Der Kampf gegen die Wohnungsnot

Eine Entschließung des Stiidtetagea zur Wohnungsfrage.

Berlin, 8. Febr, Der Hauptausschuß des Deutschen Städte­tages faßte nahezu einstimmig folgende Entschließung:

Als unvermeidbare Dienstmaßnahme im Kampfe gegen die Wohnungsnot kann die Wohnungszwangswirtschart nur mit dieser völlig fallen. Eine voreilige Abschüttelung des lästigen Zwanges würde gemeinschädliche Folgen haben. Die Besei­tigung der Zwangswirtschaft auf dem Wege allmählicher Locke­rung u ndschrittweisen Abbaus bleibt jedoch das Ziel. Schon seht ist das Zwangsrecht insoweit aiflncheben, als es sich ent­weder als schädliche Ueberspannung erwiesen hat oder teilweise ine Milderung der Raumnot bereits einaetreten ist. Eine Be­seitigung der Wohnungsnot ist nur möglich durch Neuherstellung >on Wohnungen bei gleichzeitiger V'rhülung des Verfalls alter Bohnungen. Hierzu haben Arbeitgeber in Land und Stadt für hre Arbeitnehmer, insbesondere Reich und Länder für ihr Prr- onal mitzuwirken. Solange aber die Mieten noch nicht wieder n eine Höhe erhoben werden, die den Neubau von Wohnungen rntabel macht, und die Verhütung des Verfalles ermöglicht, bleibt noch Ausgaben der Gemeinden, den Neubau und die Er- a'tuna der Wobnungen mit Hilfe öffentlicher Mittel zu för- iern. Um diese Aufgaben planmäßig und weitsichtig zu lösen, st es erforderlich, den Gemeinden ein« Mictzinsabgabe in Höhe -,'on 20 Prozent der Friedensmiete auf zunächst fünf Jahre durch Neichsgeseß zuzuweHen. ohne dabei die den Gemeinden für all­gemeine Zwecke zustehenden Einnahmen zu kürzen. Gewerb- iche und landwirtschaftliche Betriebsräume würden von der -teuer nicht ausgenommen werden können.

Der Abbau der Wohnungszwangswirtschast.

Berlin, 8. Febr Ein Mitarbeiter derTäql. Rund­schau" hatte eine Unterredung mit einer maßgebenden Stelle über Abbau der Wohnungszwangswirtschast. Diese führte aus: Es ist richtig, daß die Hauszinssteuer beibehal­ten und auch aus die landwirtschaftlichen Grundstücke aus­gedehnt werden soll. Was die Erhöhung der Miete an­langt, so sollte die s bereits am 1. Februar erfolgen. Ob sie am 1. März eintreten kann, hängt davon ab. ob es ge­lingt, rechtzeitig ein Kabinett zu bild.'n. Aber selbst wenn ein Kabinett noch rechtzeitig gebildet wird, wird eine Er­höhung der Mieten um höchstens 4 Proz. eintreten. Rich­tig ist. daß die Wohnnnoszwangswirtschaft im nächst Jahr ihr natürliches Erde sindet, aber auf den Mieter':-'"tz un> auf gewisse Uebergangsbestiirmungen wird man nicht ver­zichten können _,

Bunte Chronik.

N fln rg Zw r i Z u g Se nc, le is u n g e n. B i de' Ein-- fahrt m.i s < ...e juges m Hers, ruck eutgle!,»» lüm Wagen lo gen Al ...ns einer Achsbuchse eines Wagens. Hieronrch wurde des Gleis Eger-Nürnbecg g.sp.rrt. Pe.souen wurden nicht v rretzt, der sanishaden ist jedoch nicht unerheblich. Außer di.sein Unsall erflgucte sich am gleichen Tage und in der glei­chen T recke ein weiterer und zwar in Station Neuhaus (Pegnitz).

B im Einsahr'n in genannte Se-Uion entgl isien zwei Wagen ein s >. uler.uges aus vorerst noch unbekannter Ursache. Da in di s r St tion w,g n B ückennmbau.s an sich eingleisig r B trieb dnrchg süi.rt wurde, waren somit beide Strecke, gleise g sperrt. P.rsonen wurden nicht verletzt, der Sachschaden ist gering.

