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ÄHiitzerr-dererrr
Neuenbürg.
Am Sonntag den 9. ds. ^ l von mittags 2'/s Uhr ab
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'verbunden mit Preisschietzen.
Das Schützenmristeramt.
Calmbach.
Die Warnung
des Bahnwärters Höll in Wildbad, mir auf seinen Namen nichts zu borgen, war vollständig überflüssig, da bis jetzt kein Grund hiezu vorliegt und er auch nicht in die Lage kommen wird, für mich etwas zu bezahlen.
Magdalene Höll.
Weiienbür g.
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Miltt-"" '
Um meine überfüllten Lager- beständc zu räumen, gebe sämtliche
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Neuenbürg.
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Schwann.
Neuenbürg.
Kirchliches.
Lountag den 9. Novbr., (24. nach dem
Dreieinigkeilssest.)
Predigt vorm. 10 Uhr (l Petri 1. 3—g- Lied Nr. 646): Dekan Uhl.
Christenlehre nachmittags I>/s Uhr für die Töchter: Stadtvikar Müller.
Mittwoch, den >2. Nov., abends 7'/- Uhr Bibelstunde.
Freitag, den 14. Rov., abends 7 Uhr Missionsvereni (im Lokal der Kinderpflege.)
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung. > * Neuenbürg, 8. Novbr. Auf die Herbstversammlung des Evang. Bundes am morg. Sonntag Nachmiltag sei hier besonders hingewiesen. Der über die „evang. Bewegung in Böhmen" trefflich informierte Pfarrer Schüle von Dürrmenz wird über dieses Thema einen Vortrag halten. Es darf Wohl ein zahlreicher Besuch erwartet werden.
Neuenbürg, 8. Nov. Wie durch Inserate in ds. M. bekannt gegeben, findet morg. Sonn- 2^/- Uhr die ordentliche Generalversammlung der Bezirkskrankenkasse statt. Als wichtigster Punkt steht die jährlich vorgeschriebene Ergänzungswahl des Vorstands auf der Tagesordnung.
Neuenbürg, 6. Nov. Der Württemberg. Schutzverein für Handel und Gewerbe schreibt uns: Im Amtsgerichtsbezirk Ettlingen verkaufte im Laufe der beiden letzten Monate ein angeb- ^ sicher Kaufmann B. Raben aus Berlin, der sich als Bevollmächtigter der „Internationalen Gasin- und Rodinfabriken Berlin, Bern, Wien, Paris und New-Jork" für Deutschland ausgab, an Kaufleute unter verschiedenen Vorspiegelungen kleine Pakete sogen. „Gasin" ä 25 -»s, das, im Oelbehälter der Petroleumlampen aufgelöst, bewirken soll, daß die Lampen mit demselben Lichte wie ein Auerfiches Gasglühlicht von 84 Kerzenstärken brennen, sowie sog. „Rodin" ü 25 Z, das als unfehlbares Mittel gegen Ungeziefer aller Art bezeichnet wird. Beide Pulver sind völlig wertlos. Eine Firma, wie oben bezeichnet, existiert nicht. Da anzunehmcn ist. daß Raben auch in anderen Gegenden versucht, seine Pulver zu verkaufen, warnen wir hiemit dringend vor demselben.
Calw, 7. Nov. Der 16 Jahre alte Sohn des Färbers W. erschoß sich gestern nacht im Kontor aus einer geringfügigen Ursache.
Nagold, 7. Novbr. Von einem schweren Schlag wurde die Familie des Unterhändlers Günther hier betroffen. Der erst zum Militär eingerückte Sohn Friedrich fiel gestern Morgen in der Kaserne in Stuttgart aus dem Fenster; er verstarb an den Folgen des Sturzes. Bon seinem Oberleutnant und Kompagnieführer ist an die untröstlichen Eltern ein herzliches Bedauern und innige Teilnahme ausdrückender Brief eingetroffen, worin der Verstorbene als braver und eifriger Soldat geschildert wird, den man sehr gerne hatte; auch habe er sich gegenüber Kameraden wiederholt ausgesprochen, daß er gerne Soldat sei. Ueber den Hergang des Unglücksfalls ist noch nichts bekannt. (Ges.)
