Nach dem Gemeindegesang betrat Dekan Uhl den Altar, um in erhebender Weiherede, welcher die Worte des 84. Psalmes zu Grunde lagen, das neuerbaute Gotteshaus seiner Bestimmung zu übergeben. Hierauf bestieg Pfarrer Jung die Kanzel, um die Festpredigt zu halten über den Text des Sonntags Rogare (Joh. 16, 23—33) und über das Thema: „Dies Haus soll ein Bethaus sein". Nach beendigter Festpredigt ging Prälat Dr. v. Wittich zum Altar, um von hier aus mit einer Ansprache an die Gemeinde im Anschluß an den 122. Psalm und mit dem Segen des Herrn die kirchliche Feier zu beschließen. Mittags 12 Uhr begab man sich zum Festmahl in das Gasthaus zum „Hirsch". Den Reigen der Tischreden eröffnet« Prälat Dr. v. Wittich, welcher in seiner Rede die treu evangelische und für das kirchliche Wohl seiner Untertanen bedachte Gesinnung unseres Königs Wilhelm II. hervorhob und ein dreifaches Hoch auf Se. Majestät ausbrachte. Hierauf folgten noch verschiedene Ansprachen der HH. Dekan Uhl, Vezirksschulinspektor Schneider, Pfarrer Jung, Schultheiß Hörter, sowie poetische Vorträge von den HH- Lehrer Städler (früher in Dennach) und Kirchengemeinderat Bischer von Conweiler. Nachmittags 2 Uhr wurde durch Pfarrverweser Frick ein liturgischer Gottesdienst abgehalten, bei welchem Männerchor, Schüler- und Gemeindegesang in reicher Folge abwechselten. Mit Freude kann die Gemeinde Dennach zurückblicken auf den schönen Tag der Kirchweihe. Dank aber gebührt auch allen, welche
dazu beitrugen, daS schöne Werk durch hochherzige Stiftungen und reiche Gaben, sowie durch selbsttätige Mithilfe zu fördern. Möge das neuerbaute Gotteshaus zum Segen werden für die Gemeinde Dennach, sowie für alle, die darin ein- und ausgehen!
Teinach, 21. Mai. Gegen 400 Damen und Herren vom Stuttgarter Wirtsverein statteten am letzten Dienstag auf Einladung des jetzigen Besitzers und des Generalvertreters der Teinacher Hirschquelle, HH. Thomä u. Mayer, dem reizend gelegenen Teinach einen Besuch ab. Nach einem Abstecher auf die Ruine Zavelstein wurden das Badhotel, die Quellen und Versandanlagen besichtigt. An dem Mittagessen im Speisesaal des Hotels nahmen ca. 300 Personen teil. Der Badhotelpächter ist jetzt Henri Strompfer. Der infolge mißlicher Verwaltung in den letzen Jahren zurückgegangene Besuch des Bades beginnt sich schon wieder zu heben.
Vom Walde im Oberamt Nagold, 21. Mai wird dem „Ges." geschrieben: Die Blüte der Obstbäume steht gegenwärtig bei uns recht schön. Reichen Ertrag versprechen die Birnbäume, die größtenteils sehr üppig blühen; auch manche Apfelbäume zeigen schöne Blütenansätze; sehr reichlich blühen die Zwetschgen- bäume. Die Heidelbeeren haben großenteils glücklich verblüht; die Stauden zeigen massenhafte Frucht- ansätze, so daß bei günstiger Witterung eine recht ergiebige Beerenernte in Aussicht zu nehmen ist. In der Nacht vom 19. auf 20. ds. Mts. war es zwar empfindlich kühl, doch dürfte durch den erfolgten
Reifen ein nennenswerter Schaden kaum entstanden sein. In ganz auffallend reicher Menge sicht man an den Tannen Blütenansätze. Also ist auch auf eine reiche Tannenzapfenernte zu hoffen. Köstlich ist gegenwärtig die Luft in den Tannenwäldern, wo die blühenden Bäume den würzigen Duft spenden.
Pforzheim, 22. Mai. (Rodi u. Wienenberger, A.-G. für Bijouterie und Kettenfabrikation in Pforz- heim.) Der Aufsichtsrat hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, der am 18. Juni stattfindenden General- Versammlung die Verteilung einer Dividende von 10°/o wie im Vorjahre vorzuschlagen.
Leist« Ilachrichlen u. Telegramme.
Berlin, 22. Mai. Die argentinische Regierung hat ein Ausschreiben erlassen, worin sie mehrere Hauptleute der deutschen Armee als Lehrer der Kriegsakademie in Buenos Ayres für Taktik, Generalstabsdienst und Kriegsspiel zu gewinnen sucht.
Breslau, 22. Mai. In unseren militärischen Kreisen erwartet man, daß in allernächster Zeit der Kommandeur der 12. Division in Neisfe, Generalleutnant v. Woyrsch, zum kommandierenden General des VI. Armeekorps ernannt werden wird.
Mutmaßliches Wetter am 24. und 25. Mai.
Bei vorherrschend östlichen bis nordöstlichen Winden ist für Sonntag nnd Montag steigende Temperatur und fast ausnahmslos heiteres Wetter in Aussicht zu nehmen.
LW- Hiezu zweites Blatt. "WH
amtliche Bekanntmachungen unS privat-ktnzeigsn.
