in Bettenraute 1550 cbm 102°/», in Herrenalb 530 cbm 124°/», in Tettnang 2900 cbm 108"/« und in Neuenbürg 90 cbm 118°/« der Einschätzungen von 22 für I. Klasse, 20 für II. Klasse, 18 für III. Klasse, 15 für IV. Klasse und 12 Mark für V. Klasse das cbm ab Wald. Die Stadtdemeinde Altensteig erlöste für Nadelstammholz durchschnittlich 129°/» des forstlichen Anschlags. Bei Verkäufen in der Rheinpfalz erzielte in Ramsen Eichenstammholz III. Klasse 46,50, IV. Klasse 33,25, V. Klasse 21,25 Mark, Buchenstammholz III. Klasse 23,25, IV. Klasse
17.50, V. Klasse 13,75 Kiefernstammholz 1. Klasse
36.50, II. Klasse 33,25, III. Klasse 24,75. IV. Klasse 21, V. Klasse 16,50 Kieferngrubenstammholz I. Klasse 10 -/E, Tannenholz I. Klasse 24, II. Klasse
22.50, III. Klasse 18. IV. Klasse 14
Dornstetten, 14. Juli. Auf dem heutigen
Rindviehmarkt waren 50 Paar Stiere und Ochsen, 2 Farren, 120 Kühe und 70 Stück Jungvieh auf- getrieben. Gehandelt wurde bei ziemlich hohen Preisen nicht besonders viel. Für das Paar Ochsen wurden 650—800 für Kühe 320—400 und für
Jungvieh 130—180 ^ gelöst.
Kus Staöt, Bezirk unS Umgebung.
o Herrenalb, 15. Juli. Das gestrige große Konzert im Konversationshause zu Ehren des Kapellmeisters O. Hö nicke war leider nicht so besucht, wie es die Leistungen der Kapelle in reichem Maße verdient hätten. Die Stückfolge brachte zuerst die Ouvertüre „Fingalshöhle" von Mendelssohn, die mit großer Präzision und bester Klangwirkung vor- getragen wurde. Nach der Darbietung einer eigenen Komposition des Konzertleiters wurde diesem von den dankbaren Mitgliedern der Kapelle ein herrlicher Lorbeerkranz überreicht. Die Orchesterleistungen umrahmten sehr wirkungsvolle Gesangsvorträge des Karlsruher Opernsängers Hermann Eck, dessen gutgeschulte Baßstimme im Verein mit einer exakten Aussprache lebhafte Anerkennung und Hervorruf fand.
Aus Calw. Die zahlreichen Gewitter, die in den letzten Tagen über das Land niedcrgegangen sind, haben allenthalben großen Schaden angerichtet. Von einem furchtbaren Hagelschlag wurde das Schefflenz- tal heimgesucht. Die Feldfrüchten wurden von den niederprasselnden Hagelkörnern bös zugerichtet und lassen nur noch Hoffnung auf einen geringen Ertrag zu. In Sulzbach, Katzental und Seckach hat der Blitz eingeschlagen und gezündet. Schwere Gewitter werden weiter gemeldet aus Baden-Baden, Weinheim und der Gegend um Mosbach, doch ist dort, soweit sich bis jetzt übersehen läßt, besonders erheblicher Schaden nicht entstanden.
vermischtes.
Langenburg, 16. Juli. Ein merkwürdiges Ei bekam der Ortssteuerbeamte Reißer hier von einer Ente. Dasselbe hatte fast die Größe eines Gänseeies und beim Oeffnen zeigte sich, daß in demselben noch ein Ei von normaler Größe enthalten war.
Von unseren Blaujacken. Wir sind in der Lage noch eine kleine Episode aus der „Kieler Woche"
Hand und stieg ein. Der Zugführer Pfiff ab, und keuchend setzte sich der Schienenwurm in Bewegung.
Die Damen schauten, mit den Taschentüchern winkend, dem Zuge nach. In Frau Hagenaus Augen funkelten ein paar Abschiedstränen.
