den die Kinder segnenden Christus, in der Stadtkirche zu bestimmen. — In der 2 Stunden von hier entfernten Bölmlrsmühle erstach am Samstag ein 19 Jahre alter Säger seinen 25 Jahre alten Mitarbeiter im Streit.
Wörnersberg, 20. Juli. Im Kreise der Mitbürger und einer großen Zahl von Bekannten, feierte gestern mittag im Gasthaus z. .Anker" hier I. G. Kalmbach (alt Hansenbauer genannt), der viertälteste Mann in Württemberg, seinen 100. Geburtstag. Vor dem mit Rosen und Festgaben geschmückten Tisch 'saß im Lehnstuhl der würdige Greis mit einem Zipfelkäppchen und neben ihm sein rüstiger 73jähriger Sohn (sein Bua). Oberförster Nördlinger-Pfalzgrafenweiler, welcher in anerkennenswerter Weise die Feier veranstaltete und Leitete, hieß die Festgäste, (nahezu 600) herzlich willkommen und der Ortsgeistliche von Grömbach brachte die Glück- und Segens- Wünsche des Königs mit Uebergabe des Festgeschenkes von 100 dar. Ebenso überreichte im Auftrag der Gemeinde Schultheiß Hamann ein Geldgeschenk. In wertvoller Rahme, vom Schwarzwaldverein ge- spendet, überreichte Oberförster Nördlinger eine von Forstamtmann Barth-Pfalzgrafenweiler aufgenommene und vorzüglich gelungene Photographie des Jubilars. Der Schwarzwaldverein Freudenstadt stiftete ein Fäßchen Wein und der Stuttgarter Verein eine Kiste Flaschenwein. Hochbeglückt ob dieser Ehrung dankte der rosengeschmückte 73jährige .Bua" auch im Namen des Vaters, der stille beobachtend und schweigsam all diese Ehrungen an sich vorübergehen ließ, für die schöne Teilnahme an dieser seltenen Feier und entwarf in schlichter Weise ein Bild von ihrer erlebten mi Leid und Freud reichen Vergangenheit. Jedermann war dabei beim Anblick vom beglückten Vater und Sohn sichtlich gerührt. Nach 2stündigem Aufenthalt nahm der Alte den letzten Schluck seines weingefüllten Glases und fuhr im Zweispänner ins hübschdekorierte Heim zurück. Der „Bua" aber blieb noch lange bei den Geburtstagsgästen, die mit ihm sein Leiblied anstimmen mußten: „Zu Straßburg auf der Schanz!"
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Eine Erinnerung an den f Generalleutnant v. March taler. Bor wenigen Tagen haben wir einen tapferen Offizier zur letzten Ruhe begleitet, dem es wie nur wenigen württ. Offizieren beschieden war, zur Entscheidung einer Schlacht im Kriege 1870/71 wesentlich mit beizutragen. Es mag einem Mitkämpfer aus jener Zeit gestattet sein, auf die Tätigkeit des damaligen Oberstleutnants v. M. zurückzukommen und dies um so mehr, als in unserer schnell vergessenden Zeit überall geklagt wird über den Mangel an patriotischem Sinn und über den Mangel an Idealen, welche unsere Heranwachsende Jugend beseelen sollten. Da sind Beispiele aus der Kriegsgeschichte des engeren Vaterlandes von hohem Wert und immer von neuem wollen wir die großen Taten unserer Führer der Jugend im Kriegsrock wie im bürgerlichen Gewandte vor Augen führen. Es ist schon besprochen worden, daß Oberstleutnant v. M. durch Beschießung des Vogesennestes
liches Wesen zurückführen, für das er in blinder Leidenschaft alles opfert, was ihm zuvor heilig gewesen ist: Ehre, Name, ein ruhiges Gewissen —"
Die alte Frau zuckte ungläubig die Achseln.
