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nicht dieselbe Behandlung wie die Buren er­warten.

Kapstadt, 7. Febr. Lord Roberts und Lord Kitchener haben gestern Kapstadt ver­lassen, um sich an einen der drei Kriegsschau­plätze zu begeben. (Er werden Wohl jetzt wichtige Ereignisse zu erwarten sein).

Sterkstrom, 7. Febr. Wie das Reutersche Bureau meldet, war die allgemeine Lage vor­gestern noch unverändert. Jedoch verließ die Imperial Mounted Jnfantry mit dem Train das Lager am Samstag früh in westlicher Richtung. Es werden wichtige Vorgänge erwartet. Die Militärbehörden lehnten jede Aeußerung ab. Nach Meldungen der Londoner Abendblätter griffen die Buren die Vorposten an verschiedenen Punkten gleichzeitig an. Der Kampf sei im Gange.

Lourenzo-Marquez, 7. Febr. Einer aus dem Hauptquartier der Buren hier einge­troffenen Nachricht zufolge haben die englischen Truppen am 5. Februar unter dem Schutz einer heftigen Kanonade den Tugela au zwei Stellen überschritten. An einer Furt sollen sie zurück­geschlagen worden sein. Das Artilleriefeuer habe gestern wieder begonnen.

Bombay, 7. Febr. Wie das Reutersche Bureau meldet, erreichte die Zahl der Todesfälle in Bombay gestern die noch nie dageweseue Höhe von 408; die höchste Ziffer für einen Tag war bisher 392. Während die Pest und die Pocken wüten, treten auch andere Krankheiten epidemisch auf. Die Lage der Dinge wird noch dadurch verschlimmert, daß die Bewohner der durch die Hungersnot betroffenen Gebiete hierher flüchten.

Peking, 8. Febr. Man glaubt jetzt all­gemein, daß die Kaiserin die förmliche Absetzung des Kaisers nicht wagen wird, weil sie befürchtet, daß ein solcher Schritt auf ernsten Widerstand im südlichen China stoßen werde.

Unterhaltender Heil.

's Loiterle*).

E schwäbisch's Eisebahn-Geschichtle von Anno Dözumöl.

Von Ludwig Diehl.

I woiß gar net, was die Herra emmer an onserm Bähnle ausz'setze hent; em oine fahrt's z'schnell, em andre z'langsam; em oine send d'Eisebahner z'schneidig ond z'grob, fascht wie en Preiße, em andre sent se z'g'mietlich, z'schwäbisch; aber schempfe thuet e jed's über se, z'friede ischt koi's. Ond wie o'recht hent se! Ma'mueß ebbe emmer de Sache uf den Grond gehe, no klärt sich emmer älles uff. Do will i Ehne, meine Herra, emol e G'schicht verzähle, die emol uf onserm Sekondärbähnle passiert ischt, ond wo i au dabei g'we ben, ond wo älles au saumäßig g'schempft Hot uf's Zugpersonal ond d' Bommelei, ond wo sich zom Schluß älles ganz natirlich uf'klärt Hot.

Also, m'r send mit em Zügle von Gschtädlinga wegg'fahre ond älles ischt gange wie am Schnürte. Bang fenf Minute Verschpäteng hent m'r g'het bei d'r Abfahrt; d' Zuzmoischter ischt selber ganz schtolz gwä deswege, ond uf d'r Fahrt ischt's gange wie d'r Blitz. Erst en Höflinge hot's länger g'halte. Oi Minut hält' solle Aufenthalt sei'. No', daß 5 Minute draus worde send, doderbei Hot neamer ebbes g'fonde. M'r hent jo erscht 5 Minuten Verschpätung ge'het, des Han i schd' verzählt. Also m'r wartet ruhig 5 Minute. Wo's 7 ond 8 Minute worde send, Hot oiner von ons Baddaschör g'moint:Ha, do wurd ebbe-n a Zugkreuzeng sei'; doderbei geit's emmer Verspäteng."Ha jo, so wurd's sei'/ hent d'andre g'sagt ond hent ruhig weiter g'wartet. Wo's aber a Viertelschtendle worden ischt, oud's Zügle ischt no net weiter g'fahre, send d'Leut o'ruhig worde, ond am End ischt oiner ufg'schtande ond hot's Fenschter ufg'macht ond Hot en d'Donkelheit, die enzwische 'rei'broche gwä ischt, nausg'schriee:Sie, Herr Kondeteer, ischt hie a Zugkreuzeng?"Noi, Herrlel" Hot der Kondeteer g'sagt, ond dodrufhe' Hot sich älles wieder beruhigt ond Hot weiter g'wartet.

*) Vorstehende köstliche Eisenbahngeschichte's Loiterle" von Ludwig Diehl haben wir der in Stuttgart erscheinenden illustrierten.Halbmonatsschrift Schwabenland" entnommen.

