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Pforzheim, 28. Sept. Der am 7. Sept. bei Ausübung seines Berufes von einem Dach abgestürzte Schieferdecker Jakob Graf aus Bundenberg ist gestern früh seinen schweren Verletzungen erlegen. — In Oeschelbronn erstach der verheiratete Steinhauer Epple aus Pinache seinen Schwager, mit welchem er in stetem Zwist lebte. Der Bedauernswerte war auf der Stelle tot.
Calw, 26. Septbr. Ein Wagen Mostbirnen wurde zu 5 50 per Ztr. verkauft.
Stammheim, 26. Sept. In den letzten Tagen wurden weitere Partien Hopfen zu 70—75 ^ per Ztr. verkauft. In Erwartung einer Steigerung fordern die Produzenten nun 80—90 ^; es kam aber kein Kauf in dieser Preislage zu stände. — In Möttlingen wurden mehrere Käufe zu 70 per Ztr. abgeschlossen.
Calw, 27. Sept. (Viehmarkt.) Zufuhr zum heutigen Viehmarkt 440 Stück Rindvieh,
99 Läufer- und 44 Körbe Milchschweine. Der Handel in Großvieh war wenig belebt, da israel. Händler fehlten. Von zugeführten fetten Ochsen konnten einige abgesetzt werden. Auf dem Schweinemarkt lösten Milchschweine 15—25 Läufer 30—85 Alles verkauft. Auf dem Pferdemarkt waren 26 Stück aufgestellt und bewegte sich der Handel in gewohnten Grenzen.
Deutsches Aeich.
Aachen, 25. Septbr. Der dieser Tage hier verstorbene Kommerzienrat Gustav Talbot hat der Arbeiterpensionskasse seiner Fabrik
100 000 für wohlthätige Stiftungen 200000 Mark vermacht.
Köln, 27. Septbr. Heute Nachmittag 1,30 Uhr stürzte in der Wolfsstraße nahe dem Neumarkt ein neu aufgeführter 4stöckiger Hinterbau ein, in dem nach vorläufiger Feststellung 13 Arbeiter, Stukkateure und Handlanger beschäftigt waren, die alsbald unter den Trümmern verschüttet waren. Nur ein im Keller beschäftigt gewesener Stukkateur konnte sich durch ein Fenster retten.
Berlin, 20. Sept. Um sein Kind zu retten, hat der Zeitschriftenverleger Dittbender sich auf der Universitätsklinik ein Stück Haut aus dem Oberarm schneiden lassen. Sein elfjähriger Sohn Willy war vor mehreren Monaten überfahren worden und nach vielen vergeblichen Heilungsversuchen stellte sich die Notwendigkeit heraus, eine Transplantation vorzunehmen, bezw. um die Wunden des Kindes zur Vernarbung zu bringen, ein Stück Haut einzusetzen. Der Vater des Knaben hat diesen schmerzhaften operativen Eingriff an sich vornehmen lassen und denselben glücklich überstanden. Hoffentlich führt das heldenmütige Opfer auch die Genesung d-s Kindes herbei.
Der Rentner Doerfel in St. Goar a. Rh. hat Alfred Dreyfus seine Villa zum Erholungsaufenthalt angeboten.
Aus Rheinhessen, 24. Septbr. Die Portugieserweinlese beginnt im südlichen Teil der Provinz Anfang nächster Woche. Die Aussichten für Beschaffenheit und Ertrag sind befriedigend. Der Verkauf der Frühburgundertrauben ist beendet. Der Ausfall an Ertrag war bedeutender als vermutet, dagegen ist die Beschaffenheit zufriedenstellend. Die ersten Preise sind geblieben. Das Stück gekelterter Most wird sich auf 640 bis 725 stellen. In alten Weinen ist nur Nachfrage nach 1897er und 1898er kleineren Sachen, deren Preise gegen den Vorsommer unverändert sind.
Konstanz, 26. Sept. Eine hervorragende Leistung auf dem Zweirad vollführte die be- 'vnnte Tourenfahrerin Frau Ingenieur Seifert, Mtglied des Veloklubs Konstanz, am 22. Septbr. Sie verließ Konstanz früh 4 Uhr und fuhr über Radolfzell, Stockach, Ueberlingen, Meersburg, Friedrichshafen, Lindau, Bregenz, Rheineck, Noffchach, Romanshorn, Konstanz, Ermatingen, Stein, Wangen, Moos, Radolfzell wieder nach Konstanz zurück, woselbst sie abends 8,55 Uhr ankam; sie fuhr also um den ganzen Bodensee, b h. 259,3 Kilometer an einem Tage.
