Ihrem Schutze in der Tat außerordentlich behaglich fühlen/ meinte Mary ironisch.
.Lassen Sie mich gut machen, was ich verbrochen habe/ bat er.
.Nein, danke, ich brauche keinen Schutz/ wiederholte Mary und ging raschen Schrittes weiter
Erst schien er im Sinne zu haben, ihr trotz alledem zu folgen, aber nach einiger Ueberlegung machte er kehrt und begab sich wieder zu seinen Kameraden zurück.
Am andern Morgen verließ Mary Golling ihre Wohnung in der Verkleidung einer alten Frau; sie war absolut unkenntlich unter den künstlichen Runzeln und der blauen Brille.
Trotz der fragwürdigen Gesellschaft, in welcher sie Henry Wildert am Abend zuvor angetroffen hatte, schien es ihr immer noch möglich, daß er mit dem Verbrechen nicht im Zusammenhang stand. Selbst bei aller Zudringlichkeit war doch das Benehmen und die Art eines anständigen Menschen bei ihm zum Durchbruch gekommen.
Das Bankgeschäft der Firma Morton und Cie. war schon seit mehreren Stunden geöffnet, als eine alte Dame in auffallend altmodischem, die Provinz verratenden Anzuge in das Bureau trat. —
In einer lauten, fast kreischenden Stimme fragte sie:
.Ist dies das Bankhaus Morton und Cie.?"
Der Portier, welcher ihr die Türe geöffnet hatte, fragte grob:
.Wen wünschen Sie zu sprechen."
.Irgend einen von der Firma."
.Was wünschen Sie denn?"
„Na ich denke, das geht Sie nichts an; das werde ich schon den Herren selber sagen."
„Wollen Sie mit Herrn Morton oder Herrn Robertson verhandeln?"
„Ist mir gleich."
.Was soll ich den Herren melden?"
„Daß ich wegen einer Hypothek mit ihnen zu reden hätte."
Der Portier ging in eines der Privatzimmer des Bankhauses; nach einigen Minuten kehrte er wieder.
„Die Herren sind augenblicklich sehr beschäftigt, Sie möchten doch später wiederkommen, — Frau und bitte um ihren werten Namen."
„Ich heiße Frau Brown und bin von außerhalb; ich habe nicht so viel übrige Zeit und werde nicht gehen, ehe ich einen der Herren gesprochen habe."
„Es tut mir leid —"
.Ach was, leid! Gehen Sie hinein, geben Sie dieses Empfehlungsschreiben ab, dann wollen wir einmal sehen, ob mich die Herren nicht empfangen werden."
Der Portier übernahm den ihm dargereichten Brief und überbrachte ihn Herrn Morton, dem älteren der Chefs. Der Bankier überlas die Zeilen; sie lauteten:
„Die Ueberbringerin dieses Schreibens, gleichviel, unter welcher Maske sie sich melden lassen wird, bitte ich stets vorzulassen. Wenn die betreffende Sache überhaupt zu einem glücklichen Ende geführt
werden kann, wird dies nur die Ueberbringerin dieser Zeilen zu Stande bringen.
Hochachtungsvoll
Young.
„Ah!" machte Herr Morton, „die alte Frau will mich also absolut sprechen?" wandte er sich an den Portier.
„Ja, Herr Morton."
„Nun, dann führen Sie dieselbe in Gottes Namen herein."
Frau Brown wurde in das Privatzimmer des Herrn Morton geführt; beim Eintreten sagte sie sehr laut, um von den im Nebenzimmer sitzenden Buch- Haltern gehört zu werden:
„Mein Name ist Brown, ich komme wegen der auf meinem Gut —"
„Hypothek?" rief der alte Morton erstaunt aus, indem er für den Moment vergaß, daß er eine Rolle zu spielen hatte; eine leichte Bewegung seines Gegenüber ließ ihm verstehen:
„Ja richtig. Bitte, treten Sie näher."
Der Bankier begann eine geschäftliche Unterredung mit der alten Frau.
(Fortsetzung folgt.)
(Unbedacht.) Spaziergänger (vor einem daherrasenden Automobil auf die Seite springend, wütend): „Na, wenn Sie mich totgefahren hätten, da hätten Sie aber mal was erleben sollen!"