Mer d'r Goischt d'r O'ruh ischt doch scho' en's Publikum nei'g'fahre gwä. Denn kaum hent m'r 5 Minute länger g'halte, do Hot scho' wieder oiner von de Baddaschör sein Kopf zom Fenschterle naus g'schtreckt ond Hot g'schriee: Sie, Herr Kondeteer, morom hält denn 's Zügle so lang do?"Ha, i woiß au net," Hot der Kondeteer g'sagt, ond dodrufhe' Hot sich älles wieder beruhigt.

Aber, wo's no' länger dauert Hot, send älle Reisende saumäßig o'guet worde ond hent mords­mäßig g'schempft onter enander, ond oiner Hot wieder sein Kopf zom Fenschter nausg'schtreckt ond Hot g'schriee:Aber jetzt möcht' i als freier Bürger, der sei Schteuer uf d'Sekond na' zahlt, wisse, morom 's Zügle so lang do hält."

Ha, i han's Ehne doch scho' g'sagt," Hot der Kondeteer g'moint,i woiß 's au net."

Doderbei Hot sich aber der Bürger, der sei' Schteure so pünktlich zahlt Hot, net beruhigt. Kotz Heidegugug, Hot der g'schempft!De'scht koi' Auskonft net für en solide Bürgersma'," Hot er g'sagt,wenn sie jetzt net glei' de Zug- moischter fraget, moroms 's Zügle net weiter­fahrt, no brcng i die G'schicht vor de Landtag; denn mir send freie Bürger en onserm Wirteberq," Hot er g'sagt.

Ha, do hättet Se emol des verschrocke G'schicht von dem Kondeteer sehe solle, meine Herra. Glei' Hot er vorg'rufe an d' Lokometiv: Herr Zugmoischter, morom goht denn 's Zügle net weiter? d' Herra do hente schempfet scho'."

Dodrufna Hot m'r e Schtemm' von vorne g'hört, die Hot g'sagt:Ha, weil's Signäle no' net nufg'macht ischt."Ha, weil's Signäle no' net nufg'macht ischt," Hot d' Kondeteer 'em freie Bürger weiter g'meldet, ond d'r freie Bürger Hot wieder sein Kopf zom Fenschterle rei'zoge ond Hot zu ons g'sagt:Ha weil's Signäle no' net nufg'macht ischt."

No', no send m'r natürlich wieder beruhigt gwä. Denn 's Signäle Hot natürlich z'scherst drobe sei' müsse, des ischt jo selbschtverschtändlich; ohne Signäle derf koi' Zügle weiterfahre.

Wie aber 's Zügle ällsg'mach a halbe Schtond do g'schtande ischt, anschtatt oiner Minut, da Hot älles a'g'fange z' tobet wie d' Wilde; älle Fenschter hent se ufg'risse ond ausg'schtiege send sogar a baar ond älle hent g'schriee, se thätet's emBeobachter" brenge, ond em Polizei- deaner a'zoige ond en's B'schwerdebuch ei'trage. Kurz, de ärgschte Drohonge hent se ausg'schtoße, und zom Schluß Hot d'r freie Bürger von vor­her wieder de Onterhändler g'macht und Hot de Kondeteer g'frogt:Ha, morom kommt denn 's Signäle net nuf?"

Morom 's Signäle net nufkäm?" Hot d'r Kondeteer g'frogt ond d'r Zugmoischter, der onterdesse' au henterekomme ischt, Hot e Psiffig's G'sicht g'macht ond Hot e Weile nochdenkt; no Hot er sich romdreht ond Hot zu eme jonge Kerl g'sagt en ere blaue Kapp', der d' ganz Zeit mit de' Händ en de' Tasche dog'schtande ischt ond pfiffe Hot:Freund, ich ben's zufrieden, geh' es wie es will," also zu dem Hot er g'sagt: Hannesle," Hot er g'sagt,morom machscht d' denn 's Signäle net nuf?"

Ha," Hot d'r Hannesle g'sagt,machet Sie doch emol 's Signäle nuf, wenn Se 's Loiterle net hent!"

D'r Hannesle Hot 's Loiterle net," Hot also d'r Zugmoischter zom Kondeteer g'sagt ond der hot's em freie Bürger g'sagt ond der Hot die Nachricht wieder onter'm Publikum verbreitet. Aber desmol hat sich d'r g'waltig schwäbisch Volksgeischt nemme bändige lasse.

Morom hat d'r Hannesle 's Loiterle net?" Hot älles durchenander g'schriee.

Hannesle, morom de 's Loiterle net häbscht ?" Hot d'r Zugmoischter de Hannesle g'frogt, ond der Hot ganz ruhig g'sagt:Ha, weil r 's net send."

