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die deutsche Industrie hat allen Grund, auf den Ausfall dieser Preisverteilung stolz zu sein.

Weltausstellung in Paris. In der französischen Presse wird gegenwärtig der Besuch erörtert, welchen der Präsident der Französischen Republik Loubet, bei seinem Rundgang durch die Ausstellung dem im Stile Louis XV. reich de­korierten Maggi-Pavillon abstattete. Während er den dort anwesenden General-Direktor, Herrn Julius Maggi, der bekanntlich auch als Preis­richter fungiert, in eine längere Unterredung zog, ließ ihm dieser durch ein reizendes junges Mädchen für Madame Loubet einen wunderbaren Blumen­strauß überreichen. Herr Loubet dankte für diese Aufmerksamkeit durch Uebersendung einer pracht­vollen, seinen Namenszug tragenden Brillant- Broche an Frau Julius Maggi.

Bingen, 11- August. Das Segelschiff Poseidon" ist im Bingerloch gesunken. Das Fahrwasser ist gesperrt

DieD. Weinztg. berichtet vom : Haardt- aebirge. Alsenzthal 7. Aug. Der Stand der Weinberge ist allgemein befriedigend. Blatt und Traube sind gesund, so daß Hoffnungen auf gute Qualität festeren Bestand gewinnen. Ausgewachsene Trauben werden bereits ange­troffen. Man glaubt hier, durchschnittlich die Quantität auf bis -.E Ertrag schätzen zu dürfen. Cannstatt, 7. Aug. Aus allen weinbautreibenden Gegenden des Landes kommen nur günstige Berichte über die Trauben. Auch von störenden Einflüssen durch Krankheiten rc. ist wenig zu bemerken. Wenn das, was jetzt am Stock hängt, geerntet werden kann, so wird ein guter Ertrag herauskommen.

Selbsthilfe des Handwerks. Eine be­achtenswerte Mahnung an die Handwerker hat vor kurzem dasNeue deutsche Handwerkerblatt" veröffentlicht. Von Wohlwollen für die Berufs­genossen getragen, enthält der Aufsatz eine Reihe vortrefflicher Gedanken, die in weiten Kreisen der deutschen Handwerkerwelt bekannt und beachtet zu werden verdienen. Das Blatt schreibt:Aus­sichtslos wäre für den Handwerkerstand die ein­seitige Bekämpfung des Großkapitals, der Groß­industrie. Statistisch erwiesen ist, daß da, wo eine blühende Großindustrie besteht, sich auch ein blühender Handwerkerstand entwickelt. Also nicht bekämpfen wollen wir die kapitalkräftige Groß­industrie, sondern uns die Mittel zu Nutzen machen und die Wege bahnen, welche die Groß­industrie so gewaltig haben emporblühen lassen, als da z. B. sind: Einkauf im großen, intensivere Betriebsweisen, Befriedigung des Kreditbedürf­nisses. Unsinnig ist es, an der Zukunft des Handwerks zu verzweifeln, feinen Untergang als unausbleibliches Ergebnis des wirtschaftlichen Fortschritts voraussehen zu wollen. Der einzig richtige Weg, den die Handwerker zur Erlangung einesbessern Daseins" einschlagen können, ist unsers Erachtens der genossenschaftliche. Die Handwerker müssen sich zu Genossenschaften zu­sammenschließen, die nicht nur Kapital, Kredit und billigen Rohstoff liefern, sondern in denen auch der rechte Geist waltet,nicht der kleinliche Zunftgeist der letzten Jahrhunderte," sondern jener Zunftgeist, der nicht nur die materiellen Sonder-Jnteressen seines Standes wahrnahm, sondern auch für die höheren Ziele einer größeren Gemeinschaft Sinn und Verständnis hatte. Ver­kehrt wäre es, wollte man starrköpfig die Idee ststhalten, Einrichtungen und Zustände wieder- Wustellen, für welche die Gegenwart keine Grundlagen mehr giebt. Von solchem Gesichts­punkte aus müssen die Innungen und alle mit ber Handwerkersache sich befassenden Korpora­tionen ihre Thätigkeit entfalten. Alle auf das Handwerk gerichteten Einrichtungen und Maß­nahmen müssen den heutigen Zeitverhältnissen angepaßt sein. Das Allererste, was allen Hand­werkern not ist, ist Solidaritätsgefühl Einig­keit. Der Staat hat ihnen imneuen Hand- Werker-Gesetz" den Weg gezeigt, den sie gehen wüsten. An den deutschen Handwerkern ist es nun, diesen Weg zu verfolgen, sich einheitlich öu organisieren, ihre Mitglieder zur Einheit zu- st^^kizufassen und auf dem Wege der Selbst- ME zum gemeinsamen Ziele zu gelangen: Durch ^"^W^zur Selbsthilfe, durch Selbsthilfe zum

Württemberg.

