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Neuenbürg.

Hollesdienste

am h. Osterfest, den 15. April, Predigt vorm. 10 Uhr (I. Kor. 15, 5158; Lied Nr. 170): Dekan Uhl.

Kirchenchor:Gelobt sei Gott im höchsten Thron".

Abendmahlsfeier.

Abends 5 Uhr Altarrede: Stadtv. Fleck. Ostermontag, den 16. April, vorm. 10 Uhr Predigt (Joh. 20, 1118; Lied Nr. 175): Stadtvikar Fleck.

Ostern.

Von der Berge dunklen Säumen

Grüßt das Licht die Welt,

Bor dem jungen Tage räumen Muß die Nacht das Feld

Auch der Winter floh von dannen,

Eilend war sein Lauf;

Ueber Haide, über Tannen Wacht der Frühling auf.

Horch! Die Osterglocken laden Rufend schon von fern:

Hohes Fest von Gottes Gnaden,

Sicgestag des Herrn

Alle Freuden überragend Die die Welt gesehn

Tröste göttlich, die da klagend An den Gräbern steh'n!

Schenke allen, die da dürsten,

Innen Frieden du

Aus der Kraft des Lebenssürsten,

Vorschmack ew'ger Ruh'!

Nächte lichtend mit dem Gruße Himmlisch-sel'ger Art

Weih' uns mit dem Osterkusse

Seiner Gegenwart! L.. R.

Die Predigt von dem neuen Leben, das in Christi Auferstehung der armen Menschheit ist geschenkt worden, hat ihre Kraft seit bald zwei Jahrtausenden in aller Welt bewiesen. Daß der Heiland lebt und mit seinem Geiste in der Mitte der Seinen wunderbar gegenwärtig ist, das lehrt uns jeder Blick auf den wunderbaren Siegesgang des Evangeliums durch alle Länder, jeder Blick in das Glaubens- und Liebesleben der Ge­meinden, die sich mit Ernst zu dem auferstandenen Heilande bekennen. Das ewige Leben ist einge­kehrt in diese Welt der Sterblichkeit; und das Licht von oben hat es uns geoffenbart, wozu dies irdische Leben im Fleische uns dienen soll, zur Verklärung und Erneuerung alles Irdischen durch den Geist, der da lebendig macht. Und deshalb stellen wir uns fröhlich und getrost auf den Boden der Osterpredigt und bekennen mit den ersten Jüngern, die den Auferstandenen haben schauen dürfen, und mit dem teuren Schrift­wort, das ihre Zeugnisse uns überliefert hat: Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Wenn wir nur im Glauben ihm uns zu eigen geben wollten, dann würde auch uns das Wort gelten: sind wir aber mit Christo gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden. Ein neues Leben in Christi Kraft das ist für unser deutsches Volk die nötigste Ostergabe. Wo aber ein solches Leben aufge­wacht ist, da ist auch die Hoffnung lebendig, daß derselbige, der Christum von den Toten auferwecket hat, unsere sterblichen Leiber lebendig machen wird um deswillen, daß sein Geist in uns wohnet. Denn so spricht der Herr: ich lebe, und ihr sollt auch leben!

Neuenbürg, 12. April 1900.

Das diesjährige Osterfest fällt in eine Politisch bewegte Zeit, zunächst im deutschen Vaterlande selbst. Gar manche wichtige gesetz­geberische Fragen haben die Gemüter in Erregung versetzt, Unsicherheit und Ungewißheit herrschen hinsichtlich der weiteren inneren deutschen Ange­legenheiten. Namentlich aber nimmt die geplante Flottenverstärkung die Sorge und ernste Auf­merksamkeit jedes wahren Vaterlandsfreundes in Anspruch, hat doch die bisherige Entwickelung dieses für die Weltmachtsstellung des Reiches so wichtigen Problems sich noch durchaus nicht in dem wünschenswerten Maße vollzogen; hoffentlich zeitigt wenigstens die nachösterliche Reichstags- jession noch einen ersprießlichen Ausgang der