Brötzingen, 6. Nov. Vergangenen Samstag abend wurde der 23 Jahre alte Karl Micol mit einem Revolver in den Leib geschossen. Micol machte sich in der Wirtschaft zur Krone mit seinem Revolver zu schaffen. Er zeigte denselben auch einem Gast namens Götz. Diesem entlud sich die Waffe und der Schuß drang Micol in die Lungengegend. Er wurde Samstag nacht in das städtische Krankenhaus nach Pforzheim verbracht. Sein Befinden ist zufriedenstellend, jedoch konnte die Kugel noch nicht entfernt werden.
Neuenbürg, 8. Nov. Auf den heutigen Schweinemarkt wurden 140 Stück Milchschwcine zugeführt und das Paar zu 15—24 ,,//) verkauft.
Denlsches Keich
Im Reichstage nehmen die am Dienstag nach Ablauf der mehrtägigen Verhandlungspause wieder fortgesetzten Zolltarisberalungen einstweilen einen ziemlich uninteressanten und einförmigen Verlauf. Genannte Sitzung mußte sogar vorzeitig abgebrochen werden, weil sich bei einer namentlichen Abstimmung die Beschlnßunsähigkeit des Hauses herausflellte. Am Mittwoch zeigte sich dasselbe allerdings genügend besetzt. Man fuhr in der schon zweimal abgebrochenen Debatte über den sozialdemokratischerscits ncn beantragten tz 1b des Zolltarifgesktzes fort, der ausspricht, daß die Zölle auf solche Waren, die von Ringen, Syndikaten u. s. w. im Auslände billiger verkauft werden, als im Jnlande, vom Bundesrat aufgehoben werden müssen, während ein llnter- antrag Dr. Barth dahin geht, diese Maßnahme in das Belieben des Bundesrats zu stellen. Es entwickelte sich abermals eine breitangelegte Erörterung des gesamten Kartellwesens, in welcher die Abgg. Dr. Müller-Sagan und Gothein von der freist Vereinigung scharf gegen die Auswüchse der großen wirtschaftlichen Vereinigungen auftraten. Nach Annahme eines Antrages auf Schluß der Debatte wurde über den beantragten neuen K 1b durch Namensaufruf abgestimmt; das Ergebnis war, daß das Haus den Paragraphen in der sozialdemokratischen Fassung mit 166 gegen 68 Simmen und in der freisinnigen Fassung mit 155 gegen 80 Stimmen verwarf. Dann begann das Haus die Beratung des § 1 e des Zolltarifgesetzes, welcher von den Ansprüchen auf Befreiung von der Entrichtung des Eingangszolles handelt, und zwar spricht dieser Paragraph die Befugnis zur gerichtlichen Geltendmachung solcher Ansprüche aus. tz 1 e ist ebenfalls von den Sozialdemokraten neu beantragt, er wurde vom Sozialdemokraten Stadthagen in zweistündiger Rede begründet, auch die Abgg. Brömel (fr. Verein.) und Bassermann (natl.) sprachen für den sozialdemokratischen Antrag, während ihn der Reichsfchatzsekretär v. Thielmann bekämpfte. In namentlicher Abstimmung wurde schließlich ß 1 e nebst einem hierzu gestellten Amendement v. Dziembowski mit 131 gegn 112 Stimmen abgelehnt.
Die vielbesprochenen Verständigungs- Verhandlungen in Betreff der strittigen Punkte des Zolltarifs sollen, wie aus Berliner parlamentarischen Kreisen verlautet, noch zu keinem Ergebnisse geführt haben. Es wird auch als fraglich bezeichnet, ob diese Verhandlungen noch eine Einigung zwischen der Regierung und der Reichstagsmehrheit zeitigen würden; auch hinsichtlich der geplanten Abänderung der Geschäftsordnung des Reichstages wird zwischen den Mehrheitsparteien noch resultatlos hin- und herverhandelt.
