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Die Ziehung der
LviriLsr r'oklSQ^SLäs-I^ottSrLS
findet unwiderruflich
Mittwoch den 25. Juli
statt. Lose ä 1 Mark sind zu haben bei
6'. Zs/ee/r.
ksr ktuiick I.—, 1.20,
1.40, I.6o, 1.80, 2 -, uvä >1Ic. 2.50.
XisckerlLzs 1>si IV. 4VitI<Img.n», Ilsrrsnsld.
Ein ordentlicher
Kaufbursche
nicht unter 15 Jahren wird angenommen.
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Silberwarenfabrik Pforzheim.
dto. -Tinte
zu haben bei C. Meeh
Bericht der
MtrMmitllmgs-elik str NdDmokrtmg i» Stuttgart.
Nr. 8. Ausgegeben den 14. Juli 1900.
Neuerdings gingen bei uns ein :
Kngevole: a) In Kirschen aus Unterleningen OA. Kirchheim, lieferbar vom 16. Juli ab, schwarze Brennkirschen, Auskunft erteilt der Ortsvorsteher, zus. 8500 Ztr. — Ferner liegenvor: d) In Johannisbeeren(rote,weißeundsch>varze) aus Böttingen a. Neckar, Bietigheim, Bissing a. d. Enz, Cannstatt, Fellbach, Feuerbach Gerlingen. Gaildorj, Hedelsingen, Lausten, Markröningen^ Neuenbürg, Ober- Sulmetingen, Stuttgart, Waiblingen, zus. 140 Ztr. — e) In Stachelbeeren aus Neuenbürg, Stuttgart, Tomerdingen, zus. 27 Ztr. — ck) In Aepfel, (Tafelobst) aus Plattenhardt, Meckenbeuren, zus. 4000 Ztr. — (Mostobst) Plattenhardt. Mecken, deuren, zus. 35000 Ztr. — s) In Birnen, (Tafelobst) aus Plattenhardt, Tomer- dingen, zus. 35 Ztr. — iMostobst) Plattenhardt, 6000 Ztr — k) In Rhabarbar aus Stuttgart (zu Gelse 5 Ztr. - Z) In Fallobst (zu Gelse).
Die Vermittlung geschieht «nenkgekttich-
Vorschriften unv Formulare sind prompt und franko erhältlich.
O b st - P r e i s e:
Stuttgart (Llugios - Markt bei der Markthalle am 14 Juli): Kirschen 8 bis 12^>, Johannisbeeren 10-15 Stachelbeeren 6—8^, Himbeeren 20—25 Prestlinge 60 Heidelbeeren 8-10 Birnen (Glas) 18per Kilo.
Formulare
jeder Art sind vorrätig bei
E. M-eh.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Bei der kürzlich vorgenommenen 1. Prüfung für den höheren Justizdienst ist u. a. Otto Holzer von Rothenbach für befähigt erkannt worden.
Deutsches Aeich.
Die Einberufung de s Reichstages wird, wie jetzt verlautet, vermutlich nicht vor Anfang Oktober erfolgen.
Berlin, 14. Juli. Die letzten Nachrichten aus Peking lauten wieder einmal sehr ungünstig und wenn auch die angebliche amtliche Nachricht von einer Niedermetzelung aller Europäer bis jetzt keine Bestätigung gesunden hat, so scheint es doch, daß am 7. Juli wieder ein heftiger durch Beschießung unterstützter Angriff auf die Gesandtschaften stattgesunden hat. Freilich haben sich viele der früheren chinesischen Nachrichten als Schwindel herausgestellt. Daß es aber, wenn die Europäer nicht schon ermordet sind, in Peking außerordentlich böse aussehen muß, ist so selbstverständlich, daß man es gar nicht zu sagen braucht.
Die Firma Krupp hat, wie Antwerpner Blätter melden, in Merrem in Belgien eine große Landstrecke angekauft in der Absicht, dort eine Geschützgießerei zu errichten. Die Arbeiten sollen sofort begonnen werden. — Der Firma, die bekanntlich viel für das Ausland arbeitet, scheint daran gelegen zu sein, einen Teil ihrer Lieferungen der Ueberwachung durch den Staat Id entziehen.