Er send 's net," Hot d'r Zugmoischter wieder zom Kondeteer g'sagt, ond der ond d'r frei' Bürger hent 's wieder weiter g'meldet. Dodrufna' ischt en kloine Augeblick e Schtill- schweige ei'trete. Denn koiner Hot g'wißt, was jetzt en dem schwierige Fall wohl am beschte z'mache wär'. Endlich hat der frei' Bürger, der

überhaupt d'r g'scheitescht von älle g' ischt, 's Maul ufg'macht ond Hot g'sagt:Ha," hg, d'r g'sagt,no soll d'r Hannesle doch sei' Loiterle sueche!"Jawohl, so ischt's," Hot älles mitg'schriee,der Hannesle soll no' sei' Loiterle sueche!"

Guet, d'r Hannesle ischt also furtgange ond Hot 's Loiterle g'suecht, ond d'r Zugmoischter ond d'r Kondeteer ond d'r freie Bürger send mitgange ond hend ehm sueche helfe ond 's Publi­kum ischt wieder beruhigt en d'Wägele ei'g'schtiege.

Endlich, noch eme Weile ischt d'r freie Bürger wieder komme ond Hot g'sagt:Jetzt ischt älles en Ordneng," Hot er g'sagt,d'Frau Schtations- moischtere Hot 's Loiterle 'braucht zom neue Bor­häng' en ehrer Schlofstube nufz'macha, ond Hot vergesse, 's Loiterle wieder herz'gebe. Also e Dienschtvergehe liegt koins vor; vom Dienst­personal trifft kein d'Schuld."

Ha, des Han i jo glei denkt," Han i nii no zom erschte mol v'rnehme lasse. Denn i geh emmer erscht d'r Sach uf de Grond, eh'n i was schwätz. Ond älles Hot m'r recht'.

Onderdessa hot's drauße au' scho' g'schriee; Hente fertig! Mitte fertig! Vorne fertig! - Alles fertig! Furt! Ond 's Zügle ischt mit drei Viertelschtendle Verschpäteng wieder weiter g'saust wie e siediger Blitz.

's Publikum aber Hot sich aus dera G'schicht wieder emol die alt Lehr ziehe könne, daß m'r z'erscht d'r Sach' uf de Grond gehe soll, eh m'r z'schempfe a'fangt. Denn älles Hot g'wehnlich sei' ganz natürliche Ursachl

Die Hamburg-Amerika-Linie hat, wie aus Paris depeschiert wird, für die Dauer der Pariser Weltausstellung dasHotel du Palais' und dasHotel Columbia" gepachtet, dem Zimmer den mit Schiffen der Hamburg-Amerika- Linie zum Besuche der Weltausstellung nach Europa kommenden Reisenden ohne Preisauf­schlag zur Verfügung gestellt werden. Eine Reklame dieser Art ist ebenso wirksam als ehrenvoll.

In Arbon am Bodensee swurden im so­genannten römischen Villenquartier beim Aus- Heben eines Grabens zur Legung der Wasser­leitung römische Gefäße in den verschiedensten Formen gefunden.

sAbgeblitzt.j Herr:Fräulein, an Sie könnte man sein Herz verlieren." Verkäuferin; Bei mir hat's keine Gefahr. Wenn ich cs finde, gebe ich es Ihnen zurück, sogar ohne Finderlohn."

Auflösung der Charade in Nr. 20:

Kapland.

Homonyme.

Wo mild des Südens weiche Lüfte fächeln,

Wo Feld und Flur sich schmückt mit goldnem Glanz,

Raub' ich mit meines Purpurmundes Lächeln Den Rosen selbst der Schönheit Siegeskranz.

Ein Feuerball durchfliege ich die Weite,

Den graden Weg mein schneller Fuß sich sucht; Verderben säe ich, wohin ich schreite,

Und Purpurrot ist meiner Ernte Frucht.

Mutmaßliches Wetter am 9. bis 10. Februar.

iNachdruck verboten.:

In Irland ist der Hochdruck auf 763 min gestiegen, in Rußland aber besteht kein Hochdruck mehr. Ueber Oberbayern, ferner über Ungarn, über Piemont und der Bombardei liegt je ein Minimum von ca. 753 ww, über Südwest» und über Mittelfrankreich, über dem südlichen Norwegen, Jütland und dem größten Teil der Nordsee eine Depression von je 755 mm. Für Freitag und Samstag ist noch immer trübes und z« weiteren Schneefällen geneigtes Wetter in Aussicht zu nehmen.

Am 10. und 11. Februar.

Ueber Großbritannien liegt nunmehr ein Hochdruck von wenig über Mittel, ein gleicher Hochdruck über Nordskandinavien, dem finnischen Meerbusen und dem nördlichen Rußland. Das Maximum desselben mit 765 mm liegt in der Umgebung des Weißen Meeres, in Russisch-Polen, sowie in Spanien und Südfrankreich zeigt sich noch je ein Lustwirbel von 755 mm, ebenso über dem südlichen Norwegen und dem Skager Rak, Für Samstag und Sonntag ist bei auffrischender Temperatur zwar noch mehrfach bewölktes, aber vor­wiegend trockenes Wetter zu erwarten.

Nr. 23.

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Redaktion, Druck und Verlag von C. Me eh in Neuenbürg.