F'anksnrt a M. Verhafteter Raubmörder. Der Schn id.r Wilhelm Hnppelsberg aps Br.men, der vor 14 Tagen den Schne.dermeii.er Friedrich Dillemuth in der S..ckcierma.-er- sireße ermo.de: und beraubt Mt und seitdem flüchtig war, ist in F ldkirch (Lorac'bcrg) ermittelt und seslgenommen worden. Der Pfarrer unter den Maskierten. In Franhnrt am Main fand kür-lich zum 3-sten armer Künstler ein Masken- n g.rsest.T.nibl.ka" statt, Musikkapelle und Tanzende waren cr, n.a isch negerhast ve.kleide: Aus einmal in einer Tanzpemse, so b richtet die , J-Michurter Post", zogen wu.htige, klare Fan- sar nlöne durch den Saal. A» dem Podium, ivoher di- Töne kam.n, standen zwei M aschen. Der Bläser im schnlucken M-uro- s.iig wände und ein .Herr im weißen Trop. nanzug und Tropen­helm. Der Herr Hub zu rcöc.t an:Afrikaner! Wo Afrikaner in griß ree Anzahl beisammen sind und Feste feiern, erscheint heurzuloge auch immer ein Millionär. Ihr seid die Heiden und ich bin d.r Missionar. Und wo Heidensestc mit He.denlärni und Heiden,itten stattfindcn, muh auch die Botschaft d.r Wehr ert er'.hollen. Deswegen bin ich zu euch gekommen und war zwei S o n beobachtend unter euch. Ich bin durch «u.r Land gegangn n.io habe mir alles angesehen. Ich habe auch eure Sitten beobachtet und finde sie abscheulich. Manche von euch Männern habe ich erkannt und ich kenne auch deren Frauen, die aber sind nicht hier. Wo ich hinsah, sah ich Ehebruch. Ihr wo lr d r Armut mir eurem Prassen steuern. Ihr zahlt all in ms Eintritt 15 Mark und für eins Flasche schäumenden W.inS VO Mark. Ein Arbeiter aber verdient in einer Woche durch h r:c Arbfl kaum m hr als 20 Ma k. Welch ein schreiender Kontrast! Ihr w rdet früher oder später vor dem Richterstuhl (Ärtt.s gefordert werden und müßt Rechenschaft oblegen von di sem Ab. uo der Sünde. Wißt, daß ich euch als Zeuge dieses Ab nts dann a.cklegen locrde." Spruchs und ging unbehelligt mit s inein Begleiter davon. DerMissionar" war ein evan- geuja, r Pfarrer.

Bau cn. Vier Mädchen verschwunden. Aussehen erregt in Bautzen das Verschwinden von vier jungen Mädchen.

S it mehreren Tagen werden zwei Fortbildungsschüllrinnen vermißt und man nimmt an, daß sie aus Abenteuerlust das elterliche .Haus v.'.lassen haben. Sie ließen ihren Eltern aus B rlin Nachricht zukommen, doch ging daraus nur hervor, daß sic sich aus dem Wege nach Hamburg befinden. In den b.iüen anderen Fällen handelt es sich um eiu 16jähriges Dienst- Mädchen und eine Haustochter, beide aus achtbarer Familie. Bon ihnen fehlt bis heute jede Spur. Sie haben sich in WochciUagskleidung und ohne alle Barmittel von zu Hause entfernt. Tic (ölstrn versichern, daß die Mädchen keinerlei Anlaß znm B Nassen deS Hauses gehabt haben. Man sülchtet, daß die Mädchen Mädchenhändlern in die Hände gefallen sind.

Ltn-. N ine gewaltsam verhinderte Hochzeits- r e i se. F» dem Orte Puchkircki-'n (S derbster reich) sollte im Gast- Hause eine Hochzeitsfeicr mit Tan; stattsinden. Etwa um 5 Uhr '.'ech,nittags erschienen jedoch im Gasthause acht Arbeiter der f. rina N.blich und Berger in der Absicht, die Feier zu stören. Sie inszenierten einen großen Tumult und vertrieben mit Ge­walt an hund.rt bäuerliche HoHzeUsgäst«. Der Gastwirt flüch­tete sich auf den Dachboden und verriegelte, nachdem die Ar­beiter Abgezogen waren, sämtliche Türen und damit hatte die Kcicrlichkeit den Abschluß gesunden.

Tepttß. Im EiferfuchtStvahn. Der 33 Jahre alte' j Schlosser Wenzel Karban in Triebschitz verfolgte schon seit langer Zeit seine 26 jährige Frau mit Eifersuchtsszenen. Am 5. d. M. früh, als der Mann, der in der WerkstStte eines Kohlenberg­werkes beschäftigt ist, zur Arbeit ging, begleitete ihn seine Frau bis aus die Straße. Er schien ganz guter Dinge zu sein, zog ab r p ö lich einen Revolver aus der Tasche und feuerte diesen gegen seine Gattin ab. Sie brach sofort zusammen. Die Kugel war ihr durch den Hals gedrungen. Lebensgefährlich verletzt brachte man sie ins Krankenhaus, o sie mit dem Tode ringend gleichzeitig unablässig beteuert, daß ihr Mann nicht den geringsten Grund zur Eisersucht gehabt habe. Dieser ist flüchtig und es wurde bisher von ihm keine Spur entdeckt.

