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Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 7. Febr. Stadtvikar Loebich, seit mehr als 5 Jahren in hiesiger Stadt thätig, ist zum Pfarrer in Schnra, OA. Tuttlingen ernannt worden. Als Anfzugstermin ist der 7. März d. I. bestimmt.

Neuenbürg, 9. Febr. Häufig kann man in den Zeitungen lesen, daß Leute bekannt machen, sie hatten irgend welche Gegenstände gefunden und es könnten letztere binnen einer bestimmten Frist bei ihnen in Empfang genommen werden rc. Zweifellos sind nun diese Leute der Meinung, daß ihnen die gefundenen Gegenstände nach Ab­lauf der genannten Frist eigentümlich gehören. Diese Ansicht steht aber im Widerspruch mit den Vorschriften des § 965 des B.G.B., wonach be­stimmt ist, daß der Fund und die Umstände, welche für die Ermittlung des Eigentümers er­heblich sein können, unverzüglich der Polizeibe­hörde anzuzeigen sind. Die Polizeibehörde hat sodann die in der Ministerialverfügung vom 14. Dezember 1899 vorgeschriebenen Bersügungen zu treffen.

Pforzheim, 9. Febr. Der Hauptvoran- schlag für die städtische Verwaltung für 1900 wurde, wie folgt, festgestellt. Die Gesamtaus­gaben betragen ^.1661 301, die Einnahmen 1 112 027, der Mehraufwand mit 549 031 ist durch Umlagen zu decken und zwar mit je 42 ch' von der Grund- und Haussteuer, mit 126^. von der Einkommensteuer und mit 8,80 ^ von der Kapitaliensteuer.

Pforzheim. Dem Reisenden einer hiesigen Goldwarenfabrik, der von Frankfurt nach Karls­ruhe den Nachtschnellzug benutzte und eingeschlafen war, wurde sein Musterkoffer im Werte von 5000 gestohlen.

Deutsches Weich.

Karlsruhe, 9. Febr. Landgerichtsrat Schönle aus Freiburg wurde gestern mittag, als er von einer Audienz vom Großherzog kam, im Roten Haus von einem Schlag betroffen und war alsbald tot.

Vom Bodensee, 7. Febr. Das Schnee­schuhwettrennen des Skiklub Schwarzwald nahm am vergangenen Freitag und Samstag einen äußerst gelungenen Verlauf. Um die Meister­schaft in Deutschland vom Gipfel des Belchen bis zum Feldberg, einer Strecke von 23 Kilo­metern, starteten 7 Mann. Die Abfahrt vom Belchen erfolgte früh 8 Uhr. Als erster er­reichte der Norweger Nelson in 3'/s Stunden das Ziel. Alsdann folgten Maier-Menzenschwand, Hug-Freiburg, Dorr-Freiburg, Steinweg-Rhein­land und Wolf-Vogesenbelchen. Die Strecke war durch Schneeschuhfahrer der elsäßischen Jäger­bataillonen vorgefahren worden.

Durch eine explodierende Granate, einen sogenannten Blindgänger wurde inMörchingen. der bekannten lothringischen Garnisonstadt, ein Artillerist getötet, ein anderer grauenhaft ver­stümmelt. Die Soldaten hatten trotz Verbotes das Geschoß zu entladen versucht.

Rothenburg o. T., 6. Febr. Jn Newyork ist, nach amtlicher Mitteilung des Konsulats der Vereinigten Staaten in Bamberg, kürzlich die Großbierbrauerswitwe Frau Eichler mit Hinter­lassung von 15 Millionen gestorben. 2 Millionen fallen an die in Kaiserslautern und hier lebenden Verwandten. Auch die Stadt Rothenburg soll hervorragend an der Erbschaft beteiligt sein.

Württemberg.

Nr. 6 des Regierungsblatts für das Königreich Württemberg, ausgegeben den 6. Febr. 1900, hat folgenden Inhalt: Königliche Ver­ordnung, betreffend die Ermächtigung der Staats­straßenbauverwaltung zur Erwerbung des für die Verlegung der Staatsstraße Nr. 13 Eckarts­hausenRothenburg, Oberamts Gerabronn, er­forderlichen Grundeigentums im Wege der Zwangs­enteignung. Verfügung der Ministerien des Jnnem und des Kirchen- und Schulwesens, be­treffend die Trennung des Mesnerdienstes vom Schulamte und die Ausscheidung der zum Organisten-, Kantoren- rc. Dienst gehörigen Be­soldungsteile aus dem Schuleinkommen. Ver­fügung der Ministerien des Innern und des

Kriegswesens, betreffend die Dienstvorschrift über Marschgebührnisse bei Einberufungen zum Dienst, sowie bei Entlassungen vom 22. Februar 1887.

