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Der Allgemeinen Deutschen Vieh- versicherungs-Gesellschaft zu Lübeck spreche ich hiermit für die schnelle und mich durchaus zufriedenstellende Regulierung meines Schadenfalles meine Anerkennung ans und lasse mein Pferd, das ich als Ersatz für das verendete Pferd einstelle, bei benannter Versicherung wieder auf­nehmen.

Kaltenthal, den 27. Mai 1902.

Wilhelm Krämer.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Seine Majestät der König hat auf das erledigte Kameralamt Tübingen den Kameral- verwalter, tit. Finanzrat Löflund in Ellwangen (vorher in Neuenbürg) unter Gewährung der Dienststellung eines Kollegialrats seinem Ansuchen entsprechend versetzt.

Bei der kürzlich vorgenommenen 1. Prüfung für den höheren Justizdienst ist u. a. Friedrich Kiefer von Calmbach für befähigt erkannt und zum Referendär II. Kl. bestellt worden.

Neuenbürg, 14. Juni. (Einges.) Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Im Lokal bei Karcher fand am Samstag Abend eine Versammlung des Kaustn. Vereins Neuen­bürg (O. d. D. H- B.) statt und war dieselbe von Mitgliedern und Gästen gut besucht. Nach der Begrüßungsansprache ließ sich der Vorsitzende in eingehender Weise auf obiges Thema ein und kam in seinen Ausführungen dahin, daß das Gesetz der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe nicht in dem Sinne von den Ortsbehörden zur Ausführung gebracht wird, wie es Wohl in der Absicht der Gesetzgeber lag. Durch unpraktische Verteilung der Arbeitsstunden und deren geradezu sinnwidrige Erweiterung auf dem Umwege zahl­reicher Ausnahmetage sei die Reform zu einem Zerrgebilde schlimmster Art gestaltet worden. Die Frage der Sonntagsruhe habe sich im Vorder­gründe des Interesses zu erhalten gewußt, weil das Gesetz der Verbesserung dringend bedürftig sei. Eine vollständige Sonntagsruhe müsse im Handelsgewerbe eingeführt werden aus volks­wirtschaftlichen, gesundheitlichen und religiösen Gründen. Sie diene dazu das Gleichgewicht des Körpers zu fördern und die geistigen Kräfte aufzufrischen; nicht im Wirtshausbesuch finde der Kaufmann die Erfüllung seiner Wünsche, sondern in der geistigen Beschäftigung und im Ergehen in Gottes freier Natur. Redner wies insbesondere noch auf die gesundheitlichen Nach­teile hin, die durch übermäßige Anstrengung ent­stehen und erwähnte die Statistiken über den Gesundheitszustand im Handelsgewerbe, welche die besten Beweise liefern. Alle diese Nachteile und die Erwägungen über die Zukunft im Handels­gewerbe müßten dazu führen, daß eine voll­ständige Sonntagsruhe gesetzmäßig würde und ein Gelingen dieses Strebens sei der Wunsch vieler selbständiger Kaufleute, sowie auch der Handelsangestellten. Der Redner ging noch auf die Einführung des 8 Uhr-Ladenschlusses ein, für den dieselben Gründe sprechen, wie für die Sonntagsruhe. Auch kommen noch die Nachteile in Betracht, die der Geschäftsinhaber selbst bei dem übermäßig langen Aufhalten des Ladens habe, die sich nicht allein durch erhöhte Spesen bei unbeträchtlichen Einnahmen ergeben, sondern auch dem Familienleben dadurch schädlich seien, daß der Mann der Familie entzogen ist und die Kinder oft den Vater entbehren. Das Publikum könne sehr viel zur Erreichung des 8 Uhr-Laden- schlusses beitragen, indem es seinen Bedarf so

frühzeitig wie möglich decke, jedenfalls nach 8 Uhr abends keine Einkäufe mache. Nach den mit Beifall aufgenommenen Aeußerungen des Refe­renten las derselbe noch zwei Anträge vor, die dahin zielen, auf Einführung der vollständigen Sonntagsruhe zu bestehen und die an den Bundes­rat, sowie an das Kgl. Ministerium gerichtet werden sollen. Betreffs Einführung des 8 Uhr- Ladenschlusses sollen nächstdem am hiesigen Platze weitere Schritte eingeleitet werden.

ff Neuenbürg, 16. Juli. Gestern nach­mittag ffs4 Uhr ereignete sich an dem Bau der Turnhalle ein bedauerlicher Unglücksfall. Der 19 Jahre alte Sohn des Zimmermeisters Streker, welcher an dem Bau beschäftigt war, fiel von beträchtlicher Höhe herab und hat sich nicht un­bedeutende Verletzungen am Körper zugezogen. Der Verunglückte mußte zunächst in ein Nach­barhaus geschafft werden, von wo er erst später in sein Elternhaus verbracht werden konnte. Ob die Verletzungen schlimmere Folgen nach sich ziehen werden, kann bis jetzt durch die Zersetz­ung von Blut in der Hüftgegend noch nicht gesagt werden.

