503
Neuenbürg.
Einen kleineren, gebrauchten, gut erhaltenen
Llskssts».,
hat billig zu verkaufen
W. Bauer, Schreinermftr.
Bin Abnehmer für BÜndel-- holz u bitte billigste Offerte sub. I). C. 256 an Laussnstein L VvAler 6., Frankfurt a. M.
HW> kreistsLsmls >
AdonlsilLS, >?issoinsvkslon^
I Kspksllkslsge, f
lUolLpHsslen eto I
WW ompüedlt
Vsüktt. 's^SSI'- u. ^rpklllstgSriMst^
Volsi, k'euerbae^
U Lxl. UoHieksrs.Lt.
Neuenbürg.
Mein großes Lager reinge« haltener
Murveme
in weiß u. rot, alte u. neue,
letztere 35 bezw. 40 Pfg. pr. Liter ab, empfiehlt zu geneigter Abnahme.
Hochachtend
Alvisvl.
700 Mk.
werden gegen Pfandsicherheit aufzunehmen gesucht.
Von wem? zu erfragen bei der Expedition ds. Bl.
bei kein-. 81 «ll 8 , Lssiivxvu
errielt mit oöer okue Xockea nscll jeSer VssckmelkoSe Sie besten Lr/olge.
BmuWze
u. s. w. werden rasch und billig angefertigt, auch die Ausführung ganzer Bauten übernommen.
Baugeschäft Wildbad.
Vit« Ve8te kür die 4ugea
bestes Stärkungs- und Erfrischungsmittel für schwache entzündete Augen und Glieder ist das seit bald 100 Jahren weltberühmte, ärztlich empfohlene
KölMeWaffnLL.
tenberger in Usildronn. Lieferant fürstl. Häuser, Ehrendiplom. Feinstes Aroma, billigstes Parfüm. In Fl. L 40, 60, 100 -k- Alleinverkauf für Neuenbürg bei 6. Lustnauer.
Gesucht
einen Büschelholzbinder für
Accord oder Taglohn.
Ehr. Keller in Calmbach.
OvLlolkÄvLllvii»
in allen Lorten bei 6. Need.
! Lsdll-ittelier?
> Kcruptslrcrsse 211.
S Unterzeichneter empfiehlt sich N in der Behandlung kranker » Zähne. Einsetzen einzelner » Zähne, sowie ganzer Gebisse
> unter sorgfältiger Bedienung.
^ ^ul. Llauser
Zahntechniker.
Sprechstunden in Wildöad jeden Montag u. Donnerstag im Hause des Hrn. Kürschner Rometsch, Hauptstr.
Neuenbürg.
Hottesdienste
am 6. Sonntag nach Trinitatis, den 6. Juli:
Predigt vorm. 10 Uhr (Ap. 8, 26—39' Lied Nr. 421): Stadtvikar Müller.
Christenlehre nachmittags IV- Uhr für die Töchter: Derselbe.