Württemberg.
Stuttgart, 26. Sept. Die Herzogin von Albany nebst ihren beiden Kindern, der Prinzessin Alice und dem Prinzen Karl Eduard, zukünftigem Thronfolger in Sachsen-Koburg und Gotha, wird den Winter hier verleben und demnächst hier eintreffen.
Stuttgart, 27.Oept. Trotz der Ungunst der Witterung war der Besuch des Volksfestes am Montag und Dienstag ein verhältnismäßig guter; namentlich in den späteren Nachmittagsund Abendstunden ging's auf dem Wasen hoch her. Das Postamt auf dem Wasen wurde auch diesmal wieder stark in Anspruch genommen; bis gestern, Dienstag, abend waren schätzungsweise ca. 25000 Ansichtskarten zur Beförderung aufgegeben worden. Ernstere Unglücksfälle sind bis jetzt nicht vorgekommen; dagegen sind eine größere Anzahl Taschendiebstähle zur Anzeige gebracht worden.
Weingarten, 27. Sept. Die Mäuseplage nimmt auch in unserer Gemeinde in erschreckender Weise überhand, namentlich haben die Wiesenfelder in der Niederung zu leiden. Die Güterbesitzer wenden zwar alles auf, um dem Uebel zu begegnen, aber bis jetzt hat man noch keine große Abnahme dieser gefräßigen Tiere wahrgenommen. Das Schultheißenamt fordert wiederholt zur Vertilgung auf und setzt für je 100 gefangene Stücke auf hiesiger Markung einen Preis von 50 aus der Stadtkasse aus.
Obstpreiszettel vom 28. Sept.
Reutlingen, 26. Septbr. Heutige Zufuhr an Mo st ob st 16 Waggons aus Hessen, Tirol und Italien. Da Käufer nicht sehr zahlreich waren, gingen die Preise aus ^ 5.— bis ^ 5.50 per Zentner zurück.
Ausland.
Paris, 27. Sept. Der monarchistische Abgeordnete de Monfort hat an den Kriegsminister de Galliffet, an dessen Seite erden Feldzug von 1870 mitgemacht hat, einen langen Brief gerichtet, worin er de Galliffet auffordert, die Haltung, die er bis jetzt im Kabinet Waldeck- Rouffeau beobachtet habe, aufzugeben und die Armee kräftiger zu verteidigen, chre Beschimpfer zu verfolgen, nötigenfalls dazu neue Gesetze zu veranlassen oder wenn de Galliffet das nicht könne, die Entlassung zu nehmen.
Konstantinopel, 28. Sept. In Folge eines Erdbebens im Vilajet Aidin sind mehrere 100 Menschen umgetommen; Tausende sind obdachlos. Der Schaden wird auf 2 Mill. Pfund geschätzt. Behufs Einleitung von Sammlungen haben sich Hilfskomites gebildet. Es werden fortwährend noch Erdstöße im Zentrum des betr. Gebietes, in Seraikoi, wahrgenommen.
Anteryaltender Teil.
Beim Kamps um Orleans.
Erzählung aus dem Kriege 1870/71.
^.Fortsetzung./
Als nun gar vor drei Tagen nach einer entsetzlichen Orgie, die fast bis an den Hellen Morgen dauerte und deren wüster Lärm bis in unser Gefängnis hinüber schallte, gegen Morgen, sei es durch die Unachtsamkeit, sei es durch die Böswilligkeit und Uebermut der Trunkenen eine Feuersbrunst ausbrach und das Hauptschloß nebst den einen Seitenflügel in Asche legte, weil Niemand daran dachte, zu löschen oder zu retten — da war unseres Bleibens nicht länger an dieser Stätte des Unheils und die Marquise selbst war die erste, die auf Flucht drang. Pierre besorgte einen offenen Bauernwagen aus dem Dorfe und während die Flammen aus dem Dachstuhle des alten Schlosses zum leicht grauenden Dezemberhimmel emporschlugen, verließen die Frau Marquise mit ihrem kaum genesenen Sohne, Pierre und ich das Schloß, in welches die junge Frau vor fünf Jahren mit so viel Hoffnungen und Träumen von Glück eingezogen war. „Wohin, gnädige Frau?" fragte ich die Unglückliche, die halb bewußtlos neben mir saß und nur krampfhaft ihr Kind an die Brust drückte. Sie schüttelte stumm das Haupt, und da gab ich, Euer gedenkend, die Losung: Nach Orleans!