„Ich bin nicht so fest überzeugt wie Sie —"
„Sie fetzen mich wirklich in Erstaunen; Sie haben ja doch Henry Wilbert noch nicht beobachtet, wie wir es selbst getan, mein Kompagnon und ich, und es schon haben von Detektivs tun lassen."
„O, ich habe schon manches gesehen, mehr als Sie vielleicht glauben würden, wenn ich darüber sprechen wollte; doch meine Pflicht ruft mich, genug für heute daher."
Mary Golling oder Frau Brown, wie sie sich gerade nannte, und Francis Morton verließen das Zimmer wieder, laut über die fingierte Hypothek sich unterhaltend. Als sie den Korridor entlang gingen, begegnete ihnen eine elegant gekleidete Dame.
„Wer ist das? fragte der weibliche Geheimpolizist.
„O! Ein Verwandte von Herrn Robertson!" lachte der alte Morton über die Frage. „Mit der ist alles in Ordnung, die hat nichts mit Henry Wilbert zu tun."
Frau Brown erwiderte nichts darauf und verabschiedete sich von dem Bankier.
„Etwas ist doch nicht in Ordnung mit diesem Henry Wilbert," murmelte sie, als sie sich auf der Straße befand. „Wie still und ernst er sich auszusehen bemühte; wie doch zuweilen eine kaum zu dämpfende Erregung in seinen Blicken sich kundgab,
Lichtenberg mit etwa 1300 Granaten wesentlich zur Einnahme der Feste beitrug, aber unvergeßlich sind die Verdienste, die sich der tapfere Offizier vor Paris erworben hat. Als wir am Morgen des 19. Sept. 1870 vor der Riesenstadt eintrafen und General v. Reitzenstein mit seinem Stab die Stellung rekognoszierte, da bezeichnet? Oberstleutnant v. M. sofort mit richtigem Blick die Stellen am Jägerhaus, bei den Kalköfen, bei Coeuilly und Villiers, an welchen Batterien erbaut werden sollten. Aber höheren Orts hielt man diese Stellen wegen der Nähe der französischen Festen für zu gefährdet und erst wenige Tage vor den Schlachten wurden die Batteriestände erbaut, während später die schweren Belagerungsbatterien an diesen von Oberst!, v. M. bestimmten Stellen in Tätigkeit traten. In der blutige» Entscheidungsschlacht vom 30. November, bei Villiers hat Oberst!, v. M., unterstützt durch seine tapferen Hauptleute v. Peyer, v. Wagner II und Kurz eine kriegerische Leistung erreicht, wie sie in der Geschichte des deutsch-französischen Krieges Wohl nicht oft zu verzeichnen ist. Von morgens 9 Uhr bis mittags nach 3 Uhr standen 3 Batterien des Oberst!, v. M., unterstützt durch 2 sächsische Batterien, im Kampf gegen die gesamten Batterien des französischen Heeres, und trotz des wahrhaft höllischen Feuers hielten unsere Geschütze stand und wirkten mit bei Abwehr des mehrfachen Angriffs von 6 französischen Divisionen. Der französische Oberbefehlshaber General Ducrot nennt in seiner Geschichte der Schlacht bei Villiers 39 Feldbatterien, namentlich, welche auf der Linie von Champigny bis Noisy in das Feuer traten und welche noch unterstützt wurden durch das Feuer von mehr als 60 schweren Geschützen, welche in den Schanzen von St. Maur und in den Festen Gravelle, Faisanderie und Nogent standen. So standen 18 württ. und 12 sächsische Geschütze den ganzen Tag über im Kampfe gegen 300 französische Feuerschlünde, und als dann nachmittags gegen 3 Uhr unser» Batterien die Munition zu schwinden begann, als nur noch 2—3 Granaten für jedes Geschütz vorhanden waren und als eine frische französische Infanteriedivision bis auf 5—600 Meter an unsere Geschütze heran- gekommen war, da gab der unerschrockene Oberst!, v. M. seinen Batterien den Befehl, sich zum Hand- gemenge bereit zu halten und sich eher in den Batterien niederhauen zu lassen, als zurückzugehen. Wie die Mauern standen seine tapferen Batterien, bis sächsische Munitionswagen frische Granaten brachten und bis bald darauf die württ. Batterien v. Molsberg und v. Wagner I. zur Hilfe herbeieilten. Unvergessen soll dieser Befehl bleiben als ein Denkmal des Heldenmuts der deutschen Kanoniere für ewige Zeiten. Schrecklich war nach französischen Berichten die Wirkung der deutschen Batterien: 1 kommandierender General, 1 Artilleriegeneral nebst vielen anderen Offizieren und Kanonieren wurden von Granaten getötet oder verwundet. Die Bespannungen ganzer Batterien wurden niedergeschmettert und 14 Batterien nennt General Ducrot, welche zu- sammengeschossen waren und den Kampfplatz verlassen mußten. So hat Oberst!, v. M. mit seinen
wenn er sich unbeachtet glaubte — und in welcher Gesellschaft traf ich ihn gestern abend, und wo? —?