Mittwoch, den 9. Juli, morgens 7 Uhr Betstunde.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 1. Juli. Am Sonntag Nachm, fand im Sitzungssaal des Rathauses in Wildbad die ordentliche Generalversammlung der Bezirkskrankenkasse statt. Einziger Punkt der Tagesordnung war Bekanntmachung des Rechnungsergebnisfes vom Jahr 1901 bezw. Beschlußfassung über die Abnahme dieser Rechnung. Nach dem Ergebnis, welches in besonderer Bekanntmachung im Anzeigeteil des vorlieg. Blattes ersichtlich ist, schließt die revidierte Rechnung mit einem Ueberschuß von 442 ^ 40 ,<j ab. Hauptkassier Tröstet machte im Anschluß an die Publikation die Mitteilung, daß die Anforderungen an die Kasse z. Zt. außergewöhnlich große sind, weil der Krankenstand in den letzten zwei Monaten ein auffallend hoher ist; namentlich liegen auch mehrere Unglücksfälle vor. Es sei deshalb zu befürchten, daß sich für Heuer ein Defizit ergeben wird und es werde in der nächsten Herbst-Generalversammlung darüber zu beraten sein, ob der Beschluß vom Nov. 1898, betr. die Abschaffung der Ztägigcn Karenzzeit, nicht wieder aufgehoben werden soll. Nach den inzwischen gemachten (bei der Beschlußfassung befürchteten) Erfahrungen wird von der liberalen Bestimmung, wonach „im Falle der Erwerbsunfähigkeit vom dritten Tag nach dem Tage der Erkrankung, und wenn die Erwerbsunfähigkeit mindestens 6 Arbeitstage währt, schon vom ersten Tage ab bis zum Ablauf der 20. Woche Krankengeld gewährt wird", in so ausgiebiger Weise Gebrauch gemacht, daß fast gar keine Erkrankungen von weniger als 6 Tagen mehr Vorkommen. In der Versammlung knüpfte sich an diese Mitteilung ein kurzer, aber übermäßig lebhafter Meinungsaustausch. Ein Arbeitervertreter von Calmbach meinte, daß durch die beschlossene Verlängerung der Kran- ken-Unterstützung von 13 auf 20 Wochen die Kasse mehr in Anspruch genommen werde, als durch die Abschaffung der 3 tägigen Wartezeit, was aber nicht zutrifft, denn nach der Berechnung des Hauptkassiers ergiebt sich die Mehrbelastung gerade in Folge des letztgenannten Umstandes. Es wird deshalb die schwebende Frage ernsthaft zu erwägen sein.
Wildbad, 1. Juli. Unter Bezugnahme auf die Zeitungsnotizen läßt Hr. Kapitän Ferguson Mitteilen, daß er kein Konsortium vertrete und daß er in keinerlei Verhandlungen wegen des Ankaufs des Hotels Post gestanden habe. —- sAnm. d. Red. Wir haben in unserem Montagsblatt (Nr. 101) darüber mitgeteilt, was uns tags zuvor von glaubwürdiger Seite, welche wir genau informiert halten mußten, gesagt wurde, nämlich daß rc. Ferguson der Vertreter eines großen kapitalistischen Konsortiums sei. Bezüglich des angeblichen Ankaufs des Hotel Post und des Hauses Josenhans haben wir dagegen
nur gesagt, es soll beabsichtigt sein, mit der Zeit auch diese beiden Anwesen zu kaufen. Von etwa im Gang befindlichen Unterhandlungen mit dem Besitzer der „Post" haben wir lediglich nichts erwähnt. Wenn in anderen Blättern diese Lesart Aufnahme gefunden hat, so trifft uns keine Schuld.)
Tiefendronn, 2. Juli. Die Heuernte ist jetzt glücklich unter Dach. Allenthalben hört man Stimmen der Befriedigung unter den Landleuten. Mehr und besseres Heu wie in diesem Jahre hat es überhaupt noch nicht gegeben. Auch bezüglich der zu erhoffenden Obsternte werden die Schwarzseher nicht recht behalten. Wir bekommen Aepfel die Menge. Besonders die Luiken, die Goldreinette, der Bratzelapfel und der rote Kalvill haben sehr reich angesetzt. Das giebt „Zahnpulver" für den Winter! Birnen und Zwetschgen fehlen leider fast gänzlich.
Pforzheim. (Sonderzug nach Herrenalb.) Bon jeher war Herrenalb für die Pforzheimer ein beliebter Ausflugsort, doch war er nur für Touristen bequem zu erreichen, welche mit der Eisenbahn nach Neuenbürg oder Rothenbach fuhren, um über Dobel oder Neusatz dahin zu gelangen, oder man nahm sich von hier aus ein Fuhrwerk. In diese Verhältnisse hat auch die Errichtung der Bahnlinie Herrenalb-Pforzheim keine wesentliche Aenderung gebracht, denn einmal liegt der Fahrplan ziemlich ungünstig, zum andern ist der Preis von 3.10 für Hin- und Rückfahrt für viele sehr hoch, besonders wenn man auch Familienmitglieder mitnehmen will. Es ist deshalb mit Freuden zu begrüßen, daß es Hrn. Schäfer, welcher bekanntlich seit Jahren die Geschäfte des Eisenbahnreformvereins besorgt, gelungen ist, mit der bad. Lokaleisenbahndirektion einen Sonderzug zu vereinbaren. Der Zug soll, wie vorläufig seftgestellt ist, Sonntag den 20. Juli, 12 Uhr mittags hier abgehen, um über Ittersbach in ca. 2 Stunden Herrenalb zu erreichen; nach 8 Uhr abends soll dann die Rückfahrt stattfinden. Dank dem Entgegenkommen der Bahnverwaltnng kann der Preis bei genügender Beteiligung auf ^ 1.50 für Hin- und Rückfahrt festgesetzt werden.