Ulm, 11. Aug. Beim hiesigen Bezirks­kommando haben sich auf die jüngste Aufforder­ung 9 Freiwillige nach China gemeldet, welche sämtlich als tropendienstfähig bezeichnet worden sind.

In Eßlingen haben sich aus Mannschaften des Beurlaubtenstandes zur Verwendung in China zwölf Mann gemeldet, hiervon wurden fünf Mann tropendienstfähig befunden. Die zur Einziehung kommenden Mannschaften haben sich zur Abreise derart bereit zu halten, daß sie am 15. August in Potsdam eintreffen können.

Tübingen, 11. Aug. Als Nachfolger des nach Heidelberg übersiedelnden Professors Anschütz wird Professor Dr. Triepel-Leipzig als Staatsrechtslehrer hierherberufen.

Oberndorf, 11. Aug. Die Abrechnung über das hier am 1. Juli ds. Js. abgehaltene Fest des Schwarzwaldvereins ergab ein Defizit von 400 das durch eine Kollekte unter den Mitgliedern gedeckt werden soll.

Freuden stad t, 10. Aug. Der 64jähr. Bauer Frey von Schwarzenberg und sein Sohn führten gestern nachmittag Langholz von Schön­münz über Schönmünzach nach Schwarzenberg. Beim Ausfahren einer Kurve verursachte ein unter dem Wagen hängender Stamm eine Spannung. Beim Lösen derselben wurde der Vater von einer Stange derart an den Kopf getroffen, daß er sofort tot war.

Ausland

Bregenz, 11. Aug. Gestern wurde hier ein 23 jähriges blühendes Mädchen, namens Hörbnrger, beerdigt. Dasselbe hatte eine Gurke gegessen und gleich darauf getrunken, was nach fünf Stunden grausamer Schmerzen ihren Tod infolge Kolik herbeiführte. Die Aerzte erklärten, alles Blut habe sich aufs Herz gezogen.

Vertrauliche Verhandlungen zwischen Ita­lien, Frankreich, Belgien und Spanien sind, wie verlautet, wegen Schaffung einer gemeinsamen Anarchisten-Polizei eingeleitet worden, die ausschließlich die internationale anarchistische Bewegung überwachen soll. Die Kosten werden gemeinsam bestritten.

Vom chinesischen Kriegsschauplätze liegt augenblicklich wieder eine Fülle von un­kontrollierbaren Nachrichten vor. Li-Hung- Tschang soll mit der Einleitung von Friedens- Unterhandlungen betraut sein, die Kaiserin- Witwe soll den Gesandten Lebensmittel gespendet haben, die chinesischen Machthaber wollen zur Beglaubigung ihrer Ehrlichkeit die Originale der Depeschen nach Tientsin senden. In amtlichen deutschen Kreisen hält man an der Annahme fest, daß der Vormarsch nach Peking noch nicht begonnen hat. Bei der Besetzung von Peitsang und Uantsun handle es sich lediglich um die Sicherung zweier für den spätern Entsatz von Peking wichtiger strategischer Punkte.

Eine Depesche desB. T." aus London besagt: Meldungen aus Prätoria bestätigen, daß General Dewet entkommen ist und mit seinem Korps samt Kanonen und Wagen den Vaalfluß überschritten hat! General Methuen war nicht im stände, ihn aufzuhalten.

In Stockholm giebt es über 23000 Tele­phone, während die Stadt nur eine Bevölkerung von 300 000 Köpfen hat.

In Brasilien werden jährlich durchschnittlich 360000 Tonnen Kaffee gewonnen; das ist etwa von der Masse, die in der ganzen Welt jährlich verbraucht wird.

HUrrerÜtMendsr Heil.

Die Irre von Sankt Rochus.

Kriminalroman von Gustav Höcker.

(Nachdruck verboten.^ (Fortsetzung.'