Auch Miezi, die sonst gar keine sentimentale Ader hatte, kämpfte mit einer „feuchten Regung". Da klang es noch einmal zurück: „Also 4 Uhr 55!" Das machte der aufsteigenden Rührung sofort ein Ende. Sie ballte ihre kleine rundliche Hand hinter dem roten Signallicht, das als letztes Erkennungszeichen des dahindampfenden Zuges durch die Dämmerung leuchtete, und während sie mit der Mutter den Heimweg antrat, sagte sie lachend: „Na warte' Die Pedanterie werde ich Dir schon austreiben!"
* *
-K
Am übernächsten Morgen war der Doktor schon mit den Hühnern auf. Sein Unterricht begann zwar erst um 10 Uhr, aber die Erwartung des ersten Liebesbriefes hatte ihn nicht schlafen lassen, und schon als seine Wirtin um ^8 Uhr den Kaffee brachte, fragte er ungeduldig, ob denn der Briefträger noch nicht dagewesen wäre.
Endlich kam der Ersehnte und mit ihm das Briefchen mit dem Poststempel Warnemünde und mit dem zarten Veilchenparfüm, das ihn in Miezis Nähe so angenehm berührt hatte. Sie war also Pünktlich gewesen!
— (Schluß folgt.) —
nachzutragen. Die Amerikaner hatten an Bord der „Chicago" eine besonders ausgebildete Kutterbesatzung uni) ebenso ein zum Wettrudern besonders gebautes Boot mitgebracht. Der amerikanische Kutter hatte bisher die Weltmeisterschaft, da er bereits die Franzosen, Engländer, Portugiesen und Holländer geschlagen hat. Die Amerikaner boten nun einem Kutter des ersten deutschen Geschwaders eine Wettfahrt an, die, nachdem man sich über die Länge der Strecke von einigen Kilometer» geeinigt auch angenommen wurde. Während der ersten 1000 m führten nun die Amerikaner um einige Bootslängen, ließen aber im Verlauf des Kampfes etwas nach, so daß die Deutschen um 7 Bootslängen eher durchs Ziel schossen. Der amerikanische Admiral Cotton hat übrigens in der liebenswürdigsten Weise mit seiner Anerkennung nicht zurückgehaltcn und, wie uns erzählt wird, dem deutschen Kutter für seine Leistung eine Flagge als Wanderpreis verehrt.
Ein Scherzwort des Papstes beleuchtet hübsch die Beziehungen des Vatikans zur französischen Regierung. Herr Nisard, der französische Gesandte beim Vatikan, ist ein wenig taub, und es ist bekannt, daß auch der Papst nicht mehr gut hört. Letzthin nun sagte Leo XIII. zu einem Diplomaten, der ihn nach dem Erfolge einer Politischen Mission Nisards fragte: „Kennen Sie die Komödie „Die beiden Tauben"? Nisard und ich, wir führen sie auf . . . Er versteht nicht gut, was ich sage, und ich höre nicht, was er antwortet . . . Das erleichtert unser herzliches Einvernehmen außerordentlich!"