Pforzheim, 4. Juli. Gestern abend kurz vor 7 Uhr entstand im Parterreraum des alten Fabrikgebäudes von Kolmar und Jourdan in der Kaiserfriedrichstraße Feuer. Es war nachmittags dortselbst eine Gasuhr entfernt worden und wird angenommen, daß ein Arbeiter ein noch brennendes Streichholz bei Seite geworfen hat, wodurch der Brand, genährt durch die mit Oel getränkten Riemen und eine große Menge von Polierlumpen, eine größere Ausdehnung annahm. Von Hausbewohnern und der inzwischen eingetroffenen Weckerlinie wurde das Feuer gelöscht. Der Schaden dürfte sich auf 3—4000 belaufen.
Deutsches Weich.
Mit dem Juli ist die sommerliche Ferien- und eigentliche Reisezeit gekommen, die sich erfahrungsmäßig schlecht mit parlamentarischen Verhandlungen verträgt. Es werden denn Wohl auch jetzt die noch versammelten einzelstaatlichen Parlamente, wie die Landtage von Bayern, Württemberg und Hessen, am längsten getagt haben, auch der Bundesrat gedenkt nächstens in seine Sommerferien zu gehen. „Unentwegt" arbeitet indessen die Zolltarifkommission weiter;, freilich unter dem Gebote des harten „muß", sie hat ja noch immer Hunderte von Positionen des neuen Zolltarifentwurfs zu erledigen. Doch wird versichert, sie wolle sich mit ihren Verhandlungen endlich sputen und hoffe, die erste Lesung des Tarifentwurfes bis zum 8. August fertigstellen zu können. Dann gedenkt sich die Kommission eine zweiwöchige Erholungspause zu gönnen und hierauf in die zweite Lesung der Zolltarifvorlage einzutreten. Neu zusammengetreten zu einer außerordentlichen, durch den Thronwechsel bedingten Session ist am Donnerstag der sächsische Landtag; am Freitag Nachmittag erfolgte seine feierliche Eröffnung seitens des Königs Georg. Bekanntlich handelt es sich bei dieser Tagung um die Feststellung der Zivilliste des Königs, sowie der Apanagen der Königin-Witwe Karola und der königlichen Prinzen.
Die Erneuerung der Dreibunds- Verträge ist überall als ein politisches Ereignis ersten Ranges besprochen worden. Allgemein ist die Ueberzeugung, daß das Hauptverdienst an jener Thatsache unserm Reichskanzler, dem Grafen Bülow, zukommt. Die ungcänderte Verlängerung der Bündnisverträge ist der beste Beweis für die trefflichen Beziehungen Deutschlands mit Oesterreich-Ungarn und mit Italien. Die maßgebenden Kreise in Wien, Budapest und Rom konnten sich der Ueberzeugung nicht entziehen, daß der Dreibund für ihre Länder vom höchsten Werte ist. In allen Preßäußerungen aus den verbündeten Reichen bildet der Gedanke, daß eine neue Aera des Friedens durch die Verlängerung des Dreibundes verbürgt sei, das Leitmotiv. Es wird aber auch daran erinnert, daß gegen die Erneuerung des Friedensbundes noch niemals ein so rücksichtsloser Kampf, und zwar mit den zweifelhaftesten Mitteln geführt worden ist wie in der letzten Zeit. Daß die Meldung von dem wichtigen Ereignis in Frankreich an gewissen Stellen überraschend und enttäuschend gewirkt hat, zeigt nur, daß sich französische Politiker und Schriftsteller in ihren Berechnungen zu sehr von Wünschen und Empfindungen beeinflussen lassen und vor unbequemen Thatsachen gern die Augen schließen.