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Liejjerkmz I NeueiitStz.
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Schatzmacke»
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blau-weißen Dosen ä.
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Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 2. Sept. Das Bürgerliche Gesetzbuch bestimmt, daß zukünftig bei Viehkäufen, wenn etwas nicht in Ordnung ist, die Sache innerhalb 6 Wochen geregelt oder gerichtlich anhängig gemacht sein muß. Da könnte es nun, wenn die Viehkäufer nicht vorsichtig genug sind, in Zukunft manchmal wie folgt gehen: Der Bauer kauft vom Viehhändler oder sonst jemanden eine Kuh, merkt aber bald, daß dieselbe irgend einen Fehler hat. Er schreibt dem Verkäufer: „Die Kuh hat den und den Fehler, ich kann sie nicht brauchen". Der Verkäufer schreibt zurück: „Ganz recht; überlasset die Kuh einstweilen nur stehen, ich komme in der nächsten Zeit und sehe darnach." Der Käufer läßt sich damit zufriedenstellen und — wartet auf den Verkäufer. Dieser läßt die Frist von 6 Wochen vorübergehen, ehe er kommt, und — dann kann der Käufer nichts mehr machen. Denn vor Ablauf des 42. Tages nach Abschluß des Verkaufs muß die Sache ja gerichtlich anhängig gemacht sein, wenn sie nicht vorher auf gütlichem Wege durch Vereinbarung erledigt wurde. Daher versäume kein Landwirt, bei Viehkäufen, bei denen es einen Anstand gegeben hat, streng darauf zu sehen, daß vor Ablauf von 6 Wochen die Sache entweder ins Reine gebracht oder bei Gericht angezeigt ist.
Neuenbürg, 2. SePt.GDer Einbrecher, welcher in letzter Zeit im hiesigen Bezirk die Gegend unsicher machte, ist nunmehr in Niefern, Bez.-Amt Pforzheim, festgenommen worden, nachdem er noch einmal in Grunbach einen Einbruch verübt hatte. Es ist der Fahnenflüchtige Christian Schray von Stuttgart. Derselbe ist schon im Monat Mai d. I. von seinem Regiment 180, Garnison Tübingen, entwichen. Schray wird nun zunächst seinem Regiment zugeliefert werden. Von dem gestohlenen Geld hatte er beinahe alles verjubelt.
Birkenfeld, 4. Sept. (Korr.) Täglich mehrt sich das hiesige Militär. In den letzten Tagen wurden vier große Zelte zur Aufnahme der vielen Lebensmittel und Fourage beim hies. Ort aufgeschlagen und werden diese Materialien per Axe vom Bahnhof beigeführt. Seit Samstag wurden die Backöfen für die Militärbäckerei hergestellt und lockten diese interessanten Arbeiten am gestrigen Sonntage viele auswärtige Besucher herbei. Dadurch, daß ein Manöverproviantamt hierher bewerkstelligt werden konnte, bleibt im hiesigen Ort ziemlich Geld liegen, auch verdienen dadurch hiesige Leute ziemlich Geld. Heute früh rückten etwa 20 Mann von Gräfenhausen und Obernhausen hier ein, um das Manöverholz, ca. 100 Rmtr., welches mittelst einer Lokomobile gesägt wurde, klein zu spalten, da die hiesigen Arbeitskräfte hiezu nicht ausreichten. Der hiesige Ort nimmt nun ein hübsches militärisches Gepräge an und geht es recht lebhaft zu.
Birkenfeld, 4. Sept. In letzter Woche wurde hier eine Gemeinde-Spar- und Leihkaffe konstituiert und sind diesem Verein schon gegen 100 Mitglieder beigetreten. Näherer Bericht folgt.
Deutsches Keich.