Die Ortsmr-khkr
werden aufgefordert, bis 1. Juni ds. Js. hieher anzuzeigen, ob Und wann sie seit dem Inkrafttreten der Min.-Verfügung vom S. Aug. 1902 betr. die Kassenführung und Kassenkontrolle bei den öffentlichen Körperschaften einen unvermuteten Kassensturz vorgenommen haben und ob eine Nachrechnung damit verbunden Worden ist.
Neuenbürg, den 23. Mai 1903. K. Oberamt.
Kälber.
ZvangDMsteigermT
Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Gräfenhausen belegenen, im Grundbuch von Gräfenhausen Heft 599 Abteilung I Nr. 1—4 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des Philipp Gocke, Restaurateurs „z. Waldeck" und seiner nun geschiedenen Ehefrau Regine, geb. Schaier auf Parzelle Bahnhof Neuenbürg, Gde. Gräfenhausen, eingetragenen Grundstücke:
Geb. Nr. 111 2 a 49 qm Wohnhaus und Hofraum an
der Pforzheimer Talstraße,
P.-Nr. 6639 77 „ Böschung und Wirtschafts
garten daselbst,
Gemeinderätl. Anschlag 20000 ^
P.-Nr. 6641/2 25 a 18 qm Nadelwald im obern Reut-
wald
Anschlag 155 ^
P.-Nr. 6644/1 1 „ 09 „ Acker in unteren Hausäckern
Anschlag 80 ^
am Dienstag den 14. Juli 1903,
vormittags 10 Uhr
duf dem Rathaus in Gräfenhausen versteigert werden.
Der Versteigerungsvermerk ist am 20. Juni 1902 und 16. Januar 1903 in das Grundbuch eingetragen worden.
Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebotes nicht berück- sichtig t und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.
Neuenbürg, den 20. Mai 1903.
Der Kommissär:
_Verw.-Aktuar Trofiel.
Kreb L krüksul
»rrnlL ,in<l W«vlL8vlKv8«;I»r»tt
ö3.äZS.88S 3.
wangs-Wersteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf den Markungen Ottenhausen, Rudmersbach und Oberniebelsbach belegenen, im Grundbuch von Ottenhausen Heft Nr. 128 Abt. I Nr. 1 bis 4, Heft Nr. 129 Abt. I Nr. 1 bis 6 und Nr. 9 bis 13, Heft Nr. 130 Abt. I Nr. 1 bis 11, im Grundbuch von Oberniebelsbach Heft Nr. 389 Abt. I Nr. 1 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen des Johannes Wolfrnger, Bauern und dessen Ehefrau Philippine, geb. Gehring, in Ottenhausen eingetragenen Grundstücke: -
Markung Ottenhausen:
P.-Nr.
Die Hälfte an:
52 1 a 38 qm Wohnhaus
52cl 16 „ Schweinestall
52a 1 „ 35 „ Scheuer
52b 25 „ Backofen
52e 33 „ Wagenschopf und
3 „ 30 , gemeinsch. Hofraum
oben im Dorf an der Dorfgasse,
Anschlag mit Parz.-Nr. 43, 44 und 46
3000 ^
ferner
ganz:
P.-Nr.
43
1
a
95
4M
Gras- und Baumgarten » mitten im >
. Anschlag mit
44
33
Gemüsegarten >Dorf an der
> Geb.-Nr. 52a 3000 ^
» »
46
1
71
Gras- und Baumgarten t Dorfgasse /
! 52b, 52e, 52ck
1882
10
31
Baumacker in Däublensäckern,
Anschlag
300 ^
2152
8
04
Acker in Eichäckern,
Anschlag
200
344
18
39
Acker und Wiese in Hanfäckern,
Anschlag
600
2517
7
56
Acker und Weg im Haderberg,
Anschlag
150
2615
6
52
Weinberg und Oede im Frohnberg,
Anschlag
150
U
884
7
13
Acker in Hardtäckern,
Anschlag
130
V
2167
14
86
Acker und Wiese in Eichäckern,
Anschlag
300
828
5
85
Acker auf dem Ring,
Anschlag
100
1398
9
67
Acker im oberen Viertel,
Anschlag
100
. „ 1808/1
9
64
Baumacker im Tiergarten,
Anschl.»
i808/2
10
71
Baumacker und Oede im Tiergarten,
Anschl.)
300
1758
6
59
Wiese und Land in Struthwiesen,
Anschlag
100
»» »
2789
6
40
Acker im Himmler,
Anschlag
160
2939
7
,
59
Acker im Schneckenberg,
Anschlag
120
3024
4
40
Acker und Oede im Frohnberg,
Anschlag
70
ir Markung Rudmersbach:
P.-Nr.
613
12
a
74
4M
Baumacker in Hochmühläckern,
Anschlag
300
» *
554
8
52
Wiese in Talwiesen,
Arisch!.»
* »
556
3
91
Wiese in Talwiesen,
Anschl.)
oVll
452
13
87
Baumacker in Bahnäckern,
Anschlag
250
0 Markung Oberniebelsbach:
P.-Nr.
1484
8
3.
11
qm
Acker im Zimmerberg,
Anschlag
200
am Freitag den 10. Juli 1903, vormittags 9 Uhr
auf dem Rathause in Ottenhausen versteigert werden.
Der Versteigerungsvermerk ist am 5. Mai bezw. 8. Mai 1903 in die Grundbücher eingetragen.
Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt.
Neuenbürg, den 20. Mai 1903.
Kommissär:
Gerichtsnotar Gaßmanv.