Karlsbad. Kein Groß-Karlsbad. Die sozialdemo­kratische und die kommunistische Partei haben seit Jahre» den Zusammenschluß der Kurstadt Karlsbad mit den industrie- reichen umliegenden Gemeinden angcstrebt. Nunmehr hat die Regierung entschieden, daß diese Angliederung zu einem Groß- Karislad nicht bewilligt werden kann.

Dur. Geheimnisvoller Fund in einem Grabe. Auf dem Friedhofe zu Dux fand der Totengräber, als er ein alt s Grab gcösfnet hatte, in dem verfaulten Sarge statt eines Sk.lettes Kohlen. Der Sarg war vor 13 Jahren beerdigt worden und ist offenbar schon damals statt mit einer Leiche mit Kohl n angefüllt gewesen. Es wird nun untersucht, ob es sich dr.b.i vielleicht um ein Verbrechen handelt.

MerMeiid der höhere» Schulen.

Nach langer Pause fand unter dem Vorsitz von Fabri­kant Sannwald am letzten Freitag im Badischen Hof wieder ein Elternabend statt Der Vorsitzende begrüßte mit warmen Worten die zah'reich erschienenen Eltern, ge­dachte der großen Verdienste des verstorbenen Studien­direktors Dr. Knödel, zu dessen Andenken sich die Ver­sammelten von den Siksn erhoben, und hieß den neuen Schulvorstand, Studiendirektor Nothweiler, im Na­men der Elternschaft herzlich willkommen. Studiendirektor Rcnbweiler cab nun in seinem Vortrag zuerst seiner Be- sriedifung ür-cr die Erbauung des neuen Schul''auses Aus­druck und sprach die Versicherung aus, daß durch treue Zu­sammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus in der freundlichen silbernen Schäle auch goldene Früchte reifen werden. Lr verbreitete sich sodann im allgemeinen über Bildungszwecke und über den Umiang der Zusammen­arbeit der Schule mit dem Elternhaus. Tie Schule soll brauchbare Arbeiter herunzflhen, müsse aber dabei bedenken, daß der Mensch in geistiger Arbeit nicht unter ehen dürfe. Zwei Anforderungen. Unterricht und Erziehung gehören zusammen. Die unerläßliche Grundlage für geistige Arbeit bilde das Denkvermögen, der Wille und der Verstand. Wenn die Schule den Unterricht und die Denkfähigkeit betreibe, so sei es Ausgabe der Eltern, den Willen zum Fleiß ihren Kindern einzuimpsen und diesen das Pjlick tacsühl hierür beizubringen. Die Notwen­digkeit der Zusammenarbeit ergebe sich schon aus der Kenntnis des Biidungszieles. Es sei in Bezug auf den neuen Lehrrlan ein schwerer Irrtum, wenn man sagen wollte, die seitherige Schule habe nichts geleistet. Die Ver­hältnisse hätten sich eben so geändert, daß wieder andere Seiten des Unterrichts und der Lehrfächer mehr bevorzugt wurden, die Weltanschauung habe sich vielfach verschoben. Die neuen Stundentafeln tragen den Stempel der Persönlichkeit, sie bringen eine vollständige und grund­sätzliche Neueinstellung. Der Redner behandelte nun ein- geheno die neuen Lehrpläne und ihre Auswirkungen für die Lalwer höheren Schulen. Heber die Einteilung der Stundentafeln in verschiedene Gruppen können wir Hin­weggehens jm allgemeinen mußten dieFremdsprachen eine Anzahl von Stunden abgeben, damit den Leibesübungen und den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern mehr Zeit eingeräumt werden konnte. Die hiesigen höheren Schulen bestehen ans 2 Schulgattungen, aus dem Real­progymnasium und der Realschule. Nach den Stunden­tafeln können in jeder dieser Schulgattungen 2 sogenannte Züge eingerichtet werden. Jm Realprogymnasium ist der Zug ^ neusprachlich, der Zug 6 mathematisch-naturwissen­schaftlich. Da in der Realschule letzterer Zug zur größeren Bedeutung kommt, empfiehlt Redner die Annahme von Zug >4- Die Versammlung ist damit einverstanden. In der Realschule hat der Zug ^ zwei Fremdsprachen (Französisch und Englisch), der Zug 8 nur eine (Französisch). Der Zug führt zur mittleren Reife. Ein Schüler, welcher diesen Zug wählt, kann kaum oder nur mit den allergrößten Schwierigkeiten in die Oberrealschule eintreten. Sogar der Uebergang von Zug H, in die Oberrealschule ist ganz be­deutend erschwert, da der Schüler gezwungen ist, in Fran­zösisch und Englisch Nachhilfeunterricht zu nehmen, weil die Realschule eigentlich nicht mehr den Unterbau zur Ober­realschule bildet. Es ist diese vorgeschlagene Einrichtung ein Unding und sie muß im Interests der Schüler unbe­dingt beseitigt werden. Die Versammlung hat des­halb auch eine Entschließung zur Neuordnung der kklassigen Realschulen angenommen, die folgendermaßen lautet:

Die Elternverfammlung der Calwer höheren Schulen hält es für eine schwere Benachteiligung der Realschulen des Landes, wenn in Zukunft diejenigen unserer Real­schüler, die die Klasse VII besuchen oder die Reifeprüfung machen wollen, nur mit Nachhilfestunden den Anschluß an die Oberrealschule erreichen konnten. Die heute versam­melte Elternschaft verwahrt sich gegen diese unbegründete und ungerechtfertigte Zurücksetzung der kleineren Städte und verlangt deshalb, daß der Lehrplan des Zuges ^ der Mastigen Realschulen sich in nichts unterscheidet von dem Lehrplan der Kl. l VI der Oberrealschul«.

Da Zug 8 nicht in Frage kommen kann, weil er den Anforderungen für das Leben und für manche Berufe nicht entspricht und weil er eigentlich die Schulgattung etwas verwässert, so kann nur Zug ^ in Betracht kommen. Da­durch werden auch ganz klare Verhältnisse für die hiesigen

Schulen geschaffen.- jede Schulgattung hat dann wie seither nur einen Zug, so daß die jetzigen zwei Schulgattungen fortbestehen. Die Versammlung entschied sich einstimmig auch hier für Zug 6. Im Zusammenhang mit der Ein­führung der neuen Lehrpläne und der dadurch bedinoten teilweisen Herabsetzung der Lehrziele behandelte der Red­ner das Z i e l d e r m i t t l e r en Reife und die Klagen, die über die 4jährige Dauer der Grundschule landauf landab zutage treten. Die Entscheidung hierüber werde wohl bald fallen. Die höheren Schulen seien ge­zwungen, sich auf die Grundschule einrustellen. um den An­schluß an diesen Organismus zu wahren. Es mäste dahin llewirkt werden, daß die Scküler schon nach 3 Jahren in die höhere Schule eintreten können. Ein 4j8hriger Besuch der Grundschule bedeute eine Verlänoeruna der Schulzeit von 12 auf 13 Jahre und bei der Schlußvrüfung auf 10 Jahre. Es sei nun gefordert worden, die höheren Schulen sollen sich mit 8 Jahren (statt mit 9) begnügen und dementsprechend ihr Lernziel umaestak- ten. In Hamburg sei der Versiich oewocht. aber » ^der auf- gegeben worden, weil das Ziel zum Hochstudium nicht er­reicht werden konnte. Eine Verlänoerunq der Schulzeit sei wirtschaftlich unerträglich. Es wird eine Entschlie­ßung angenommen, die an das Kultministerium und an die Abgeordneten weitergeleitet werden soll. Sie lautet:

Die Elternverfammlung der Ealwer höberen Schulen hält es vor allem aus wirtschaftlichen Gründen für unum­gänglich notwendig, daß für beoabte Grundschüler der llebertritt in die höhere Schule schon nach 3 Jahren Grund­schule ermöglicht wird und zwar tunlichst schon für das Schulsahr 1925/26. Die heute versammelte Elternschaft tritt den Entschließungen bei die die vereinigten Eltern­ausschüsse der höheren Schulen Kroß-Stuttoarts an die Neichsregierung, den Reichstag, den württ. Landtag und das württ- Kultministerium gerichtet haben.