Das Postcheckverfahren wird vorläufig nicht eingeführt. Die Errichtung von Postcheckämtern und die Einführung des Postcheckwesens war von der Reichspostverwaltung ursprünglich schon znm 1. April d. I. beabsichtigt. 'Die Regierungsvorlage, durch welche der Reichskanzler ermächtigt werden sollte, das Verfahren einzu- ftihren, wurde bekanntlich vom Reichstage wesentlich umgestaltet. Die Gebühren wurden fast ganz beseitigt und dafür die Verzinsung der Einlagen aufgehoben. Wie jetzt aus bestunterrichteten Kreisen verlautet, beabsichtigt der Reichskanzler nicht von der ihm erteilten Ermächtigung, das Postcheckversahren einzuführen, Gebrauch zu machen. Das Postcheckversahren wird also auf keinen Fall noch in diesem Jahre zur Verwirklichung gelangen. Ob dem Reichstage eine neue Vorlage unterbreitet werden soll, oder ob der ganze Plan endgültig, als gescheitert zu betrachten ist, entzieht sich unserer Kenntnis.
Der Hamburger Apothekerverein hat jüngst, um der Kurpfuscherei zu steuern, folgenden Beschluß gefaßt: „Die Mitglieder des Vereins verpflichten sich, die Anfertigung solcher Rezepte, welche von notorischen Kurpfuschern ausgestellt sind, zu verweigern. Die Aerzte sollen ersucht werden, sich nur solcher Rezeptblätter zu bedienen, die ihren Namen und ihre volle Adresse enthalten. Zur Bekämpfung des Rezeptierens in den Drogen- handlungeu sollen die Aerzte aufgesordert werden, Rezepte nicht in die Drogenhandlungen zu schicken, dem Rezeptieren in den Drogenhandlungen entgegenzutreten und Zuwiderhandlungen bei der Kommission zur Anzeige zu bringen.
Frechheit ist und bleibt der hervorragendste Charakterzug der Tschechen! Vor einiger Zeit haben die in Dresden befindlichen Tschechen an die Behörde das Gesuch gerichtet, es solle dort eine tschechische Schule errichtet werden! Natürlich wurde dieses unverschämte Verlangen abgelehnt. Wenn der deutsche Michel sich nicht balo den Schlaf aus den Augen reibt, kann es noch zu recht angenehmen Sachen kommen. Also munter werden und aufgepaßt!
Große Kohlenlager läßt, wie man uns schreibt, der Georgs - Marien - Bergwerksund Hürtenverein bei Werne a. d. Lippe ab- tcusen, und zwar in 3 Schächten.
Raubmord. In einem Kornfelde bei Gelnhausen wurde, wie ein Privat-Telegramm aus Frankfurt a. M. berichtet, der Schlosser Neumann aus Braunschweig ermordet und beraubt aufgefunden. Von dem Mörder fehlt jede Spur.
Der unverkaufte Hauptgewinn. Die letzthin gezogene Weimarer Lotterie ist von einem merkwürdigen Zufälle betroffen worden. Der Hauptgewinn derselben im Werte von 15000 ist nämlich auf die Nummer 168560 in die Kollekte von Karl Fester in Danzig gefallen. Die Glücksnummer blieb jedoch bis nach beendigter Ziehung unverkauft und befand sich als Reklame im Schaufenster des Kollekteurs. Der glückliche Gewinner des Haupttreffers ist demnach der genannte Kollekteur selbst.
In Neustadt in Baden treibt seit Jahren ein Brandstifter, der es hauptsächlich auf Wirtschaften abgesehen hat, sein Unwesen. So wurde im letzten Sommer in sechs Wirtschaften, von denen zwei ganz und eine teilweise niederbrannten, Feuer gelegt, und erst in vergangener Woche wurden Scheuer und Stallung des Gasthofs zur Krone eingeäschert.
Württemberg.