Sprachecke. Das Bestreben, die gelehrten Fremdwörter dem Volke verständlich zu machen, ist höchst lobenswert, namentlich wenn es sich um öffentliche Aufschriften handelt, die jedermann lesen und beherzigen soll. Man darf es aber nicht so machen, wie ein wohlmeinender Verdeutsche! auf dem Hauptbahnhof einer größeren deutschen Stadt. Dort wurden — so schreibt die „Zeitschrift des Mg. deutschen Sprach- Vereins" — vor kurzem einige der bekannten Kasten zur Entnahme von Fahrkarten aufgestellt mit der vorn angebrachten Inschrift: „Fahrkarten-Automat". Auf der Schmalseite aber liest man in schräg gestellter Schrift mit leuchtenden gelben Buchstaben: „Selbsttätiger Fahrkarten-Automat." Der Verfasser dieser Inschrift hatte offenbar den guten Willen, das Fremd- wort Automat verständlich zu machen; aber sdabei ist ihm eine „Sprachdummheit" untergelaufen. Was heißt Automat? Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet: sich selbst bewegend, von selbst geschehend, selbsttätig. Automaten nannte man zuerst die künstlich verfertigten Menschen- und Tiergestalten, die durch ein Triebwerk in Bewegung gesetzt werden, sich also scheinbar selbst bewegen. Jetzt hat man diesen Ausdruck übertragen auf die Vorrichtungen zum selbsttätigen Verkauf von allerlei Gegenständen. Hätte der Verfasser: „ Selbsttätiger Fahrkartenverkauf" geschrieben, so hätte er eine leicht verständliche, sprach- richtige Verdeutschung des Fremdworts gegeben. So aber läßt er den Hauptbegriff, den Verkauf, weg und drückt dafür die Selbsttätigkeit zweimal aus, erst in deutscher, dann in griechischer Sprache. Es ist genau so, als wenn man sagen wollte: selbstgeschriebenes
Aeneas und Andreas. Einen hübschen Garnisonswitz durchwandert gegenwärtig die Zeitungen: In dem kleinen Ort Xstadt war es männiglich bekannt, daß die beiden Höchstkommandierenden, der General und der Oberst, bei ihren Untergebenen die Spitznamen „Aeneas" und „Andreas" führten — ja ihnen selbst, den beiden hohen militärischen Würdenträgern, war diese Tatsache zu Ohren gekommen. Sie kannten ihre Beinamen, ohne allerdings die ihnen unerklärliche Bedeutung dieser Namensgebung zu ahnen. Schon längere Zeit hatten sie bei einigen ihnen besonders befreundeten Kameraden nach dem Warum geforscht, ohne jedoch Aufklärung zu finden. Da geschah es, daß wieder einmal ein junger Leutnant nach Vstadt kommandiert wurde, frisch vom Kadettenkorps her. Dieser junge Mensch wurde ausersehen, das Geheimnis zu lüften. Der General und der Oberst schärften ihrem Adjutanten ein, beim ersten Liebesmahl dem jungen Offizier mit aller erdenklichen Liebenswürdigkeit so oft zuzutrinken, bis sich vielleicht unter dem Einfluß des Sektes seine Lippen zu dem ersehnten Geständnis öffnen würden. So geschah's. Mit „Prosit!" und immer erneutem Prosit!" und „aufs Spezielle" u. s. w. wurde dem neuen Ankömmling gehörig eingeheizt, bis er schließlich ganz selig wurde. Nun hielt man den Augenblick für gekommen. Der General nahm den Neuling unter den einen, der Oberst unter den andern Arm und man fragte ihn, ob er nicht wisse, woher sie die ominösen Spitznamen „Aenaes" und „Andreas" hätten . . . „Aber gewiß, Exlenz", sagte der jüngste Leutnant seelenvergnügt,
Autograph (Selbstschrift), selbstherrlicher Autokrat (Selbstherrscher), selbständige Autonomie (Selbständigkeit), selbstgeschriebene Autobiographie, ureingeborener Autochthone usw. Der selbsttätige Automat ist ein neues Seitenstück zu den bekannten fehlerhaften Doppelsetzungen wie: vokaler Gesang, numerische Anzahl, mögliche Eventualität, größere Majorität, jährliche Annuitäten, defensive Verteidigung, treibendes Agens, ganze Totalität usw.