Flottenfrage. In den großen Weltangelegenheiten aber sieht's auch nicht nach Osterfrieden und Osterruhe aus, mißtrauisch und bis an die Zähne gerüstet stehen sich die maßgebenden Nationen trotz der internationalen Haager Friedenskonferenz vom vorigen Jahre gegenüber, indes im fernen Südafrika der blutige Krieg, welchen englische Ländergier schon vor längeren Monaten herauf­beschworen, noch immer unentschieden weiter tobt. Denn noch wehren sich die tapferen Söhne der Burenrepubliken ungeachtet manches erlittenen Waffenmißgeschickes der letzten Monate helden­mütig gegen die große Uedermacht der Briten, und mit ungeschwächten Sympathien blickt fast die gesamte zivilisierte Welt auf diesen heroischen Widerstand eines kleinen Volkes gegen den englischen Koloß. Vielleicht, daß es endlich die neutralen Mächte doch für geboten erachten, mit einer diplomatischen Intervention zur Beendigung des Burenkrieges hervorzutreten, zu welchem Beginnen sich die Epoche des großen Festes der Christenheit gewiß besonders eignen würde; jedenfalls herrscht in weiten Kreisen der lebhafte Osterwunsch, daß endlich Friede zwischen den kämpfenden Parteien in Südafrika geschlossen werden möge.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Grunbach, 10. April. Gelegentlich der Kontroll-Versammlung in voriger Woche schlug der verheiratete E. nach einem heftigen Wort­wechsel dem Schreiner B. ein Bierglas auf den Kopf, so daß B. eine nicht unerhebliche Verletz­ung erlitt. Die Beiden werden vom Militär­gericht abgeurteilt werden.

Kapfenhardt, 10. April. Das Gasthaus zur Traube ging um den Preis von 9500 in den Besitz des Hrn. Jakob Schöninger von hier über. Ein Pforzheimer Herr hat die Absicht, das Gasthaus zum Rößle hier zu kaufen und ein Luftkurhaus zu errichten. Der Preis des noch ganz neuen Gebäudes beträgt 45000 Mark. (Pf. St. Tgbl.)

Calw, 12. April. Der westliche Gau­sängerbund veranstaltete m Gechingen eine Ab­schiedsfeier für seinen bisherigen Vorstand, Schullehrer Frey in Deckenpfronn, welcher wegen Versetzung nach Künzelsau sein hiesiges Amt niederlegte. In verschiedenen Reden wurden die Verdienste des Gauvorstandes gefeiert. Als neuer Vorstand wurde Schullehrer Bickel in Stammheim gewählt. Im Jahr 1901 soll wieder ein Gausängerfest, verbunden mit Preissingen, in dem benachbarten badischen Orte Neuhausen abgehalten werden. Zu Preisrichtern wurden Musikoberlehrer Hegele in Nagold, Musiklehrer Haasis in Maulbronn und Mittelschullehrer Staiger in Stuttgart bestimmt. 3 Lieder, darunter das SilcherliedJetzt gang i ans Brünnele," sollen vom Gesamtchor vorgetragen werden.

Calw, 11. April. Auf dem heutigen Vieh- markt waren zugeführt 340 Stück Rindvieh, 26 Pferde, 34 Körbe Milchschweine und 98 Stück Läufer. Der Handel in Rindvieh war zum Schluffe belebt. Auf dem Schweinemarkt lösten Milchschweine 15 bis 24 und Läufer 30 bis 90 -.S. pro Paar. Handel ziemlich flau.