Stuttgart. Unter dem Kommando des Ostasiatischen Expeditionskorps befinden sich folgende zuletzt in württemb. Diensten g estandene Offiziere: 1. Ostasiat. Inf. Regt.: Kommandeur Oberst v. Normann, bisher kommandiert nach Württemberg als Kommandeur des Gren. Regts. Königin Olga (1. württ.) Nr. 119, Oberleutnant Diez. 3. Ostasiat. Inf. Regt.: Kompagnieführer: Hauptmann Knörzer, 8. Komp., Oberleutnant Triebig, Leutnant Legl, Leutnant v. Schnizer, Leutnant Friedr. Karnapkh. (Demnach stellt Württemberg die 8. Kompagnie des 3. Ostasiat. Rgts., Kommandant Oberst Frhr. v. Ledebur.) Ostastat. Feldart. Regt.: Leutnant Schnitzler, Ostasiat. Pionierbat.: Korpstelegraphenabt.: Trainkolonne: Leutnant Ostermayer. Diese Offiziere sind unterm 9. Juli aus dem württ. Armeekorps ausgeschieden. — Bereits unterm 2. Juli sind ausgeschieden die Leutnants Menzel, Erlenmeyer und Schäfer, ersterer behufs Uebertritts zu dem I. Ersatzbataillon (Kiel), letztere beide behufs Uebertritts zu dem II. Ersatzbataillon (Wilhelmshafen.)
Stuttgart, 14. Juli. Die Besichtigung und Verabschiedung der nach China bestimmten
Freiwilligen des württembergischen Armeekorps durch den König und die Königin fanden heute vormittag unter Zusammenfluß einer gewaltigen Volksmenge in Ludwigsbnrg statt. Der König hielt dabei eine Ansprache, die in den Ruf ausklang: „Unser oberster Kriegsherr, S. M. der deutsche Kaiser — Hurrah!" Die Truppen stimmten begeistert dreimal in den Ruf ein. Divisionskommandeur General Schnürlen erwiderte mit einem Hoch auf den König.
Aus der König-Karl-Jubiläums- stiftung und der von der Kommission für die Ausstellung für Elektrotechnik und Kunstgewerbe in Stuttgart zur Verfügung gestellten Summe wurden 700 zugeteilt an Jakob Schäfer, mechan. Bau- und Möbelschreinerei in Calw, zu den Kosten der Anschaffung eines Motors und von Arbcitsmaschinen, welche von anderen Gewerbetreibenden mitbenutzt werden.
Stuttgart, 14. Juli. Gestern ist hier der älteste Rechtsanwalt Stuttgarts, Herr Aoolf Niethammer, im Alter von 92 Jahren gestorben. Die Leiche wird nach Heidelberg überführt.
Stuttgart, 14. Juli. Es läßt sich jetzt mit Bestimmtheit sagen, daß das naßkalte Wetter welches wir gehabt haben, unseren Weinbergen nichts geschadet hat. Die Blüte der Trauben war großenteils schon vorüber. Die Feuchtigkeit aber that überhaupt sehr not, den Weinbergen nicht allein, sondern allen Kulturen. Jetzt ist bei dem reichlichen Fruchtansatz der Stand der Weinberge ein vielversprechender, das Laub steht gesund, die gefürchteten Krankheiten zeigen sich bis jetzt nur sehr wenig. Beim Wein darf man freilich nie vorzeitige Hoffnungen hegen, es hängt noch alles von den folgenden Monaten ad, ob die Winzer und Konsumenten sich freuen dürfen.
Stuttgart, 6. Juli. Um das Bild der Stadt Stuttgart an der Jahrhundertwende festzuhalten und in möglichst vollkommener Ausführung der Nachwelt zu überliefern, hat der Gemeinderat in seiner gestrigen nichtöffentlichen Sitzung beschlossen, durch den Hofphotographen Brand- seph photographische Aufnahmen der Stadt vom Turm der Stiftskirche aus machen und so ein Bild in einer Länge von 3 Meter in einer Höhe von 1 bis 2 Meter Herstellen zu lassen. Die Aufnahme dürfte etwa 250 kosten. Auch späterhin soll von Zeit zu Zeit ein solches Bild angefertigt werden, namentlich falls bei besonders reger Bauthätigkeit wesentliche Veränderungen des Weichbildes der Stadt, insbesondere in der Bebauung der Hänge und Höhen eingetreten fein sollten.
Laup heim, 12. Juli. Auch unser Oberamt stellt 2 Mann. Ein Soldat aus Schwendi erhielt bereits telegraphischen Befehl, abzureisen, desgleichen wird aus nämlichem Ort Freiherr Richard von Süßkind, z. Zt. Oberstleutnant beim Leibgarderegiment in Berlin, nach Ostasien abreisen.
Nürtingen, 14. Juli. Heute nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr wurde auf der Straße von hier nach Frickenhausen an einem Knaben und einem Mädchen im Alter von 6 und 8 Jahren ein Lustmordversuch verübt. Das