Bern eck, 14. Juli. Heute ist es ein Jahr, daß in unserer 344 Einwohner zählenden Ge­meinde niemand mehr gestorben ist (mit Ausnahme eines kleinen Kindes); gewiß ein gutes Zeichen für einen Luftkurort. Mit den Grabarbeiten zu unsrer neuen Wasserleitung ist in den letzten Tagen begonnen worden; am 15. Okt. d. I. soll das ganze Werk vollendet sein.

Deutsches Weich.

Der Kaiser traf am Nachmittag des 12. Juli an Bord der Hohenzollern von Odde in Bergen ein, wo er bis zum Dienstag früh zu weilen gedachte. Sehr bemerkt werden die wieder­holten Unterredungen, welche Kaiser Wilhelm während seiner Anwesenheit in Odde mit dem gewesenen französischen Ministerpräsidenten Wald- eck-Rousseau hatte. Es verlautet bestimmt, der genannte französische Staatsmann werde über seinen Empfang durch den deutschen Kaiser einen Privatbericht an den Präsidenten Loubet erstatten. Bezeichnender Weise fallen die nationalistischen Blätter von Paris heftig über Waldeck-Rousseau wegen der Odder Vorgänge her, der es nunmehr natürlich vollständig mit den Nationalisten ver­scherzt hat.

Der Empfang des vormaligen französischen Ministerpräsidenten Waldeck-Rousseau bei Kaiser Wilhelm während der Nordland­fahrt des Monarchen hat, wie wir von unter­richteter Seite erfahren, eine weittragende po­litische Bedeutung und ist nicht blos als ein Zeichen der Wiederaufnahme sreundnachbarlicher Beziehungen anzusehen, wie vor einigen Jahren der Besuch des Kaisers an Bord eines an der norwegischen Küste kreuzenden französischen Schulschiffes. Man hätte es in Berlin gern gesehen, wenn Präsident Loubet auf seiner Rückreise von Rußland nicht blos Kopenhagen, sondern auch einen deutschen Hafen angelaufen

hätte. Die Stimmung in Frankreich ist aber augenblicklich noch immer eine derartige, daß jeder aktive französische Staatsmann, der einen Besuch in Deutschland macht, sich den heftigsten Verdächtigungen als Preußenfreund und Katzen­buckler aussetzen würde. Infolgedessen beschloß man in Frankreich, Waldeck-Rousseau, der augen­blicklich inaktiv ist, aber sicherlich bald wieder die Stelle des blos als Strohmann für ihn I eingesprungenen Combes einnehmen wird, zum ; Kaiser nach Norwegen zu entsenden. Waldeck- ! Rousseau ist zwar vorübergehend in den Hinter- ! grund getreten, seine Politik wird aber durch i Loubet und Combes fortgesetzt. Aus diesem Grunde wird die Begegnung in Odde sicherlich sehr viel zur Befestigung unserer sich immer günstiger gestaltenden Beziehungen zur bürger­lichen Republik in Frankreich beitragen.

Die Zolltarifkommission hat auch in der - vergangenen Woche mit erfreulicherFixigkeit" gearbeitet und die Beratung des Zolltarisent- wurfes abermals um ein erhebliches Stück ge­fördert. Sie hat nunmehrnur" noch ca. 250 Positionen zu erledigen, so daß allerdings die Wahrscheinlichkeit wächst, es werde der Kommission etwa im Lause der ersten Augustwoche gelingen, die erste Lesung der Zolltarifvorlage zu beendigen, obwohl allerdings gerade die noch unerörterten Positionen mit die wichtigsten industriellen Zölle umfassen. Jedenfalls liegt aber in Anbetracht des gegenwärtigen Arbeitseifers der Kommission kein stichhaltiger Grund vor, zur Förderung ihrer Verhandlungen außerordentliche Maßnahmen zu j ergreifen und man kann nur mit Befriedigung konstatieren, daß es von der angeblich geplanten ! Beschränkung der Redefreiheit der Kommissions- ! Mitglieder wieder still geworden ist.

Berlin, 12. Juli. Unter den Anarchisten Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz ist eine allgemeine Bewegung zur Auswanderung nach Brasilien ins Werk gesetzt worden, da ein sehr reicher Genosse daselbst große Ländereien angekauft hat und nunmehr durch Aufruf die Anarchisten auffordert, nach Brasilien zu kommen, um auf seinem Grund und Boden eine Genossen­schafts-Kolonie errichten zu können. An der Spitze der Bewegung zur Auswanderung stehen die amerikanischen Anarchisten, die sich infolge der in den Vereinigten Staaten beschlossenen Verschärfung der Anarchistengesetze daselbst nicht mehr sicher fühlen. In der Schweiz hat sich ein Auswanderungskomite gebildet. (Darnach hätte Europa Aussicht, von dieser Sorte Leute gesäubert zu werden.)

Das endgiltige Ergebnis der Reichstagsstich­wahl in Bayreuth ist: Hagen (natl.) erhielt 8549, Hügel (Soz.) 7600 Stimmen.

Mit über 900 Stimmen Mehrheit ist bei der Reichstagsstichwahl inBayreuth der national­liberale Kandidat, Professor Hagen, gegenüber dem sozialdemokratischen Schneidermeister Hügel zum Abgeordneten gewählt worden. Wie zu erwarten stand, stimmten die Anhänger des im ersten Wahlgange aufgestellten Kandidaten des