Kaisertage in Karlsruhe. Se. Maj. der Kaiser wird am 8. September vormittags 2 / 4 10 Uhr mittelst Extrazuges, von Stuttgart kommend, bei dem Forchheimer Paradefeld ein- treffen, in dessen Nähe eine Eisenbahnhaltestelle der strategischen Bahn erbaut wird. Um 10 Uhr nimmt die Parade ihren Anfang. Nach Beendigung derselben wird der Kaiser an der Spitze der Fahnenkompagnie, in Begleitung des Großherzogs und umgeben von den übrigen Fürstlichkeiten nach Karlsruhe reiten und durch die Karl-Friedrichstraße seinen Einzug halten. Die Ankunft in Karlsruhe wird etwa zwischen V 2 2 und 2 Uhr zu erwarten sein. Der Kaiser wird bis 14. September in Karlsruhe bleiben. Es ist bis jetzt noch unbestimmt, ob die an der Parade teilnehmenden Fürstlichkeiten direkt mit dem Kaiser oder vorher schon von Stuttgart hierher kommen. Ursprünglich war geplant, daß sämtliche fürstlichen Gäste nach der Parade in Pforzheim Quartier nehmen sollten, was infolge der dort aufgetretenen epidemischen Krankheit indessen unterbleiben mußte. — Die fürstlichen Herrschaften werden nunmehr alle im Großh. Residenzschlosse absteigen, wobei es noch ungewiß ist, ob nicht der Kaiser der Einfachheit und Bequemlichkeit halber in seinem Eisenbahnzug übernachtet. Das Gefolge wohnt in dem vom Oberhofmarschallamte belegten Quartieren des Hotels „Germania", „Grosse" und „Erbprinz", sowie in Privatquartieren der Stadt. Am 8. September abends findet der große Zapfenstreich mit Musikaufführung unter Direktion des Armee- Musikinspizienten Roßberg im Schloßgarten vor S. M. dem Kaiser statt, wozu für das Publikum etwa 3000 Eintrittskarten am nächsten Samstag den 2. September an der Hoftheaterunentgeltlich abgegeben werden. Am 9. Septbr., als am Geburtstag des Großherzogs, wird ein Festgottesdienst in der Schloßkirche für die Allerhöchsten Herrschaften und Eingeladenen stattfinden, sowie die üblichen Festgottesdienste in den Kirchen der' Stadt, für das Militär u. a. in der Kleinen Kirche. Ein Feldgottesdienst, der auf der großen Wiese hinter dem Schloß geplant war, ist wieder abbestellt worden. Abends findet Festvorstellung im Großh. Hoftheater statt und wird „Lohengrin" gegeben werden. Für Sonntag ist die „Zauberflöte" als Vorstellung in Aussicht genommen. Montag, Dienstag und Mittwoch nächste Woche werden ebenfalls Opernvorstellungen stattfinden.
Die fortschreitende Entwicklung unserer neuesten Kolonie, Kiau tschau, kommt in dem wachsenden Schiffsverkehr zum Ausdruck. - Während dieser vom Oktober 1898 bis zum April
durchschnittlich 10 bis 11 Schiffe betrug, stieg er im Mai auf 20 Schiffe. Im Juni verkehrten in Kiautschau im ganzen 25 Schiffe.
Der deutsche Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke wird seine Jahres-Versammlung am 27. und 28. Septbr. in Stettin abhalten. Einer der Hauptvorträge behandelt die Frage der Trinker-Versorgung unter dem bürgerlichen Gesetzbuch: vom 1. Januar 1900 ab können nämlich Trunksüchtige entmündigt und Heilanstalten überwiesen werden. Ein anderes Thema: „Der Schutz der schulentlassenen Jugend gegen den Alkohol" wird von verschiedenen Rednern in kürzern Teilvorträgen behandelt werden. Ein dritter Vortrag endlich betrifft „Volksbildung und Kneipenleben".
Die deutsche Lu therstiftung, die sich des Protektorats des deutschen Kaisers zu erfreuen hat, hat den Jahresbericht für 1898 veröffentlicht. Sie besteht gegenwärtig aus 20 Hauptvereinen und 192 Zweigvereinen. Der Zentralverein verfügt über ein Vermögen von 245000 Mark, die Hauptvereine über ein solches von 105 000 also zusammen von 350000 ^ Im genannten Jahre wurden unterstützt 193 Pfarrer-Familien mit 16 535 ^ und 446 Lehrer- Familien mit 27 128 c/rü
Die große, weltbekannte Vigognespinnerei von Luckner und Friedler in Krimmitschau wurde Freitag vormittag durch Großfeuer gänzlich eingeäschert. DerSchaden beträgt über 500 000 ^; die gesamte Arbeiterschaft ist brotlos.
Leipzig, 2. Sept. Der nach Unterschlagung von 10 000 ^ von hier flüchtige Kopist Fauth wurde in Wien verhaftet. In seinem Besitz wurden noch 7000 ^ gefunden.
Aus Baden, 2. Sept. Der Weinhandel bewegt sich in ruhigen Bahnen. Umso größere Aufmerksamkeit widmet man dem herannahenden Herbstgeschäft. Im Allgemeinen lauten die Berichte nicht ungünstig, wenn auch vielfach selbst in den Hauptweinbaubezirken über das Auftreten von verschiedenen Traubenkrankheiten geklagt wird, die jedoch mit Erfolg bekämpft wurden. So erwartet man in der Bodenseegegend einen zufriedenstellenden Mittelherbst; am Kaiserstuhl verspricht man sich einen guten 99er. Dort hat man bereits mit. der Frühlese begonnen. ZN der Ortenauer Gegend schätzt man einen Drittel- bis halben Herbst, speziell Durbach avisiert ausgezeichnete Qualität. Auch vom Markgräflerland erwartet man einen guten Mittelherbst.
Aus Baden, 31. August. Sowohl die Ufer wie Höhenorte am Bodensee (Heiligenberg), wie die Höhenorte des Schwarzwaldes waren und sind in diesem Sommer mit einem besonders lebhaften Fremdenverkehr erfreut. Es gilt das vom Feldberg herab für die Gegenden um Frei- burg bis in das schwäbische Herrenalb. Aast verwunderlich ist es in unserer so unternehmungslustigen Zeit, daß noch keine Bergbahn auf den