Der deutsche Kaiser geht nun also doch richtig nach England, speziell nach Sandringham, um dem König Eduard einen Besuch abzustatten. Dieser bevorstehende Besuch hindert aber einige
Blätter, speziell die „Times", nicht, die ordinärsten Verdächtigungen gegen den deutschen Kaiser zu schleudern und diesem nur auf künftiges Wohlverhalten hin bedingte Verzeihung zu gewähren.
Kaiser Wilhelm befindet sich wieder auf einer Englandfahrt, die er am Nachmittag des 6. November von Kiel aus angetreten hat, und zwar an Bord seiner Dacht „Hohenzollern". Zweck und Anlaß dieser jüngsten englischen Reise des erlauchten Monarchen haben mit der Politik nichts zu schaffen, denn er kommt lediglich zu einem Privaten Besuche seines Oheims König Eduards VII. nach England, womit dann noch weitere Besuche verbunden sind, welche dem Prinzen von Wales und anderen Mitgliedern des englischen Königshauses sowie verschiedenen Angehörigen des britischen Hochadels gelten. Allerdings wird daneben Kaiser Wilhelm mehrere englische Staatsmänner empfangen, wie den Premierminister Balfour und den Kolonial- minister Chamberlain, welcher Umstand ja zweifellos dem diesmaligen Aufenthalte Kaiser Wilhelms jenseits des Kanals einen gewissen poli- tischen Hintergrund verleiht. Aber wenngleich in diesen Besprechungen des kaiserlichen Gastes mit den leitenden Persönlichkeiten Englands die Tagesfragen der allgemeinen Politik mit berührt werden dürsten, so find doch von ihnen sicherlich nicht bestimmte Abmachungen und Ergebnisse zu erwarten, die politische Ausbeutung des neuesten Kaiserbesuches iu England, welche namentlich von gewissen amerikanischen Mattem bereits ins Werk gesetzt worden ist, kann man daher getrost auf sich beruhen lassen. Uebrigens weist das Gefolge des Kaisers bei seiner eng- lischen Reise keinen Herrn von politischer Stellung auf. — In Kiel hatte der Kaiser vor seiner Abreise nach England noch der am Donnerstag Vormittag stattgefundenen Vereidigung der Marinerekruten beigewohnt.
Professor Alfred Hillier, einer der britischen Delegierten zum Berliner Tuberkulose- Kongreß, erklärte in einer Unterredung mit einem Vertreter des Bureaus Laffan, die deutschen Methoden der Krankenversicherung und die Einrichtungen der deutschen Wohlthätigkeitgesell- schaften hätten auf ihn einen so vorzügliche« Eindruck gemacht, daß er Vorkehrungen getroffen habe, um Vertreter der wichtigsten Arbeiter- Organisationen und ihrer Wohlthätigkeitsgesell- schaften zu einer Studienreise nach Deutschland zu veranlassen, wo sie das deutsche System der Krankenversicherung und gegenseitigen Hilfe studieren sollen.
Für die Invalidenversicherung werde» Beitragsmarken fortan bei den Postanstalten gegen Marken einer anderen Lohnklasse unter folgenden Bedingungen umgetauscht: Die Marken, deren Umtausch gewünscht wird, müssen unbeschädigt sein. Es findet nur ein Umtausch gegen andere Marken statt; der etwaige höhere Wert der letzteren muß vom Empfänger bar zugezahlt werden. Eine Barzahlung aus der Postkasse ist ausgeschlossen; jede Poftanstall hat nur die Marken derjenigen Versicherungsanstalt zum Umtausch auzunehmen, deren Marken sie verkauft. Der Umtausch von verdorbenen oder unbrauchbar ge-