Die klaren und interessanten Ausfiibriinoen des Red­ners wurden von der Verlammli ng mit lebhaitem ^-nk ausgenommen. Eine prä'chliac musikalische Darbietung bot bieraus Frau Stvdienallcstor Ruvp mit der Arie des Gabriel aus der Schöpfung von HnndnNun eut die Flur". Der reizende, fein nuancierte Vortra^ fand den lebhaftesten Beifall. Frau Studiendirektor Nothweiler führte in ausgezeichneter Rhetorik aus. daß jedes Kind ein­fach und gründlich erzogen werden falle, der neue Lebrulan möge die Leiden der Schule mildern, d"nn leiste er eine Kulturarbeit, die den Kindern zugute komme. Es mülle d:n Eltern eine Herzensanaeleaenbeit lein, ihre Kinder *o zu erflehen, daß sie wie eine Eiche leftmurnfln und einst gute Deutsche werden. In die sinnigen Ausführungen stimmte die Versammlung freudig ein.

Der 2. Teil der Taoesordnuna brachte dann noch die Besprechung sonstiger Fragen aus dem Schullebon. Der Schulvorstand teilte mit, daß unter den 2"0 Schülern der Anstalt 139 biesige und 90 auswärtioe Schüler sich be­finden. Es sei dringend notwendig, ans die auswärti­gen Schüler bezüglich des Schulanfangs und der Schuldauer Rücksicht zu nebmen. Daß die Tal­orte weniaer Schüler bierher schicken habe baunt'ächlich seine Gründe darin daß die Zuavorbind'inq von Liebenzell nach Ealw ganz miserabel sei und daß in Vforzbeim die Durcharbeitszeit eingeführt worden sei. die es ermöaliche, die Kinder nachmittags zu Hause haben zu können. Im Sommer sei sa dafür gelorat. daß die Schüler mehrere Nachmittage frei haben, im Winter lei dies aber anders. Man könnte sich aber belfen, wenn man im Winter vcr- mittaas 5 Stunden geben könnte mit einer Nusdcbnung des Unterrichts auf 12 Uhr 15 Min. Sladtnsarrer Lempv- Liebenzell nimmt sich in beredten Worten der aus­wärtigen Schüler an und bearündet seine frischen Aus­führungen aufs eingehendste- Nach weiteren vom Porsikon, den, Rechtsanwalt Rheinwald und Eisenbabninaenieur Dannemann gemachten Anregungen und BoAckfliwen beschließt die Versammlung, sich für die Durch­arbeitszeit zu entscheiden. Der Verbuch soll mit dem neuen Schuljahr gemacht werden, sofern die Be­hörde die Genehmigung dazu erteilt. Einen weiteren Gegenstand bildet der Handarbeitsunterricht für die Mädchen. Während Frau Direktor Sannwald sich dagegen aussprach, befürwortete Frau Hanvtlehrer Eitle die Einführung, indem sie mitteilte daß sie bereits einioe Klassen unterrichte und daß die Schülerinnen sebr gerne sich cm dem Unterricht beteiligen. Beschlosten wurde, dem Eemeinderat die fakultative Einführung vorzu­schlagen. Betreffs des Konfirmandenunterrichts gibt es wegen der Beteiligung der Schüler schon aus der 2. und 3 .Klasse Anstände. Der Zuhörerunterricht 'oll naturgemäß von den Schülern in der 4. und der Konnr- mandenunterricht von solchen in der 5. Klaste besucht wer­den. Die Geistlichen sind damit einverstanden und reden einer späteren Konfirmation das Wort. Ueber die Be­rufsberatung referierte Gewerbeschulrat Aldin- ger. Er erläuterte die Aufgabe des Berufsberatungs­amtes, das auch von den Schülern höherer Lehranstalten zu Rate genommen werde, indem nicht mehr die meisten Schüler zum Hochschulstudium übergehen, sondern manche in das gewerbliche Leben übertreten. Oberlehrer Bader- Hirsau Mb M den Schülerbogen bemerkenswerte Aus­schlüsse. Die vorgeschrittene Zeit ließ keine Aussprache mehr aufkommen. Frau Astestor Ru pp trug hieraus noch zwei sehr ansprechende Lieder vor, wobei sie von Rechtsanwalt Rheinwald auf dem Klavier in dezenter Weise be­gleitet wurde. Der Ausschuß wurde sodann noch ergänzt durch Dr. Mezger, Kaufmann Rühle und Oberlehrer Bader-Hirsau. Der Vorsitzende, der mehrfach in die Debatte eingegriffen und wertvolle Erläuterungen zu einzelnen Fragen gegeben hatte, dankte dem Schulvorstand mit warmen Worten für seine sachlichen und der Schule dienenden Ausführungen und wünschte der Schule selbst ein fortschreitendes Wachsen und Gedeihen. Der Verlaus des Elternabends war in jeder Weise hoch befriedigen!).