Die alte Frau begab sich in eine dem Bankhaus gegenübergelegene Konditorei und setzte sich dicht an das Fenster, von dem aus sie ungehindert auf die Straße sehen konnte.
Nach einer Viertelstunde etwa trat die Dame, welche ihr als Georg Robertsons Verwandte bezeichnet worden war, wieder aus dem Bankhause.
Die alte Frau verließ die Konditorei und folgte ihr.
„Man kann nie genug aufpassen und darf nichts unbeachtet lassen," murmelte sie vor sich hin; „und wenn eine Frau im Spiele wäre, was ja leicht möglich ist, dann kann es eben so gut diese sein, wie eine andere; folgen wir ihr also!"
Henry Wilbert war schon in seinem achtzehnten Jahre in das Bankgeschäft Morton und Cie. ein- getreten, dessen Inhaber damals noch die 2 Brüder Morton waren. Der ältere der Brüder starb und erst vor etwa zwei Jahren hatte Francis Morton seinen Prokuristen, Georg Robertson zum Kompagnon gemacht. Henry Wilbert stammte aus guter Familie, war jedoch mittellos und besaß nach seines Vaters frühem Tode nichts, als was er sich als Buchhalter verdiente. Es hatte jedoch bei seinen bescheidenen Ansprüchen stets ausgereicht, ihn und seine Mutter anständig zu ernähren.
— (Fortsetzung folgt.) —
wenigen Batterien es der nur 10000 Mann starken Infanterie ermöglicht, dem Angriff von 60000 Franzosen stand zu halten und ihn siegreich zurück- zuweisen. Es ist in der ganzen Kriegsgeschichte des Jahres 1870/71 kein weiterer Fall bekannt, in wel- chem 30 deutsche Geschütze dem Anprall eines ganzen Heeres den ganzen Tag über stand gehalten haben, und für ewige Zeiten hat General v. Marchtaler sich in das Buch der Geschichte eingetragen. Ihm und seinen tapferen Offizieren und Kanonieren, sowie dem tapferen General v. Reitzenstein mit der Stuttgarter Brigade, unterstützt durch die sächsische Brigade des Obersten v. Abendroth verdanken wir den Sieg, in der das Schicksal vor Paris entschei- denden Schlacht, ihm verdankt Württemberg, daß sein alter Waffenruhm aufrecht erhalten wurde und deshalb ist es angezeigt, diese Taten dem Volte wieder vor Augen führen. Nicht nur in der württ. Artillerie, sondern im ganzen deutschen Heere ist wohl kein Stabsoffizier zu finden, der mit seiner Abteilung so wesentlich zur Entscheidung einer Schlacht beigetragen hat, wie der tapfere und unerschrockene Oberst!, v. M. Als dann am 2. Dez. die Schlacht von neuem entbrannte, da waren die Batterien des Oberst!, v. M. wieder den ganzen Tag im Gefecht, im Verein mit 10 preußischen Batterien. Wir kämpften 78 deutsche Geschütze gegen 300 französische Geschütze, wieder wurden nach französischen Angaben 10 französische Batterien Batterien zusammengeschosseu und an beiden Tagen verloren