Nicht selten kommt es vor, daß im Stutt­garter Zuchthaus von den Sträflingen Ueber­fälle auf Aufseher verübt werden. Bei der Abgeschlossenheit der letzteren und des ihnen auferlegten Schweigens über dienstliche Vor­kommnisse dringt aber darüber nur wenig an die Oessentlichkeit. Neuerdings wurde nun wieder von einem als bösartig gefürchteten Gefangenen ein solches Attentat vollführt. Bei einem Besuch des Anstaltsarztes hatte er die Gelegenheit wahr­genommen, sich bei diesem darüber zu beschweren, daß er sein Mittagessen immer kalt vorgesetzt bekomme. Obgleich diese Beschwerde ganz ungerechtfertigt war, wurde doch darauf Rücksicht genommen und dem Sträfling das Essen nun besonders heiß vorgesetzt. Als hiebei der Auf­seher durch die Lucke an der Zellenthüre nach dem Gefangenen sehen wollte, schüttete ihm dieser den fast siedenden Inhalt des Eßtopfes über den Kopf, wodurch dem Aufseher die eine Gesichts­hälfte vollständig verbrüht wurde. Nach mehrwöchentlicher ärztlicher Behandlung ist heute noch der Verlust der Sehkraft des einen Auges bei ihm zu befürchten.

Urach, 6. Februar. Am letzten Sonntag beging die hiesige Ortsgruppe desAlbvereins ihren Familienabend. Der Vorstand, Kollab. Wied, hielt einen Vortrag über:Eine Rad­wanderung von Urach nach Neapel." In ge­drängter Kürze führte er aus, was er auf dem Wege über Chur, St. Bernhardino, Mailand, Genua, Florenz, Radicofani, Rom, Capua, Neapel (Vesuv) gesehen und erlebt und kommt zu dem Schluß, daß, wer Naturschönheiten sucht, nicht nach Italien darf, sondern im lieben deutschen Vaterland weit besser seine Rechnung findet. Der allgemeine Gesang des LiedesDeutschland, Deutschland über alles" schloß sich an die mit Beifall aufgenommenen Ausführungen des Redners an.

Ausland.

London, 8. Febr. Das Kriegsamt giebt bekannt, daß in Ladysmith sich noch 8000 Sol­daten befinden, von denen jedoch 3000 infolge Krankheit und Schwäche zum Kriegsdienst un­tauglich sind. Die Garnison lebt nur noch von Konserven, die Zahl der Kranken ist im Zunehmen.

Aus London wird vom 9. Febr. gemeldet: Lord Roberts verließ Kapstadt bereits am Sonntag abends 11 Uhr nach de Aar, um von dort auf dem Weg über Colescop zu Frenchs und Kellykeunys Truppen zu stoßen. Der Plan ist, gleichzeitig mit Bulkers Vormarsch von drei Seiten in den Oranjefreistaat einzudringen, nämlich Macdonald am Modderriver, wo nur wenige Truppen Zurückbleiben, French über Coles- berg und Gatacre über Molteno. Da Buller den Tugela überschritten hat, müssen auch diese Vormärsche begonnen haben.

Wermischles.

Vom Bodensee, 9. Febr. Oft wird die Behauptung aufgestellt, an Kurorten für Lungen­kranke habe sich infolge der Vereinigung zahl­reicher Kranker und dadurch herbeigeführter Ansteckungsgefahr der Gesundheitszustand der Bevölkerung verschlechtert. Diese Behauptung wird durch eine interessante Statistik des Direktors des schweizerischen Gesundheitsamts Dr. Schmid gründlich widerlegt. Er ermittelte, daß auf 10000 Einwohner in der Ebene (200400 in ü. d. M.) 26,16 Todesfälle infolge Tuberkulose kommen; in der Hügelregion (400700 m) 20,4; in den unteren Bergregionen (700900 in) 19,23; in der oberen Bergregion (9001200 m) 19,99; in der Alpenregion (über 1200 in) 17,20 Todesfälle. Des weiteren wurde den Akten beispielsweise von dem großen Luftkurort Davos in Graubünden entnommen, daß daselbst von 18571864 1,47 der Davoser Bürgerschaft an Tuberkulose gestorben sind, von 1865 an, dem Jahre, wo die ersten Kurgärste in Davos ein­trafen, bis 1872 1,5 pro Mille, 18731880 1,1 pro Mille und 18811888 1,6 pro Mille. Aus diesen Zahlen dürfte in der Thal hervor­

gehen, daß es mit der Ansteckung, wenn UM gewisse Vorsichtsmaßregeln beobachtet, nichts ist oder auch, daß an Kurorten für Lungenkranke eine größere Vorsicht beobachtet wird als an anderen Plätzen.