Pierre wollte Einwendungen machen, da führen wir dem Feinde entgegen, ich aber meinte, das schade nichts, denn da seien wir am ehesten und besten in Sicherheit. Solch' eine Furcht hatte mich vor den zügellosen Landsleuten gepackt, während ich den ersten Deutschen das Vertrauen schenkte, daß sie wehrlosen Frauen und einem Kinde und Greise nichts zu Leide thun würden. Und dies Vertrauen hat mich nicht getäuscht. Zwar wurden wir endlose Male angehalten und examiniert, aber Niemand begegnete uns roh und unanständig, und zuletzt stellte ein höherer Offizier uns einen Paß aus, mit dem wir sicher bis an die französischen Vorposten und dann bis hierher gelangten. Es war die höchste Zeit. Die Marquise ist durch die vorher gegangenen Aufregungen und den Strapazen der dreitägigen Reise bis auf's Aeußerste erschöpft, ihre Nerven sind furchtbar angegriffen, und ich fühle mich nicht minder mitgenommen."
„Armes Kind! Arme Frau!" sprach Meister Denfert beklommen, „ich fürchte, Ihr seid hier vom Regen in die Traufe gekommen, denn, was Ihr durchgemacht, steht uns, wenn mich nicht alles täuscht, im vergrößerten Maßstabe hier bevor."
„So glaubst Du, Vater daß Orleans-?"
„Zum zweiten Male verloren gehen und den Feind in seinen Mauern sehen wird. Ja, das glaube ich leider, — Frankreichs Söhne sind entartet und zuchtlos geworden, Deine Erzählung hat es mir auf's Neue bewiesen."
Wirrer Lärm und hallendes Getöse von der Straße her unterbrachen den Sprechenden. Ein Knäuel wild schreiender und gestikulierender Menschen, aus dem einige Uniformen hervor- leuchtcten, wälzte sich die Straße herauf. Wüstes Geschrei und Gejohle, dazwischen einzelne Rufe, wie „Verrat! Wir sind verkauft! An die Laterne mit den Verrätern!" tönten zu den Lauschenden herüber.
„Da hast Du die Bestätigung eher, als ich es selbst glaubte," meinte Denfert mit verächt- ächtlichem Lächeln. „Das sind unsere Maulhelden von gestern und vorgestern, die nun geschlagen zurückkommen. Natürlich sind sie verraten und verkauft."
Damit verließ er die Stube, um den unerwünschten Ankömmlingen entgegen zu gehen und Näheres zu erfahren, die Frauen aber blieben mit angstbeklommenen Herzen zurück.
III.
Im zweiten Bogen um Orleans lagerten am Abende des 2. Dezember die deutschen Truppen. Der Tag war blutig gewesen und hatte auf beiden Seiten viele Opfer gefordert. Die Bayern hatten bei Loigny harten Stand gegen die französische Uebermacht gehabt, bis die kräftigen Mecklenburger und Hanseaten ihnen zu Hilfe eilten und den Feind zum Rückzuge nötigten.
Ebenso hatten die Weimaraner ihren Gegner gefunden und nur der kräftigen Unterstützung ihrer zahlreichen Kavallerie hatten sie es zu danken, daß sie am Abende doch den Sieg in Händen hielten und den tapferen Gegner bis hinter Artenay zurückwarfen. Ja, tapfer hatte sich die Armee Aurelles de Paladine gehalten, das mußte ihr auch der Feind lassen, soweit sie aus regulären Regimentern bestand. Aber die Herren Mobilgardisten und Franktireurs hatten an diesem Ruhme keinen Anteil, sie hatten wohl kaum eine Salve abgewartet, sondern gleich ihr Heil in der Flucht gesucht. So hatten die Deutschen denn auch wieder 2000 unverwundete Gefangene am heutigen Tage gemacht.
Nun war die Nacht gekommen und die Wachtfeuer lohten überall auf. Aber meist ging es nicht lärmend und lustig an ihnen zu, wie sonst Wohl, sondern mit der Nacht hatte sich der bleierne Schlaf der Ermattung nach dem angestrengten Tagewerk auf alle diejenigen gelagert, welche nicht die eiserne Pflicht des Dienstes wach erhielt.
Vor den Schlafenden, zu deren Bewachung und Deckung, standen die Doppelposten der Infanterie und lugten, das Gewehr schußfertig im Arme, angestrengt in das Dunkel der Nacht hinaus, und hielten die Vedetten der Reiterei, Roß und Reiter, unbeweglich und lautlos, als wären sie aus Stein gemeißelt.