Während mit einbrechender Dunkelheit Polizisten den Lindenhof und den am Garten hinführenden Uferweg umstellten, von wo aus der Kriminalkommissar den im Gartenhause ver­borgenen verdächtigen Gast abfangen wollte, von dem man auch bereits im Städtchen munkelte, ließ sich Allram nach dem jenseitigen Ufer übersetzen, und zwar eine Stunde früher, als

mit der Pseudo-Baronin verabredet war. Er wollte sich des Fährmanns versichern, den er mit im Komplott glaubte, und da dieser dem Trünke ergeben war, so hatte er sich mit einer Flasche des kräftigsten Jamaika-Rums versehen, um ihn bei seiner schwachen Seite zu fassen. Während der Stunde, die er mit ihm im Fährhause ver­plauderte, brachte er zwar nichts aus ihm her­aus, aber seine Absicht, ihn total betrunken zu machen, erreichte er vollständig. Zunächst hatte er dadurch einen Gegner unschädlich gemacht, er hatte es also nur noch mit zweien zu thun, von denen der eine nur eine schwache Frau war; gegen den andern schützte ihn sein sechsläufiger Revolver. Er wollte aber auch wissen, was Frau Bruscher und ihr Neffe denn daß er es mit diesen beiden zu thun habe, bezweifelte er keinen Augenblick mit ihm vorhatten, und dies konnte er ungefährdet beobachten, wenn er selbst die Rolle des Fährmanns übernahm und dem letzteren die seinige übertrug. Als er den Fährmann, welchem er Sprache, Ton und sogar den englischen Fluch abgelauscht hatte, bis zur Sinnlosigkeit betrunken sah, nahm er mit ihm den Kleiderwechsel vor und führte ihn hinaus auf die Bank, wo er, durch die herrschende Dunkelheit vor dem Mißlingen seiner Lift ge­schützt, das Weitere abwartete.

Die Ereignisse, die nun folgten, sind dem Leser bereits bekannt. Allram hatte sich vor­gestellt, man werde mit dem Fahrzeuge bei der Sägemühle landen wollen, um lhn dort in sicheren Gewahrsam zu bringen, ihn durch Droh­ungen mit dem Tode zu einem Geständnis zu zwingen, wie weit er in seinen Nachforschungen nach dem Mörder Georgis gekommen sei und vor welcher Gefahr sich die beiden Schuldigen sich etwa noch zu hüten hätten, und zuletzt werde man ihn auf ewig zum Schweigen bringen und ihm in irgend einem Keller der Mühle ein stilles Grab bereiten. Daß man ihn mitten im Flusse über Bord werfen werde, darauf war er nicht gefaßt gewesen, und so vermochte er auch nicht zu verhindern, daß der Fährmann das Opfer wurde, zu welchem er selbst ausersehen war. Ebenso wenig war er darauf vorbereitet, daß der Tod des Fährmanns ebenfalls beschlossen war, und nur sein Revolver, den er beständig bereit gehalten, rettete dem mutigen und ent­schlossenen Mann das Leben, ...

Der geheimnisvolle Gast des Lindenhoss wurde auf seinem gewohnten Spaziergange im Garten von dem Kriminalkommissar und seinen Leuten ergriffen. In der That ergab es sich, daß er der bankerotte Bankier Ludwig Sexauer war, an dessen Einbringung seinen zahlreichen Gläubigern so viel lag. Wie sich herausstellte, war die Frau des Lindenhofpächters Sexauers Schwester. Er hatte seiner auffallenden, im Steckbrief genau angegebenen äußeren Merk­male wegen nicht gewagt, sich auf längerer Eisenbahnreise der Gefahr einer Erkennung aus­zusetzen, sondern es vorgezogen, sich im Linden­hofe so lange verborgen zu halten, bis einiges Gras über die Sache gewachsen sein werde, um dann mit größerer Sicherheit seine Flucht ins Ausland fortzusetzen. Inzwischen hatten seine Verwandten das Gerüchi von seiner Anwesenheit in Kairo zu verbreiten und aufrecht zu erhalten gewußt und darin größeres Geschick bekundet, als in der. Verbergung ihres Schützlings, der sich zudem in seinem Exile zu mancherlei Un­vorsichtigkeiten hatte verleiten lassen.

Herr Titus Allram hatte somit an diesem Abend einen Doppelfang gemacht. Auf seine Veranlassung wurde Frau Bruscher sofort ver­haftet, ihr schwer verwundeter Neffe ins Spital gebracht. Die aus dichter Nähe auf ihn ab­gefeuerte Revolverkugel hatte, nahe am Herzen vorbeigehend, die Lunge gestreift und bei öer siebenten Rippe den Körper wieder verlassen. An seinem Wiederaufkommen zweifelten die Aerzte, und er selbst hielt seinen Tod für ge­wiß. So legte er denn ein rückhaltloses Ge­ständnis ab, denn selbst wenn er mit dem Leben davonkam, war ihm doch die Strafe für die Ertränkung, des Fährmanns sicher, da diese That in der Person Allrams einen unanfecht­baren Zeugen gehabt hatte. Hierzu kam noch seine Furcht vor der Schlauheit seiner Tante,"