Amsterdam, 7. Februar. Ein gräßlicher Ritualmord wurde zu Altforst (Geldern) entdeckt. Eine dortige religiöse Sekte hatte beschlossen, deni Herrn Opfer zu bringen. Als das Sektenmit­glied Scherf vor der Wohnung das verabredete Zeichen, Mädchengesang, vernahm, weckte er den als Opfer gewählten Hausdiener, ermordete ihn schnitt ihm Kopf und Beine ab und wusch sich dann mit zwanzig anderen Mitgliedern die Hände im Blute. Scherf wurde verhaftet, darauf wall­fahrten sämtliche Mitglieder unter Psalmengesang zur Mordstelle und steckten alsdann das Zimmer in Brand. Die Polizei umzingelte das Haus und verhaftete alle Anwesenden.

Logogryph.

Es findet sich in Schloß und Hütte,

Bald groß, bald klein ;

Man fühlt es, fühlt es oft bei jedem Schritte; Oft ist's geheim, bisweilen allgemein.

Erfahren kann maus leicht, auch ohne viel zu fragen;

Wohl keiner trägt es gern, doch kann man's tragen.

Wenn man die Mittellaute nur vertauscht,

Welch ein verschieden Bild! Es klingt und rauscht Im Chor der Vögel hier, dort an der Liebsten Pforte,

Jetzt klagend, dann entzückt, bald mit, bald ohne Worte;

Und wo das Erste war des Zweiten stiller Grund, Da thut das zweite wohl des ersten Tiefe kund.

Mutmaßliches Wetter am 11. und 12. Februar.

i Nachdruck verboten.,

Bon Großbritannien ist ein Hochdruck von 765 mn, nach Belgien, Mitteldeutschland und Schlesien gewandert. Ein gleicher Hochdruck liegt über Nordskandinavien. ! lieber Spanien, Mittel und Unteritalien zeigt sich noch eine Depreision von 755 wna. Von Westen her ist ein neuer Lustwirbel gegen Irland im Anzug. Für Sonn- - tag und Montag ist noch immer giößtenteils lriibeS und nebliges, aber trockenes Frostweller zu erwarten.

Telegramm.

Modder-River, 9. Februar. General Macdonald hatte sich vorgestern den ganzen Tag der Angriffe der Buren auf seine Stellung am Koodoosberg (westlicher Kriegsschauplatz) zu ' erwehren. Die Engländer verloren 50 Mann. Lord Methuen befahl dem General Macdonald, sich nach Modder-River zurück zu ziehen.

Durban, 9. Febr. Wie derStandart' meldet, sind hier Nachrichten eingegangen, daß die Buren in Vondwein an der Grenze des Zululandes große Thätigkeit entwickeln. Eine Freiwilligenabteilung mit Artillerie ist infolge dessen dorthin entsandt worden, um die Wacht­posten zu verstärken und dem weiteren Vordringen des Feindes zu begegnen.

Kapstadt, 9. Febr. Die fremden Militär­attaches verlassen heute Kapstadt. Sie werden wohl dem Hauptquartier des Marschall Roberts folgen.

Hauptquartier der Buren vor Lady­smith, 9. Februar. Wie das Reutersche Bureau von hier meldet, beschossen die Buren am Dienstag einen Panzerzug, der sich von Chieveley in der Richtung nach Colenso bewegte. Der Zug, in dem sich 2000 Mann befanden, war infolge des Angriffs genötigt, nach Chieveley zurückzukehren. Bei Colenso wie am oberen Tugela wurde seit Mittwoch früh 5 Uhr geschossen.

Lourenco-Marquez, 9. Febr. Nach dem Reuterschen Bureau ist hier gestern morgen ; 9 Uhr aus dem Hauptquartier der Buren vor j Ladysmith die Meldung eingegangen, daß die englischen Truppen, die im Besitz des Molen- springkopjes waren, ihn in der Frühe aufgegebe» haben, nachdem die Buren das Kopje bombardiert hatten. Die Engländer haben sich über den Tugelafluß in ihre alten Stellungen zurück­gezogen. Gestern morgen wurde am Tugela mit Unterbrechungen eine Kanonade unterhalten.

Mit einer Beilage.

Redaktion, Druck und Verlag von E. Me eh in Neuenbürg.

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Nach der Niel trat eine mehrtägige ein. Nach den neu strengungen zum En Landsleute, außerder ungen für das Kaf von Norden her gec Bewegung in das B dem Kriegsschauplatz tracht kommenden ^ Die Signaturen in schnelles und bequen Im Norden, Truppen bei Tuli ziemlich passivem Vi bei Mafeking, ist eingeschlossen und w zu durchbrechen. II Rhodesia herbeigczm wo ihm Vurentrupp scheinend festhalten. englischerseits bewaf Transvaalgebiete sti Folge hatte, auf d< haben kann.