(Was kostet ein Kardinal?) Anläßlich der Berichterstattung über die Feiern der Barett- und der Hut- aufsetzung am 24. und 25. Juni teilt die „Germania" eine Aufstellung der Kosten mit, die die Ernennung neuer Kardinäle verursacht; sie schreibt: Die Gesamtkosten, welche ein neuer Kardinal bei seiner Kreirung zu zahlen hat, belaufen sich genau auf 11768 Frauken 64 Centimes. Davon fallen auf den Akt der Kreirung selbst 7213 Frk. 18 Cent.; auf die Ueberreichung des Baretts und des Käppchens 489 Frk. 10 Cent. ; auf den Empfang des roten Hutes 139 Frk. 74 Cent, und 3691 Frk. 49 Cent.; auf den Kardinalstitel u«d die Einreihung in die Kongregationen zusammen 233 Frk. 14 Cent. Diejenigen Kardinäle, die das Barett und Käppchen durch Ablegaten und Nobel- gardisten in Empfang nehmen, haben anstatt der erwähnten 489 Frk. 10 Cent, die Summe von 3721 Frk. 64 Cent, zu zahlen. Von der oben angeführten Gesamtsumme erhalten den größten Teil: die Kongregation der Provaganda (für den Kardinalsring 3225 Frk.), die Geheimen Kämmerer 6181 Frk. 25 Cent., die päpstlichen Zeremoniäre 1075 Frk. Der Rest verteilt sich auf nicht weniger als 90 verschiedene Klassen von Empfängern. Darunter befinden sich die Busfolanten, der Kammerdiener des Papstes, die geheimen Auskehrer, die Sänftenträger, der geheime Koch, der päpstliche Kellermeister, die päpstlichen Kutscher, die Beamten des Oberkämmereramtes, die Dienerschaft des Staatssekretärs, des Prodatars, des Palastpräfekten, des Sekretärs der Breven, des Majordomus, des Unterstaatssekretärs, des Auditors des Papstes, des Zeremonialpräfekten, des militärischen Ordonnanzen und des Staatssekretärs, die „Armen der Peterskirche", die Nobel- und Schweizergardisten, die palatinische Ehrengarde, das Musikkorps der vatikanischen Feuerwehr, die Palastgendarmerie usw. Die niedrigsten Summen beziehen die Diener des päpstlichen Garderobiers und des Rechnungsführers, nämlich 1 Frk. 61 Cent.
(Zwiegespräch.) Tochter: „Er betet mich an, der süße Mann!" — Mutter: „Was liegt uns dran, beißt er nicht an!
(Verfchnappt.) Herr: „Brummt denn Ihr Mann nicht, wenn Sie diesen Sommer wieder vier Wochen verreisen?" — Dame (bestürzt): „Woher wissen Sie, daß er brummen muß?"
(Unter Kollegen.) „Ich habe meine tierärztliche Praxis aufgegeben." — „Na, da könnten Sie jetzt ja auch dem Tierschutzverein beitreten."
Mutmaßliches Wetter am 18. und 19. Juli.
Bei weiterhin steigender Temperatur und langsam zunehmender Gewitterneigung wird sich das Wetter am Samstag und Sonntag noch größtenteils trocken und heiter gestalten.
„Ex'lenz betonen nur falsch." Der General machte ein fragendes Gesicht. Da öffneten sich die Lippen des Leutnants: „Es heißt einfach: das „eene Aas" und das andere Aas"! . ."
Die weltberühmte Schlucht Viamala im Hinterrheintal, in welcher drei hohe Brücken den wildschäumenden jungen Rhein überqueren, ist, wie der „Franks. Ztg." geschrieben wird, den staunenden Blicken des Wanderers noch mehr als bisher erschlossen worden. Um die ganze schauerlich-schöne Schlucht in Augenschein zu nehmen, genügten die 72 bis 76 Meter hohen steinernen Brücken, die in kühnen Bogen die schroff abfallenden Felsen mit ein- ander verbinden, nicht; es mußte zwischen der ersten und zweiten Brücke ein Gang in die Tiefe ermög- licht werden, und dieses Werk ist nun durch den Verkehrsverein Thusis im Pühner Tal ausgeführt worden. Es ist dies eine auf Felsen ruhende, in Serpentinen angelegte, aus behauenen Steinen bestehende und mit eisernem Geländer versehene, 300 Stufen zählende Treppe, auf welcher man in die Nähe des Wassers hinuntersteigt, um von dort aus an zahlreichen Wassermühlen vorbei durch eine Halbgalerie an Aussichtspunkte zu gelangen, die einen Blick in die ganze großartige Schlucht gestatten. Die Viamalaschlucht, die bekanntlich an Großartigkeit ihresgleichen sucht, ist durch dieses für 12 000 ^ erstellte Werk, das am 1. Juli vollendet ist und dem Verkehr übergeben wird, erst recht dem menschlichen Auge erschlossen und zugänglich gemacht worden.