Pforzheim. Einen Beweis von der zu­nehmenden Lust und Liebe an der Natur, an Wanderungen in unserer herrlichen Umgebung lieferte die am letzten Montag abend im Rats­keller stattgehabte Hauptversammlung des Württ. Schwarzwaldvereins, die sich eines überaus zahlreichen Besuches zu erfreuen hatte. Wie aus

dem Geschäftsbericht der Beamten zu entnehmen war, stieg die Zahl der Mitglieder in verhältnis­mäßig kurzer Zeit von 60 auf 160. Der Ver­ein hat im vergangenen Jahre eine große Reihe von Wanderungen, teils halbtägige, teils ganz­tägige, in die nähere und weitere Umgebung unserer Stadt unternommen, welchem Programm der Verein auch im neuen Geschäftsjahr treu bleiben wird. Die Mitglieder erhalten monat­lich eine reichillustrierte Zeitschrift und von jetzt ab auch Tourenkarten gratis. Die nächste Nr. der Zeitschrift wird voraussichtlich die Karte Calw-Wildbad in Begleitung haben und dürfte sich ihr binnen Kurzem die Karte Pforzheim an­reihen. Das Vermögen des Vereins beträgt zur Zeit ca. 500 -/A. Die Versammlung beschloß einstimmig die Eintragung ins Bereinsregister und erwählte seinen bisherigen verdienten Vor­stand, Hrn. Kaufm. Alb. Schober wieder. (Pf. Anz.i

Pforzheim, 11. April. Der Typhus ist vollständig aus unserer Stadt verschwunden. Ende der vorigen Woche lag nicht ein Typhus­kranker mehr im Krankenhause.

Pforzheim, 12. April. Gewerbelehrer Bader aus Tauberbischofsheim, welcher sich als Elektrotechniker ausgebildet hat, wird mit Wieder­anfang des neuen Schuljahrs an der hiesigen Gewerbeschule einen besonderen nenerrichteren elektrotechnischen Kurs übernehmen.

Pforzheim. Um billiger auf die Welt­ausstellung zu kommen, sind mit den beiden Weltreisenven, die vorige Woche hier waren, 2 junge Pforzheimer abgereist, um zu Fuß nach Paris zu gelangen. (Pf. Anz.)

Pforzheim. Zu den Dummen, die nicht alle werden, gehört auch ein hiesiger Einwohner. Derselbe erhielt vor einiger Zeit aus Spanien einen Brief, worin ihm mitgeteilt wurde, daß beim Kirchhof hier ziemlich viel Geld vergraben sei, er möchte doch dem Briefschreiber etwa 400 Mark schicken, daß er die Reise nach Pforzheim unternehmen könne. Der gute Mann raffte all sein Geld zusammen und schickte dem Schatzgräber 200 -A. mit einer großen Entschuldigung, daß es ihm unmöglich sei, noch mehr zu schicken. Aber bis heute ist der Spanier noch nicht ein­getroffen. (Wie oft schon wurde doch vor den spanischen Schwindlern gewarnt. Die Red.) Deutsches Weich.

Der Kaiser und König Franz Josef wird in der Zeit vom 5. bis 7. Mai d. I. dem Hofe des deutschen Kaisers in Berlin einen Besuch abstatten. Die Veranlassung zu dieser Kaiser-Begegnung liegt darin, daß Kaiser Franz Josef der Pate des deutschen Kronprinzen ist, der am 6. Mai sein achtzehntes Lebensjahr vollendet und großjährig wird. Es war keine Einladung unsers Kaisers ergangen, vielmehr ist der Besuch der Initiative des Kaisers Franz Josef entsprungen.

Berlin, 13. April. DasBerliner Tag­blatt" erfährt gegenüber einer Blättermeldung, eines der England mit Deutschland verbindenden Telegraphenkabel sei von böswilliger Hand zer­schnitten worden, daß hier an unterrichteter Stelle nichts davon bekannt ist.

Berlin, 12. April. Die 72 Jahre alte unverehelichte pensionierte Lehrerin Emilie Medenwaldt wurde heute Mittag gegen 5 Uhr in ihrer in der ersten Etage gelegenen Wohnung des Hauses Birkenstraße 42 ermordet und be­raubt aufgefunden. Die Ermordete, welche in guten Verhältnissen lebte, führte ein sehr zurück­gezogenes Leben und war im Hause als etwas sonderliche Person bekannt. Sie war trotz ihrer