Kmtlich« Bekanntmachungen unS Prival-Knzeigen.
De» Ortsi>i>li!kidkh>ir)k«
gehen demnächst die auf den Erlaß vom 20. Januar 1903 (Enztäler Nr. 13) vorgelegten Verzeichnisse der Bäckereien, Konditoreien, Gast- und Schankwirtschaften, welche der Gewerbeaufsicht unterstehen, bezw. Fehlanzeigen unter Hinweis auf den Ministerialerlaß vom 27. Dezember 1902 (Min.-Amtsblatt 1903, Seite 1) wieder zu.
Neuenbürg, den 20. Juli 1903. K. Oberamt.
Amtmann Knapp.
K. Amtsgericht Ueuerrvürg.
Das Konkursverfahren über den Nachlaß des Friedrich Karl Schweikart, gew. Steinhauers in Loffenau, wurde nach Abhaltung des Schlußtermins und Vollzug der Schlußverteilung durch Gerichtsbeschluß vom Heutigen aufgehoben.
Den 18. Juli 1903.
Sekretär Keiler.
Stadt Neuenbürg.
Lang- u.Srcnnhch-Vcckauf.
Am Montag den 27. Juli ds. Js., vormittags S Uhr
werden auf dem hiesigen Rathaus aus dem Stadtwald Distrikt II. „Abt. 1 Vordere Happey, Abt. 2 Mittlere Happey" und das Scheidholz aus Distrikt I im Aufstreich verkauft:
606 Stück Nadelholz-Stammholz mit Fm. Langholz: 791., 114II.. 147III., 122 IV., 22 V. Kl. und Fm. Sägholz: 81., 4II. und 9 III. Klasse,
Brennholz: Buchen Rm.: 5 Scheiter, 89 Prügel,
Nadelholz Rm.: 2 Scheiter, 83 Prügel, 79 Rinde und 47 Reisprügel.
Zum Wiederverkauf kommen, weil der Käufer bis jetzt den Erlös nicht bezahlt hat:
Aus Abt. 7 „Hinterer Berg" Los Nr. 6: 40 St. Langholz V. Kl. mit 5,11 Fm.
Aus Abt. 9 „Mißebene" Los Nr. 11: 49 St. Langholz V. Kl. mit 7,59 Fm.
Den 21. Juli 1903. SladlfchuktheissenarnL.
Stirn.
Neuenbürg.
Weg-Akkord.
Der Holzabfuhrweg in der Stadtwaldabteilung „Happey" ist auf weitere 155 Meter in der Richtung gegen das „Schnaiz- teich" zu verlängern. Der Kostenvoranschlag liegt auf dem Rathause zur Einsicht auf.
Die Akkordsverhandlung findet am Freitag den 24. bs. Mts., vormittags 8 Uhr in der Stadtschultheißenamtskanzlei statt.
Den 20. Juli 1903. Stadtschultheißenamt.
Stirn.
Mander-Kochkurse.
Der landw. Bezirksverein beabsichtigt, im nächsten Herbst wieder einen Wanderkochkurs in hiesiger Stadt zu veranstalten, wenn sich genügende Beteiligung findet.
Diese Kochkurse haben den Zweck, Frauen und Mädchen nicht unter 15 Jahren in Herstellung einer einfachen guten Kost zu unterrichten und das Verständnis für den Nährwert und die Verwendung selbstgezogener Nahrungsmittel zu wecken. Die Dauer der Kurse ist auf 6 Wochen berechnet und es beträgt das Lehrgeld einschließlich der Entschädigung für das Mittagessen 15 für eine Schülerin.
Anmeldungen zu dem Kurse sind spätestens bis 1. Attg. b. I. bei dem Vereinssekretär Oberamtspfleger Kübler zu machen, welcher zu jeder weiteren Auskunft gerne bereit ist.
Neuenbürg, den 16. Juli 1903.
Vereins-Vorstand Oberamtmann Kälber.
Unter-Reichenbach.
Am Montag den 27. ds. Mts. findet hier
Wich- und Schweinemarkt
statt, wozu höflich einladet Den 18. Juli 1903.
der Gemeinderat.
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