die franz. Batterien 2 Generale, 31 andere Offiziere, 533 Kanoniere und 692 Pferde, eine überwältigende Leistung der deutschen Batterien. Als dann die Beschießung von Paris aus schweren Geschützen begann, da hatten die Batterien der 1. Abteilung noch einigemal Gelegenheit, an der Beschießung teilzunehmen, und so betrug der Gesamtverbrauch der 3 Batterien im ganzen Kriege mehr als 5200 Geschosse, so daß auch hiermit die Leistungen der württ. 1. Abteilung mit in die erste Reihe gehören. Somit wollen wir das Andenken des hochverdienten Generals für alle Zeiten in Ehren halten und stets möge es der Heranwachsenden Jugend als Beispiel voranleuchten, der wahren kriegerischen Tugenden, der höchsten Tapferkeit und treuesten Pflichterfüllungen, dann wird es auch in kommenden Zeiten nicht an Männern fehlen, die uns zum Siege führen.
Petersburg, 22. Juli. Das Städtchen Miehoanons (Uralgebiet) ist von einer Feuersbrunst heimgesucht worden, wodurch 161 Häuser vernichtet sind.
(Omen.j „Warum haben Sie denn Ihre Automobilfernfahrt so Plötzlich unterbrochen?" — „Ja, meine Frau ist abergläubisch und meinte, nachdem wir den Dreizehnten überfahren hatten: jetzt kehren wir um, sonst gibt es ein Unglück!"
Mutmaßliches Wetter am 24. und 25. Juli.
(Nachdruck verboten.^
Für Freitag und Samstag ist bei ziemlich warmer Temperatur nur ganz vereinzelte Gewitterneigung und im übrigen trockenes Wetter in Aussicht zu nehmen.
(In der Gtzschichtsstunde.j Lehrer (in Sexta): „Mit wem kämpfte Achilles vor Troja?" — Knabe: „Mit Pluto!" — Lehrer: „Mit Pluto?" — Knabe: „Nein mit Nero!" — Lehrer: „Mit Nero?" — Knabe (erleichtert): „Also mit Hektor!" — Lehrer: „Wie kamst du auf Pluto und Nero?" — Knabe: „Einer von unfern drei Hunden zu Hause war es, und die heißen Pluto, Nero und Hektor!"
(Die Anfangsgründe.j Neu eingetretener Lehrling: „Bitt' schön, mit was soll ich meine Arbeit anfangen?" — Kaufmann: „Fang' halt derweil e paar Fliegen, bring sie um und leg' sie auf das Fliegenpapier in der Auslag'."
(Das unausführbare Mittel, j „Ach, lieber Al- fred, Sie glauben gar nicht, was ich Zahnschmerzen leide. Wissen Sie gar kein Mittel?" — „„Beste Cousine, nur eines: Sich den Bart stehen lassen. Früher litt ich immer an den Zähnen, aber seit ich meine Koteletten trage, hat sich kein Schmerz wieder eingestellt."
Zahlenrätsel.
123456789 10 Deutsche Stadt.
2 8 5 4 9 Buchstabe des griechischen Alphabets.
3 10 5 6 9 Eine nordische Göttin.
4 10 5 6 3 Fabelhaftes Tier.
5 10 2 7 Ein griechischer Gott.
67541068 Name aus der Tierfabel.
7 6 9 8 Asiatisches Königreich.
8 2 2 10 5 Englischer Dichter.
9 6 9 7 Homerische Helden.
10 2 7 5 4 4 5 10 Deutscher Schriftsteller.